Beiträge von Micha

    Hallo Mario,

    ich gratuliere dir recht herzlich zu deinem Entschluss, deinem Leben die entscheidende Wende zu geben.

    Die Einsicht Alkoholiker zu sein ist die Grundlage dafür, sich auf diese Krankheit einstellen und zufrieden mit ihr leben zu lernen.

    Ich wünsch' dir, dass du deinen Weg konsequent weitergehst und würde mich freuen, wenn du uns weiterhin davon berichtest.


    Gruß .Micha

    Hallo J.,

    kaputte Lichtmaschinen kommen nie gelegen. Das macht kaputte Lichtmaschinen aus. Wir sollten sie gelegentlich loben, während sie nicht kaputt sind und brav ihren Dienst tun. Der Lichtmaschine ist's zwar wurscht, aber wir haben mehr Freude.

    Ich habe übrigens ein sehr gutes Verhältnis zu Bäumen und ich kann dir nur empfehlen:

    Umarmen statt beißen :wink:

    Gruß .Micha

    Zitat

    Der Mensch befindet sich in der (wahrscheinlichen?) Ausnahmesituation eine mentale Ausstattung zu besitzen, die in der Lage ist, das Gehirn über sich selbst nachdenken zu lassen.

    Hallo Plejaden,

    an dieser Stelle steige ich aus dem Gedankengang aus, oder aber ich erweitere auf:" Der Mensch befindet sich in der (wahrscheinlichen?) Ausnahmesituation eine mentale Ausstattung zu besitzen, die in der Lage ist, sich selbst die Illusion zu geben, dass das Gehirn über sich selbst nachdenken könnte." 8)


    Geistige Autoimunerkrankung gefällt mir. Wie kommt es zu ihr? Das muss wohl genau mit der von euch aufgezeigten menschlichen Fähigkeit zum Ich-Bewusstsein zusammanhängen. Ein Hund beispielsweise könnte ja die Zerstörung seines Ichs schon deswegen nicht in Betracht ziehen, weil es aus seiner Sicht gar nicht existiert. Und in der natürlichen Anlage ist es nicht vorgesehen. Für uns aber wird das Auslöschen Unsererselbst zur Option und zur Alternative für persönlich lebensförderliche Lösungsmöglichkeiten von Situationen. Der Alkohol scheint dabei die Wirkung zu besitzen, den beim nassen Alkoholiker offensichtlich vorhandenen Wunsch auf Selbstzerstörung so zu verschleiern, dass er sich seinem Bewusstsein entzieht und dadurch vom Hirn als probater Lösungsweg durchgewunken wird.

    Bis zum persönlichen Tiefpunkt, wo der Schwindel dann ein Ende hat.


    Gruß .Micha

    Hallo JoeDoe,

    ich lausche deinen theoretischen Ausführungen immer sehr fasziniert.

    Ich persönlich habe das Glück, dass bei mir bei jedem Ansatz des Erinnerns an einen alkoholischen Rauschzustand der ganze Film bis zum Schluss durchläuft. Also "... trinken, leiden, krepieren ...".

    In meinem Gehirn haben sich seit ich trocken werde noch keine positiven Erinnerungen an alkoholisierte Vorkommnisse breitgemacht, die meiner Meinung nach kausal mit dem Saufen verbunden sind. Wenn überhaupt, gab es früher bei mir vielleicht Momente, die TROTZ Alkohols positiv waren, aber nicht ein einziger, der es WEGEN des Alkohols war.


    Gruß .Micha

    Hallo Blizzard,

    wenn diese Dame dann in 20 Jahren dein Buch liest, wird sie dir vielleicht einen Leserbrief schreiben: "Lieber Blizzard, gut, dass ich damals diese Bemerkung gemacht habe, denn sie hat vielleicht mit dazu beigetragen, dass du nun schon solange trocken bist."

