Reike - Mein Mann trinkt

  • Hallo zusammen,

    Ich weiß einfach nicht mehr weiter mit meinen Mann. Ich bin seit 17 Jahren mit ihm zusammen, davon seit 7 Jahren verheiratet ein gemeinsames Kind.Mein Mann war früher sehr sportlich Triathlon gemacht, doch seit unser Kind geboren worden ist macht er sportlich wenig bzw gar nichts mehr.

    Vor ein paar Jahren hatte er eine Lungenempholie, muss also auch Medikamente einnehmen, ich im gleichen Jahr Gebärmutterhalskrebs, war für alle eine schwierige Zeit war.

    Das Trinken ging schleichend an..seit einiger Zeit ist es schlimmer geworden. Sehr schlimm, er kommt gar nicht mehr raus. Fängt schon morgens mit einem Bier an, dazu kommt noch im Laufe des Tages Wein dazu. Er kommt auch gar nicht mehr aus seinem Bett raus, ist immer müde, reden kann ich fast gar nicht mehr mit ihn, er muss sich ausruhen. Dazu kommt noch das er mich beschimpft, beleidigt, meine Familie beschimpft, sich beschwert wenn ich mittags von der Arbeit heim komme das nichts zum Essen auf den Tisch steht. Ich eh kein Geld mit nach Hause bringe, mich ins gemachte Nest hocke..haben vor ein paar Jahren ein Haus gekauft.

    Er verdient gut, aber er muss alles zahlen, das Ich nichts kann, soll dahin gehen wo ich her komme. Mir tut das alles so weh, weil unser Kind davon ziemlic vie mitbe kommt. Freunde haben schon oft versucht ihn zu Helfen, was er nicht richtig annimmt..Wenn ich ihn darauf ansprechen möchte das es so nicht geht, verdreht er immer alles..eine Einsicht das er Alkoholiker ist, ist noch nicht vorhanden, vor ein paar Tagen habe ich gesagt das ich eine Wohnung suche. Seit dem redet er gar nicht mehr mit mir..

    Ich weiß nicht was ich machen soll..Habe Angst das er gar Absturz..musste das jetzt los werden..

    Danke

  • Hallo Reike,

    hier bist Du erstmal an der richtigen Adresse gelandet. Bevor das Mod. Team Dich begrüsst und aufnimmt habe ich erstmal eine kurze Frage: Ist das Dein richtiger Name den Du als Usernamen benutzt ?

    lG WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Hallo Reike,

    herzlich willkommen in unserer Selbsthilfegruppe.
    Hier schreiben sehr Viele, die gleiche Erfahrungen machen mussten, weil ihr Partner trinkt.

    Leider ist es so, dass es nicht möglich ist, einem Alkoholiker zu helfen, wenn dieser das nicht will (oder auch nicht kann).
    Alkoholismus ist eine Familienkrankheit, die die gesamte Familie belastet.
    Ihr habt ein Kind und damit noch mal eine besondere Verantwortung.

    Wenn du dich hier mit anderen Betroffenen austauschen möchtest, klicke bitte auf den Link und folge ihm.

    Die Priorität beim Austausch sollte dabei auf dich und euren Kind liegen. Denn nur da kannst wirklich was bewirken.

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Hallo Reike,


    herzlich willkommen hier im Forum.

    Du bist jetzt für die offenen Forumsbereiche freigeschaltet. Du kannst überall schreiben, nur bitte in den ersten vier Wochen nicht im Vorstellungsbereich.

    Ich wünsche Dir einen guten Austausch!

    VG Sue

    You will bloom if you take the time to water yourself 🌷

  • Hallo Reike,

    herzlich willkommen. Du schreibst

    vor ein paar Tagen habe ich gesagt das ich eine Wohnung suche.

    Machst du das auch wirklich? Also suchst du eine Wohnung und planst die Trennung?

    Ich frage deshalb weil ich meine eigene Erfahrung damit habe.

