AufzuneuenUfern - Vorstellung - unterschiedliche Rollen

  • Vielen Dank für all die positiven Rückmeldungen. Ein ganzer Mischmasch an Gefühlen und Gedanken überkommt mich. Weinen tut zwischendurch gut, aber auch die Wut......dann wieder Sorgen.

    Wie es so oft ist....finanzielle Sorgen, denn wie soll ich es schaffen diese Wohnung zu halten. Aktuell mit einer befristeten Arbeitsstelle in Teilzeit. Aber dann denke ich wieder eines nach dem anderen. Ruhig bleiben, jetzt nichts überstürzen, sondern Step by step. Putzen, aussortieren, umräumen. Viel schreiben......

    Auch Bewerbungen....um finanziell wieder besser aufgestellt zu sein.

    Musik hilft teilweise dabei......

    Stricken....

    und klar denke ich an meinen Ex, mehr wohl, als das er an mich denkt.

    Zumindest habe ich geschafft den Balkon so weit für den Sommer vorzubereiten, dass ich mich darauf wohl fühle.

    Und immer wieder Hilflosigkeit und der Blick auf die weitere Familie und Analyse der eigenen Erfahrungen. Am Samstag war ich im Cafe zum Frühstücken. Alleine. Auch eine Erfahrung. Die Möglichkeit andere zu beobachten und sich selbst etwas Gutes zu tun.

    Heute Abend habe ich vor ins Kino zu gehen. Sneak Preview......Ein Überaschungsfilm.....Immer wieder gerne, einfach weil ich mich auf Filme einlassen kann, die ich sonst nicht für mich gewählt hätte.

    Euch einen schönen Montag

    aufzuneunenUfern

  • Am Samstag war ich im Cafe zum Frühstücken. Alleine. Auch eine Erfahrung. Die Möglichkeit andere zu beobachten und sich selbst etwas Gutes zu tun.

    Ich bin beeindruckt, das ist mir wirklich ein Vorbild. Ich habe solche Angst vor dem alleine sein. Ich stehe kurz vor dem Auszug meiner Frau.

    Toll das du das schaffst. LG

  • Meine Bäckerei hier im Dorf ist voll von Menschen, die alleine an ihren Tischen sitzen und frühstücken oder Kaffee trinken, dabei Zeitung lesen oder am Handy tippen. Ich gehöre auch regelmäßig dazu.
    Es fühlt sich völlig o.k. an. Die Verkäuferinnen kennen inzwischen meine Lieblingskaffeesorte und fragen: Wie immer? Und ich sage ja.
    Es hat eine wichtige Funktion für Alleinlebende. Ich komme raus. Ich bin schon am überlegen mir fürs Mittagessen eine Kantine zu suchen. Warum nicht?
    Die Tage allein daheim sind lang genug.

    Probiere es aus. Da ich meist zu ähnlichen Zeiten dort bin, treffe ich oft dieselben Leute. Kleiner Smalltalk, dann weiter Zeitung lesen.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Oh mann,

    heute irgendwie ist kein so guter Tag. Vielleicht hängt es mit diesen Feiertagen zusammen, heute "Vatertag", ein bisschen ein Hohn, quasi ohne Vater aufgewachsen. Deswegen war dieses niemals relevant in unserer Familie. Am Sonntag folgt dann der Muttertag, welcher aber auch mit seltsamen Gefühlen in der Magengegend verbunden sind.

    Zum einen wird ein heiles Familienbild zelebriert, welches oft nicht so heile ist, wie es scheint. Trotzdem wird in Kitas, Schulen usw. anlassbezogen gebastelt. Die Pädagoginnen und Pädagogen handeln dabei wahrscheinlich in guter Absicht.

    Trotzdem sind diese Feiertage nur selten Teil einer Reflexion, gerade im pädagogischen Bereich. Es scheint eine einvernehmliche Übereinkunft zu bestehen, dass die Familie zelebriert wird, ohne dass Einsicht hinter die Kulissen besteht.

    Es wird weggeschaut....Leider bei vielen Kindern, die aus problematischen und belasteten Verhältnissen kommen.

    Die Beziehung mit meiner Mutter war schwierig.....ist es logischerweise bis heute......Für sie selbst war das zelebrieren des "Muttertages" auch komisch, beziehungsweise Sie hat erklärt, dass dieser Tag eher mit dem 2. Weltkrieg zusammenhängt.

    Auf jeden Fall heute bin ich sehr traurig. Dazu Herzschmerz....Ja eine Zeit von 20 Jahren einfach hinter sich zu lassen, wäre auch verwunderlich, wenn sich da kein Abgrund auftun würde. Selbst ohne Alkoholthematik. Mal schauen, was ich mir heute noch gutes tun mag. Habe überlegt ins Theater zu gehen.......Mal was anderes als hier auf der Couch in Trauer zu versinken.

