Ulf2016 - Hallo, ich bitte um Rat

  • Hallo,

    meine derzeitige Freundin hat ein Bruder der stark trinkt und auch multitox abhängig ist. Ihre Mutter kümmert sich sehr viel um den Jungen (er ist 27). Er wird auf jedem Schritt überwacht und sobald er das Haus verlässt ohne seiner Familie Bescheid zu geben, geraten alle in Panik. Vor 8 Monaten hatte die Mutter den Plan, dass er auf eine Schule im europäischen Ausland gehen soll. Ob er damals wollte, weiß ich nicht. Long Story short, er hat es natürlich nicht geschafft alleine dort klar zu kommen. Die Mutter ist hinterher und hat ihn dann versorgt und angetrieben. Da sie irgendwann nicht mehr konnte, musste dann auch der Vater hinterher und dann auch meine Freundin. Sie hat dann 3 Wochen ihres Jahresurlaub damit verbracht, bei ihrer Familie zu verbringen. Wenn sie dann zu Hause war, musste sie die gesamte Bürokratie für ihre Eltern und den Bruder erledigen.

    Generell wird meine Freundin viel eingespannt. Meiner Meinung nach viel zu sehr. Ihrer Meinung nach tut sie nur das nötigste. Mal wird per Handy und andauerndem Anrufen eine Verfolgungsjagd mit den Eltern organisiert, dort muss sie Krankenhäuser abklappern, dann muss sie mal bei dem Bruder abends und nachts bleiben, damit dieser ja nicht raus geht und sich nicht einsam fühlt. Es findet sich so gut wie jeden Tag ein Grund, warum sie was für ihre Familie in irgendeiner Art und Weise tun soll.

    Wenn die Mutter sehr gestresst wird, schreit die Mutter meine Freundin, wird laut, irrational. Ich selber sollte und durfte nie der Mutter Widerworte geben, weil diese dann ja ein schlechtes Bild von mir bekommen würde.

    Nun sind ca 7 Monate seit dem letzten Versuch der Schule vergangen. Der Junge hat sich nicht geändert. Er geht mindestens einmal die Woche saufen, Drogentrips etc. Er wird aber immer und immer wieder nach Hause reingelassen. Die Begründungen sind immer die selben "Er muss ja schlafen. Sein armer Kreislauf. Er muss sich ja jetzt ausruhen, damit er morgen lernen kann."

    Zudem soll er schon sehr bald auf den nächsten Trip samt seiner Mutter gehen. Wieder eine Schule, diesmal aber in einem Partyort in Südeuropa. Ich habe meiner Freundin schon vor Wochen gesagt, dass das absoluter Wahnsinn ist. Was erwartet man denn von dem Jungen. Was erwartet sie davon. Sie selber sieht aber nur die Möglichkeit den Ideen der Mutter zu folgen. Sieht nur eine Ausnahmesituation nach der anderen, die sie jetzt irgendwie bewältigen muss. Besonders um ihrer Eltern willens.

    Meine Freundin und ich sind beide Akademiker, arbeiten Vollzeit in geistig extrem fordernden Gebieten (soll nicht als Angeberei rüberkommen, aber ich brauche viel Kraft für meine Arbeit). Ich wohne alleine. Sie wohnt noch mit ihrer Mutter. Auch hier gibt es keinen konkreten Plan, wann und wie sie mal ausziehen soll/will.

    Nun war vor 4 Tagen für mich die Reißleine erreicht. Ich habe meiner Freundin gesagt, dass ich diesen Weg nicht weiter gehen werde. Ich habe ihr gesagt, dass ich keinen weiteren nächltichen Anruf ihrer Mutter über mich ergehen lassen kann (wir haben schon in den Wochend davor die Abend immer weniger beieinander verbracht, weil der Bruder fast täglich die Familie gebunden hat). Ich habe ihr gesagt, dass ich mir nicht ihr Leid anschauen kann. Dass ich keine Zukunft in dem jetzigen Verhältnis zwischen ihr und ihrer Familie sehe. Ich habe jetzt 7 Monate gewartet und die Familie hat sich einmal im Kreis um den Bruder gedreht. Passiert ist nichts.

    ich habe ihr vor 7 Monaten bereits angeboten, zusammen zu einer Beratungsstelle zu gehen für Angehörige. Damit meine Freundin mal eine andere Meinung und Perspektive als diese der Mutter bekommt. Wollte sie nicht. Als ich das vor 4 Tagen im Gespräch angesprochen hatte, war sie überrascht, dass es so lange her war. In diesen letzten Monaten wurde ich auch bereits zweimal aktiv mit eingezogen durch die Mutter, dass ich in der Nähe des Bruder bin, während der geistig und emotional in keinem Zustand war. Und auch wenn meine Freundin immer versucht hat, dass es nicht so weit kommt, ist es nun trotzdem geschehen.

