Viholi - Vorstellung

  • Kurzes Update....

    Ich habe gerade das Gefühl, dass ich versuche eine innere Leere zu füllen.

    Ich rauche heute noch mehr, könnte andauernd essen, muss richtig dagegenhalten nicht das bereits gekochte für heute nachmittag zu essen. Trinke stattdessen Wasser und Tee ohne Ende.

    Ist das Suchtdruck? Ich habe laut meiner Wahrnehmung nicht das Bedürfnis zu trinken, auch wenn ich in mich reinhöre nicht.

    Oder ist es bloß Langeweile? Mein kleiner ist mit Bindehautentzündung daheim, wir gammeln so in den Tag.

    Hab jetzt schon Sachen ausgedruckt, die wir gleich basteln, als Gegenmaßnahme für die Langeweile.

    Mache ich mich gerade bloß verrückt weil ich überbewerte?

  • Hallo viholi,

    ich weiß nicht wirklich eine Antwort. Aber ich finde es gut, wenn man all seine Fragen aufschreibt. Mir hilt das mein Wirrwarr zu sortieren.

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Viholi,

    Für den Körper und die Psyche ist der Entzug von Alkohol max. Stress.
    Es gibt den Begriff der Suchtverlagerung.

    Bei mir in der Reha, ich rauche selbst (noch), habe ich festgestellt, dass ich eher weniger rauche.
    Die Zigaretten haben immer nur richtig mit Alkohol geschmeckt. Geraucht habe ich aber noch und ich wollte mich keinem doppeltem Entzug aussetzen, wofür die Ärzte auch Verständnis hatten.
    Es wurde aber berichtet, dass viele 2-5fache rauchen ggü. vorher. Allerdings war es eine Suchtklinik in der auch Patienten mit Drogen- und Tablettensucht waren.

    Bei mir kam sehr schnell der Appetit zurück und ich konnte ordentlich essen. Bei ständigem Bier Konsum auch tagsüber hatte ich keinen Appetit. Essen war eher lästig. Auch mein derzeitiger Konsum von diesen kleinen Schokoladenriegeln ist bemerkenswert. Da kommt es auch fast zu Kontrollverlust🙄Vorher habe ich so gut wie keine Süßigkeiten zu mir genommen. Ich versuche beides zu kontrollieren und zu reduzieren was bisher auch ganz gut gelungen ist, aber anstrengend. Aber das kenne ich ja schon.
    Saufdruck hatte ich vor der Reha, wenn ich meinen Alkoholpegel durch Umstände nicht halten konnte und Entzugserscheinungen hatte.

    Viele Grüsse Nayouk

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    - abstinent seit 6.01.2024 -

    Einmal editiert, zuletzt von Nayouk24 (19. März 2024 um 11:40)

  • Hallo Nayouk,

    Bin ich denn entzügig, wenn ich einen Rückfall hatte? Also ich denke körperlich nicht, psychisch vermutlich schon weil ich die Sucht habe durchkommen lassen?

    Ich habe momentan Sorge, dass ich mich total da reinsteiger, weil ich gefühlt jedes denken, handeln hinterfrage, analysiere und bewerte.

    Ist immernoch besser als nicht zu reflektieren und wieder rückfällig zu werden, aber ich bin leider sehr talentiert mich in Dinge reinzusteigern.

    Suchtverlagerung ist für mich auch ein Thema. Wäre natürlich blöd, wenn das jetzt Dauerzustand bleibt mit den Zigaretten.

    Süßigkeiten esse ich auch so gut wie gar nicht, aber die letzten Tage gab es jeden Abend was süßes.

    Habe in der Phase des Rückfall allerdings auch süßes getrunken, weil ich mir eingeredet hatte, süßes sei ja nicht so stark wie mein Mittel der Wahl in der Vergangenheit, nämlich vodka.

    Vll versucht mein Körper einfach an einkettige Kohlenhydrate zu kommen mit dem Süßen.

  • Am Anfang der Abstinenz habe ich extrem viel süß gegessen. Es hat mit der Zeit immer mehr abgenommen. Jetzt ist es moderat. Im ersten Jahr würde ich mir da jetzt keinen großen Kopf machen.

