Kann ein Alkoholiker (nass) andere Menschen lieben ???

  • Hallo ... und guten Morgen,

    Liebe ist relativ.
    Gefühle sind durch die Alkoholsucht vernebelt und unterdrückt.
    Sicherlich habe ich auch im Alkoholismus geliebt ... aber anders.
    Der Alkohol hatte immer 1. Priorität.

    Heute lebe ich in realem Bewußtsein und kann meinen Gefühlen freien Lauf lassen.

    Gruß, Freund.

  • Guten Morgen,

    vielleicht sollte hier nur Frage dieses Themas anders gestellt werden.

    Kann ein nasser Alkoholiker besser lieben als ein trockener Alkoholiker?

    Wie Freund und andere hier schon schreiben, Liebe ist relativ und bedeutet für viele etwas anderes. Man kann sie nicht an einem Pukt festmachen.

    Es geht doch auch nicht um Verurteilung, es geht doch "nur" um die Fähigkeit des liebens, lieben kann doch jeder.

    Ich zum Beispiel liebe die Natur, ich kann sie als trockener Alkoholiker wieder besser lieben, denn erst jetzt sehe ich auch wieder die ganzen kleinen Dinge, die vielen kleinen Vögel, die vielen kleinen Blüten, die konnte ich als nasser Alki nicht sehen, zumindest konnte ich sie nicht so wahrnehmen wie heute. Das lag nur am Alkohol.

    Liebe Grüße und einen schönen Tag, Alexey

    ....ich lebe lieber ungewöhnlich...

    "Das letzte Mal Alkohol getrunken am 12.02.2007"

  • Kleine Ergänzung zu meinem

    Zitat

    lieben kann doch jeder.

    Ich denke lieben kann jeder, der auch selbst Liebe bekommen hat, das bedeutet für mich, Ich kann nur so gut lieben wie ich auch schon geliebt worden bin.

    Eine Liebe die ich nie erfahren durfte, nie bekommen konnte, die kann ich auch nicht weitergeben, da ich sie nicht kenne.

    Die Liebe die ich zum Beispiel als Kind nicht erfahren durfte, kann ich so auch nicht weitergeben, zumindest noch nicht.
    :wink:

    Aber auch ich werde noch viele Arten von Liebe erfahren dürfen, diese kann ich dann verstehen lernen und sie dann auch weitergeben, wenn ich sie als Liebe empfinde.

    Liebe Grüße, Alexey

    ....ich lebe lieber ungewöhnlich...

    "Das letzte Mal Alkohol getrunken am 12.02.2007"

  • ... und noch einmal auf Alex Beispiel der Natur :

    Ich habe die Natur schon immer geliebt.
    Ob im alltäglichen Leben oder im Urlaub es mal die Berge oder die See waren. Ob nass oder trocken !
    Die Natur hat mir selbst im benebelten Zustand etwas Leben zurück gehaucht, habe sie genossen.

    Meine Liebe (z.B. zur Natur) ist in der Trockenheit nicht gewachsen.
    Meine Gefühle, mein Glück und meine Zufriedenheit, alles real wahrnehmen zu können, ohne Suchtdruck und Leiden, sind gewachsen.

    Ich denke, dass man das auch auf anderes übertragen kann.

    Und noch einmal auf Roses Frage: Kann ein Alkoholiker (nass) andere Menschen lieben ???
    Er nimmt die Liebe anders wahr.

    Gruß, Freund.

  • ....und nun ich auch noch einmal zu Freund :lol:

    Zitat

    Die Natur hat mir selbst im benebelten Zustand etwas Leben zurück gehaucht, habe sie genossen.

    Das kann ich nur bestätigen, auch ich liebe die Natur schon immer, auch für mich war die Natur manchmal das "einzigste" was ich noch lieben konnte, sie tat mir ja auch noch nie weh, dafür liebe ich die Natur, und genau so liebe ich sie auch.

    Zitat

    Meine Gefühle, mein Glück und meine Zufriedenheit, alles real wahrnehmen zu können, ohne Suchtdruck und Leiden, sind gewachsen.

    Ich denke, dass man das auch auf anderes übertragen kann.

    Das denke ich auch, es hat so vieles nur mit der Wahrnehmung von Gefühlen zu tun, nicht nur bei der Liebe, es btrifft wohl alle Gefühle die wir haben, Angst, Freude, Trauer........

    All diese Gefühle können wir als Alkoholiker nur ohne Alkohol wirklich Wahr nehmen, somit auch erst wirklich wahr erleben. :wink:

    Einen schönen Samstag, Alex

    ....ich lebe lieber ungewöhnlich...

    "Das letzte Mal Alkohol getrunken am 12.02.2007"

  • Hallo Ihr Lieben,

    möchte mal an dieser Stelle zu der Liebe zu seinem Kind / Kindern was sagen.
    Ich denke, das ist wohl die „reinste“ Form von Liebe, weil sie an keinerlei Bedingungen geknüpft ist, sie ist „normalerweise“ automatisch da. Kinder werden auch im späteren Leben nur andere lieben können, wenn sie selber geliebt wurden und dadurch resultierend sich auch selber lieben können.