    Ich habe dann um 2 Wochen Beziehungspause gebeten, weil ich gemerkt habe, dass es für mich sowohl körperlich (schlechter Schlaf, dauernd müde, Kieferverspannungen) als auch emotional eine Grenze erreicht ist.

    Ich habe ihr besonders meine Bedenken unserer gemeinsamer Zukunft geschildert. Dass ihre derzeitige Situation kein Raum für eine gemeinsame Wohnung, geschweige denn eine eigene Familie zulässt. Ich habe ihr den zwei Vorschläge gemacht, was sie jetzt ändern könnte.
    1. Sie führt nach Kommunikation mit den Eltern und dem Bruder einmal die Woche einen "familienfreien Tag" ein. Keine Anrufe, keine Hilfestellungen. Nur das, was sie möchte. Das muss nicht mal was mit mir sein. Diese Tage werden immer mehr, bis es auf einem normalen Level ist.
    2. Sie nimmt sich professionelle Hilfe.

    Für beides hatte sie gesagt, fehle ihr jetzt heute die Kraft. Der Bruder müsste ja bald eine Prüfung bestehen. Und außerdem würde es sie gerade viel Kraft kosten, wenn ich so was von ihr verlange, anstelle bei ihre zu sein und sie zu stützten. Zudem hat sie zu Bedenken gegeben, dass sie duch das Zusammenwohnen mit der Mutter, da Probleme hat, sich abzugrenzen. Sie braucht einen Partner und darin hätte sich mich gesehen, wo die guten Zeiten der Beziehung, die schlechten Seiten ihrer Familie auffangen und man dann gestärkt raus geht.

    Ich habe ihr gesagt, dass es Vorschläge für ihre Gesundheit und Glück sein. Nicht für mich.

    Nun haben wir 2 Wochen Pause. Jetzt meine Frage an euch.

    Ihre Familie ist kaputt. Das ist mir bewusst. Ob sie das Ausmaß richtig realisiert, weiß ich nicht. Ich bin mir aber vor allem unsicher, weil ich nicht weiß, ob ich zwei Wochen noch ein Szenario sehen, wo ich sage, "Ja wir bleiben zusammen und wir gehen diesen Weg." Gestern Nacht konnte ich nicht schlafen und habe viel geweint. Ich habe die Telefonseelsorge zur Beruhigung angerufen. Der nette Herr hatte noch die gute Beobachtung, dass ihr Wunsch nach einem starken Partner, an dem und mit dem sie sich aufrichten kann, ja garnicht gegeben ist, weil ich ja jetzt schon "einknicke". Auch ist mein Lebensentwurf nicht, dass ich die nächsten 5 Jahre oder so damit beschäftigt bin, mit meiner Freundin von Therapie zu Therapie zu gehen. Mit allen Rückschritten, Stress etc. Anderseits liebe ich sie. Unserer Beziehung hat viele schöne Seiten. Es besteht viel Zuneigung. Wir können offen kommunizieren.

    Zu mir noch kurz. Ich habe ein starkes Support Netzwerk in der Familie und Freunde, mit denen ich die letzten Wochen viele telefoniert habe und mir Rat geholt habe oder wo ich auch mal weinen kann. Alle sehen die Beziehung extrem kritisch und ihre Familie als eine absolute Katastrophe. Ich gehe auch bald zu einem Psychotherapeuten.

    Einmal editiert, zuletzt von Linde66 (1. Juli 2025 um 13:40) aus folgendem Grund: Künstler-Schule editiert. Bitte auf Anonymität achten, danke.

  • Hallo Ulf!

    Das ist wirklich eine schlimme, schreckliche Geschichte. Leider ist es so daß du nicht helfen kannst wenn die nötige Einsicht fehlt. Hier ist der Vorstellungsbereich, wenn du dich im Forum austauschen möchtest klicke bitte auf folgenden Link:

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    LG Marie

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Du bist jetzt für die offenen Bereiche freigeschaltet, Ulf.