    Zitat

    Irgendwie macht es mich auch traurig, dass ich offenbar nicht vermitteln konnte, was ich in den letzten Monaten dafür getan habe trocken zu werden und WARUM ich eben mich jetzt mittlerweile ziemlich sicher und stabil fühle.

    Das ist vielleicht noch ein Schiene, von der du noch ein wenig runterkommen wirst. Es geht ja nicht darum, dass du das vermittelst indem du an einer plausiblen Außendarstellung bastelst. Wie Andi schon schreibt: es geht nur darum, was du für dich weißt. Dann strahlst du Trockenheit einfach aus, ohne über Wege der Vermittlung nach außen nachzudenken.

    Das ist zumindest so meine Vorstellung. Genauso, wie umgekehrt nicht-trockene Alkoholiker ihre Nässe ausstrahlen und nasse Verhaltensweisen an den Tag legen, die für jeden für dieses Thema sensibilisierten Menschen spürbar sind.


    Gruß .Micha

    Hallo Jamie,

    ich finde, sich über Suchtverhalten mit einem Betroffenen argumentativ auseinandersetzen zu wollen um auf des Pudels Kern zu gelangen, ist schlechterdings nicht möglich, weil das Verhalten eines Süchtigen nicht vernunftmotiviert ist.


    Du schriebst am Anfang:

    Zitat

    was denkt er sich dabei? Seiner Aussage nach gar nichts. Schade!

    Ja schade. Denn damit sollte die Sache für dich nämlich erledigt sein. Denken tut er sich bei seiner Abstinenz offensichtlich wirklich nichts, außer weiter damit den "strammen Max" zu geben, den "Nullproblemo" der alles im Griff hat.

    Es ehrt dich zwar, dass du ihm Stütze und Gedankenanstoß liefern möchtest, aber das alles ersetzt keine eigene Initiative und Erkenntnis seinerseits. Du kannst ihn nicht durch Sammeln schlagkräftiger Argumente umkrempeln und wirst bei Initiativen deinerseits jeweils als diejenige, die ihm ein Problem einreden möchte abblitzen.

    Geh' ihm bloß nicht auf diesen Leim. In eurem beiden Interesse. Du hast schon soviel Know-how über unsere Krankheit angereichert, es wäre ewig schade, wenn du dies nicht an dir selbst umsetzen würdest.

    In seinem Stadium ist keine Hilfe wirklich die beste Hilfe. Kümmer' dich in der Zwischenzeit lieber um dich und schwimm dich frei, damit du nicht abhängig bist von jemandem, der sich weigert anzuerkennen, dass er diese am Ende todbringende Suchtkrankheit nicht besiegen kann.

    Sollte er doch den von dir erhofften positiven Weg beschreiten, wird er dann eine unabhängige, aufrechte Partnerin an seiner Seite haben, die ihm WIRKLICH Stütze sein kann, weil sie auf eigenen Beinen steht, die auch dann fest stehenbleiben, wenn er ins Stolpern gerät.


    Gruß .Micha

    Hallo Vaan,

    ich bin jetzt erst oder schon - ganz wie man möchte - seit 1,5 Jahren am Stück abstinent.

    Ich für mich persönlich bin mit dem Begriff "trocken" nach wie vor sparsam. Für mich sind Trockenwerden und Trockenbleiben immer noch ein und derselbe kontinuierliche Prozess. Und ich denke, solange ich das so sehe, bin ich auf der sicheren Seite. Und dies zu sein, gehört für mich ganz oben zur Trockenheit.

    Wer will schon einen bestimmten Punkt benennen, wo er nun trocken ist. Ich denke, dies baut sich nach und nach mit fließenden Übergängen auf.
    Ich bin auf dem Weg.


    Gruß .Micha

    Hallo liebe Leute,

    ich neige durchaus dazu, Alkoholiker in zwei Gruppen zu unterteilen: Die Trockenen und die Nassen.