    Die ersten paar Monate hatte ich morgens sogar Probleme mit dem Zucker Spiegel. Der war so niedrig, wenn ich nichts gegessen habe.
    Jetzt (nach über zwei Jahren) mache ich sogar wieder Intervall Fasten. Und frühstücke gar nicht mehr.

    Am Anfang würde ich sagen, es gilt die Devise:
    Alles außer Alk.

  • Hallo viholi,

    das kann die klassische Suchtverlagerung sein. Du hast viel Zeit mit dem Konsum, der Beschaffung, Gedanken an Alkohol verbracht. Diese Zeit steht dir nun zur Verfügung und will gefüllt werden.

    Mach dir keinen Stress, vieles reguliert sich mit der Zeit (Süßigkeiten essen, viel trinken). Am Anfang ist die Ablenkung wichtig und normal. Sei etwas geduldiger mit dir.

    Viele Grüße
    Seeblick

  • Hallo viholi,

    Bin ich denn entzügig, wenn ich einen Rückfall hatte? Also ich denke körperlich nicht, psychisch vermutlich schon weil ich die Sucht habe durchkommen lassen?

    Ich bin kein Arzt und verstehe aber auch Deine Differenzierung zwischen körperlich und psychisch nicht.

    2020 machte ich eine ambulante Reha wegen Alkoholabhängigkeit, die mir auch gut geholfen hatte. Ich erlangte 2022 meinen Führerschein wieder

    Ich nehme mal an, das war 2020 ein Entzug wegen Alkoholabhängigkeit, also Entgiftung, Entwöhnung. Die Sucht ist aber immer noch da, nur wurde sie zum Stillstand gebracht. Trinkt der Alkoholiker wieder, geht die Suchtspirale weiter. Schon einige Male habe ich hier gelesen, dass es dann u.U. noch schlimmer wird. Du hast Dein Körper erneut mit dem Suchtmittel versorgt und entziehst ihm jetzt wieder den Alkohol und darauf reagiert er körperlich und psychisch. Wie Seeblick schreibt: mach Dir keinen Stress. Bleibe auf Deinem Weg und gib Dir Zeit.
    Ich hatte noch keinen Rückfall, ist aber nach 2 1/2 Monaten auch nicht sonderlich toll. Ich weiß nur, dass es zu heute keine Alternative gibt. Wieder als selbstbestimmter Mensch zufrieden leben oder dem Tode entgegengehen. Damit ist für mich die Entscheidung klar und für Dich ja auch wie ich meine herausgelesen zu haben.

    Viele Grüsse

    Nayouk

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    - abstinent seit 6.01.2024 -

  • Hallo viholi,

    Ich bin kein Arzt und verstehe aber auch Deine Differenzierung zwischen körperlich und psychisch nicht.

    Ich nehme mal an, das war 2020 ein Entzug wegen Alkoholabhängigkeit, also Entgiftung, Entwöhnung. Die Sucht ist aber immer noch da, nur wurde sie zum Stillstand gebracht. Trinkt der Alkoholiker wieder, geht die Suchtspirale weiter. Schon einige Male habe ich hier gelesen, dass es dann u.U. noch schlimmer wird. Du hast Dein Körper erneut mit dem Suchtmittel versorgt und entziehst ihm jetzt wieder den Alkohol und darauf reagiert er körperlich und psychisch. Wie Seeblick schreibt: mach Dir keinen Stress. Bleibe auf Deinem Weg und gib Dir Zeit.
    Ich hatte noch keinen Rückfall, ist aber nach 2 1/2 Monaten auch nicht sonderlich toll. Ich weiß nur, dass es zu heute keine Alternative gibt. Wieder als selbstbestimmter Mensch zufrieden leben oder dem Tode entgegengehen. Damit ist für mich die Entscheidung klar und für Dich ja auch wie ich meine herausgelesen zu haben.

    Viele Grüsse

    Nayouk

    Mit entzügig meinte ich die Differenzierung zwischen körperlichen Symptomen und dem psychischbedingtem, also dem Suchtgedächtnis, der Abhängigkeit des Geistes.

  • Hallo Viholi,

    Ich habe momentan Sorge, dass ich mich total da reinsteiger, weil ich gefühlt jedes denken, handeln hinterfrage, analysiere und bewerte.

