AufzuneuenUfern - Vorstellung - unterschiedliche Rollen

  • Vielen Dank für all die positiven Rückmeldungen. Ein ganzer Mischmasch an Gefühlen und Gedanken überkommt mich. Weinen tut zwischendurch gut, aber auch die Wut......dann wieder Sorgen.

    Wie es so oft ist....finanzielle Sorgen, denn wie soll ich es schaffen diese Wohnung zu halten. Aktuell mit einer befristeten Arbeitsstelle in Teilzeit. Aber dann denke ich wieder eines nach dem anderen. Ruhig bleiben, jetzt nichts überstürzen, sondern Step by step. Putzen, aussortieren, umräumen. Viel schreiben......

    Auch Bewerbungen....um finanziell wieder besser aufgestellt zu sein.

    Musik hilft teilweise dabei......

    Stricken....

    und klar denke ich an meinen Ex, mehr wohl, als das er an mich denkt.

    Zumindest habe ich geschafft den Balkon so weit für den Sommer vorzubereiten, dass ich mich darauf wohl fühle.

    Und immer wieder Hilflosigkeit und der Blick auf die weitere Familie und Analyse der eigenen Erfahrungen. Am Samstag war ich im Cafe zum Frühstücken. Alleine. Auch eine Erfahrung. Die Möglichkeit andere zu beobachten und sich selbst etwas Gutes zu tun.

    Heute Abend habe ich vor ins Kino zu gehen. Sneak Preview......Ein Überaschungsfilm.....Immer wieder gerne, einfach weil ich mich auf Filme einlassen kann, die ich sonst nicht für mich gewählt hätte.

    Euch einen schönen Montag

    aufzuneunenUfern

  • Am Samstag war ich im Cafe zum Frühstücken. Alleine. Auch eine Erfahrung. Die Möglichkeit andere zu beobachten und sich selbst etwas Gutes zu tun.

    Ich bin beeindruckt, das ist mir wirklich ein Vorbild. Ich habe solche Angst vor dem alleine sein. Ich stehe kurz vor dem Auszug meiner Frau.

    Toll das du das schaffst. LG

  • Meine Bäckerei hier im Dorf ist voll von Menschen, die alleine an ihren Tischen sitzen und frühstücken oder Kaffee trinken, dabei Zeitung lesen oder am Handy tippen. Ich gehöre auch regelmäßig dazu.
    Es fühlt sich völlig o.k. an. Die Verkäuferinnen kennen inzwischen meine Lieblingskaffeesorte und fragen: Wie immer? Und ich sage ja.
    Es hat eine wichtige Funktion für Alleinlebende. Ich komme raus. Ich bin schon am überlegen mir fürs Mittagessen eine Kantine zu suchen. Warum nicht?
    Die Tage allein daheim sind lang genug.

    Probiere es aus. Da ich meist zu ähnlichen Zeiten dort bin, treffe ich oft dieselben Leute. Kleiner Smalltalk, dann weiter Zeitung lesen.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Oh mann,

    heute irgendwie ist kein so guter Tag. Vielleicht hängt es mit diesen Feiertagen zusammen, heute "Vatertag", ein bisschen ein Hohn, quasi ohne Vater aufgewachsen. Deswegen war dieses niemals relevant in unserer Familie. Am Sonntag folgt dann der Muttertag, welcher aber auch mit seltsamen Gefühlen in der Magengegend verbunden sind.

    Zum einen wird ein heiles Familienbild zelebriert, welches oft nicht so heile ist, wie es scheint. Trotzdem wird in Kitas, Schulen usw. anlassbezogen gebastelt. Die Pädagoginnen und Pädagogen handeln dabei wahrscheinlich in guter Absicht.

    Trotzdem sind diese Feiertage nur selten Teil einer Reflexion, gerade im pädagogischen Bereich. Es scheint eine einvernehmliche Übereinkunft zu bestehen, dass die Familie zelebriert wird, ohne dass Einsicht hinter die Kulissen besteht.

    Es wird weggeschaut....Leider bei vielen Kindern, die aus problematischen und belasteten Verhältnissen kommen.

    Die Beziehung mit meiner Mutter war schwierig.....ist es logischerweise bis heute......Für sie selbst war das zelebrieren des "Muttertages" auch komisch, beziehungsweise Sie hat erklärt, dass dieser Tag eher mit dem 2. Weltkrieg zusammenhängt.

    Auf jeden Fall heute bin ich sehr traurig. Dazu Herzschmerz....Ja eine Zeit von 20 Jahren einfach hinter sich zu lassen, wäre auch verwunderlich, wenn sich da kein Abgrund auftun würde. Selbst ohne Alkoholthematik. Mal schauen, was ich mir heute noch gutes tun mag. Habe überlegt ins Theater zu gehen.......Mal was anderes als hier auf der Couch in Trauer zu versinken.

