Cat-Mom - Hallo, ich bin neu!

  • Ich habe das Gefühl er sieht es jetzt als Freifahrtschein zum hemmungslosen Trinken, dass er sich zur Entgiftung angemeldet hat.

    Vorgestern nacht wurde er von der Polizei heim gebracht, weil er schlingernd mit dem Fahrrad zur Tankstelle zum Schnaps kaufen war.

    Wo kann ich den Rat bekommen, wegen Auszug, falls die Entgiftung nichts bringt?

    Er ist ja arbeitslos, und hat keine Familie bei der er unterkommen könnte, ich kann ihn ja schlecht auf die Straße setzen.


    Er wird nicht handgreiflich, so dass ich die Polizei anrufen könnte, dass hab ich mir schon manchmal gewünscht. (Was für ein kranker Gedanke von mir!)

    Er schreit und weint laut, und wirft Sachen rum.

  • Beim Rechtsanwalt. Natürlich kannst Du ihn nach einer angemessenen Frist der Wohnung verweisen und die Schlösser austauschen.

    Ist nicht schön und bestimmt auch nicht einfach, aber Dein gutes Recht. Denn Du kannst und willst ja nicht so weitermachen wie bisher, hat ja mit Partnerschaft nichts mehr zu tun, oder?

    Bist Du in einer Beratung für Angehörige von Alkoholikern? Gibt es in jedem Landkreis, z. B. Von Diakonie oder Caritas.

  • Er schreit und weint laut, und wirft Sachen rum.

    Das ist schon Randalieren und ich würde da tatsächlich die Polizei rufen!

    Außerdem ist bestimmt auch der Vorfall von gestern noch bekannt.

    Ich würde mich bei der Polizei oder auch bei einem Rechtsanwalt erkundigen, wie ich verfahren kann.

    An Deiner Stelle würde ich jetzt nicht wieder warten und hoffen, dass er abstinent wird.

    Er hatte schon mehrere Anläufe, hast Du geschrieben.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Das ich mich hier angemeldet hab, war das erste das ich geschafft hab.

    In einer Gruppe bin ich noch nicht, ich hatte noch nicht die Kraft dazu.

    Ich bin chronisch krank, pflege meine Mutter hier im Haus, arbeite 80%, und heute ist meine Energie auf dem Nullpunkt.

  • Auch darüber darfst Du nachdenken: Fühlst Du Dich gerade arbeitsfähig? Geh ggf. Zum Hausarzt. Fühlst Du Dich körperlich und seelisch noch in der Lage, Deine Mutter zu pflegen? Sprich ggf. Mit der Pflegeberatung. Es gibt auch Verhinderungspflege, damit Du mal Pause machen kannst. Niemand muss sich bis zur Selbstaufgabe um andere kümmern, auch Du nicht. Aber ohne eigene Veränderungen wird es nicht besser, sondern immer schlimmer.

    Gut, dass Du hierhergefunden hast, huer kannst Du den Rückhalt finden, um Dich zu sortieren.

  • Am Freitag war ich beim Hausarzt und hab mich krank schreiben lassen, bis morgen. Ich hab mit ihm gesprochen, und er schreibt mich auch noch länger krank wenn nötig.

    Er kennt meine Probleme, da mein Freund und meine Mutter auch bei ihm sind.

    Meine Mutter hat keinen Pflegegrad, da sie körperlich noch recht fit ist für über 90. Ihre Demenz ist auch noch nicht ausgeprägt, sie ist aber sehr fordernd, da muss ich auch täglich um Abgrenzung kämpfen.

    Ich hab gerade überlegt, dass ich gestern wieder eingegriffen hab war sicher falsch, oder? Wahrscheinlich sollte ich ihn eskalieren lassen, und im Notfall die Polizei rufen.

  • Hallo Cat-Mom,

    es war falsch, aber nachvollziehbar.

    einem trinkenden Alkoholiker den Alkohol wegnehmen ist generell keine gute Idee. Steht im Co-Handbuch ganz oben. Auch Alkohol vor Ihm verstecken oder Flaschen zählen und dann Trinkmenge vorwerfen ist völlig unnütz.

    Es wäre vermutlich besser gewesen, wenn die Polizei Ihn ob seines Zustandes ins Krankenhaus gebracht hätte statt nach Hause.

    Wenn sich die Situation verschlimmert und Du Dich bedroht fühlst , verweist Ihn die Polizei für 10 Tage der Wohnung. wo er dann bleibt ist seine Sache.