    Geduldig mit mir sein....gutmütig.....aber auch motivierend und liebevoll mich daran erinnern, dass ich auch Kontakte suchen muss, wenn ich welche wünsche. Das heißt dann auch sich zu exponieren, sich trauen.

    Nun ist wieder einiges zusammen gekommen.

    aufzuneuenUfern

  • Hallo ein Update,

    habe den Tag gestern noch gut zum Ende gebracht.

    Heute hatte ich mich mit meinem Ex verabredet, um erstmal das weitere Vorgehen wegen der Wohnung zu besprechen. So getrieben wie vor 14 Tagen hat er nicht gewirkt, aber auch nicht glücklich, sondern emotional distanziert. Er schilderte, dass er beinahe die Ganze Zeit schwere Kopfschmerzen hatte und nicht gut schlafen konnte. Also eine Entspannung nicht möglich war, aber jetzt wohl anfängt.

    (Wir hatten parallel Urlaub)

    Und ja das Thema Alkohol wurde nur kurz angeschnitten, es ist aber irgendwie immer im Raum dabei......schon seltsam. Obwohl er mit dem Zug bald eine Stunde weg wohnt, sucht er weiterhin seine wöchentliche Fußballrunde auf.

    Wir haben zusammen ein Lokal aufgesucht und gegessen. In meiner Gegenwart trinkt er nix.

    Es ist schon klar, dass es gewisse Triggersituationen gibt, und es nie so sicher ist, wann diese auslösen. (....und irgendwie ist es ja logisch, dass ein Alkoholiker nicht kopflos einem BierLKW hinterherrennt, als gäbe es kein Morgen mehr, einen Restverstand gibt ja meistens noch)

    Also die Entscheidung auszuziehen wurde wieder relativiert.......

    ....und ich würde ja eine self-fulfilling prophecy gestalten, würde mir das Puzzle so zusammensetzen, wie es mir gefällt. (Das Bild von Ihm)

    (Kopfschmerzen, roter Kopf, Schlaflosigkeit und sich nicht groß melden sind alles so Indizien, dass ein Zusammenhang mit dem Alkohol besteht.....klar könnte das auch alles eine Täuschung sein, aber ich muss mir da ja auch selbst trauen).....Zweifel, alles könnte eine Fehleinschätzung sein....klar die Bestehen ab und an....aber das Verhalten zeigt was anderes.


    Irgendwie spüre ich bedauern, bedauern jemanden in dieser Weise abstürzen zu sehen, während ich merke, dass es mir mental wahrscheinlich besser geht, weil ich die Kapazität und Kraft habe zu gestalten und zu verändern und aktiv daran zu arbeiten Neues zu schaffen. Auch wenn es schwer ist und traurig und ungewiss.....so wie ich auch nicht mit einem Raucher zusammenleben könnte, so kann ich auch nicht gut mit einem Säufer zusammen sein.

    und ein letzter Gedanke, dann ruft das Bett, auch Anhänger von gewissen Sekten müssen Ihren Weg selbstständig aus dieser heraus finden. Sie zu versuchen mit Argumenten zu überzeugen, wird wahrscheinlich auch nicht gelingen. Das kam mir nur so am Abschluss.

    Gute Nacht


    aufzuneuenUfern

  • Guten Morgen aufzuneuenUfern,

    das Treffen zum Essen mit Deinem Ex-Partner scheint sehr distanziert abgelaufen zu sein. Ich weiß gar nicht, wie ich das beschreiben soll.

    Ihr seid Euch scheinbar einig, dass die Trennung endgültig ist, lese ich heraus. Alles sehr abgeklärt.

    Und dann diese Formulierung:

    Also die Entscheidung auszuziehen wurde wieder relativiert.......

    Wie meinst Du das? Will er doch wieder in die gemeinsame Wohnung und in die Beziehung zurück?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hey,

    Elly eine gewisse Einigkeit besteht, dass das bisherige Modell nicht mehr funktioniert.

    Ich könnte auch zum Beispiel auch nicht mit einem Raucher zusammen sein. Das würde mich ebenso anekeln.

    Da es letztes Frühjahr bereits den Versuch gegeben hat für ihn ohne Alkohol auszukommen, besteht die leise Hoffnung, dass er merkt, dass er ein Problem hat.Nicht der Beziehung wegen, da ist wahrscheinlich bereits zu viel zerstört, sondern ihm zu liebe, einfach weil ich ihm Klarsicht und Erkenntnis von allem Herzen wünsche.


