Lizzy - Eingeständnis der Co Abhängigkeit

  • Hallo,

    Ich bin neu hier und weiss gar nicht wo ich anfangen soll.

    Meine Reise ist geprägt von unendlichen Enttäuschungen, selber ein Alkohol Problem entwickeln und die Sorge.

    Mein Freund und ich sind mittlerweile seit 10 Jahren zusammen. Wir haben am Anfang, da ich relativ jung war , viel gemeinsam unternommen, auch getrunken.

    Da ist es mir alles noch gar nicht so bewusst gewesen wie schädlich das alles war. Ich komme aus einer Familie wo viel getrunken wurde und ich selbst habe das wohl ebenso adaptiert. Bei mir kamen jedoch Monate und Wochen der Abstinenz und bei meinen Freund eben nur Stunden. Wie gesagt 10 Jahre sind vergangen und in den ersten 6 es

    alles dabei von heimlichen trinken seinerseits, über Gewalt Eskapaden im Zusammenhang mit anderen Drogen bis hin zu ein paar Monaten Abstinenz.

    Für mich hat sich mein Leben komplett gedreht seitdem ich schwanger geworden bin. Ich habe in der Schwangerschaft erneut gemerkt wieviel er trinkt und das schlimmste war dass er auch danach nicht aufgehört hat. Für mich war unser wunder die schönste Beschäftigung, für ihn eine Möglichkeit wenn er ihn alleine hatte, zu trinken.

    Ich kann ihn nicht vertrauen und muss ständig kontrollieren.... Das macht mich langsam kaputt. Ich versuche die beste Mutter zu sein und habe Angst dass er ihm schadet, was er sicherlich schon tut oder getan hat. Wenn er nicht trinkt ist er ein toller Partner und ein toller Vater. Aber eben nur mit mein kontrollierenden Auge auf ihn.

    Ich weiss einfach nicht wie ich es ihm noch begreiflich machen soll.

  • Hallo Lizzy,

    willkommen in unserer Online-Selbsthilfegruppe.

    Du schreibst

    Wenn er nicht trinkt ist er ein toller Partner und ein toller Vater.

    Wann trinkt er denn nicht bzw wann ist er wirklich nüchtern? Und er trinkt, wenn er auf euer Kind aufpasst... Wie alt ist der Kleine denn?

    Ich habe selbst eine Ehe mit einem Alkoholiker hinter mir und verstehe und weiß gut, wieviel Energie das alles kostet und wie kaputt das macht. Dieses Kontrollieren und immer in Hab Acht Haltung zu sein.

    Ich weiss einfach nicht wie ich es ihm noch begreiflich machen soll.

    Du kannst es ihm nicht begreiflich machen. Er ist süchtig und die Sucht bestimmt sein Leben. Du kannst machen was du willst, er wird nichts ändern, solange er selbst nicht zu 100% was ändern will.

    Liebe Grüße Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Heute war es wieder Horror. Mein Sohn und ich waren bei meinen Eltern sollten heute wieder kommen. Er hat mich bereits morgens Stockbesoffen angerufen dass er Arbeit abgesagt hat. Ich hatte totale Angst nach Hause zu kommen, hab auch die Verantwortung gespürt mich darum zu kümmern dass er nicht weiter trinkt. Sind also am Nachmittag gefahren.

    Kurz bevor wir zu Hause waren habe ich nochmal angerufen und gehört wie betrunken er ist.

    Hab ihm gesagt er muss gehen, ich bin mit unseren Kind gleich zu Hause und er soll ihn so nicht erleben. Er ist also los...und wer weiss was er veranstaltet hat. Hätte die ganze Zeit natürlich Angst dass er nach Hause kommt und mein Sohn ihn so erlebt.

    Ich bin selbst vom Emotionalen Stress und " normalen " Mama Stress so durch und warte jetzt nachdem mein Sohn schläft dasser irgendwann kommt und ich dann endlich schlafen kann .