    Wann aber wird sich ein Kind geliebt fühlen ?
    Satt und sauber allein reicht dazu nicht. Kinder benötigen viel Zeit und Aufmerksamkeit. Baggerschen hatte das ja schon so gut beschrieben und sie weiß ja, wovon sie spricht…
    Kinder brauchen die Mutter (ich spreche jetzt mal nur von der Liebe einer Mutter zu einem Kind, weil ich diese Seite am besten kenne und nicht so gut beurteilen kann, wie Väter da fühlen) als Ansprechpartner bei Sorgen, als diejenige, der sie sich dann anvertrauen können. Sie müssen sich dieser Liebe immer 100% sicher sein können, egal was sie „ausgefressen“ haben. Und Kinder brauchen Zärtlichkeit, abends im Bette noch ne Runde schmusen, Rituale, auf die sie sich verlassen können und auch Regeln, sie verlangen geradezu danach, werden unsicher, wenn da was wegfällt. Weil es halt noch Kinder sind und noch nicht so stabil und gefestigt. Das ist jetzt nur mal das, was mir auf Anhieb einfällt, es gibt noch viel mehr, was Kinder benötigen, um unbelastet aufwachen zu können.

    Nun stell ich mal die Frage in den Raum, kann eine nasse Alkoholikerin diese dringenden Bedürfnisse noch erfüllen ?
    Ich denke, Nein.

    Der Alkohol spielt eine wichtige Rolle, am Ende DIE wichtigste, alles andere steht an zweiter Stelle.
    Und man braucht Zeit zum saufen, zumindest war das bei mir so und das ging anderen sicher auch so, weil es beim Trockenwerden dann ja auch gilt, diese Zeit mit anderen Dingen zu füllen.
    Diese Zeit, die man mit Saufen verbrachte, fehlte sicher auch den Kindern….
    Und das sich bei schwerer Alkoholabhängigkeit am Ende alle Gedanken um Alk drehen, um die Beschaffung, das warten, wann kann ich endlich wieder etc. werden sicher auch viele kennen. Wie soll man sich da noch ausreichend um die Sorgen und Nöte der Kinder kümmern, ich denke, diese Fähigkeit ist stark eingeschränkt. Der Alkohol verändert auch unsere gesamte Psyche, ich glaube, das ist das schlimmste an der Sache.
    Und was ist mit dem abendlichen Schmusen beispielsweise ? Kinder riechen doch ne Fahne, also wird man wohl körperlichen Kontakt immer mehr vermeiden, oder ? Auch der fehlt dann den Kindern sehr.
    Das Ende ist, das man Notprogramm fährt, was dann in satt und sauber endet, wenn man wenigstens das noch auf Reihe bekommt.

    Ich hatte das Glück, das meine Tochter schon volljährig war, als meine schlimmste Abhängigkeitsphase begann. Aber ich kann mich sehr wohl erinnern, das ich da körperlichen Kontakt vermied, weil ich Angst hatte, sie würde es riechen. Selbst da leide ich heut noch drunter, das mir das nicht mehr möglich war. Ich habe mich in dieser Hinsicht meiner Tochter entzogen und sie wusste zu dem Zeitpunkt nicht mal, warum.

    Diese Erkenntnis aber tut sicher JEDER Mutter sehr weh, sich vielleicht krankheitsbedingt nicht ausreichend um sein Kind kümmern zu können / gekümmert zu haben. Und auch, wenn man trocken ist, schmerzt diese Erkenntnis genau so sehr, man wird darunter wohl immer leiden. Auch ein Gefühl des Versagens empfinden. Und es so auch als Schuld empfinden. Man könnte noch versuchen, das zu verdrängen, und das werden wohl auch viele getan haben ?

    Das soll aber an niemanden ein Vorwurf sein, denn wir müssen immer dabei bedenken, das wir krank waren bzw. es auch nun für immer sind.
    Und ich bin mir ganz sicher, das wir vieles wieder gut machen können, auch durch Offenheit gegenüber unseren Kindern, damit sie die Chance bekommen, zu verstehen. Wenigstens das sind wir ihnen schuldig, alles andere ist eh nicht mehr rückgängig zu machen.
    Und wer sich insgeheim mit Schuldgefühlen plagt, sollte dran arbeiten, denn das ist auf Dauer sicher nicht gut für uns.

    Die Liebe unter Partnern sieht, denke ich, anders aus. Dazu nur mal kurz am Rande : Das wichtigste, was wir unseren Partnern schenken können, ist wohl Zeit. Zum Reden, zu gemeinsamen Unternehmungen, vielleicht mal abends auszugehen, einen schönen Urlaub gemeinsam zu verbringen, all sowas halt.
    Können wir das alles noch, wenn wir alkoholabhängig sind ? Ich denke auch hier : Nein.
    Man wird durch die Alkoholabhängigkeit nicht mehr in der Lage sein, seine Partnerschaft zu pflegen, auch gemeinsam verbrachte Zeit gehört dazu. Die brauchen / brauchten wir aber auch zu einem großen Teil zum saufen. Also haben wir sie in dem Sinne unseren Partnern entzogen. Liebe und Partnerschaft sollte ja aus Geben und Nehmen bestehen, sonst wird sie nicht dauerhaft funktionieren. Am Ende können wir aber nur noch nehmen. Das ist übrigens besonders gut im CO-Bereich nachzulesen. Der Partner wird sich immer mehr vernachlässigt fühlen. Und dadurch auch immer ungeliebter. Also sind wir nicht mehr in der Lage, ihn auf die Art zu lieben, die er eigentlich „verdient“ hätte.
    Auch DAS meinte ich damit, nicht / nicht mehr in der Lage zu sein, zu lieben, bedingt durch unsere Krankheit. Ich würde niemals jemanden dabei böse Absicht unterstellen, die Krankheit Alkoholsucht treibt uns dahin, so zu handeln.

