Fizzl1111 - Bin ein neues Mitglied und stelle mich ein bißchen vor

  • Ich bin eine Weile an Alkohol gewöhnt.

    Ich bin ziemlich verworren in dem Thema und stehe mir selbst im Weg.

    Über corona und dem Lockdown mit Familie wurde der Konsum den ich immer schon seit meinem 13 Lebensjahr selbst betrieben habe und schon von kleinauf auch von Mutter und Familie "gelernt" habe schlimmer. Mittlerweile trinke ich mehrmals die Woche. Viel zu viel was mittlerweile dazu führt dass ich morgens nicht mehr weiß wie der Abend war. Das setzt das ganze auf eine neue Ebene die mir Angst macht. Ich bin häufiger emotional wenn ich trinke, weine, ertrinke in selbstmittleit. Mein Gedächtnis ist erschreckend und ich bringe keine Leistung mehr, habe keine Kontakte die ich halten kann.. Ich bin schwer depressiv. Wobei ich nicht weiß ob ich es bin wegen dem Trinken oder trinke weil ich es bin?!

    All das weiß ich sehr wohl. Einen Abend trinke ich, am nächsten Tag bin ich mir 100% sicher dass ich aufhöre und nicht mehr trinke, es nicht brauche.. Aber am nächsten Tag ist es als wenn sich ein Schalter umlegt, ich wie ferngesteuert los gehe und mich für den Abend eindecke. Dann trinke ich manchmal mit Überzeugung und wissen dass ich das jetzt nun mal brauche und morgen irgendwie den nächsten Tag schon schaffe mit nem dicken Kater.

    Ich will nicht mehr alkohol abhängig sein und ich brauche seelische Unterstützung. Zuhause kann ich mit niemandem reden. Danke

  • Guten Abend Fizzl,

    willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe!

    Du machst Dir Gedanken über Deinen Alkoholkonsum. Das ist dann schon ein ernster Hinweis, dass etwas nicht stimmt.

    Ich selbst war in meiner nassen Zeit auch sehr emotional und sehr traurig.

    Alkohol ist ein Nervengift und wirkt auf Körper und Seele.

    Das alles kann nur besser werden, wenn Du aufhörst Alkohol zu trinken.

    Siehst Du Dich selbst als Alkoholiker?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Guten Morgen Fizzl,

    mir ging es damals total ähnlich. Jeden Tag habe ich innerlich mit mir diskutiert, nichts zu trinken. Und dann habe ich doch wieder Alkohol besorgt oder habe die Restbestände getrunken. Das ist die Sucht, die einen wie ferngesteuert handeln lässt.

    Nun ist es so, wenn Du tatsächlich von heute auf morgen den Alkohol absetzt, würdest Du in einen kalten Entzug kommen. D.h. das kann für Dich sehr gefährlich werden.

    Deswegen ist es besser, auch um Deine Ernsthaftigkeit für Dich selbst zu unterstreichen, dass Du mit D/einem Arzt über Deinen Alkoholkonsum sprichst und Dich ärztlich begleiten lässt.

    Eine Entgiftung kann ambulant oder auch stationär erfolgen. Besprich das am besten mit Deinem Arzt.

    Ich lasse Dir zum Anklicken und Lesen einen Artikel da, darin enthalten ist auch der Artikel über den kalten Entzug, den Du auf alle Fälle lesen solltest:

    Das Forenteam
    4. Dezember 2021 um 21:37

    Weise einen Arztbesuch nicht gleich empört von Dir, sondern überlege Dir, inwieweit Du Dich unterstützen lassen kannst.

    Es geht um Deine Gesundheit und dass es Dir bald besser gehen kann. Ich kenne diese innere Zerrissenheit, die einen viel Kraft kostet.

    Aber auch Du kannst es schaffen, ohne Alkohol ein zufriedenes Leben zu führen.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hi. Also wenn ich jetzt gerade dran denke zum Arzt zu gehen würde ich sagen, das brauche ich doch gar nicht, klappt doch jetzt gut. Heute Abend ist es der 2. Den ich nicht trinke. Wenn ich aber getrunken habe und am nächsten Morgen mal wieder einen Kater habe, schwöre ich mir jedes mal wieder unbedingt zum Arzt zu gehen. Ich habe aber Angst davor. Ich habe Familie und Verpflichtungen und möchte nicht dass sich das auf meine Familie auswirkt, eine stationäre Entgiftung wäre überhaupt nicht möglich. Aktuell geht es mir als hätte ich eine Grippe, Kopfweh und schwere Knochen halsweh und leicht gestiegene Temperatur . Aber zuhause waren die letzten Wochen auch alle mit corona krank, vielleicht habe ich mich nur angesteckt. Hitzewallungen, ganz schlimm in Schüben.. Ich habe schon einmal 3 Wochen dieses Jahr geschafft aufzuhören. Dann kam das Belohnungsbierchen.. Und ab da ging es steiler bergab. Kontrolliertes trinken kann ich einfach nicht, ich muss komplett drauf verzichten und das will ich auch. Vor 3 Jahren habe ich aufgehört zu kiffen und letztes Jahr das Rauchen erfolgreich aufgegeben. Mit dem Alk schaffe ich es auch ,auch wenn ich da einen ganz anderen Dämon bekämpfe, einen viel stärkeren. Danke für deine Worte. Es hilft mir etwas dabei das zu wollen

  • Hitzewallungen, ganz schlimm in Schüben..