    Das mit dem Wiedereinziehen, ist halt eher die ökonomische Lage, .....aber vielleicht auch seine Hoffnung das Beste aus zwei Welten zu haben.

    Trinken können und trotzdem die Hilfe zum Beispiel einkaufen, kochen etc.

    Der Urlaub ist vorbei....nun wieder arbeiten, parallel Jobsuche, ich kann mir nur sagen....ein Schritt nach dem anderen. Wenn ich die Wohnung behalten möchte, dann brauche ich natürlich ein Fundament, und dieses versuche ich gerade aufzubauen. Gerne würde ich manchmal schnelle Entscheidungen und Taten und Handlungen aber irgendwie merke ich, ich brauche Geduld. Geduld mit mir.....und viel Liebe und Verständnis.

    Ja alleine zu leben ist irgendwie nicht mein Konzept. Bisher habe ich nur wenig Zeit in meinem Leben wirklich alleine verbracht, also ist dieses auch eine Fertigkeit, die es zu erlernen gilt.

    aufzuneuenUfern

  • Hey,


    heute der zweite reguläre Arbeitstag und irgendwie habe ich Frust bei den Kollegen abgelassen.....mh....ungünstig. Ich bin zu 100% im Homeoffice. Merke in der Tat, dass ich mich da einsam fühle und ich im Verhalten der Kollegen Dinge auftreten, die mich irgendwie triggern....Leider auch auf die Ferne. Naja die Stellensuche ist im vollen Gange. Überfordert bin ich......nervlich angespannt.......

    Einen kühlen Kopf behalten heißt es.....

    Einen Schritt vor und 2 zurück....gerade kommt es mir so vor.

    Mit meiner Mutter in der Ferne hatte ich Kontakt, obwohl die Beziehung mit Ihr halt auch alles andere als einfach ist, fahre ich doch immer mal wieder hin. Einige Zeit war ich so wütend und verletzt, dass ich keinen Kontakt wollte. Die Vergangenheit mit Ihr habe ich aber so weit verarbeitet, weiß, dass Sie selbst psychisch krank war und weiterhin ist. Die Aussagen nehme ich deshalb nicht persönlich, sondern kann sie 'abwehren'. Ich weiß, von ihr werde ich nie das bekommen, was andere von Ihren Eltern erhalten. Sondern sehe sie vielleicht als 'Freundin'. Eine tiefere Verbindung ist nicht möglich.....das würde meine Erwartungen enttäuschen.

    Ich habe Zeit gebraucht mir klar zu werden, dass ich ihr auch wenn wir zusammentreffen nicht mehr schutzlos ausgeliefert bin, sondern ihr als erwachsene Person etwas entgegen bringen kann.

    Sie ist eine Person mit Extremen und Exzessiven Angewohnheiten und auch Süchten.....nicht nur Alkohol (aus meiner Erinnerung Phasenweise, dann kein halten mehr). Da Sie alleinerziehend war, mit 2 Kindern, ist sie der einzige Familienanhang der bleibt.

    Ich habe versucht vieles Ihrer Erfahrungen nachzuvollziehen und ein Verständnis zu entwickeln. Vollständiger Kontaktabbruch war nur kurzzeitig die Option, als ich noch viel Angst vor Ihr hatte. Seitdem denke ich, dass niemandem geholfen ist......wenn totale Funkstille zwischen Eltern und erwachsenen Kindern herrscht.......Ich denke dann werde ich wieder an anderer Stelle wahrscheinlich mit ähnlichen Problemen konfrontiert.......bis ich mich der Situation gestellt habe und diese gelöst.

    Emotional kommt einiges hoch. Es war ja auch Muttertag vorgestern.

    Meine Schwester hat den Weg des Kontaktabbruchs gewählt......Natürlich kann ich auch das akzeptieren, auch wenn ich das schade finde, weil wir so, als "desolate Familie" nicht mehr zusammen kommen und so wenig Möglichkeit bestehen wird als Erwachsenen Menschen Dinge zu besprechen und zu erleben, dass die Bedrohung, welche als Kind da war eigentlich nicht mehr existent ist.

    Mein Weg ist halt gute Erinnerungen jetzt zu schaffen....Schöne Erlebnisse....Auch wenn ich in dieser Position die bin, die initiiert und ermöglicht.


    Wow, interessant wie tief das so gehen kann......Tiefe Kreise zieht dieser Prozess mit sich.....Anstrengend ist es

    aufzuneuenUfern

  • Tja wie es so ist,

    aktuell eher im Loch. Naja wir sind halt Gewohnheit und Routine gewöhnt, wenn diese wegbricht, klar tue ich mich aktuell schwer mit dieser Veränderung. Auf der Suche nach neuen Ideen und darauf aufpassen, dass ich gut für mich sorge.