    In meiner langjährigen Ehe ist mein erster Mann von Missbrauch in die Sucht abgerutscht. Es hat gedauert bis mir das wirklich bewusst geworden war, was da ablief. Ich wurde dann zunehmend unglücklicher und hilfloser. Und da war eines meiner Druckmittel, mit dem ich ihn zum Aufhören zwingen wollte, die Drohung, mich zu trennen.

    Ich habe das oft gesagt. In dem Moment war ich dann auch immer überzeugt das zu machen. Aber im nächsten hatte ich schon 1000 Gründe, warum das nicht ginge.

    Der "Erfolg" dieser Drohungen war, dass mein erster Mann mich nicht mehr ernst nahm. Er hat mich ausgelacht.

    Als ich dann, nach 26 Jahren, endlich soweit war mich zu trennen, also es auch machen zu können, sagte er zu unserem Sohn, mit höhnischem Lachen: " das macht die eh nicht, das hat sie ja schon oft gesagt."

    Inzwischen weiß ich, dass sowas nichts bringt. Wenn ich was androhe sollte ich es auch durchziehen. Also vorher gut überlegen ob ich das auch kann, was ich da sage.

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • Liebe Rieke,

    Alkohol hin oder her aber:

    Dazu kommt noch das er mich beschimpft, beleidigt, meine Familie beschimpft, sich beschwert wenn ich mittags von der Arbeit heim komme das nichts zum Essen auf den Tisch steht. Ich eh kein Geld mit nach Hause bringe, mich ins gemachte Nest hocke..haben vor ein paar Jahren ein Haus gekauft.

    Er verdient gut, aber er muss alles zahlen, das Ich nichts kann, soll dahin gehen wo ich her komme. Mir tut das alles so weh, we

    Willst Du so behandelt werden? Wo ist Deine Grenze? Mein größter Fehler war, Alles mit der Alkoholkrankheit zu entschuldigen und dadurch meine eigenen Grenzen und Gefühle mit den Füßen treten zu lassen.

    LG Momo

  • Freunde haben schon oft versucht ihn zu Helfen, was er nicht richtig annimmt..Wenn ich ihn darauf ansprechen möchte das es so nicht geht, verdreht er immer alles..eine Einsicht das er Alkoholiker ist, ist noch nicht vorhanden, vor ein paar Tagen habe ich gesagt das ich eine Wohnung suche. Seit dem redet er gar nicht mehr mit mir..

    Ich weiß nicht was ich machen soll..Habe Angst das er gar Absturz..musste das jetzt los werden..

    Liebe Reike

    Ich warte seit längerem auf eine Zusage für eine Wohnung für mich und meine Tochter. Ende dieser Woche sollte das passieren und wir ziehen dann innerhalb der nächsten 1-2 Wochen aus. Ich und vorallem auch seine Familie haben auch grosse Angst, dass mein Ex-Partner noch mehr abrutschen wird. Und doch können wir ihm nicht helfen. Auch bei uns haben Freunde, Familie, Nachbarn versucht ihn zu einen Arztbesuch zu überreden aber er zieht alles ins lächerliche und will sich nicht eingestehen, dass er Hilfe braucht. ICH habe mir dafür eingestanden, dass ich so nicht weiterleben kann/will. Er hat genau die gleichen Chancen verschiedene Anlaufstellen zu nutzen. Ich habe ihm sämtliche Nummern und Homepages aufgeschrieben.

    Ich habe auch einige Anläufe gebraucht. Nun ist es aber Zeit mich aus der Sucht zu befreien. Der Süchtige kann seiner Sucht nur ungehindert nachgehen solange alle um ihn herum ihm das ermöglichen und er somit keine Verantwortung übernehmen muss. Nicht bewusst und auch nicht böswillig natürlich aber wenn man genau hinschaut hat das Ganze irgendwie System. Also bei uns ist/war das auf jeden Fall so. Die erste Sorge von meinem Ex-Partner als ich mich trennen wollte war erst mal "und wer macht die ganze Arbeit zu Hause?" .

    Ich wünsche dir viel Zuversicht liebe Reike und einen guten Austausch..