    Allerdings wird man ja nicht über Nacht trocken, sondern das ist ein Prozess, genau wie es ein Prozess ist, sich von seinem ersten Glas in der Pubertät bis zum persönlichen Tiefpunkt hinunterzusaufen.

    Die die bereits dahinter gekommen sind, dass der Alkoholismus keine persönlichen Unterschiede macht, sondern bei verschiedenen Menschen höchstens in einem unterschiedlichen Stadium fortgeschritten ist, sollen nicht müde werden, dies denjenigen weiterzusagen, die hier in einer Phase aufschlagen, wo sie noch hoffen, dass es für sie Ausnahmen gibt.
    Dann hat das Forum aus meiner Sicht einen guten Job gemacht.

    Ob die- oder derjenige von den Erkenntnissen der Erfahrenen Gebrauch machen, liegt dann bei ihnen selbst.


    Gruß .Micha

    Zitat

    Da gibt es Tankstellen, und welche die Nachts aufhaben. Ich weiß, ich werde nicht verstanden, aber ich kann wirklich nicht unseren ganzen Vorrat auskippen ...

    Hallo Klara,

    die Erfahrungen, die dir hier versucht werden zu vermitteln, kommen von Menschen die das tun, WEIL sie dich verstehen. Das macht Selbsthilfegruppen aus Mitbetroffenen so wertvoll.

    Es gilt im Prozess des Trockewerdens die Gefahr eines Rückfalls zu minimieren und unterscheiden zu lernen, was ich einerseits aktiv dafür tun kann und womit ich mich andererseits abfinden muss.

    Das ist eigentlich ganz einfach. Für die Vorratshaltung in meinem Keller bin ich selbst verantwortlich, während sich die Öffnungszeiten und das Sortiment der Tankstelle meinem unmittelbaren Einfuss entziehen.

    Und Verantwortung für mein eigenes Handeln zu übernehmen, ohne dabei ablenkend auf äußere Umstände zu verweisen, ist Kern meiner Trockenheit.

    Gruß .Micha

    Hallo Angelinaa,

    wenn du mit deinem Vater sprechen möchtest, ist es sehr sinnvoll ihm keine Vorwürfe zu machen und ihm gegenüber auch nicht zu behaupten, er hätte ein Problem. Denn da muss er wirklich von selbst drauf kommen und würde hochwahrscheinlich mit einer Abwehrhaltung reagieren und das als Unterstellung weit von sich weisen, weil es sich überrumpelt und ertappt fühlt.

    Es macht sich besser, bei sich selbst zu bleiben. DU hast ein Problem mit ihm. Du kannst davon sprechen, dass DU den Respekt vor ihm verlierst oder DU sein Verhalten unter Alkoholeinfluss missbilligst. Bleib' bei dir und helfe dir damit selbst, mit dieser Situation umzugehen.

    Nimm' eine klare Haltung zu seinem Verhalten ein. Sag' ihm was dich an ihm stört wenn er getrunken hat und inwiefern er sich in deinen Augen durch den Alkohol verändert hat.

    Zu deiner letzten Frage:
    je mehr du ihn ansprichst, umso mehr wird er heimlich trinken, fürchte ich. Aber ich würde es einmal ansprechen und in seiner Gegenwart keinen Tropfen trinken an deiner Stelle. Es soll durchaus sehen, dass es NORMAL ist, nichts zu trinken und er ein abseitiges Verhalten aufweist.


    Gruß .Micha

    Liebe Skye,

    ich habe mich erschreckt, als ich vom Ableben deiner Mutter hörte. Es tut mir sehr leid.

    Die Hoffnung, die ans Leben deiner Mutter geknüpft war, ist nun mit ihr zusammen gestorben, aber die Hoffnung deines eigenen Lebens wird weiterleben ...


    Gruß .Micha

    Hallo Sternchen,

    das kenn' ich auch, dass ich ganz unruhig werde, wenn ich eigentlich sicher bin alles richtig gemacht zu haben und es funzt doch nicht :wink: .