    Es kann so nicht weiter gehen...ich halt es langsam nicht aus. Ständig dieser Druck mich um ihn kümmern zu müssen, diese lügen, kein Vertrauen, kein Verantwortungsgefühl. Mein Sohn will in den letzten Monaten nicht mehr mit ihm alleine sein ( was ich nur mache auch wenn er nüchtern ist und ich meistens im Nebenzimmer) und ich habe Angst dass er doch irgendwann etwas getrunken hat und irgendwie nicht klar war. Ich weiss nicht was ich machen soll.... Ich will ihn nüchtern so unbedingt aber nicht wenn er trinkt.

    Meine Kraft ist am Ende langsam...ich will unbedingt eine gute Mutter sein und Versuche alles um seine Fehler wieder hinzubiegen. Aber dadurch bin ich mental so am Ende dass ich langsam durchdrehe. :(

  • ich will unbedingt eine gute Mutter sein und Versuche alles um seine Fehler wieder hinzubiegen.

    Das ist unmöglich! Du könntest Dich zerreißen und trotzdem würde dein Sohn schweren Schaden nehmen. Mute ihm das nicht länger zu! Ich bin selbst in einer suchtbelasteten Familie groß geworden. Es ist fürchterlich schwer damit fertig zu werden …

  • Hallo Lizzy,

    herzlich Willkommen hier im Forum. Du wirst zeitnah für den offenen Forenbereich freigeschaltet und kannst dich dann dort mit den anderen Angehörigen austauschen.

    Bitte eröffne keine neuen Themen, sondern schreibe hier in diesem Thread einfach weiter, sonst wird es zu unübersichtlich für die Leser.

    Deine Bewerbung für den geschützten Bereich ist auch eingegangen, aber die Bedingungen dafür sind noch nicht erfüllt. Es ist z. B. mindestens eine 4wöchige aktive Beteiligung im offenen Forum Vorraussetzung.

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Du bist jetzt für die offenen Bereiche freigeschaltet, Lizzy.

    Und Du kannst überall schreiben, jedoch bitte nicht die ersten 4 Wochen bei den
    neuen Teilnehmern im Vorstellungsbereich.

    Ich wünsche Dir einen guten und hilfreichen Austausch.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Vielen Dank für die Freischaltung!

    Das ist unmöglich! Du könntest Dich zerreißen und trotzdem würde dein Sohn schweren Schaden nehmen. Mute ihm das nicht länger zu! Ich bin selbst in einer suchtbelasteten Familie groß geworden. Es ist fürchterlich schwer damit fertig zu werden …

    Ich weiß es selbst. Aber ich sage wahrscheinlich, dass was alle sagen...es gibt gute Momente, er kann auch anders.

    Aber ich hab ihn gerade gesehen. Es hat mich so abgestoßen und bin froh, dass mein Kind ihn nicht so gesehen hat, zumindest heute.

    Ich muss jetzt wirklich den Schritt gehen, es führt nichts daran vorbei.

    Es ist so traurig - er gibt mir immer die Schuld an allen. Wenn unser Kind nicht zu ihm will, bin ich schuld weil ich zu sehr Übermutter bin, wenn er schlechte Laune hat bin ich schuld, weil ich ihm Vorhaltungen mache, immer bin ich Schuld.

    Ich erkenne mich auch selbst nicht, ich würde alles für mein Kind machen - aber verlasse ihn nicht ?

  • Du bist jetzt für die offenen Bereiche freigeschaltet, Lizzy.

    Und Du kannst überall schreiben, jedoch bitte nicht die ersten 4 Wochen bei den
    neuen Teilnehmern im Vorstellungsbereich.

    Ich wünsche Dir einen guten und hilfreichen Austausch.

    Vielen Dank ! Ich lese mich gerade noch in den Regeln ein !

  • Danke für deine Antwort, ich hatte die Regeln noch nicht ganz verstanden und deswegen kommt erst jetzt eine Antwort von mir.

    Er hat den ganzen Januar nicht getrunken weil ich ihm zu diesen dry january überreden konnte.

    Aber da das jetzt vorbei ist trinkt er tatsächlich irgendwie immer wenn ich nicht da bin,wenn ich mit den kleinen schwimmen vin für ein paar Stunden , wenn wir unterwegs sind, wenn ich über Nacht mit ihm woanders bin, auch Mittlerweile wieder zu Hause abends.