    So, das alles ist aber nur meine persönliche Meinung. Gebildet hat sie sich auch durch viel Lesen im CO-Bereich, um überhaupt erkennen zu können, wie unsere Krankheit von der „anderen Seite“ empfunden wird. Sicher sind auch CO-Abhängige in gewisser Weise süchtig, beziehungssüchtig bzw. liebessüchtig. Trotzdem kann man sich gut vorstellen, wie auch ein „nichtsüchtiger“ Partner empfinden wird, wenn man dort mal intensiver liest.

    Lieben Gruß an Alle
    Lilly

  • Hallo,


    Die Frage sollte dann vielleicht auch anders gestellt werden.

    Habe ich meinem Kind die Liebe gegeben die das Kind verdient hat???? sage ich nein, ich hätte alles anders machen können ich habe mein Kind geliebt und ich liebe mein Kind heute aber ich hätte alles besser machen können, habe ich nicht. Ich kann die Fehler nicht rückgängig machen, ich hatte Schuldgefühle und ich habe mich geschämt ich sehe meine Fehler und versuche sie so gut wie mir nur möglich ist zu korrigieren ich arbeite an mir.

    Jetzt möchte ich aber und bitte nicht falsch verstehen ich versuche hier nicht den anderen die Schuld für meine Fehler zu geben ich weis heute was ich getan habe, trotzdem möchte ich die Frage jetzt an die Co,s besonders die, die Kinder haben stellen.

    Hat ein Co oder auch nicht Alkoholkranker Partner, genug Liebe dem Kind gegeben oder gibt???? alles dafür getan das dem Kind immer gut geht und das Kind wohl behütet ist???? sein Umfeld suchtfrei gestaltet???? Wird das Kind genug geschützt und wenn, dann wie wenn der andere Elternteil Alkoholkrank ist???? ist die Liebe zu dem Partner größer als zu dem Kind wenn man den Partner nicht verlassen kann???? Was für eine Liebe zu dem Kind ist das dann???


    LG Maria

  • Huhu zusammen,

    als mein Mann noch nass war, kam ich überhaupt nicht auf den Gedanken, dass er mich oder die Kinder nicht lieben könnte.
    Ich habe es auch nie so empfunden.
    Wir haben immer viel geredet, uns immer ausgetauscht und das ist bis heute so!
    Im letzten Jahr, als sich der Konsum steigerte, hat er auch weder die Kinder noch mich vernachlässigt. WIR haben uns zurückgezogen - nicht er!
    Eben wegen der beschriebenen Fahne, dem glasigen Gang und nicht zuletzt auch wegen der Erinnerungslücken. Die haben mir am Meisten zugesetzt. Trotzdem war er bei anstehenden Problemen immer da. Ich konnte mich auch als er nass war auf ihn verlassen. Zwar nicht in dem Maße, wie das jetzt möglich ist, aber er tat sein Bestes. Wie ich auch!

    Ich weiß nicht, ob ich Co abhängig bin, ich gehe meinen Interessen nach, ich lebe, ich arbeite, ich tue automatisch was mir gut tut. Das habe ich schon immer getan. Ich machte mir Sorgen um meinen Mann.
    Sicher sitzt mir die Angst im Nacken, was ist, wenn ich nächste Woche 5 Tage in München bin, aber ich kann es nicht ändern. Ich tue mir auch selbst keinen Gefallen, wenn ich grübele. Ich habe die Wahl ihm zu vertrauen oder mich selbst zu zerfleischen. Ich wähle das Vertrauen.

    Ich denke wie Maria und Rose. Mann kann nicht für alle Unbill die Alkoholsucht verantwortlich machen. Wenn der Partner nass fremd geht, so hat er diese Anlage auch schon nüchtern in sich gehabt, nur, der Alkohol hat ihn mehr enthemmt.
    Ich denke auch, dass nasse Alkoholiker ihre Familie lieben, aber wer definiert denn, wie diese Liebe auszusehen hat?
    Auch gesunde Menschen sind oft gefühlskalt, sie lieben dich, aber sie können es dir nicht in Körperlichkeiten zeigen, sondern durch kleine Gesten. Man muss es nur zu deuten wissen!!!!!!!!!!!!
    Es gibt auch Kinder, die nicht gerne schmusen -hat man da als Eltern automatisch was falsch gemacht?
    Wer setzt denn die Maßstäbe?
    Die romantische Liebe mit Schmetterlingen im Bauch und das Gefühl der völligen Selbstaufgabe hat man in der ersten Zeit der Verliebtheit. Dann treten andere Dinge in den Vordergrund: Geborgenheit, Vertrauen, Freundschaft (mein Mann ist mein bester Freund!), ein Zusammengehörigkeitsgefühl, etc.. Das ist normal...und auch eine Form der Liebe! Liebe definiert sich nicht in völliger Selbstaufgabe und der Vernachlässigung eigener Interessen - im Gegenteil. Liebe lässt los und klammert nicht - und wenn man zufrieden ist, kann man auch Liebe weitergeben.
    Ich finde man muss differenzieren und ich wäre die Letzte, die mit dem Finger auf den "bösen Alkoholiker" zeigt. Eine Sache hat immer zwei Seiten und einen, der es macht, WEIL der andere es mit sich machen lässt. Und ich denke genau da liegt der Schlüssel.
    Vielleicht ist eine Trennung für einen Co leichter zu verkraften, wenn er liest, dass der nasse Partner gar nicht lieben kann -für mich ist es Selbstbetrug, denn es gibt diese "Dunkelziffer", wo sich alles doch noch zum Guten wendet. Die sieht man hier aber kaum, weil sich diese Menschen eben aus dem Forum zurückziehen. Warum sollten sie auch da bleiben? Alles läuft doch prima und sie sind glücklich -wozu sich dann mit Problemen belasten oder "Oh Gott, SO könnte es passieren!" Das macht Angst und wer möchte sich schon von ständiger Angst beherrschen lassen? Vielleicht sollten wir dem Alkoholiker auch einfach mal was zutrauen, nicht immer bohren, denn ich habe auch Geheimnisse vor meinem Partner - ich MUSS gar nicht alles wissen.