    Geduldig mit mir sein....gutmütig.....aber auch motivierend und liebevoll mich daran erinnern, dass ich auch Kontakte suchen muss, wenn ich welche wünsche. Das heißt dann auch sich zu exponieren, sich trauen.

    Nun ist wieder einiges zusammen gekommen.

    aufzuneuenUfern

  • Hallo ein Update,

    habe den Tag gestern noch gut zum Ende gebracht.

    Heute hatte ich mich mit meinem Ex verabredet, um erstmal das weitere Vorgehen wegen der Wohnung zu besprechen. So getrieben wie vor 14 Tagen hat er nicht gewirkt, aber auch nicht glücklich, sondern emotional distanziert. Er schilderte, dass er beinahe die Ganze Zeit schwere Kopfschmerzen hatte und nicht gut schlafen konnte. Also eine Entspannung nicht möglich war, aber jetzt wohl anfängt.

    (Wir hatten parallel Urlaub)

    Und ja das Thema Alkohol wurde nur kurz angeschnitten, es ist aber irgendwie immer im Raum dabei......schon seltsam. Obwohl er mit dem Zug bald eine Stunde weg wohnt, sucht er weiterhin seine wöchentliche Fußballrunde auf.

    Wir haben zusammen ein Lokal aufgesucht und gegessen. In meiner Gegenwart trinkt er nix.

    Es ist schon klar, dass es gewisse Triggersituationen gibt, und es nie so sicher ist, wann diese auslösen. (....und irgendwie ist es ja logisch, dass ein Alkoholiker nicht kopflos einem BierLKW hinterherrennt, als gäbe es kein Morgen mehr, einen Restverstand gibt ja meistens noch)

    Also die Entscheidung auszuziehen wurde wieder relativiert.......

    ....und ich würde ja eine self-fulfilling prophecy gestalten, würde mir das Puzzle so zusammensetzen, wie es mir gefällt. (Das Bild von Ihm)

    (Kopfschmerzen, roter Kopf, Schlaflosigkeit und sich nicht groß melden sind alles so Indizien, dass ein Zusammenhang mit dem Alkohol besteht.....klar könnte das auch alles eine Täuschung sein, aber ich muss mir da ja auch selbst trauen).....Zweifel, alles könnte eine Fehleinschätzung sein....klar die Bestehen ab und an....aber das Verhalten zeigt was anderes.


    Irgendwie spüre ich bedauern, bedauern jemanden in dieser Weise abstürzen zu sehen, während ich merke, dass es mir mental wahrscheinlich besser geht, weil ich die Kapazität und Kraft habe zu gestalten und zu verändern und aktiv daran zu arbeiten Neues zu schaffen. Auch wenn es schwer ist und traurig und ungewiss.....so wie ich auch nicht mit einem Raucher zusammenleben könnte, so kann ich auch nicht gut mit einem Säufer zusammen sein.

    und ein letzter Gedanke, dann ruft das Bett, auch Anhänger von gewissen Sekten müssen Ihren Weg selbstständig aus dieser heraus finden. Sie zu versuchen mit Argumenten zu überzeugen, wird wahrscheinlich auch nicht gelingen. Das kam mir nur so am Abschluss.

    Gute Nacht


    aufzuneuenUfern

  • Guten Morgen aufzuneuenUfern,

    das Treffen zum Essen mit Deinem Ex-Partner scheint sehr distanziert abgelaufen zu sein. Ich weiß gar nicht, wie ich das beschreiben soll.

    Ihr seid Euch scheinbar einig, dass die Trennung endgültig ist, lese ich heraus. Alles sehr abgeklärt.

    Und dann diese Formulierung:

    Also die Entscheidung auszuziehen wurde wieder relativiert.......

    Wie meinst Du das? Will er doch wieder in die gemeinsame Wohnung und in die Beziehung zurück?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hey,

    Elly eine gewisse Einigkeit besteht, dass das bisherige Modell nicht mehr funktioniert.

    Ich könnte auch zum Beispiel auch nicht mit einem Raucher zusammen sein. Das würde mich ebenso anekeln.

    Da es letztes Frühjahr bereits den Versuch gegeben hat für ihn ohne Alkohol auszukommen, besteht die leise Hoffnung, dass er merkt, dass er ein Problem hat.Nicht der Beziehung wegen, da ist wahrscheinlich bereits zu viel zerstört, sondern ihm zu liebe, einfach weil ich ihm Klarsicht und Erkenntnis von allem Herzen wünsche.