  • Vielen Dank für die Worte, ich habe lange überlegt ob ich bei einem Forum anmelden soll und nur gestern einen Schubs sozusagen gegeben..Ich hoffe daß ich die Kraft habe das mit der Wohnung umzusetzen. Wenn ich aktuel noch nicht weiß wie, mein Kind hat hier am Ort seine ganze Freunde, kann ich zumuten vom Kind sein Zuhause quasi zu verlassen fühle mich sehr schnell überfordert mit allem..

    Ich möchte mich nicht mehr so behandeln lassen.

    Er kann auch im lichten Moment nett sein, vor paar Monaten dachte ich wirklich er schafft es diesmal, ist ins Fitnerstudio gegangen, hat seine Interessen nachgegangen und jetzt wieder daß..

  • Vielen Dank für die Worte, ich habe lange überlegt ob ich bei einem Forum anmelden soll und nur gestern einen Schubs sozusagen gegeben..Ich hoffe daß ich die Kraft habe das mit der Wohnung umzusetzen. Wenn ich aktuel noch nicht weiß wie, mein Kind hat hier am Ort seine ganze Freunde, kann ich zumuten vom Kind sein Zuhause quasi zu verlassen fühle mich sehr schnell überfordert mit allem..

    Ich möchte mich nicht mehr so behandeln lassen.

    Meine Tochter wird ihre Freunde auch sehr vermissen. Und sie wird sich einen neuen Freundeskreis aufbauen müssen. Solche Entscheidungen sind sehr hart aber manchmal für einen selber fast schon überlebens notwendig. Ich verstehe deine Bedenken sehr gut... Ich denke aber wenn es mir gut geht, ist das auch gut für das Kind. Ausserdem kann das Kind in einem Umfeld ohne Suchtbelastung aufwachsen. Das sind, für mich zumindest, die 2 wichtigsten Punkte. Du hast den ersten Schritt gemacht und hast dich hier angemeldet. Das ist doch super! Du wirst verstanden und merkst, dass du nicht alleine bist-das wird dir Kraft geben. Nimm dir Zeit. Wie gesagt, ich habe einige Anläufe gebraucht dahinzukommen wo ich jetzt bin und das über eine lange Zeit.

    Die Mutter meines Ex-Partners hat mir gesagt, dass sie Angst hätte er würde sich etwas antun wenn er alleine wohnt. Er hat schon früher in seinen unzähligen Räuschen davon gesprochen sich etwas anzutun. Im nüchternen Zustand hat er immer gesagt ich solle das nicht ernst nehmen. Einfacher gesagt als getan. Ich habe ihm heute wieder gesagt, dass er vermutlich unter Depressionen leidet (unter anderem ausgelöst durch das Saufen) aber er will nicht zum Arzt. Ich habe wirklich Angst um ihn, gleichzeitig habe ich null Bock mehr mich um ihn zu "kümmern". Ich glaube eher er geniesst einfach die Aufmerksamkeit die er durch solchen Aussagen bekommt. Ich hoffe einfach es reicht was ich in den letzten Jahren geredet und getan habe, und dass wirklich nichts passiert.

  • Auch dir wünsche ich Kraft, es tut gut positives zu lesen das es Menschen gibt die ähnliches durchmachen oder durchgemacht haben . Das sagt mein Mann auch ständig wenn ich weg bin, erhängt er sich..

    Mein Sohn hat seinen Papa lieb und gerne und ich bin so glücklich das es ihn gibt, er gibt mir so viel zurück.

    DARUM finde ich total schade das sich mein Mann raus nimmt aus gemeinsamen Aktivitäten..

  • Hallo Reike,

    Das sagt mein Mann auch ständig wenn ich weg bin, erhängt er sich..

    Das ist höchst manipulativ und für einen nassen Alkoholiker nicht untypisch. Er schiebt Dir damit einen riesigen Schuld-Rucksack zu, übergibt Dir quasi die Verantwortung für sein Weiterleben.

    Das ist natürlich ausgemachter Blödsinn und Du solltest Dir diesen Rucksack nicht aufladen. So etwas lesen wir so oder ähnlich sehr oft hier. Es gehört zum Alkoholiker-Einmaleins wie das öffnen einer Flasche.