    Ich schreibe hier, weil mir einige sehr ans Herz gewachsen sind und weil ich gerne möchte, dass Betroffene von meiner Erfahrung profitieren können, ob sie das Geschriebene annehmen, bleibt mal dahin gestellt.

    Gruß
    Heike

  • Ich hab das mal zitiert, weil ich zu faul bin, immer runterzuscrollen und ich finde deine Ansätze sehr, sehr wichtig!

    Erstmal, JEDER macht in der Erziehung Fehler. Wirklich jeder, das hat mit Sucht, Co-Verhalten, etc. gar nichts zu tun. Also guckt bitte mal nach vorne und hört auf mit euren Schuldgefühlen - die sind gar nicht nötig!

    1. Ja, ich habe meinen Kindern genug Liebe gegeben. Mein Mann auch! Wobei man "genug" nicht unbedingt als Maßstab setzen kann, denn das empfindet jeder anders. Mengenangaben sind immer subjektiv, es sei denn,es handelt sich um ein Rezept.
    Manche sind der Ansicht, man kann Kindern nicht genug Liebe geben - da gibts immer noch mehr, das man geben kann.

    2. Ja, wir haben alles in unserer Macht stehende getan, damit es den Kindern gut geht. Das sehen die Kinder bestimmt anders, denn Kinder denken schon an Benachteiligung, wenns mal eine Barbie nicht gibt.

    3. Das Umfeld kannste gar nicht suchtfrei gestalten. Rauchen ist auch eine Sucht und denk mal an die vielen Weinfeste und Restaurants, wo trinken schon zum guten Ton gehört...auch Familienfeste sind nicht suchtfrei!

    4. Ja, meine Kinder sind geschützt worden, auch als mein Mann noch trank. Wie? Ganz einfach: mit absoluter, kindgerechter Ehrlichkeit. Damit können sie besser umgehen, als wenn man verharmlost oder abwiegelt oder dem nassen Partner die Schuld gibt, schlimmer noch, wenn man mit ihm droht (ich sags ihm wenn er heim kommt. wart nur ab!), weil die Mutter total überlastet ist. So einen Fall gibts bei uns im Ort. Furchtbar!

    5. NEIN! Verwechsle unbedingtes Ausharren nicht mit Liebe! Es ist Sucht, nichts anderes. Manche Damen meinen, sie hätten nichts anderes verdient und überall gäbe es Probleme. Sie sind nicht in der Lage sich ein Leben alleine und in ihrer Verantwortung vorzustellen, geschweige denn zu leben. Man suhlt sich lieber im bekannten Elend, weil man Angst vor Veränderung hat. Diese Ohnmacht hat nichts mit Liebe zu tun!

    6. Die Liebe zu dem Kind bleibt unverändert - man ist nur machtlos und sieht nicht, was mit dem Kind passiert. Man denkt nicht nach und ändert nichts. Man redet sich ein, das alles nicht so schlimm ist.
    Auch diesen Fehler begeht man aus Angst heraus.

    Wie gesagt, jeder macht Fehler bei seinem Kind - man merkts bloß immer erst hinterher.....

    Gruß
    Heike

  • Hallo,

    also dieser Thread hat es für mich in sich...

    ich hab da noch viel drüber nachgedacht und wollte jetzt dazu noch einiges schreiben.....aber Lilly hat ganz und gar das geschrieben,was ich denke,wie ich es fühle/gefühlt habe....ich kann ihr in jedem einzelnen Wort nur beipflichten...was MEIN Verhalten in der nassen Zeit betraf.

    Danke Lilly,für diesen treffenden Beitrag.

    Lieben Gruß
    Susi

    mein Rückfall zeigte mir,wie kostbar ein Leben ohne Alkohol ist!

  • Hallo,

    Zitat von Freund

    Liebe ist relativ.
    Gefühle sind durch die Alkoholsucht vernebelt und unterdrückt.
    Sicherlich habe ich auch im Alkoholismus geliebt ... aber anders.


    ich finde da hat Freund mal wieder den Nagel auf den Kopf getroffen.
    Mit dieser Aussage kann ich leben.
    Daher will ich es jetzt hier gut sein lassen.
    Das Theama depremiert mich.

    Ich muß da immer an einen früheren Schulkameraden denken. Der ist bei seinen nicht trinkenden Eltern sehr, sagen wir mal "lieblos" großgezogen worden. Als Erwachsener hat er seine Gefühlskälte und Mitleidlosigkeit an andere weitergegeben und damit einigen Menschen sehr weh getan.


    Schmusebombe

    //edit Karsten
    den Liedtext habe ich entfernt
    //edit

    Als ich auf einer Kaufhaus-Kundentoilette in meiner eigenen Kotze aufwachte, hätte ich aufhören müssen zu saufen.
    Da war ich gerade mal 20 Jahre alt.
    Es sollten aber noch 30 Jahre vergehen!