    Das mit dem Wiedereinziehen, ist halt eher die ökonomische Lage, .....aber vielleicht auch seine Hoffnung das Beste aus zwei Welten zu haben.

    Trinken können und trotzdem die Hilfe zum Beispiel einkaufen, kochen etc.

    Der Urlaub ist vorbei....nun wieder arbeiten, parallel Jobsuche, ich kann mir nur sagen....ein Schritt nach dem anderen. Wenn ich die Wohnung behalten möchte, dann brauche ich natürlich ein Fundament, und dieses versuche ich gerade aufzubauen. Gerne würde ich manchmal schnelle Entscheidungen und Taten und Handlungen aber irgendwie merke ich, ich brauche Geduld. Geduld mit mir.....und viel Liebe und Verständnis.

    Ja alleine zu leben ist irgendwie nicht mein Konzept. Bisher habe ich nur wenig Zeit in meinem Leben wirklich alleine verbracht, also ist dieses auch eine Fertigkeit, die es zu erlernen gilt.

    aufzuneuenUfern

  • Hey,


    heute der zweite reguläre Arbeitstag und irgendwie habe ich Frust bei den Kollegen abgelassen.....mh....ungünstig. Ich bin zu 100% im Homeoffice. Merke in der Tat, dass ich mich da einsam fühle und ich im Verhalten der Kollegen Dinge auftreten, die mich irgendwie triggern....Leider auch auf die Ferne. Naja die Stellensuche ist im vollen Gange. Überfordert bin ich......nervlich angespannt.......

    Einen kühlen Kopf behalten heißt es.....

    Einen Schritt vor und 2 zurück....gerade kommt es mir so vor.

    Mit meiner Mutter in der Ferne hatte ich Kontakt, obwohl die Beziehung mit Ihr halt auch alles andere als einfach ist, fahre ich doch immer mal wieder hin. Einige Zeit war ich so wütend und verletzt, dass ich keinen Kontakt wollte. Die Vergangenheit mit Ihr habe ich aber so weit verarbeitet, weiß, dass Sie selbst psychisch krank war und weiterhin ist. Die Aussagen nehme ich deshalb nicht persönlich, sondern kann sie 'abwehren'. Ich weiß, von ihr werde ich nie das bekommen, was andere von Ihren Eltern erhalten. Sondern sehe sie vielleicht als 'Freundin'. Eine tiefere Verbindung ist nicht möglich.....das würde meine Erwartungen enttäuschen.

    Ich habe Zeit gebraucht mir klar zu werden, dass ich ihr auch wenn wir zusammentreffen nicht mehr schutzlos ausgeliefert bin, sondern ihr als erwachsene Person etwas entgegen bringen kann.

    Sie ist eine Person mit Extremen und Exzessiven Angewohnheiten und auch Süchten.....nicht nur Alkohol (aus meiner Erinnerung Phasenweise, dann kein halten mehr). Da Sie alleinerziehend war, mit 2 Kindern, ist sie der einzige Familienanhang der bleibt.

    Ich habe versucht vieles Ihrer Erfahrungen nachzuvollziehen und ein Verständnis zu entwickeln. Vollständiger Kontaktabbruch war nur kurzzeitig die Option, als ich noch viel Angst vor Ihr hatte. Seitdem denke ich, dass niemandem geholfen ist......wenn totale Funkstille zwischen Eltern und erwachsenen Kindern herrscht.......Ich denke dann werde ich wieder an anderer Stelle wahrscheinlich mit ähnlichen Problemen konfrontiert.......bis ich mich der Situation gestellt habe und diese gelöst.

    Emotional kommt einiges hoch. Es war ja auch Muttertag vorgestern.

    Meine Schwester hat den Weg des Kontaktabbruchs gewählt......Natürlich kann ich auch das akzeptieren, auch wenn ich das schade finde, weil wir so, als "desolate Familie" nicht mehr zusammen kommen und so wenig Möglichkeit bestehen wird als Erwachsenen Menschen Dinge zu besprechen und zu erleben, dass die Bedrohung, welche als Kind da war eigentlich nicht mehr existent ist.

    Mein Weg ist halt gute Erinnerungen jetzt zu schaffen....Schöne Erlebnisse....Auch wenn ich in dieser Position die bin, die initiiert und ermöglicht.


    Wow, interessant wie tief das so gehen kann......Tiefe Kreise zieht dieser Prozess mit sich.....Anstrengend ist es

    aufzuneuenUfern

  • Tja wie es so ist,

    aktuell eher im Loch. Naja wir sind halt Gewohnheit und Routine gewöhnt, wenn diese wegbricht, klar tue ich mich aktuell schwer mit dieser Veränderung. Auf der Suche nach neuen Ideen und darauf aufpassen, dass ich gut für mich sorge.