    Aber meistens wenn ich nicht da bin.

    Deswegen lasse ich ihn auch so ungern alleine mit meinen Kind. Weil ich Angst habe, dass es seine nächste Chance ist dass er wieder trinkt und er ja anscheinend keine Skrupel hat es vor ihm zu machen.

    Fast 4 ist er jetzt und sehr auf mich bezogen und er kann sich nicht erklären wieso.

    Ja diese Kontrolle ist einfach anstrengend emotional und körperlich. Ich bin oft so ausgelaugt...

  • Habe ganz lange gestern Abend noch gelesen und bin so extrem überrascht wie ähnlich die Geschichten sind. Mir wird jetzt erst bewusst wie sehr seine Persönlichkeit die ich eigentlich liebe, nur Alkohol bedingt ist.

    Habe mit ihm geredet und jetzt wieder das alte Geplänkel, er trinkt nicht mehr, er weiss es war falsch, es tut ihm leid.

    Habe gesagt ich habe mir selbst ein Ultimatum gestellt und möchte so nicht weiter machen. Er soll entscheiden für sich wie es weiter gehen soll , ich aber mit seinen Konsum nicht mehr umgehen kann.

    Habe gesagt er soll erstmal klar im Kopf werden und dann muss er für sich wissen was er will.

  • Hallo Lizzy,

    Ich bin Alkoholiker und seit 6 Wochen abstinent. Der ungesunde Umgang mit Alkohol begleitet mich schon
    20 Jahre. Es war ein schleichender Prozess. Richtig betrunken war ich nie und wenn ich Auseinandersetzungen mit meiner Frau hatte und gemerkt habe, dass ich eine schwere Zunge habe, habe ich mich zurückgezogen. Sie wusste natürlich was los war.

    Habe gesagt ich habe mir selbst ein Ultimatum gestellt und möchte so nicht weiter machen.

    Meine Frau hat versucht mich anfangs zu kontrollieren. Es gab dann einen Punkt nach einem Gespräch mit Ihrer
    Ärztin ab dem sie es sein gelassen hat. Die Ärztin hat ihr gesagt, sie soll damit aufhören sonst wird sie Co. Das ist ca. ein Jahr her.
    Zwischen Weihnachten und Neujahr hatten wir ein Gespräch. Meine Frau meinte sie hat für das neue Jahr ein Motto.
    Das Motto ist „Move“ und sie sagte, entweder du move-st mit mir oder ich move alleine. Im ersten Moment habe ich gedacht, sie ist auf dem Weg mich zu verlassen. Was sie aber meinte ist, dass sie ihren eigenen Weg in Gang bringen will und sich durch meine Trinkerei nicht mehr davon abhalten lässt. Mein Motto war „Hope“, Hoffnung es endlich zu schaffen vom Alkohol loszukommen.Ich habe lange darüber nachgedacht mit der Erkenntnis, dass ich lange genug gehofft habe und es so nicht weitergehen kann, das ich es alleine nicht schaffe und sie dann auch noch verlieren werde. Mein neues Motto war „Do it!“. Am nächsten Tag habe ich in einer Suchtklink angerufen und eine Woche später war ich für 4 Wochen da. Das ich über das Ergebnis unheimlich dankbar bin brauche ich hier nicht zu schreiben. Diese Forum ist meine SHG in der Nachsorge.

    Du hast Dir ein Ultimatum gestellt und das ist gut. Ich wünsche Dir Kraft damit Du diesen Weg konsequent weitergehen
    kannst auch für Deinen Sohn. Entweder es macht bei Deinem Mann Klick oder nicht. Er muss spüren, das es Dir ernst ist und was es in Konsequenz bedeutet. Lass Dir keine Schuld einreden. Der Alkoholiker ist Schuld und nur er kann es ändern.

    Bei uns hat es geklappt aber das heißt für Andere noch lange nichts und ich hatte viel Glück, dass ich in dem Moment meinen eigenen Tiefpunkt erkennen konnte.

    Viele Grüsse Nayouk

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    - abstinent seit 6.01.2024 -

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