  • Hallo zusammen!

    Ich habe mich aus verschiedenen Gründen, die jetzt nicht hierher gehören, lange nicht mehr beteiligt, sondern nur still gelesen. Hierzu möchte ich jedoch meine Gedanken zu loswerden. Dieses Thema trägt meiner Meinung nach zum gegenseitigen Verstehen bei und hat nichts mit Schuldzuweisungen oder Selbstzerstörung zu tun. Wenn man das Gegenüber besser versteht, kann man auch besser an sich selbst arbeiten.

    Ich mache nach wie vor als Kind die Erfahrung, dass der Alkohol für meine Mutter an erster Stelle steht. Die letzte Erfahrung diesbezüglich ist erst ein paar Tage alt. Ich und auch alle anderen in ihrem Leben kamen und kommen noch immer irgendwo hinter dem Alkohol, nur wenn er da ist und immer erreichbar, kann sie sich auch auf andere einlassen. Ich glaube nicht, dass sie den Alkohol mehr als mich oder statt meiner liebt, aber er betäubt „nur so schön“ jegliche Emotion. Wenn man die Realität wegtrinkt, wenn man seine Gefühle betäubt, die schlechten und auch die guten, wie kann man dann Liebe empfinden?

    Sicherlich sagt sie mir, dass sie mich liebt, dass ich der wichtigste Mensch in ihrem Leben bin. Auf Nachfrage würde sie auch immer behaupten, dass wir ein gutes Verhältnis haben. Aber das ist ihre alkoholisierte Betrachtungsweise, denn das haben wir schon sehr lange nicht mehr. Unser Verhältnis lebt(e) von meiner Duldungs- und Leidensfähigkeit. Ich glaube ihr, dass sie mich liebt, dass dieses Gefühl irgendwo bei ihr existiert, nur zeigen kann sie es nicht und fühlen schon gar nicht. Sonst würde sie mir nicht mit Selbstmord drohen, wenn ich nicht funktioniere und mich auch sonst emotional nicht unter Druck setzen und erpressen wollen. Je mehr ich mich aus alten Verhaltensweisen löse, desto mehr kommt Druck von ihrer Seite damit ich bei der Stange bleibe.

    Ich habe es auch immer „gut“ gehabt und offenkundig nie einen Mangel erleiden müssen. Früher war sie eine 1a Spiegeltrinkerin, weit davon entfernt sich, wie heute, ins Nirwana zu saufen. Sie war da, anwesend wenn sie nüchtern war, hat sich um Haushalt, Arbeit, meine Schulaufgaben, mit wem ich wo unterwegs war usw. gekümmert. Das war die eine Seite, das körperliche Wohl, das war gut abgedeckt. Nur emotional war ich zum einen ständig unterversorgt und zum anderen vollkommen überfordert mit einer trinkenden Mutter. Sie war so ausgeglichen und beständig wie ein Jojo…….

    Meine Mutter kann sich noch nicht einmal selbst lieben, sonst hätte sie die Möglichkeiten die sich ihr inzwischen geboten haben inkl. 2 Langzeittherapien genutzt. Sie betrachtet sich selbst als wertlos und so behandelt sie sich auch. Wie kann sie Liebe für andere fühlen, wenn sie sich selbst nicht liebt?

    Ein Alkoholiker kann nach meiner Erfahrung nicht wirklich lieben in seiner ganzen umfassenden Bedeutung. Etwas wichtiges fehlt dafür, das Gefühl. In dem meine Mutter versucht, alle schlechten Gefühle zu ertränken, gehen die guten gleich mit unter und es bleibt nichts, kein Gefühl.

    Ich fühle mich häufig geduldet, oft benutzt, aber schon sehr lange nicht mehr geliebt. Auch wenn ich ihr glaube, dass sie das tut, aber sie kann es nicht vermitteln und ich kann es nicht fühlen.

    Gruß
    Skye

  • Hallo Skye,
    also ich bin in einer Familie (4 Geschwister) großgeworden in der sich die Mutter größtenteils um uns Kinder kümmerte weil mein Vater zwei Jobs hatte um die Familie zu ernähren. Meine Mutter hat in ihrem Leben nie Nikotin oder Alkohol konsumiert. Mein Vater hat getrunken, ob er Alkh. war kann ich nicht beurteilen.

    Ich war das Nesthäckchen. Von meiner Mutter habe ich sehr viel Liebe und Zuwendung bekommen. Manchmal hat sie mich zu sehr betüddelt, was sie heute (über 90) noch gerne machen würde.
    Vieleicht denke ich daher anders.

    Ich für meinen Teil habe sehr viel Liebe empfangen und habe, auch als Alkoholiker, diese Liebe weitergegeben. Der Alkoholismus ist ja eine Krankheit, die wie eine andere Krankheit auch, von Patient zu Patient anders verläuft. Bei dem einen ist sie ganz ausgebrochen, bei dem anderen weniger. Daher halte ich es auch für falsch alle Alkis in die selbe Schublade stecken zu wollen.

    Als Schuldzuweisung verstehe ich diesen Thread nicht. Ich frage mich nur, ob ein Co., der sich über mangelnde, bzw. fehlende Liebe in der Kindheit berichtet überhaupt weiß was Liebe ist?