    Habe die Tendenz zum Beispiel auch irgendwelche blöden Online Spiele zu spielen, vielleicht um mich nicht mit der Realität zu befassen. Am Ende ist es leere und tote Energie.

    Auf der einen Seite sehne ich mich nach Kontakt, nach Freunden, nach Menschen, mit denen ich mich austauschen kann. Auf der anderen strengen mich aber diese zuerst oberflächlichen Gespräche auch an. Ich weiß Freundschaften müssen sich entwickeln. Von heute auf morgen passiert nix.

    Also bin ich am abwägen, gehe ich heute überhaupt raus? Habe ich Lust auf Kontakt, oder kann ich bei mir bleiben.

    Am Freitag war mein Ex da, hat sich ein paar Sachen abgeholt. Ich erkenne ihn immer weniger, eine andere Person steht dann da.....und ja das macht traurig. Und auch wenn ich es gerne umgehen möchte steht das Thema Alkohol irgendwie immer dazwischen im Raum. Denn die Aktivitäten, die er beibehalten hat, sind die, die mit saufen zu tun haben, wie zum Beispiel eine wöchentliche Sportgruppe.

    Es ist ca. ein Jahr her, seit ich angemerkt habe, dass der Alkoholkonsum bedenklich ist, weil ich mich auf einmal wie selbstverständlich mit einer Weinschorle in der Hand wiederfand, ohne dass mir danach war. Ich habe seitdem aufgehört, einfach, weil ich keinen Vorteil darin für mich sehe.....Dann war er in einer kurzfristigen Phase, wo er seinen Konsum kritisch hinterfragt hat kontrolliert trinken wollte, Beratung aufgesucht hatte.....und sich zum Ziel gesetzt hat für 6 Monate nix zu trinken.

    Im August waren wir dann auf einem Festival......da wurde es mir klarer, nachdem er sich einen Eiskaffee mit Vodka gekauft hat. Seine Begründung, dass wäre der Trotz gewesen.....und Vodka, weil man den ja nicht riechen würde....also abtruse Begründungen

    Seitdem irgendwie nur noch bergabwärts und runter in der Spirale. Erschreckend für mich.......Lügen und irgendwie alle Unternehmungen sind mit dem Thema Alkohol verknüpft. So waren wir zum Beispiel neulich noch einmal in einer Therme, wo im Wasser auch eine Bar ist........ansonsten waren wir zum saunieren da, aber seine Aussage dann "....irgendwie ist es ja nicht so cool, wenn man hier nichts trinkt, obwohl es eigentlich um Wellness geht.

    Auch kommt nun der Vorwurf, ich würde ihn zu schlecht sehen, weil ich mich mit dem Thema befasse und Dinge sehe, die gar nicht stimmen, leider haben alle Erzählungen mit dem Thema zu tun wie zum Beispiel Fussball schauen in einer Kneipe, aber alleine würde er ja nix trinken. Mein Bauchgefühl sagt mir etwas anderes....und bisher konnte ich mich meistens auf dieses verlassen.


    So ein bisschen ist es ja auch so, als wenn ich als Gläubige Person, jemanden der ungläubig ist versuche von der Religion zu überzeugen. Es gibt Gruppierungen, die einen 'grenzüberschreitend' versuchen zu bekehren. Ich als Anhängerin des Nichtrinkens überschreite die Grenzen des anderen, um ihn zu überzeugen.

    Nun bin ich ja aktuell so halb abhängig, da ich gerade nur in Teilzeit und befristet tätig bin. Das bereitet mir Kopf- und Bauchschmerzen. Es ist zwar ein leichtes in meiner Branche eine Stelle zu bekommen, nur Kündigungsfristen und ähnliches lassen absehen, dass es wahrscheinlich noch bis Ende September dauert, bis ich eine neue Stelle antreten kann. Mit dem Vermieter ist bereits geklärt, dass ich die Wohnung zu den alten Konditionen übernehmen kann. Das ist beruhigend.......Wohnungssuche hier ist aktuell ein Desaster. Noch bin ich positiver Dinge, dass sich da Lösungen finden.

    Ich denke nach 20 Jahren braucht es Geduld mit sich, um die Situation zu begreifen. Ablenken ist gut, habe mehrmals Zimtschnecken gebacken.....manchmal sich dem Schmerz und der Trauer hingeben. Musik hilft ein wenig dabei: Ist da jemand von Adel Tawil


    aufzuneuenUfern

  • So da bin ich wieder, am schönen Sonntagmorgen.