    Es kann Corona sein, aber auch der Entzug vom Alkohol! Eventuell auch beides, Fizzl.

    Sollte es Dir noch schlechter gehen, dann solltest Du nicht zögern die 112 anzurufen, wenn Du allein bist.

    Oder Dich zur Notaufnahme bringen zu lassen, wenn jemand bei Dir ist.

    Es kann auch alles auf einmal zu viel für Deinen Körper werden.

    Pass auf Dich auf!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Du bist mitten im kalten Entzug. Warum machst du so einen leichtsinnigen Quatsch?

    Hier gibts Infos dazu:

    Das Forenteam
    14. Mai 2021 um 22:29

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Ein Arztbesuch führt nicht automatisch zu einer stationären Entgiftung, auch eine ambulante Entgiftung mit regelmäßiger Vorstellung beim Arzt ist u.U. möglich. Und nur weil kalte Entzüge in der Vergangenheit gutgegangen sind, ist das keine Garantie, dass Du den nächsten überlebst, sorry.

    Du musst Dir kein Alkoholiker-Schild um den Hals hängen, aber Dich zumindest einem Arzt anvertrauen.

    Ich sag mal aus eigener Erfahrung: Abstinent werden ist nichts für Feiglinge ...

    Alles Gute!

  • Also jetzt mal unter uns Pastorentöchtern:/: Du bist krank oder etwa nicht? Warum gehst Du dann nicht zum Arzt? Das ist eine schlimme Krankheit und jeder Arzt behandelt Dich auch deswegen. So wie auch bei Corona.

    Es gibt die Schweigepflicht und Du wirst nicht zwangseingeliefert deswegen. Behandlung ambulant oder stationär ist eine Frage der Absprache, niemand zwingt Dich zu irgendetwas.

    Du kannst es Dir allerdings sehr viel leichter machen, diese kalten Entzüge ohne Medikamentenunterstützung zerprügeln Dir auch die Seele. Der pure Stress für Körper und Psyche.

    Wovor hast Du da konkret Angst? Imageverlust? Brandzeichen auf der Stirn?

    Gruss WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Hallo Fizzl und willkommen zurück.

    5 Monate sind grossartig. Meinen Glückwunsch!
    Magst du ein bisschen schreiben, wie du es geschafft hast abstinent zu werden.

    Viele Grüsse

    Nayouk

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          - abstinent seit 6.01.2024 -

  • Hallo, ja super gerne erzähle ich ein bißchen was.

    Wie ihr schon lesen konntet ging es mir sehr schlecht.

    Nachdem ich geschrieben hab ging es weiter bergab..

    Zum Schluß war es so schlimm, dass ich nach 3-4 Bier so einen filmriss jedes mal bekommen hab, wusste nicht mehr wann ich ins Bett bin, ob ich noch was gegessen hab usw und ziemlich ekelig war. Alle um mich herum zuhause aufs übelste runter gemacht und nur noch geweint hab nachts im Bett und alles beenden wollte, Gedanken über Selbstmord wurden immer lauter.

    Gesundheitlich ging es mir so mies und ich wollte nicht wahr haben zum Arzt zu müssen.

    Ich wusste ja wo mein Zustand herkam. Über 100 Kilo auf der Waage, super schlechte Haut, Magenschmerzen, Krämpfe in den Waden, Zahnfleischbluten, extreme Schlafstörungen, ständig nachts wach geworden mit Schweiß Ausbrüchen und herzstolpern.. Usw. Nichts mehr auf die Reihe bekommen. Jeder Schritt war zu viel weil ich eigentlich ständig verkatert oder betrunken war.

    Ich wollte aber zum verrecken nichtbzum Arzt weil ich zu stolz war und wusste ,dass ich keinen Arzt brauche! Täglich in den Spiegel geguckt und mir gesagt "ey, du bist doch verdammt nochmal kein Alki"

    Dann kam der Tag der Tage.. Es hat klick gemacht.