    Schmusebombe

    Als ich auf einer Kaufhaus-Kundentoilette in meiner eigenen Kotze aufwachte, hätte ich aufhören müssen zu saufen.
    Da war ich gerade mal 20 Jahre alt.
    Es sollten aber noch 30 Jahre vergehen!

  • Hallo,

    ich denke dass jeder nur für sich diese Frage beantworten kann und sollte, und jeder sollte ganz einfach bei sich bleiben ob Co oder Alkoholiker.
    Ich habe Fehler früher gemacht, ich habe Fehler gemacht als ich getrunken habe, ich mache Heute Fehler, und werde auch in der Zukunft welche machen.

    Mein Sohn hat mitbekommen dass ich getrunken habe wir haben darüber offen gesprochen, nachdem ich aufhörte besonders in der erster Zeit öfter, weil mir ja auch nicht gut ging und auch wenn ich nicht 100% für ihn da war, war er froh.

    Ich bin keine perfekte Frau und auch keine perfekte Mutter, will ich auch nicht sein, unter diesem eingebildeten Perfektionismus musste mein Sohn von der Seite seines Vater(nicht Alkoholiker) sehr leiden. Alles was das Kind frühre gemacht hat war falsch, nur der Vater hatte alles richtig gemacht, das Kind hat sehr gelitten (und ich mit dem Kind) weil er doch alles perfekt machen wollte das ende war er hat ständig geweint, hatte schlecht Noten es geling diesem Kind einfach nichts mehr. Irgendwann wollte das Kind zu seinem Vater nicht mehr, und so ist es nun Heute er hat wieder gute Noten kann lachen und hat keine Angst wenn er ein Fehler macht dass jemand bis in die Decke springt, weil er einfach weis dass jeder Menschen Fehler machen darf, dass wir ja keine Roboter sind und er weis dass er mit jedem Problem zu mir kommen kann.

    LG Maria

  • Sicher gibt es zu diesem Thema verschiedene Betrachtungsweisen. Sicher ist die Liebe zu den Kindern auch anders als die zu dem Partner. Im Cobereich kann man allerdins schon überwiegedn lesen, dass der Partner sich vernachlässigt fühlt. Ebenso schreiben die Erwachsenen Kinder von Akloholikern, dass da was in ihrem Leben nciht stimmte. Ob es nun die 'Liebe' an sich war ,die fehlte. Es gibt ein interessantes Buch darüber: um die Kindheit betrogen: Der Titel sagt ja schon einiges aus.
    Also sollten doch in der Dsikussion einfach mal die Angehörigen selber befragt werden. Aber zumindest die Coabhängigen Partner haben ja so eine gewisse Taktik sich alles 'schön' zu reden, um in ihrer coabhängigkeit zu bleiben. Sie sind in der Regl total fertig, unzufrieden, fühlen sich dann aber wiederum oftmals doch 'geliebt' ,bezeichen zumindest den PArtner als doch an sich liebevollen Menschen - vielleicht so, wie er mal war , als er noch nicht trank???? Und ich halte dieses 'SICH-SELBST-BELÜGEN' eben genauso für ein Phänomen der Coabhängigen, wie der Alkoholiker in der Regel behauptet, dass er nicht abhängig ist. Kinder haben da wohl eher andere Bedürfnisse und sehen die Dinge realistischer, nur haben sie kaum die Möglichkeit auszubrechen aus ihrer Situation.
    Ich sehe es auch so wie Skye schriebt. Der Alkoholkranke Partner ist letztlich so sehr mit sich selbst beschäftigt und hat seine Gefühle so sehr betäubt, dass diese nur noch als eine 'Vorstellung' existieren.
    So kenne ich es aus meiner Familie, so lese ich es hier in den verschiedenen Bereichen des Forums. So kenne ich es auch aus dem Bekanntenkreis, wo manmal auf alkoholkranke Partner trifft.
    Aber richitg finde ich auch, dass alles davon abhängt, wie man Libe definiert. Das war ja schon immer ein schwieriges Thema. Ausserdem dnke ich, ist es auch davon abhängig wie lange und intensiv ein Elternteil abhängig ist. Wird ein Kind überwiegend von der Mutter betreut und der Vater trinkt, der aber ohnehin nicht so oft zuhause ist, dann empfindet es alles sicher anders , wie wenn die Mutter, die zuhause ist trinkt.

  • Dieser Thread berührt mich sehr. Er macht mich betroffen und zeigt mir, wie wichtig es für mich ist, Mitglied dieses Forums zu sein. In der Therapie habe ich gelernt, dass Alkoholismus nichts anderes ist, als eine Erkrankung der Seele des Menschen. Dass ein so starkes Gefühl wie die Liebe davon immer auch in Mitleidenschaft gezogen wird, liegt auf der Hand. Wie unterschiedlich und wie folgenreich dies sein kann, zeigen die starken emotionalen Reaktionen hier. Ich erkenne mich und mein Verhalten in vielen Aspekten, Beispielen und Argumenten wieder. Manche Aussagen sind meines Erachtens viel zu pauschal und zum Teil auch anmaßend, vieles ist leider aber auch die bittere Wahrheit.