    Einige Gedanken, die mir durch den Kopf gehen.

    Zum einen die gesellschaftliche Relevanz. Warum ist unsere Gesellschaft, so, dass manche nur betäubt daran teilnehmen können? Ich selbst bin auch ängstlich, mit fällt es schwer Kontakte aufzubauen. In so vielen Teilen ist der Alkohol so selbstverständlich. Durch den Zuzug aus den muslimischen Ländern erweitert sich langsam ein Angebot an Lokalitäten ohne Alkohol. (Dort gibt es mit Sicherheit andere Drogen- und Berauschungsmittel).

    Die Geschichte des Alkoholkonsums reicht ja bereits in die Antike hinein und im Mittelalter waren die Klöster ja eigentlich ein Paradies für Säufer. Vielleicht hat es deswegen auch mit dem Zölibat geklappt, weil irgendwann einfach keine Libido mehr da ist? "Funktionierende Alkoholiker"- in deren Rahmen arbeiten hat wohl geklappt. Nur so Überlegungen. Ob da was dran ist? Keine Ahnung! Könnte sein.

    Dann ein Riesentrauma für die Gesellschaft mit dem zweiten Weltkrieg. Meine Großmutter und mein Großvater waren damals junge Menschen. Ich kann mich erinnern, dass meine Oma regelmäßig die Kornflaschen vom Opa versteckt hat. Bier war immer reichlich im Keller......

    3 Kinder haben sie gehabt. Meine Mutter und zwei Onkels. Irgendwie scheinen alle drei ein problematisches Verhältnis zum Alkohol zu haben.

    Bei dem einen Onkel, welcher alleine wohnt und der lediglich 16 Jahre älter als ich ist, machen sich nun die Auswirkungen bemerkbar....eine offene Wunde am Bein, Thrombose und nun kürzlich eine Netzhautablösung.

    Meine Mutter war immer stark darin den Finger auf andere zu zeigen....und hinzuweisen, wer denn alles ein Alkoholproblem in Ihrem Umfeld hat. Sie ist eine die seit ich denken kann auf der esoterischen Schiene ist, mit Verschwörungstheorien und Ablehnung der "Schulmedizin" also einige nicht so einfache Voraussetzungen. Aber zum Beispiel kann ich mich an Kotzerei nach Alkoholexessen erinnern.

    Gesellschaftlich hat die Generation einiges aufzuarbeiten......ja wenn ich möchte gibt es auch Aktivitäten, bei denen der Alkohol zwar dabei sein kann, aber nicht die Hauptrolle spielt.

    Mir fällt auf, dass ich in Bus oder U-Bahn recht geruchsempfindlich bin und wahrnehme, wenn da Ausdünstungen sind........

    Dann fällt im Zusammenhang mit dem Partner noch auf, dass wir meistens unsere Prinzipien und Werte haben, so würden wir zum Beispiel schwer verletzt, wenn der Partner fremd gehen würde......für viele wäre dann eine Trennung unausweichlich, weil dann so viel Vertrauen zerstört ist. Im übertragenen Sinne ist es ja so, dass die Alkoholsucht einem fremd gehen gleich kommt. Der Partner geht nicht mir einer anderen Person fremd, sondern mit einer Substanz.

    Warum fällt uns das Begreifen so schwer? Vielleicht weil wir von anderen Krankheiten wissen, dass der Support der Familie und der Umgebung wichtig und heilend sein kann.

    Ich meine das Forum ist voll von immer ähnlichen Geschichten........

    Nun habe ich vor eine Radtour zu machen und anschließend in die Sauna zu gehen. Trotzdem tut es gut seinen Gedanken hier freien Lauf zu lassen...Das ist wichtig für meinen Heilungsprozess und meine Verstehen.

    aufzuneuenUfern

  • Tja heute ist ja nicht Sonntag, sondern Montag.....

    ha, ha....

    hatte einen echt guten Tag.......20 Km geradelt, Sauna......

    Ja es kostet Überwindung, alleine los zu ziehen, aber es geht...andere sind auch alleine. Das fällt auf.....auch in der Sauna...jung, alt, dick und dünn...Pärchen, Freundinnen, Singles

    Sonne, See mit 17 Grad, was möchte man mehr? Einen wunderschönen Sonnenuntergang.