    Ich habe das Gefühl er sieht es jetzt als Freifahrtschein zum hemmungslosen Trinken, dass er sich zur Entgiftung angemeldet hat.

    Das würde ich auch so sehen, ich kenne das Gefühl noch. Allerdings ist dann jetzt schon abzusehen das er nicht hingeht. So war es dann bei mir zumindest. Entgiftung mit Vorlauf im nassen Zustand wird kaum etwas.

    Er müsste im nassen Zustand direkt eingeliefert werden. das wäre das Beste.

    lG WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Ich arbeite an mir, dass ich es aushalte ihn trinken zu lassen, auch wenn es eskaliert.

    Wenn ich ihn immer schütze, wird er an keinen Tiefpunkt kommen.

    Vielen Dank an euch, ich fühle mich nicht mehr so allein.

  • Was soll ich dann tun, wenn er weitertrinkt, obwohl er schon betrunken ist?

    Was würdest Du denn gerne tun? Du hast doch vermutlich schon alles durch. Wenn Du was wegnimmst wird es neu besorgt oder irgendwo gibt es noch versteckte Vorräte. Das hält einen Alkoholiker nicht vom trinken ab. Es ist ein sinnloser Kampf, hilfloser Aktionismus.

    Ich lebe seit über 20 Jahren mit einem Alkoholiker zusammen, mit vielem Auf und Ab über die Jahre.

    Das ist sehr lange. Wie erklärst Du Dir das Du das schon so lange mitmachst?

    Im Augenblick bin ich noch unsicher was ich tun kann, ich will jedenfalls definitiv mein Leben zurück.

    Er wird nicht aufhören zu trinken, warum sollte er. Läuft doch alles irgendwie.

    Das heisst, das Du eine Entscheidung treffen musst. Er hat sich schon entschieden. Ohne Konsequenzen von Deiner Seite ist das nur Leidensverlängerung für beide Seiten.

    lG WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

    Einmal editiert, zuletzt von Whitewolf (2. Juli 2024 um 19:17)

  • Was würdest Du denn gerne tun? Du hast doch vermutlich schon alles durch. Wenn Du was wegnimmst wird es neu besorgt oder irgendwo gibt es noch versteckte Vorräte. Das hält einen Alkoholiker nicht vom trinken ab. Es ist ein sinnloser Kampf, hilfloser Aktionismus.

    Ja, über die Jahre hab ich alles mögliche versucht.

    Als es vor Jahren richtig schlimm war, hab ich Flaschen gesucht und entsorgt, ihn ständig überwacht und ständig diskutiert. Da sein Konto total überzogen war für Drogen und Alkohol hab ich ihm die Karte abgenommen, dachte ich kann ihn kontrollieren. Er hat dann in meiner Tasche nach Geld gesucht, dann die Kinder und meine Mutter bestohlen.

    Dann wurde ihm klar dass er professionelle Hilfe braucht, eine lange stationäre Reha und Suchtberatung, sowie Selbsthilfegruppe folgte.

    Als er dann rückfällig wurde hab ich meine Taktik geändert.

    Ich wollte nicht mehr kontrollieren, und tatsächlich lief es so besser. Er trank, aber nicht bis zum Kontrollverlust, und nicht bei der Arbeit, also er funktionierte.

  • PS: Es gibt auch Übergangswohnheime für Männer wie ihn, die bei der Wohnungssuche unterstützen. Da kann Dir die Suchtberatung für Angehörige sicher auch Tipps geben, wie Du vorgehen kannst. Und wg. Deiner Mutter würde ich mich trotzdem unbedingt beraten lassen, und wenns nur für eine Haushaltshilfe reicht oder stundenweise Betreuung in Altengrupoen ( inkl. Abholung). Hast Du selbst denn einen Grad der Behinderung wg. Deiner chronischen Krankheiten? Steht dir da keine Hilfe zu?

  • PS: Es gibt auch Übergangswohnheime für Männer wie ihn, die bei der Wohnungssuche unterstützen. Da kann Dir die Suchtberatung für Angehörige sicher auch Tipps geben, wie Du vorgehen kannst. Und wg. Deiner Mutter würde ich mich trotzdem unbedingt beraten lassen, und wenns nur für eine Haushaltshilfe reicht oder stundenweise Betreuung in Altengrupoen ( inkl. Abholung). Hast Du selbst denn einen Grad der Behinderung wg. Deiner chronischen Krankheiten? Steht dir da keine Hilfe zu?

    Ich habe einen Grad der Behinderung von 40, da hab ich lediglich einen Steuerfreibetrag. Allerdings hab ich einen Hausarzt der mich im Notfall jederzeit krank schreibt. Er kennt mich und weiß dass ich gerne arbeite, und das nur nutze wenn es mir schlecht geht.