    Ich möchte aber in Zukunft vorsichtig mit mir umgehen und mich nicht mehr für meine Gefühle, für kein einziges, schämen oder entschuldigen müssen. Meine Art, Liebe zu spüren und zu empfangen, kenne nur ich allein, das war auch in meiner nassen Zeit nicht anders. Ich kann heute eine Menge in Frage stellen, aber ich werde mir nicht einreden lassen, dass ich jemals restlos liebesunfähig war. Für mich ist der wichtigste Punkt, dass ich immer weniger fähig wurde, aufrichtige Liebe in mir selbst und zu anderen zu fühlen, desto mehr ich spürte, dass mich der Alkohol fest im Griff hatte. Nicht umsonst, denke ich, haben viele hier ihren Tiefpunkt erreicht, als sie - wie ich - sich selbst eingestehen mussten, dass sie dieses schönste, tiefste und intensivste Gefühl nicht mehr als freier Mensch geben und nehmen können, sondern durch eine Übermacht daran gehindert werden und sich selbst zerstören. Ohne ein Mindestmaß an Liebe und Zuneigung kann wohl kein Mensch langfristig existieren. Gerade das heißt für mich aber, dass ich sehr wohl liebesfähig war und bin. Ich würde diese Fähigkeit niemals einem anderen Menschen absprechen wollen.

    Liebe Grüße
    - dibo -

    "Wer Schmetterlinge lachen hört,
    der weiß, wie Wolken schmecken..."
    (Novalis)

  • dibo ,
    Du hast da etwas geschrieben, über dass ich mir wohl nie im Leben Gedanken gamacht hätte, wenn es diesen Thread nicht gäbe.
    Bisher war ich immer von mir selbst ausgegangen. Es war für mich immer klar- mein Mann trinkt und wird immer rücksichtsloser, seine Liebe gilt nur dem Alkohol. So wirds ja auch oft gesagt im Forum.
    Aber dass es umgekehrt auch so sein könnte, dass der Alkoholabhängige auch keine Liebe mehr empfindet, also sich auch nciht geliebt 'fühlt', darauf wäre ich nie gekommen. Ich kann mich bis heute da nicht reinversetzen, dass jemand sieht, wie man alles erdenkliche bis hin zur Selbstaufgabe für jemanden tut, und er merkt es nciht, beschimpft einen. Das ist es doch letzlich, was wir Coabhängigen alle zu bemängeln haben.
    Doch wie sieht denn die Welt für den Alkoholabhängigen aus, wenn derjenige sich nicht geliebt fühlt, er selber sich nicht liebt? Sieht er dann alles , was man tut als einfach nur selbstverständlich an? Ist das einzige 'schöne' Gefühl für ihn der Rausch und haßt er jeden, der ihm auch noch versucht dieses Gefühl zu nehmen?
    Doch was ist dann mit den sexuellen Gefühlen? Immerhin ist mein Mann im Rausch ständig fremd gegangen. War das für ihn mehr oder weniger Sport, Abreagieren, Druck loswerden?
    Schließlich verleiben sich doch einige nasse Alkoholiker auch in der nassen Phase. Oder befindet er sich in einem Wechselbad der Gefühle?
    Sind es im Rausch Sinnestäuschungen, die er im Nachhinein wieder vergessen hat? Eines muß ich jetzt auch noch dazu loslassen. Mein Mann beispielsweise hat jedesmal im Nachhinein sehr schlecht und abfällig gesprochen über die Frauen mit denen er Sex hatte. Dennoch ist er zu einigen dann wieder gegangen, habe ich herausgefunden. Ehrlich gesagt fand ich das trotz meiner Eifersucht sehr schlimm, denn einige der Mädchen haben sich wie mir schien tatsächlich in meinen Mann verliebt gehabt und konnten einem wirklich Leid tun. Obwohl er so ekelig zu mir war hätte er mich nie wegen der anderen verlassen. Allerdings weiß ich nicht , ob das nur Gewohnheit, Bequemlichkeit oder Liebe war/ist.
    Mit einem Mädchen hatte er sogar ein Jahr lang etwas und ich habe mit ihr gesprochen. Und sie sagte mir, dass er immer sehr lieb zu ihr war, aber niemals wirklich so ein Verliebtseinsgefühl, ein Schweben auf Wolke 7 bei ihm aufkam, so wie es sonst am Anfang einer Beziehung ist. Er zeigte keinerlei Enthusiasmus, war aber dennoch sehr eifersüchtig. Er meldete sich auch sehr unregelmäßig bei ihr, war unzuverlässig und wirkte immer irgendwie abwesend, verschlossen, verträumt. Sie hatte es nicht bemerkt, dass er alkoholabhängig ist. Als ich das rausfand stellte ich ihn natürlich vor die Entscheidung - die Familie oder sie. Er hatte sich für uns entschieden, aber dennoch wurde er nach 2 Jahren wieder untreu.
    Daher kann ich es mir kaum vorstellen, dass das alles so ohne Liebe und gefühle abgeht oder ist es gerade die Verzweifelte und immer wieder unerfüllte Suche nach dem Geliebtwerden?

  • Hallo zusammen,

    toller Thread, klasse was ihr einbringt.

    Für mich gibt es kein klares Ja oder Nein, da sowohl die Abhängigkeit, die Menschen an sich und der Beziehungsgrad unterschiedlich sind.

    Jetzt denke ich mir mal die täglichen alkoholgesteuerten Veränderungen und Abläufe weg, denke mir mal Lust und Schmetterlinge weg: was bleibt ist der Mensch den ich liebe, meine Frau.

    Ich weiß dass ich gestern daneben war, weil ich einfach diesen Menschen brauchte und er war nicht da, das war nicht lieblos, einfach enttäuschend. Ich wäre auf Euch alle sauer gewesen, wäre ich mit Euch verheiratet und keiner wäre da gewesen. Das war meine unverstandene falsche Erwartungshaltung, kein Co-, kein Helfer-, kein Kindheits- oder sonstiges Syndrom, kein Schönreden, ein einfaches menschliches Fehlverhalten.