    Lied Amy Winehouse "Tears dry on their own"

    Es ist halt Arbeit, harte Arbeit mit sich selbst....Ziel irgendwann gestärkt in eine neue Beziehung

    aufzuneuenUfern

  • So, das viele putzen hat bereits wieder abgenommen, habe aber Dinge gemacht wie ein neues gelbes Bettlaken zu besorgen. Mir eine Massage zu gönnen und ich habe mir so kleine Kärtchen geholt. 100X Zeit für mich, mit unterschiedlichen Ideen zum Beispiel ein Dessert zubereiten oder sich zu verkleiden. Das hilft ein bisschen den Fokus mal woanders hin zu lenken.

    Im hier und jetzt komme ich mit mir klar, irgendwie ist da nur die Angst, dass ich nun lange Zeit alleine sein werde....und wie viele auch die finanziellen Sorgen.

    Es ist ein Auf und Ab, aber die Tatsache, dass der Ex sich nicht meldet, nicht mal fragt ob Post gekommen ist oder so.......irgendwie ist das leider wieder nur eine Bestätigung, dass er ein Alkoholproblem hat. Es ist quasi Funkstille......das ist aber besser so. Der erste Monat der Trennung ist bald vorbei, das hört sich ähnlich an wie ein Monat Abstinenz......Irgendwie komisch.

    Ich bin ein bisschen stolz auf mich, wie ich das gemeistert habe bisher......weinen, schreien, schreiben.........traurig sein, bisher kaum Wut....eher bedauern.

    Fokus ist nun vemehrt auf die Jobsuche und die Frage, ob ich hier in dieser Stadt bleiben möchte, oder einen kompletten Neuanfang wage. Hier fühle ich mich wohl.....es gibt viele Möglichkeiten und ein paar Bekanntschaften habe ich auch.

    So eine richtige enge langanhaltende Freundschaft fehlt.....wünsche ich mir eigentlich sehr.....aber auch das dauert, bis sich das entwickelt. Es ist hilfreich zu sehen, dass ich mit diesen Themen nicht alleine bin. Vielen Dank für die Unterstützung

    aufzuneuenUfern

  • Hallo,

    heute bin ich niedergeschlagen.....

    Vielleicht weil bald der zweit Monat beginnt, quasi keine Kommunikation. Es ist paradox....Auf der einen Seite, mache ich mir Sorgen und Gedanken und Zweifel, habe ich ihn zu unrecht abgestempelt und vorverurteilt? Auf der anderen Seite...bestätigt es meine Annahme....weil ein paar "Indizien" habe ich dann doch....das er kaum noch Musik über den gemeinsamen Spotify account hört.

    Wahrscheinlich macht er sich nicht mal halb so viel Gedanken....Unausgeglichen.

    Aber vielleicht irgendwie vielleicht typisch für so eine Helfermentalität....

    ...und ja auch diese Gefühle dürfen sein.....müssen sein, fühlt sich schon anders an als am Anfang des Monats...irgendwie

    aufzuneuenUfern

  • Ziel irgendwann gestärkt in eine neue Beziehung

    Derzeit wäre es sicher gut, viele Dinge zu machen und zu erleben, die nicht mit "Beziehung" zusammenhängen. Z. B. die Aufgüsse genießen, ohne sich über den Beziehungsstatus der anderen Gedanken zu machen.

    Dass keine Kommunikation stattfindet, ist eigentlich eine gute Hilfe für Dich. Sonst wäre es doch viel schwerer, oder?

    das er kaum noch Musik über den gemeinsamen Spotify account hört.

    Phu. Genau solche Dinge halten Dich gefangen. Solange Du solche Sachen überprüfst. Je mehr Du solche Dinge tust, desto mehr hängst Du noch drinnen und umso schwerer wird alles.

    Wahrscheinlich macht er sich nicht mal halb so viel Gedanken....Unausgeglichen.

    Was erwartest Du? Was möchtest Du? Was für ein Wusch steckt hinter dieser Aussage?

  • Hallo Alex,

    danke für die Fragen und deine Antworten.

    Derzeit wäre es sicher gut, viele Dinge zu machen und zu erleben, die nicht mit "Beziehung" zusammenhängen. Z. B. die Aufgüsse genießen, ohne sich über den Beziehungsstatus der anderen Gedanken zu machen.

    Rational ja, sollte ich Freundschaften bevorzugt aufbauen. Die Biologie des unerfüllten Kinderwunschs kommt mir da ein bisschen in die Quere....mit Anfang 40 dürften sich die Eizellen langsam dem Ende zugehen:), obwohl ich ja auch irgendwie erleichtert bin, dass in der jetzigen Situation kein Kind involviert ist. Dieser KiWu war halt fast schon begraben, aber nun scheint eine neue Chance da......Irgendwie bescheuert...

    das er kaum noch Musik über den gemeinsamen Spotify account hört.