    11.05 war Muttertag, es gab also ein Tag wo viel Alkohol floß und so saß ich bei den Nachbarn um einfach mitzutrinken. Nach 3 Bier gingen die Lampen aus. Zuhause teilte ich dann wieder aus stritt mich und legte mich im Wohnzimmer auf die Couch.. Ich hab so laut geweint ,dass die Nachbarn mich sogar gehört haben. In den Momenten waren immer alle anderen schuld an meinem Leben und ich hab mich bemitleidet.

    Da hab ich mir geschworen das muss ein Ende haben. :!:

  • Danke für deine Offenheit. Hört sich so an, als ob du dann deinen Tiefpunkt erreicht hattest.
    Warst du dann beim Arzt? Oder wie ging es wieder aufwärts?

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          - abstinent seit 6.01.2024 -

  • Ja den Tiefpunkt habe ich gebraucht.

    Ich habe einfach aufgehört und mich exzessiv mit dem Thema Alkohol und Abhängigkeit beschäftigt. Für mich war klar, dass ich der Boss bin, nicht mein Gehirn das mir erklären will ,dass nur Alkohol mich glücklich machen kann.

    Podcast mit ehemals abhängige, Dokus, Bücher. In dauerschleife.

    Das hat mir geholfen.

  • Nun ist es so, dass sich in dieser Selbsthilfegruppe "bekennende" Alkoholiker austauschen, die ein dauerhaft abstinentes Leben anstreben.
    Konkrete Frage an dich, siehst du dich als Alkoholiker und möchtest du ein dauerhaft abstinentes Leben führen?

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          - abstinent seit 6.01.2024 -

  • Was bin ich denn sonst wenn ich nicht wie andere Menschen 1-2 Bier trinke und dann reicht es..

    Oder was strebe ich an wenn ich sage, dass ich aufgehört habe zu trinken?

    Alki war ich, bin ich dann wieder wenn ich wieder trinke, was ich nicht werde weil es mir wirklich angst macht und ich ohne viel fitter bin

  • Medizinisch gesehen sind manche Menschen Alkoholiker, sie selbst sehen sich aber nicht als solche.
    Alkoholproblem, alkoholabhängig usw., das gestehen sie zu, aber doch nicht "Alkoholiker".

    Ich hab dich das gefragt, weil nur du es beantworten kannst.
    Ausgesprochen hast du es bis jetzt jedenfalls nicht. Ob bewusst oder unbewusst, auch das kannst nur du selbst beantworten.

    "Ich bin Alkoholiker", das war für mich der wichtige Schritt zur Akzeptanz meiner Krankheit und damit die Grundlage für die Stabilisierung meiner Abstinenz.
    "Ich bin Alkoholiker", das bin ich und es lässt keinen Raum mehr, um mich mit anderen Wortschöpfungen abzugrenzen.

    siehst du dich als Alkoholiker und möchtest du ein dauerhaft abstinentes Leben führen?

    Wenn du diese Fragen für dich mit "Ja" beantworten kannst, dann folge dem Link zur Bewerbung für den offenen Bereich,
    denn dort findet der eigentliche Austausch statt.

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Bitte anklicken und einen kurzen Satz schreiben, da du dich ja schon ausführlicher vorgestellt hast.

    Nach erfolgter Freischaltung werden wir Dein Thema zu "Erste Schritte für Alkoholiker" verschieben.

    Viele Grüße

    Nayouk

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          - abstinent seit 6.01.2024 -

  • Alki war ich, bin ich dann wieder wenn ich wieder trinke,

    Noch einen Nachsatz:

    Du wirst dein ganzes Leben Alkoholiker sein, denn die Krankheit kann nicht geheilt werden, sondern sie kann durch absolute Abstinenz nur gestoppt werden.
    Wenn du dauerhaft abstinent lebst, dann bist du immer noch Alkoholiker, aber eben trocken.

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          - abstinent seit 6.01.2024 -

  • Nayouk24 21. Oktober 2025 um 21:57

    Hat den Titel des Themas von „Bin ein neues Mitglied und stelle mich ein bißchen vor“ zu „Fizzl1111 - Bin ein neues Mitglied und stelle mich ein bißchen vor“ geändert.
  • Du bist jetzt für die offenen Bereiche freigeschaltet, Fizzl1111 .

    Unsere Selbsthilfegruppe stützt sich auf bewährte Grundbausteine für ein abstinentes Leben. Wir respektieren, dass es auch andere Wege gibt – hier richten wir unseren Austausch jedoch bewusst an diesen gemeinsamen Grundlagen aus.

    Das Forenteam
    17. Mai 2021 um 16:40

    Du kannst jetzt überall schreiben, jedoch in den nächsten 4 Wochen bitte nicht im Vorstellungsbereich bei den neuen Usern. Diese erkennst du am „orangeroten“ Namen.

    Ich wünsche Dir einen guten und hilfreichen Austausch.

    Viele Grüße
    Nayouk

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          - abstinent seit 6.01.2024 -

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