Liebe und Hass

Hallo,

liebe Grazia , ich danke dir für deine lieben Worte! Ja, ich lasse gerne meine guten Dinge hier.

Es gab Zeiten, da lag ich im Dreck, gefühlsmäßig. Ich fühlte mich als Nichts, das war das Wenige, was ich fühlte. Ich war starr vor Angst, vor Zwang, vor Aggression. Auch das waren Gefühle.

Ich habe es schon ein paar Mal geschrieben hier, in meinem Fädchen. Es gibt einen Weg zu einem zufriedenen, ausgefüllten und glücklichen Leben. Aber das serviert eben niemand auf dem goldenen Tablett. Jedes einzelne Ding an meinem Wohlfühlleben habe ich mir selbst gemacht.

Das ganze Geheimnis ist doch, endlich die Verantwortung nicht für andere zu übernehmen, vornehmlich für den Partner, sondern für sich selbst. Zu sehen, ich habe es in der Hand, dass es mir gut geht. Ich kann eben andere nicht ändern, nur mich selbst. Ich habe das Recht darauf, ein selbstbestimmtes, selbstverantwortliches Leben zu führen. Ich darf meine Meimnung sagen und auch ändern. Ich muss mich nicht ständig verdrehen, um anderen Menschen zu gefallen.

Es ist ein Weg dahin. Es lohnt sich, ihn zu gehen, finde ich. Für mich hat es sich gelohnt! Und das möchte ich hier auch zeigen, dass das geht. Auch wenn es nicht immer einfach ist. Mein Weg geht jetzt schon 4 Jahre lang. Macht Spaß, ihn zu gehen, denn die Schritte gehen immer einfacher...

Aurora

Hallo,

liebe sonne , du kannst mich fragen, was du willst. Ich finde Fragen gut, denn dann kann ich über meine Dinge ja auch immer wieder nachdenken.

Ich kann dir aus vollem Herzen antworten, dass ich jetzt glücklich bin! Sehr glücklich! Ich habe keinen meiner Schritte bereut. Als ich mich getrennt habe, hatte ich aber lange mit sehr vielen Schuldgefühlen zu kämpfen. Trotzdem habe ich aber gemerkt, wie meine Lebensqualität immer besser wurde und wird.

Ich schaffe es meistens, zu meiner Meinung zu stehen, bzw. sie zu sagen. Immer auch nicht, es wäre gelogen, wenn ich das behaupten würde. Es fällt mir aber immer leichter. Am Anfang war ich furchtbar aufgeregt dabei, meine Meinung zu sagen und Grenzen zu setzen. Ich habe dann gezittert und geschwitzt. Aber ich habe mir gedacht, da muss ich einfach durch und das aushalten. Das hat sich gelohnt.

Inzwischen habe ich keine Angst mehr, Menschen dadurch zu verlieren, die wertvoll für mich sind. Denn ich habe ja auch Erfahrungen sammeln können inzwischen. Und gemerkt, meine Meinung wird akzeptiert und die Welt dreht sich auch weiter, wenn ich mal "nein" sage. Aber es hat sich einiges verändert, mein Umfeld ist ein anderes geworden. Das Verhältnis zu meiner Mutter hat sich wieder entspannt, sie sieht mich auf einmal ganz anders und ist auch ganz anders zu mir. Sie behandelt mich nicht mehr wie ein Kind. Das war aber ziemlich schwierig für mich und ich habe oft geheult, aus Wut oder weil sie mich verletzt hat. Ich konnte eine Menge auf- und verarbeiten durch meine Therapie und das Schreiben hier im geschlossenen Bereich.

Och und - ich hab schon noch vor, euch hier auf den Geist zu gehen, , das Forum ist für mich meine wichtige SHG. Ich gehe ja auch noch in eine reale Gruppe, aber der Austausch mit Co-Abhängigen ist für mich momentan hier viel intensiver. Ist einfach so.

Ich hoffe, liebe sonne, das ich dir mit meiner Antwort was sagen konnte. Sonst einfach weiterbohren...

So, nun geh ich gleich mal arbeiten.
Noch 16 mal schlafen, dann wird geheiratet .

Aurora

Hallo,

Melanie und Nici , danke, dass ihr euch mit mir mitfreut! Geteilte Freude ist doppelte Freude.
Hey Nici, soso, willste Reis werfen, aua, das piekt aber im Dekolleté...

Es geht mir gut, nach wie vor. Es gibt immer Hürden im Leben, aber die kann ich immer besser meistern. Momentan piekt mich mein neuer Arbeitsplan, aber da werde ich den Chef drauf ansprechen, ob er da was ändert. Was mir da gerade nicht passt. Ob er's macht, mal sehen. Früher hätte ich das hingenommen und mich dauergeärgert, heute kläre ich das für mich und fühle mich besser hinterher.

Mit meinem Exmann habe ich ab und an noch Kontakt. Wir teilen uns ja immernoch das Auto. Und das klappt ganz wunderbar! Er akzeptiert meine Grenzen und Dinge, ich seine. So können wir uns auf der gleichen Ebene begegnen und ruhig kommunizieren. Wichtig dabei ist, dass er trocken ist. Würde er trinken, würde ich das alles nicht machen. Weil es sinnlos wäre! Für mich!

So haben wir eine Kommunikation, die sich auf nötige Dinge beschränkt, freundlich, höflich. Wir kennen uns seit 30 Jahren, da ist es einfach so, dass man sich kennt, irgendwo. Nicht mehr, nicht weniger.