    Phu. Genau solche Dinge halten Dich gefangen. Solange Du solche Sachen überprüfst. Je mehr Du solche Dinge tust, desto mehr hängst Du noch drinnen und umso schwerer wird alles.

    Hängt wohl damit zusammen, dass die Trennung schon so weit klar ist, aber die Wohnsituation und die finanziellen Verantwortlichkeiten nicht geklärt sind. Die Miete wird beispielsweise durch Dauerauftrag von seinem Konto abgebucht. Ich zahle meinen Anteil auf sein Konto......wir sind beide die Hauptmieter und so lange wir das sind, ist eine Verpflichtung da. Eine leise Skepsis, ob das lange noch gut geht schwingt mit.

    Er hat auch noch den Wohnungsschlüssel, könnte also jederzeit hier auftauchen. Natürlich eine Angst mit einem Berg Schulden am Ende da zu stehen. Aktuell im Job nur Teilzeit und befristet, da bin ich dran, dass sich das rasch ändert. Trotzdem können sich Bewerbungsverfahren in die Länge ziehen und dann noch Kündigungsfristen.....Klar schlimmer geht immer, zeigen ja auch ein paar Beispiele hier.....und ist ein Hindernis bewältigt, zeigt sich ja oft die nächste Hürde

    Alles auf einmal geht nicht.....

    Wahrscheinlich macht er sich nicht mal halb so viel Gedanken....Unausgeglichen.

    Was erwartest Du? Was möchtest Du? Was für ein Wusch steckt hinter dieser Aussage?

    Auf der einen Seite zeigt es wie unausgeglichen die Situation ist....aber das ist logisch. Ich als Ex Partnerin bin nicht im Fokus und vieles andere auch nicht, kann ja auch nicht sein, weil er in der Sucht gefangen, krank ist "Scheuklappen" deswegen die Unausgeglichenheit, die sich natürlich immer wieder bestätigt. Wenn sein Zustand so ist, wie ich vermute, dann ist die Erwartung, dass er ebenso emotional auf das Ganze blickt obsolet. Seine Emotionale Verbundenheit ist mit dem Alkohol und nicht mit mir.

    Ich möchte eigentlich Klarheit, dass der Spuk ein Ende hat......das die Trennung fix ist ist klar, die Wohnsituation und Jobsituation müssen sich klären. Das wäre das Beste. So ist es ein undefinierbarer Schwebezustand......Die finanzielle Ungewissheit belastet mich...Angst und Sorge.

    Aber da bin ich dran....es bringt auch nix sich irgendeinen Job zu angeln, denn während in den letzten 20Jahren die Beziehung stabil war, war ich fast schon Jobhopper:)Damit ich da nun etwas langfristiges bekomme, muss ich genau hinschauen. In irgendeinem Bereich des Lebens eine Stabilität wäre schon hilfreich. Ein Wunsch nach Unabhängigkeit ist da denn gerade fühle ich mich in gewissen Dingen noch abhängig.

    aufzuneuenUfern

  • Wenn sein Zustand so ist, wie ich vermute, dann ist die Erwartung, dass er ebenso emotional auf das Ganze blickt obsolet.

    Das kann gut sein. Was ich jetzt noch nicht verstehe ist, wenn er jetzt emotionaler auf eure Trennung schaut. Dann wäre doch nichts anders? Bzw. es wäre ja eher schlechter. Weil viel schwieriger. Er würde weiter trinken, Dich aber nicht gehen lassen wollen.

    Kann es sein, dass der Ärger über seine "Emotionslosigkeit" dann darin besteht, dass Du das so nicht hinbekommst?

    Dann kann die Lösung - als Außenstehender leicht gesagt - nur darin bestehen, dass Du Dich emotional vom ihm löst. Seine Emotionen kannst Du nicht ändern, nur Deine.

    Nach

    "Indizien"

    zu schauen, ist da sehr kontraproduktiv. "Überwachung" macht Dich gleichzeitig von ihm abhängig.

    Für das Finetuning, wie man das bewerkstelligt, überlasse ich das Feld gerne den anderen Angehörigen hier.

  • Hallo Alex,

    Danke für deinen wertvollen Input.

    Das hat auf jeden Fall das Gedankenkarussell erst mal gestoppt.

    Was ich jetzt noch nicht verstehe ist, wenn er jetzt emotionaler auf eure Trennung schaut. Dann wäre doch nichts anders? Bzw. es wäre ja eher schlechter. Weil viel schwieriger. Er würde weiter trinken, Dich aber nicht gehen lassen wollen.