    Habe die Tendenz zum Beispiel auch irgendwelche blöden Online Spiele zu spielen, vielleicht um mich nicht mit der Realität zu befassen. Am Ende ist es leere und tote Energie.

    Auf der einen Seite sehne ich mich nach Kontakt, nach Freunden, nach Menschen, mit denen ich mich austauschen kann. Auf der anderen strengen mich aber diese zuerst oberflächlichen Gespräche auch an. Ich weiß Freundschaften müssen sich entwickeln. Von heute auf morgen passiert nix.

    Also bin ich am abwägen, gehe ich heute überhaupt raus? Habe ich Lust auf Kontakt, oder kann ich bei mir bleiben.

    Am Freitag war mein Ex da, hat sich ein paar Sachen abgeholt. Ich erkenne ihn immer weniger, eine andere Person steht dann da.....und ja das macht traurig. Und auch wenn ich es gerne umgehen möchte steht das Thema Alkohol irgendwie immer dazwischen im Raum. Denn die Aktivitäten, die er beibehalten hat, sind die, die mit saufen zu tun haben, wie zum Beispiel eine wöchentliche Sportgruppe.

    Es ist ca. ein Jahr her, seit ich angemerkt habe, dass der Alkoholkonsum bedenklich ist, weil ich mich auf einmal wie selbstverständlich mit einer Weinschorle in der Hand wiederfand, ohne dass mir danach war. Ich habe seitdem aufgehört, einfach, weil ich keinen Vorteil darin für mich sehe.....Dann war er in einer kurzfristigen Phase, wo er seinen Konsum kritisch hinterfragt hat kontrolliert trinken wollte, Beratung aufgesucht hatte.....und sich zum Ziel gesetzt hat für 6 Monate nix zu trinken.

    Im August waren wir dann auf einem Festival......da wurde es mir klarer, nachdem er sich einen Eiskaffee mit Vodka gekauft hat. Seine Begründung, dass wäre der Trotz gewesen.....und Vodka, weil man den ja nicht riechen würde....also abtruse Begründungen

    Seitdem irgendwie nur noch bergabwärts und runter in der Spirale. Erschreckend für mich.......Lügen und irgendwie alle Unternehmungen sind mit dem Thema Alkohol verknüpft. So waren wir zum Beispiel neulich noch einmal in einer Therme, wo im Wasser auch eine Bar ist........ansonsten waren wir zum saunieren da, aber seine Aussage dann "....irgendwie ist es ja nicht so cool, wenn man hier nichts trinkt, obwohl es eigentlich um Wellness geht.

    Auch kommt nun der Vorwurf, ich würde ihn zu schlecht sehen, weil ich mich mit dem Thema befasse und Dinge sehe, die gar nicht stimmen, leider haben alle Erzählungen mit dem Thema zu tun wie zum Beispiel Fussball schauen in einer Kneipe, aber alleine würde er ja nix trinken. Mein Bauchgefühl sagt mir etwas anderes....und bisher konnte ich mich meistens auf dieses verlassen.


    So ein bisschen ist es ja auch so, als wenn ich als Gläubige Person, jemanden der ungläubig ist versuche von der Religion zu überzeugen. Es gibt Gruppierungen, die einen 'grenzüberschreitend' versuchen zu bekehren. Ich als Anhängerin des Nichtrinkens überschreite die Grenzen des anderen, um ihn zu überzeugen.

    Nun bin ich ja aktuell so halb abhängig, da ich gerade nur in Teilzeit und befristet tätig bin. Das bereitet mir Kopf- und Bauchschmerzen. Es ist zwar ein leichtes in meiner Branche eine Stelle zu bekommen, nur Kündigungsfristen und ähnliches lassen absehen, dass es wahrscheinlich noch bis Ende September dauert, bis ich eine neue Stelle antreten kann. Mit dem Vermieter ist bereits geklärt, dass ich die Wohnung zu den alten Konditionen übernehmen kann. Das ist beruhigend.......Wohnungssuche hier ist aktuell ein Desaster. Noch bin ich positiver Dinge, dass sich da Lösungen finden.

    Ich denke nach 20 Jahren braucht es Geduld mit sich, um die Situation zu begreifen. Ablenken ist gut, habe mehrmals Zimtschnecken gebacken.....manchmal sich dem Schmerz und der Trauer hingeben. Musik hilft ein wenig dabei: Ist da jemand von Adel Tawil


    aufzuneuenUfern

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