    Und Du kannst überall schreiben, jedoch bitte nicht die ersten 4 Wochen bei den neuen Teilnehmern im Vorstellungsbereich. (Erkennbar an den orangeroten Namen)

    Ich wünsche Dir einen guten und hilfreichen Austausch.

    LG Marie

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Du bist jetzt für die offenen Bereiche freigeschaltet, Ulf.

    Und Du kannst überall schreiben, jedoch bitte nicht die ersten 4 Wochen bei den neuen Teilnehmern im Vorstellungsbereich. (Erkennbar an den orangeroten Namen)

    Ich wünsche Dir einen guten und hilfreichen Austausch.

    Hallo Marie, vielen Dank dir.

  • Hallo Ulf,

    das liest sich ja grauslig. Die komplette Familie kreist um diesen Mann. Ja, es ist ein Mann. Mit 27 ist man erwachsen. Der ist doch keine 12 mehr....

    Unglaublich.

    Nichts und niemand wird ihn vom Saufen abhalten, schon gar nicht in dem Beruf und an diesen nassen Orten.

    Die alle unterstützen ihn und du sollst jetzt in der Rolle aufgehen, deine Freundin zu unterstützen, damit die weiter ihren Bruder unterstützen kann....? So haltet ihr alle gemeinsam sein bequemes nasses Leben aufrecht.

    Wir haben im Forum den Spruch: Hilfe durch Nicht-Hilfe. Wenn der Alkoholiker auf sich selbst zurückgeworfen wird, kann (muß aber nicht!) das zum Tiefpunkt führen. Der dann evtl. zum Wendepunkt wird. Aber das liegt in der Verantwortung des Alkolholikers und nicht in der der Angehörigen.

    Du bittest um Rat? Mein Rat: Steig aus diesem suchtkranken Familiensystem aus, so schnell wie möglich. Sei konsequent und mache keine Kompromisse. Ich weiß es ja nicht, ob in deiner Biographie Kinderplanung vorkommt. Ich bin EKA, also Kind aus einer Alkoholikerfamilie. Es war keine schöne Kindheit in einem suchtkranken Familiensystem aufzuwachsen. Ich habe viele kranke Mechanismen übernommen, automatisch, so nebenbei beim Lesen und Schreiben lernen.

    Paß auf, daß du nicht zum Co einer Co wirst.

    Lieber Gruß und gut, daß du dir online Hilfe suchst.

    Ich habe allerdings das mit der Schule editiert. Du solltest auf deine Anonymität achte und nur so schreiben, daß die Familie nicht wiedererkannt werden kann bzw. sich selber zufällig mal wiedererkennt.

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hi Ulf,

    Paß auf, daß du nicht zum Co einer Co wirst.

    Ich hab sofort exakt dasselbe gedacht wie Linde. Du schreibst so klar über deine Situation und das Co-Verhalten deiner Freundin und ihrer Familie, ich hatte das bildlich vor Augen und es tut mir leid, dass auch du darunter leidest - eigentlich leiden ja alle. Alkoholsucht ist eine Familienkrankheit, die weite Kreise ziehen kann.

    Ich wünsch dir, dass du hier hilfreiche Erkenntnisse bekommst.

    Lieber Gruß,

    Hera (Alkoholikerin)

  • Hallo Ulf!

    Herzlich willkommen bei uns im Forum!

    Ich habe mir jetzt deinen Beitrag mehrmals durchgelesen und versuche dir mal zu antworten. Es geht ja um diesen "Jungen" der trinkt und Drogen konsumiert. Aber das ist gar kein Junge sondern ein erwachsener Mann von 27! Jahren und die ganze Familie kreist um ihn.

    Die Mutter scheint sehr dominant zu sein und hat alle Fäden in der Hand und zieht nach Belieben daran. Deine Freundin scheint sich aber auch nicht von ihrer Familie abgenabelt zu haben. So dreht sich alles um den jungen Mann und er macht munter weiter, überhaupt ist so ein Beruf wirklich unpassend.

    Es ist schwierig dir etwas zu raten aber wie du schreibst kommst du schon längst an deine Grenzen. Steig möglichst bald aus dieser Konstellation aus und lasse dich nicht instrumentalisieren von dieser Famile. So wie es jetzt ist kannst du keine richtige Beziehung mit ihr eingehen da immer ihre Familie an erster Stelle steht.