    Da hast Du recht. Wurde mir erst wieder deutlich, wie quer solche Gedanken doch sein können. In der Tat würde das nix ändern, eventuell ließe sich die Situation mit der Wohnung auflösen, der Gedanke war damit eher verbunden.


    Kann es sein, dass der Ärger über seine "Emotionslosigkeit" dann darin besteht, dass Du das so nicht hinbekommst?

    Es ist weniger Ärger, als Sorge...70% bekomme ich ganz gut hin meiner Meinung nach.....an den restlichen 30% bin ich noch am Arbeiten. Ich glaube da kann sich eigentlich auch etwas Gutes daraus entwickeln und mich hoffentlich am Ende stärken.


    zu schauen, ist da sehr kontraproduktiv. "Überwachung" macht Dich gleichzeitig von ihm abhängig.

    Da gebe ich Dir vollkommen recht. Wahrscheinlich hat das zum Gedankenkarussell sehr beigetragen. Ich bin keine Detektivin.....nicht meine Aufgabe. In erster Linie, sollte ich mich um mein Wohlbefinden kümmern.

    So kann ich gut ins Wochenende starten und daran arbeiten meinen Freundeskreis zu erweitern. Freunde benötige ich nämlich dringend.


    aufzuneuenUfern

  • Hallo,

    ich merke ich komme langsam, langsam mehr bei mir an.....weiterhin Geduld, gestern war ich wieder mal in der Sauna und konnte irgendwie ganz bei mir sein. Irgendwie ein gutes Gefühl. Die Einsamkeit am Abend fällt mir schwer....gar niemanden zum Austausch, wie der Tag so war....Ansonsten bin ich zufrieden.

    aufzuneuenUfern

  • Hallo aufzuneuenUfern,

    mir gefällt dein Nickname sehr gut, hätte mir wohl auch so einen nehmen sollen, der was Positives beinhaltet :)

    Freunde und Menschen mit denen du reden kannst sind in dieser Situation sehr wichtig, kannst du vielleicht irgendwas machen, wo du andere kennenlernst? Einem Verein beitreten, Fitness Studio, Sportgruppe, einen Kurs,...

    Hier schreiben tut auch sehr gut, aber jemanden im normalen Leben zu haben ist schon sehr sehr hilfreich. Vielleicht fällt dir was dazu ein :)

    Alles Liebe

    Jana

  • Hallo mal wieder,


    vielen Dank für die Kommentare, diese helfen mir ungemein, insbesondere beim Tunnelblick und Selbstmitleid.

    Es geht irgendwie stetig bergauf.....einen Mix aus Menschen kennenlernen und Alleine sein bekomme ich so einigermaßen hin.....Wandern hilft mir und die ein oder andere Massage.

    Heute kam ich dennoch über eine Kontaktaufnahme zum Ex nicht hinüber, wegen einem verlorenen Schlüssel, Kontakt mit der Hausverwaltung und Haftpflichtversicherung , die über ihn läuft. (Inzwischen habe ich mich um eine eigene gekümmert). Schließzylinder und Schlüssel werden ausgetauscht

    Den Mailaustausch mit Hausverwaltung hatte ich Ihm kommentarlos weiter geleitet, und heute einen mehr oder weniger freundlichen "reminder" geschickt. Er hat moniert, dieser wäre nicht freundlich genug gewesen......Ziel war jetzt nicht Beziehung, sondern in einer Sache die Verantwortungsübernahme; Post und so weiter liegt hier....da kümmere ich mich auf keinen Fall drum.

    Nachdem ja erst Traurigkeit überwiegend war, kommt langsam eine Wut im Bauch zusammen. Naja....auch hier wird viel Selbstfürsorge wohl wichtig sein, um diese zu kontrollieren. Meine Wut kann nämlich beängstigend sein.

    Nebenbei läuft die Jobsuche, für die finanzielle Unabhängigkeit......da benötige ich auf jeden Fall Geduld.

    Diese Woche habe ich es geschafft jede Woche ins Fitnessstudio zu gehen und ca. eine 1/2 Stunde zu schwimmen. Das tat echt gut. Auch wenn ich mich dafür zuerst überwinden muss, lohnt es sich im nachhinein den Popo vom Sofa zu erheben.

    Morgen ist wieder wandern angesetzt......

    Ich bemühe mich weiterhin regelmäßig Journal zu schreiben, auch das ein hilfreiches Werkzeug der Reflektion

    Dazu ein weiteres Lied, was ich höre und vielleicht zum Thema der Wut passt "Don't look back in anger" von Oasis

    Ein gutes Wochenende, Tag für Tag, Schritt für Schritt....ist Entwicklung sichtbar.....und darauf bin ich stolz

    aufzuneuenUfern

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