    Ob sie lieben, Gefühle geben kann? Sie kann, relativ unendlich lieben. Relativ, weil sie gesteuert ist. Erholt und frisch, ja, wenn der Druck kommt, nein, eingepegelt ja. Da ist sie eine funktionierende Alkoholikerin, wo ich immer kühler werde, meine Gefühle schwinden. Wäre die Versorgungspipeline zu, würde ich mich baggerschen 100% anschließen, nein, alle Gedanken und Gefühle kreisen nur um ein Ziel, alles andere ist wertlos. Sie glaubt, ihre Gefühle gehen trocken auf „Null“, nur, ist es so? Wir werden es erleben.

    Genauso wenig glaube ich, dass die Liebe zu unseren Kindern einfach so in ein Alkschema gesetzt werden kann. Wenn ich nicht mehr denken und handeln kann, ist alles gleichgültig. Ich habe auch mit klarem Verstand und ohne Alk schon Tage nicht mit meinen Jungs gesprochen, hätte sie am Liebsten in den A.. getreten, bin ich deshalb ein liebloser Unmensch? Nein, ich liebe meine Kinder, so wie sie ihre Tochter über alles liebt, so lange der Druck sie nicht einnimmt.

    Das Thema Fremdgehen ist ein immer wieder angesprochenes juckendes Thema. Alkohol löst Hemmungen und evolutionsbedingter Jäger- und Sammlerquatsch sind gute Ausreden, genauso wie kontrolliertes Irgendwas. Ich kenne wenig funktionierende Beziehungen, aber in denen gibt es diesen Quatsch nicht, entweder hüh oder hot. Für unsere Veranlagungen gibt es bestimmt viele plausible Begründungen, aber dazu bedarf es keinen Alkohol. Meine Denke.

    Wenn ich mich voll auf eine Beziehung einlasse, dann bin ich abhängig, mit allen Für und Wider. Bei einem bisschen Beziehung habe ich keine Verpflichtungen, geht es mir gut, besser sogar, weil ungebunden, frei. Besteht nicht die Kunst einer ganzen Beziehung darin, sich gebunden, abhängig und verpflichtet trotzdem frei zu fühlen, ganz zu lieben?

    Bis bald bin jetzt auch fort kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Also Kaltblut,
    irgendwie hast Du da was nicht richitg gelesen.
    Der Thread spricht von dem nassen Alkoholiker. Ob ein Alkoholiker generell nicht lieben kann ist hier nicht das Thema.
    Und beim Fremdgehen gehts ebenso nicht darum, ob generell in beziehungen fremd gegangen wird. Frage ist doch, ob der Alkohol Auswirkungen auf diese Verhaltensmuster hat. Sind es tatsächlich nur die hemmungen, die den betrunkenen daran gehindert haben. Verändern sich auch Werte, schuldgefühle, Gefühle an sich?
    Es gibt auch zweifelsohne Menschen, die ihre Partner schlagen, belügen , ihre Sachen nicht mehr auf die Reihe kriegen auch OHNE Alkoholkonsum. Das wollen wir hier ja nicht diskutieren. Dennoch tauchen heir doch gewisse Parallelen/ Verhaltensweisen auf von Menschen 'mit' Alkohol.
    Klar ist jeder Mensch unterschiedlich, aber liest man hier mal die Threads so sind sie es wiederum doch nciht, besonders wohl nciht unter Alkohol.
    Wir könnten hier niemandem einen Rat geben, keinem Coabhängien sagen trenn dich, wenn wir heir nciht bis zu einem gewissen Grad Verllgemienrn würden , und deswegen es uns auch erlauben können, GERADE WEIL die ERFAHRUNGSBERICHTE sich hier in den Threads doch letzlich so sehr ähneln. Und das versuchen wir doch hiermit herauszubekommen, ob es heir auch Ähnlichkeiten gibt. Nciht wie es wäre, wenn er nciht trinken würde oder wie es beim Nachbarn ist, der noch nie getrunken hat.

  • Hi Paddy,

    entschuldigt die späte Antwort, war verreist. Ich finde kein generelles über einen Kamm scheren. Auch wenn viele Betroffene das gleiche Los gezogen haben, sehe ich darin nichts Grundsätzliches.

    Es gibt nasse Fakten, Gleichungen, situationsbedingte Abläufe und Meinungen. Genau wie Du schreibst, bestimmte Abläufe haben nichts mit nass, trocken oder nicht Alkoholiker zu tun.

    Unter Alkoholeinwirkung sinkt die Hemmschwelle. Vorhandene Veranlagungen werden mit sinkender Hemmschwelle leichter ausgelebt, aber deshalb sehe ich immer noch kein generelles Nass-Liebe-Muster, das nur durch den Nasszustand permanent geprägt ist.

    Im Zustand der Suchtbefriedigung, wenn Speichelfluss nur bei Gedanken an Flüssiges aufkommt, wird meine Frau zu einem ungesunden Überegoist. Da kann sie nicht mehr lieben, weil sich alle Gedanken nur um die eigene Suchtbefriedigung drehen. Da kann sie weder sich selbst lieben, noch anderen etwas entgegen bringen, ohne Druck sehr wohl.

    Was wir für einen nassen Alkoholiker wert sind, das haben wir ja alle festgestellt, nichts, wenn „Er“ ruft.


    LG kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

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