    Der nette Herr hatte noch die gute Beobachtung, dass ihr Wunsch nach einem starken Partner, an dem und mit dem sie sich aufrichten kann, ja garnicht gegeben ist, weil ich ja jetzt schon "einknicke".

    Das ist ja nun Blödsinn ich wollte auch so nicht leben, diese Familie kommt mir vor wie eine Krake die dich in den Abgrund reißt.

    Alle sehen die Beziehung extrem kritisch und ihre Familie als eine absolute Katastrophe.

    Ja sie haben vollkommen recht, es ist wirklich so.

    Ich bin auch eine Angehörige und ich habe mich auch getrennt, das Leben war so wie es war nicht lebenswert. Jeder Mensch hat das Recht sein Leben so zu gestalten daß es ihm gut geht.

    LG Marie

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Danke dir. Auch für das editieren.

    Das mit dem Co-eines Co ist auch mein Bauchgefühl und auch der Rat meines Unterstützerkreises. Auch ein Grund, warum ich die Reißleine gezogen habe.

    Ich kämpfe gerade damit die schönen Momente in der Beziehung damit in Einklang zu bringen, dass ich ihr nicht helfen kann. Dass die Aufgabe zu groß für mich ist.
    Eigentlich war ich immer ein psychsich stabiler Mensch und würde mich auch jetzt noch so bezeichnen. Aber diese letzten Monate haben mich echt aus den Socken gehauen.

    Mit tut meine Freundin so Leid, dass sie das seit Jahren erträgt und auch weiter ertragen muss, und ich jetzt sehr wahrscheinlich gehe und sie alleine zurück lasse.

  • Mit tut meine Freundin so Leid, dass sie das seit Jahren erträgt und auch weiter ertragen muss,

    Nee, Denkfehler.

    Sie muß das eben nicht ertragen. Sie ist genau so wenig minderjährig wie ihr Bruder und könnte jederzeit aus dem Bannkreis ihrer Mutter raus. Vielleicht nicht gleich zu dir "flüchten", sondern erst mal auf eigenen Beinen stehen.

    Mich hat mit 18 NICHTS mehr daheim gehalten! Ich war fast unmittelbar nach meinem Geburstag aus dem Umfeld raus.

    Es ist seine Entscheidung zu saufen.

    Es ist die Entscheidung der Mutter, ihren Sohn nicht loszulassen.

    Es ist die Entscheidung der Schwester den sinnlosen Quatsch mitzumachen.

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Ich habe meiner Freundin auch schon so oft gesagt, dass der Bruder ein erwachsener Mann ist und dass ihr Verhalten ihm nicht hilft. Teilweise haben wir uns sehr darüber gestritten und sie fühlt sich dann sehr angegriffen von mir und hat das Gefühl sich zu rechtfertigen. Sie sagt, es wurde schon alles versucht, aber jetzt ist man trotzdem an dem Punkt wo sie sind.

    Wenn ich bestimmte Handlungen von ihr kritisiere, dann gibt es immer 1000 und ein Grund, warum sie tut was sie tut. Aber wenn ich objektiv darüber nachdenke, sind die ganzen Gründe ja nur selbst gestellte Probleme, die sie und die Familie hat, um das Verhalten des Bruders zu kompensieren.


    Zudem habe ich auch gemerkt, dass sich bei mir immer mehr Wut und Irritation gegenüber dem Bruder und der Mutter, aber auch gegen die Entscheidungen meiner Freundin, bei mir eingestellt haben. Und das waren/sind Gefühle, die ich nicht haben will.

    Noch kleiner Nachtrag. Der Mann hat keinen Job, er ist seit Jahren arbeitslos und sitzt zu Hause. Diese Schule ist nur die letzte Idee der Mutter in dem Konstrukt.

  • Ich weiß, dass mein Gedanke falsch ist und dazu dient, mich zu manipulieren. Ich probiere mich gerade aus diesem Muster zu lösen, aber es ist so schwer.

  • Hallo Ulf!

    Zudem habe ich auch gemerkt, dass sich bei mir immer mehr Wut und Irritation gegenüber dem Bruder und der Mutter, aber auch gegen die Entscheidungen meiner Freundin, bei mir eingestellt haben.

    Das kann ich sehr gut nachempfinden daß da Wut aufkommt, du wirst ja mit Dingen konfrontiert die nicht tragbar sind.