Ostern 2007, das ist am 8./9.4.2007 gewesen, da habe ich ihm das Ultimatum gestellt. Entweder Freund Alk oder ich. Bis Ende Mai sollte er da was überlegen für sich. Aber ich habe gesehen, er gibt sich erst recht die Kante, da bin ich auf Wohnungssuche gegangen. Ich hatte keine Hoffnung mehr, dass er sich ändert. Ich wollte es auch nicht mehr, ich wollte endlich wieder ein Leben in Ruhe und Frieden haben, ohne diese Angst und diese ganzen Dinge. Ohne die Verletzungen, die wir uns gegenseitig zufügten, er im Suff, ich in meinem Zorn und Hass. Es ging mir sehr, sehr schlecht damals und ich wusste, endlich, ich muss nun was tun, und zwar für mich. Anders geht das nicht...

Diese ganzen Schritte haben sehr weh getan. Aber ich merkte auch, dass es mir jeden Tag ein wenig besser ging. Schwer gefallen ist mir die endgültige Trennung, weil mein Exmann ja dann auch trocken werden konnte. Da war er ein wenig so, wie ich es immer gewollt hatte. Aber auch nicht... Es war einfach zu viel zerstört worden. Er war so anders, auch nüchtern, als er es am Anfang unserer Beziehung war. Einfach, weil dazwischen 25 oder 26 Jahre lagen... Er war anders geworden, ich auch. Wir hatten und haben einfach verschiedene Auffassungen, wie unser Leben aussehen soll.

Und nun? Lebe ich so, wie es meiner Vorstellung entspricht. Ich bin uffjerecht. Noch 13 Mal schlafen...

Aurora

Hallo,

und huhu Grazia , ja, du hast Recht! Ich hätte damals nicht gedacht, dass es mir mal so gut gehen könnte. Ich war schon befreit mit dem, was ich gleich nach der Trennung hatte. Da gab es dann dauernd Steigerungen. Ich bin immer wieder verblüfft, was da geht. Und dass ich mich nochmal auf einen Mann einlassen könnte, das lag mir damals aber sowas von fern. Ich war ja froh, da raus zu sein aus dem allen, wollte nur erstmal wieder zu mir selbst finden. Jetzt ist es aber genau das Richtige, was ich da mache!

Huhu Monty , gut mitgezählt !

Hallo Nici , dein Beitrag berührt mich sehr. Danke dafür!

Sonst geht es mir soweit gut. Auf Arbeit habe ich ein wenig Trouble, das belastet mich schon. Ich fühle mich unzufrieden mit meinem Arbeitsplan, habe auch versucht, da was ändern zu können. Der Chef stellt auf stur . Ich muss sehen, wie ich damit klar komme. Es ist schwierig, ich nehme eben nicht mehr alles hin, sondern sehe schon, dass es mir gut geht. Auch mit meiner Arbeit, mit den Arbeitszeiten. Da gab es schon eine Auseinandersetzung. Hätte ich mich früher niemals getraut. Es hat mir zwar jetzt nichts konkret gebracht, aber ich habe zeigen können, dass ich nicht mehr einfach so alles kommentarlos hinnehme. Ist ja auch was.

Morgen noch arbeiten, dann ist Wochenende. Und es soll wieder schöner werden. Wärmer. Ich freue mich, das ist ein besonderer Frühling für mich.

Aurora

Huhu,

liebe Monty, , du bist ja fleißig am Zählen . Du bist wohl aufgeregter als ich... kleiner Scherz...denn niemand kann so aufgeregt sein wie ich, glaub ich.

Mir geht es ausgezeichnet.
Aber jetzt muss ich erstmal losrennen, ein wenig arbeiten.

Aurora

Hallo,

mir geht es weiterhin sehr gut!

Ich bin ziemlich aufgeregt wegen der Hochzeit, klar. Ich freue mich so sehr darauf.

Ich kann die Vorfreude mit allen Sinnen genießen, und auch den Tag selbst werde ich das tun! Da ist nichts, was mich zwicken kann (auch nicht der Hüfthalter ). Mein Leben ist jetzt so eingerichtet, dass ich gut leben kann, sehr gut.

Manchmal denke ich, es ist alles wie im Märchen. Hätte mir vor 4 Jahren jemand gesagt, dass es so kommen würde, ich hätt dem einen Vogel gezeigt.

Ich habe mich sehr bewusst auf diese Beziehung mit Dante eingelassen. Das konnte ich, nachdem ich mir klar darüber geworden war, dass mich mit meinem Exmann nichts mehr verband als Schuldgefühle meinerseits und irgend eine Verantwortung, die ich dachte, noch zu haben. Das hat schon gedauert, bis ich da auch das letzte Fitzelchen von loslassen konnte.

Und ich hatte Angst vor meinen eigenen Gefühlen, am Anfang der Beziehung. Angst davor, wieder enttäuscht zu werden. Aber ich wusste, ich kann inzwischen Grenzen ziehen und gut auf mich aufpassen. Was mich belastet, kann ich inzwischen gut aus der Welt schaffen.

Jetzt ist aber erstmal noch Ostern, obwohl das Erbschen, meine kleine Enkelin, letztens meinte, da kommt der Weihnachtsmann , hm, irgendwas hat sie da wohl verwechselt, das kleine Ding .

Ich wünsche allen, die hier vorbeischauen und auch allen, die es nicht tun, schöne Ostern!

Aurora

Hallo,

liebe Gotti, Matthias und Nici , vielen, vielen Dank für die guten Wünsche!

Ich werde noch später ein wenig berichten über unsere Hochzeit, aber erstmal muss ich noch die Eindrücke sortieren. Und wir haben ja noch eine liebe Forums-Teilnehmerin zu Besuch , extra angereist aus der Ferne, eine liebe Freundin. Da sind wir dauernd unterwegs, Berlin unsicher machen .

Fühlt sich aber gut an, verheiratet zu sein. Sehr gut...

Aurora