    An ein Wohnheim habe ich heute auch schon gedacht, da er ja jetzt arbeitslos ist, und dann keine Wohnung bekommt. Wenn es sowas hier irgendwo gibt.

  • Liebe Cat-Mom,

    Ich würde an Deiner Stelle noch professionelle Hilfe vor Ort dazu nehmen. Zu der Gruppe hier. Du hast soviel um die Ohren, dass es bestimmt schwierig ist sich da zu sortieren und einen Weg raus zu finden. Kannst Du ihm sagen, dass er draußen schlafen muss wenn er betrunken heim kommt?.

    Ich würde für ihn keinen Cent mehr ausgeben. Kein Essen, kein gar nichts. Wenn er Grundding braucht kann er zum Amt. Es ist nicht Dein Problem wenn er auf der Straße sitzt. Überlege mal ob er für Dich da sein könnte, solltest Du ausfallen, etc.

    LG Momo

  • Kannst Du ihm sagen, dass er draußen schlafen muss wenn er betrunken heim kommt?.

    Da er immer hier trinkt, geht das nicht.

    Er behauptet immer, er wäre für mich da wenn ich ausfalle, das ist aber Blödsinn, hab ich ihm auch gesagt. Er kann ja nicht mal für sich selbst sorgen.

  • Magst Du mal etwas über Eure / Deine Wohnverhältnisse schreiben? Selbstverständlich nur oberflächlich ohne Wiedererkennungswert da Du ja noch im offenen Bereich schreibst.

    Mietwohnung? Wer ist Hauptmieter? Oder Eigenheim? Verheiratet? Kinder? Dein Alter wäre evtl. auch interessant, muss aber natürlich nicht.

    Es kann selbstverständlich auch bleiben wie es ist, da dreht Dir keiner einen Strick.

    Wie es Dir ja wohl schon seit längerem dämmert, kannst Du für Ihn nicht wirklich etwas tun. Hier bekommst Du die Bestätigung und wenn Du es zulässt den einen oder anderen freundlichen Klaps oder Ratschlag in Richtung Selbsthilfe.

    Kannst Du Abstand halten wenn er trinkt? Oder hockt Ihr in einer kleinen Wohnung nebeneinander auf der Couch während er säuft?

    Was erträgst Du alles in den Phasen, was musst Du alles für Dich kompensieren, erleiden und aushalten?

    Hier geht es ja hauptsächlich um Dich, er ist nur unangenehmer Statist und nicht die Hauptfigur, im Forum bist Du wichtig. Wie sieht es denn mit Deinem Selbstwertgefühl aus?

    Schämst Du Dich für Ihn, für Dich oder gar für Euch? Kannst Du Dich in der Umwelt gut behaupten oder versuchst Du so klein wie möglich überall durchzuschlüpfen?

    Je besser wir da ein Bild bekommen wie es in Dir aussieht, umso besser können Leidensgenossen hier im Forum treffende Tipps und Ratschläge geben.

    lG WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Jetzt hab ich meinen zweiten Kaffee, und mein Hirn arbeitet besser. :)


    Ich bin 63 und wohne in meinem eigenen Haus. Ich bin geschieden, meine beiden Töchter aus meiner Ehe sind erwachsen. Die Scheidung ging damals von mir aus, mein Ex-Mann war fremd gegangen. Nach zwei Jahren als Single lernte ich meinen Freund kennen, er zog dann nach ein paar Monaten bei mir ein.

    Meine Mutter hat eine kleine Wohnung mit im Haus, da meine Töchter aus dem Haus sind habe ich reichlich Platz. Eines der Kinderzimmer habe ich gemütlich für mich eingerichtet, ich schlafe dort auch seit einiger Zeit.

    Wenn mein Freund unangenehm wird, gehe ich in mein Zimmer, und überlasse ihm das Wohnzimmer.

    Was mich nervt ist, dass er nichts im Haushalt macht, und überall seine Bierdosen rumstehen lässt, außerdem richtig Dreck macht der mir zusätzlich Arbeit macht.

  • Das erinnert mich an echt unangenehme WG-Zeiten. Ich kam mal aus meinem Zimmer morgens in die Küche, lagen Heroin Utensilien auf dem Tisch.
    Spätestens da bin ich aufgewacht und habe das beendet. Das ist doch kein Leben.

    Ich funktioniere morgens auch nur mit Espresso. Vorher bin ich zu nix zu gebrauchen. :)

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

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