    Noch kleiner Nachtrag. Der Mann hat keinen Job, er ist seit Jahren arbeitslos und sitzt zu Hause. Diese Schule ist nur die letzte Idee der Mutter in dem Konstrukt.

    Tja alles wurde nicht versucht, er wird nicht fallen gelassen und alles kreist um ihn. So lernt er nie für seine Handlungen und Taten Eigenverantwortung zu entwickeln, er wird ja egal was er macht aufgefangen.

    LG Marie

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Sie muss ja nicht, Ulf, sie meint zu müssen ...

    Gut, dass Du das kranke System gerade noch rechtzeitig durchschaut hast und dich da rausnimmst.

    Du kannst ihr ja einen Brief schreiben, in dem Du Deine Wahrnehmung und Deine Konsequenzen noch einmal in Ruhe und ohne jeden Vorwurf darlegst, evtl. auch mit einem passenden Buch dazu (hier gibt es auch Buchtipps).

    Dann kann sie sich das ggf. später mal durchlesen, wenn sie so weit ist.

    Damit und mit einer konsequenten Trennung gibst du ihr die Chance, zur Besinnung zu kommen und endlich ein eigenes Leben zu führen.

    Mehr kannst du für sie nicht tun, ohne Dich selbst aufzugeben.

    (Ich schreibe als Alkoholikerin, die selbst in jungen Jahren Co in Bezug auf Geschwister mit anderen Suchtmitteln war. Beinahe hätte ich dadurch meine Ausbildung verhauen und mein eigenes Glück gefährdet.)

  • Danke für deine Worte. Das mit dem Brief und dem Buch ist eine super Idee.

    Wenn ich soweit bin und meine Entscheidung auch emotional für mich richtig formuliert habe, setze ich mich daran. Gerade geht es noch viel auf und ab bei mir.

  • Eigentlich müsste deine Freundin da raus. Ein durch und durch krankes Familiensystem bei dem ich den Bruder als symptomträger sehe und deine Freundin als Opfer, da sie als Babysitter Missbraucht wird- und das wahrscheinlich schon lange.

    Was kannst du nun tun? Beim System kräftig mitzumischen war natürlich völlig verkehrt- hast du ja selbst schnell gemerkt.

    Die Freundin kannst du nicht zwingen auszuwandern also bleibt dir nur die eigene Rettung. Denn Gott sei dank ist dies nicht deine Familie.

    Der Vorschlag mit dem Familienfreien Tag klingt nett aber wird nicht funktionieren. Hier wurden schon so viele Grenzen überschritten, da wird sich doch keiner (vor allem die Mutter!) an irgendwelche Regeln halten, die auch noch von dir kommen!

    Stelle deine Freundin vor die Wahl: ein Leben mit dir, ohne diese verdrehte Familienkiste oder eben ohne dich. Ihre Entscheidung kennst du bereits aber vielleicht besinnt sie sich nach einer Weile. Rechne nicht damit.

    In dieser Geschichte tun mir alle Beteiligten leid. Aber für einen gibt es eine schnelle Lösung. Lauf!

  • Hi Anna. Vielen Dank für deine Nachricht.

    Ich wollte diese Frage (Ich oder deine Familie) nie stellen, aber im Endeffekt läuft es ja darauf hinaus. Und deswegen fällt es mir wahrscheinlich auch so schwer loszulassen.
    Auch weil mein nett gemeinter Vorschlag ja schon direkt abgelehnt wurde, weil "ich muss meinen Eltern ja immer bei was helfen. Mein Papa und Mama können ja nicht mit Technik und ich muss das Handy für meinen Bruder immer einrichten, damit wir seine Nachrichten überwachen können und wir ihn per App tracken können."

    Da wusste ich schon, es ist verloren.

  • damit wir seine Nachrichten überwachen können und wir ihn per App tracken können.

    Das ist so absurd! Schutz der Privatsphäre gilt auch für Personen, die psychisch krank oder süchtig sind.
    Die Eltern machen sie zur Handlangerin zur Einschränkung seiner elementaren Persönlichkeitsrechte.

    Hier ist nicht der Sohn das eigentliche Problem. Man möchte sie schnappen und weit weg bringen. Sie UND ihren Bruder.
    Was muss alles geschehen damit man seine Kinder so weit bringt dass sie erwachsen noch unkritisch nach der Pfeife tanzen bzw. Pubertär rebellieren.

    Gegen die kommst du leider nicht an! Einer wäre schon schlimm, aber als Team- nö.

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