    Ist immernoch besser als nicht zu reflektieren und wieder rückfällig zu werden, aber ich bin leider sehr talentiert mich in Dinge reinzusteigern.

    Du bist damit nicht alleine. In den ersten Wochen war ich regelrecht panisch was meine Gedanken und mein Verhalten angeht. Ich hatte große Angst etwas falsch zu machen in meiner Nüchternheit und plötzlich in einem erneuten Rckfall zu landen. Mittlerweile hat sich das etwas gelegt. Ich bin immernoch achtsam und habe Respekt vor jedem Aufblitzen meines Suchtgedächtnis, aber ich kann es jetzt schon viel besser managen. Mir hat es geholfen einiges davon hier mitzuteilen und an das zu glauben was mir hier vermittelt wurde; es wird besser mit der Zeit!

    Liebe Grüße

    Lavendelfuchs

    „Nur wenn das, was ist, sich ändern lässt, ist das was ist, nicht alles. “ - T.W. Adorno

  • Trinke stattdessen Wasser und Tee ohne Ende

    Dazu noch. Sicher, mein Hirn wollte trinken. Ich hatte keinen Suchtdruck. Aber die Gewohnheit. Denke, das Hirn wollte halt seinen Pegel und hat deshalb Durst geschickt.

    Ich habe sicher vier Liter abends getrunken.

    Irgendwann merkt das Hirn, dass das nichts bringt und dann wird auch das immer weniger.

    Inzwischen merke ich oft, dass mein Teebeutel jetzt nach zwei Stunden gezogen haben dürfte. 8)

    Denke, das ist normal am Anfang, mit dem Durst.

  • Ich weiß nicht mal ob es durst ist😅 vll auch einfach die extreme Langeweile, die ich heute hatte. Der Tag hat sich gezogen wie Kaugummi. Mach 10 Kreuze, wenn er heute vorbei ist. Aber ich habe dieses genervt sein echt ausgehalten und bewusst gefühlt und ihm Raum gegeben. Immerhin etwas.

  • Na ja. Ich habe einfach getrunken, weil ich es gewohnt war, denke ich. Wirklich "Durst" würde ich es jetzt auch nicht nennen. :)

    Vor meiner ersten Reha in 2020 hatte ich beim Trinken, als ich noch so "kultiviert " war aus dem Glas zu trinken einen regelrechten zählzwang.

    Hab immer die schlucke beim runterkippen gezählt, das hatte damals auch länger gedauert als das bei alkfreiem weg war.

    Heuteverbuche ich mal als Langeweil 🙃🙈

  • So "Dinger" hatte ich schon einige im Leben. Manches noch immer. Das ist der innere Monk. Das hat bei mir aber eigentlich nichts mit dem Alkohol zu tun.

    Ich neige auch dazu, der war allerdings alkohollspezifisch.

    Der "witz" dahinter ist, dass ich das tat um alles zu kontrollieren, bzw im Augenblick zu haben, wie viel ich wann trinke um Level xy zu erreichen oder nicht zu überschreiten. 🤐

  • Da hatte ich es einfacher, ich musste nur Bierflaschen zählen.

    Level xy zu erreichen oder nicht zu überschreiten

    Genau. Und nur so konnte ich auch so viele Jahre lang saufen.

    Sozusagen "Meister im sich langsam umbringen".

    Habe viel im Leben ausgehalten und verpasst dadurch. Und egal wie langsam, der Weg führt nach unten und ich habe das Glück, in letzter Sekunde die Bremse gefunden zu haben. Den (Alkohol) Zug zum Stehen gebracht zu haben.

    Aber sobald ich meinen würde, er könnte mal wieder ein kleines Stückchen rollen, wird es wieder los rattern.

    Der Zug muss stehen.

    Klingt nach Verlust?

    Um bei der Metapher zu bleiben. Nö, ich fliege, seit ich trocken bin, mit dem Flugzeug. ;)

  • Bei mir zum Schluss flachmänner🤮

    Ich hab da ne regelrechte Wissenschaf draus gemacht, schlecht wenn man von Mathe keine Ahnung hat.... Die Rechnung ging natürlich null auf

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