    Generell kannst Du ihn weder vom trinken abhalten, noch verhindern das er seinem Leben ein Ende setzt.

    Das geht einfach nicht.

    Und auch wenn es egoistisch klingt: Zieh Dir diesen Rucksack nicht an. Du reibst Dich völlig auf und diese Drohungen werden zur Tagesordnung wenn sie funktionieren.

    lG WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Hallo Reike,

    bitte schreibe in den ersten vier Wochen nicht im Vorstellungsbereich.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Auch dir wünsche ich Kraft, es tut gut positives zu lesen das es Menschen gibt die ähnliches durchmachen oder durchgemacht haben . Das sagt mein Mann auch ständig wenn ich weg bin, erhängt er sich..

    Mein Sohn hat seinen Papa lieb und gerne und ich bin so glücklich das es ihn gibt, er gibt mir so viel zurück.

    DARUM finde ich total schade das sich mein Mann raus nimmt aus gemeinsamen Aktivitäten..

    Vielen Dank liebe Reike. Es ist heftig wenn jemand einem mit Selbstmord droht. Und unglaublich unfair... und wie Whitewolf schreibt "höchst manipulativ". Manchmal bin ich so sauer, dass ich sogar denk "dann mach halt" :-(.

  • Ich habe heute versucht mit ihm zu reden, geht leider nicht..Was zähl ist seine Meinung, andere Ansichten akzeptiert er schon mal gar nicht..

    Habe jetzt schob viel hier gelesen und bin anscheinend nicht die einzige der es so geht, es kommen immer wieder auch Zweifel an einem selbst..

  • Guten Morgen, ich weiß nicht ob ich es meinen Mann schreiben soll, da er nicht zuhört, wie ich ihn und die Situation sehe. Das wir ihm helfen wollen, seine Freunde, seine Familie und selbst ich noch. Würd es ihn helfe eine Zeitrau zu stelle? So nach den Motto wenn er bis Oktobe sich nicht helfe lässt passiert das und das? Ich bin so ratlos.

    Sein Arzt weiß Bescheid, auch wenn er es abstreiten. Sind ja nicht dumm..

  • Liebe Reike,

    Dein Mann scheint sich ja gerade nicht helfen lassen zu wollen. Vielleicht solltest Du mal einen Brief an Dich selbst schreiben. Was wünschst Du Dir, wie kannst Du Dir Dein Leben vorstellen. Unabhängig von ihm.

    LG Momo

  • Guten Morgen Reike

    Eigentlich hast du deinem Mann bereits gesagt was Sache ist. Ich nehme an es ist bei ihm angekommen. Oder geht es dir darum zu wissen warum er nicht mehr mit dir redet? Das alleine finde ich schon fies.

    Mein Mann lässt sich auch nur noch gehen, sitzt herum trinkt Bier und ist einfach traurig, dass wir sehr baldgausziehen. Es tut mir leid für ihn, aber für MICH UND meine Tochter ist es besser. Sie fragt sich schon ob der Papa sie überhaupt lieb hat, weil er kein Interesse an ihr zeigt. Er ist natürlich total am Anschlag mit soviel Alkohol im Blut. Das macht sie traurig. Wenn wir bleiben, wird es aber auch nicht besser werden da bin ich sicher. Die Idee mit dem Brief finde ich nicht schlecht aber bitte erwarte nicht, dass er es versteht, dass ihr auszieht. Das hat mein Mann auch nicht. Der hats zwar akzeptiert aber verstehen tut er das nicht.

  • Wenn wir bleiben, wird es aber auch nicht besser werden da bin ich sicher.

    Das kann ich nur bestätigen. Mein Vater hat sich ab einem gewissen Zeitpunkt auch für nichts und niemanden mehr interessiert und ist nur noch deprimiert rumgehangen - obwohl meine Mutter bis zum Ende bei ihm geblieben ist. Eine „Besserung“ haben wir als Familie, trotz des Umstandes, das wir ihn nie haben fallen lassen, nicht erreichen können. Rückblickend war das ein Fehler, weil wir ihn nie dazu gezwungen haben, Verantwortung für sich und seine Sucht zu übernehmen.

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