Nun gibt es hier im Forum Mitglieder, die schon sehr lange abstinent leben. Hattet ihr auch solche nicht gerade die Stimmung aufhellenden "Phasen"? Bzw. kann man nach so langer Zeit der Trinkerei eigentlich "zufrieden" sein? Ich selbst kann mir das kaum vorstellen.
Alles braucht seine Zeit. Der Körper ist relativ schnell entgiftet, aber bis die Psche sich neu einsortiert, das dauerte schon eine gnaze Weile bei mir.
Ich kann von mir behaupten, dass ich ca. 1 - 1/2 Jahre benötigt habe, bis ich stabil abstinent unterwegs war, das Oberstübchen, benötigte noch etwass länger. Es kamen halt immer wieder Erinnerungen hoch, insbesondere in Zeiten, die früher mit dem Suff eng verknüpft waren.
Aber auch das legte sich mit der Zeit. Jetzt denke ich nur noch sehr sporadisch in immer größeren Abständen an die dunkelste Phase meines Lebens. Ich gehe nicht davon aus, dass sie jemals in Vergessenheit geraten. Das wäre geradezu fatal, denn dann könnte sich mein Suchtgedächtnis einschleichen und mir evt. soufflieren, ich sei geheilt und könne mal wieder etwas trinken. Daher sehe ich diese seltenen Gedanken als nötige Balance für meine Abstinenz an. Ich habe meinen Frieden damit gemacht.
Ich bin jetzt 10 1/2 Jahre dabei.
Was lässt sich gegen unangenehme Gedanken machen? Etwas unternehmen, was einem Freude bereitet. Schon stellen sich ganz neue Gedanken und Gefühle ein, die die trüben verdrängen.