    Das mit der Aktivierung dieses BBCodes kann man übrigens auch gleich im Profil einstellen, Engel:

    Zitat

    BBCode immer aktivieren: .............. Ja


    Gruß .Micha

    Hallo Dennis,

    herzlich willkommen bei uns.

    Gut das du dich entschieden hast, sofort dagegen zu steuern und dich nicht über die Feiertage "hängen" zulassen. Offensichtlich hast du den Alkohol unterschätzt, weil er für dich eine Art Ersatzrauschmittel war/ist.

    Für mich heißt abstinent leben, wirklich ohne bewusstseinstrübende oder -verändernde Mittel zu leben. Ich bin Alkoholiker, hatte aber vor 20 Jahren auch beispielsweise eine relativ kurze aber heftige Kifferphase.

    Ich musste komischerweise nie daran arbeiten, das Kiffen aufzuhören. Es passiert von allein. Aber ich würde heute trotzdem keinesfalls mit dem Gedanken spielen, mal wieder "etwas" zu rauchen.

    Ich beziehe meine Suchtkrankheit auf jede Form von bewusstseinsverändernden Drogen. Mit den meißten verbindet mich bloß nichts oder sehr wenig, aber das verleitet mich nicht zu der Annahme, ich könnte damit experimentieren.

    So wie ich dich lese, liegt für mich ein möglicher Ansatz in dieser Aussage:

    Zitat

    In 6 Stunden habe ich 5 oder 6 Bier , keine 0,33 Flaschen getrunken. Einen Rausch habe ich nicht gespürt, wollte ich auch gar nicht. Es ging mir einzig und alleine um die Geselligkeit an dem Abend.

    Inwiefern hängt dein Bierkonsum mit Geselligkeit zusammen?

    Bei mir war es so, dass ich den Rausch suchte, um dann wenigstens die Illusion der Geselligkeit zu empfinden (Später trank ich eh lieber alleine, weil ich bemerkte, dass die Geselligkeit unter Betäubung gar nicht wirklich stattfindet und es für mich doch mehr um das Saufen ging).

    Aber wenn du noch nicht mal den Rausch suchst, dann verstehe ich es doppelt nicht, dass du Bier getrunken hast. Bist du da ganz ehrlich zu dir? Wie hängt das zusammen?


    Gruß .Micha

    Hallo Lütze,

    ganz gut, dass du dir bei der Sternschnuppe keine Trockenheit gewünscht hast, denn dadrin sind Schnuppen nicht so gut. Trockenheit fällt nicht vom Himmel, sondern wird ganz irdisch durch Arbeit an sich selbst produziert.

    Dein Weg bis hierher steht festgeschrieben, aber in welche Richtung es weitergeht bestimmst du HEUTE selbst. Wenn du kein Einzelkämpfer sein möchtest, werden sich in Klarheit Chancen für dich ergeben, etwas daran zu ändern. Alles zu seiner Zeit, jetzt ist es erstmal nur wichtig klar zu bleiben.

    Ich nehme mir übrigens schon lange mal vor, schwimmen zu gehen, aber ich bring's irgendwie nicht fertig. Hut ab davor, egal wie oft du dabei auf die Uhr schaust ...

    Bleib' am Ball

    Gruß .Micha

    Hallo Herrman,

    deine Anmerkung geht aber mehr in die Richtung der unterschiedlichen Verwendung der Vokabeln und hat mit dem inhaltlichen Ansatz nichts zu tun. Das ist an dieser Stelle eher verwirrend.

    Hatten wir ja hier schon öfters. Wichtig ist nur, dass wir dasselbe meinen :wink:


    Gruß .Micha

    Timster hatte geschrieben:

    Zitat

    Die eigentliche Frage ist ja "Gibt es einen Schmerz, ein Leiden, eine Angst oder sowas wie einen gewissen Grad der Verzweiflung, der so groß ist, dass ich wieder anfange zu saufen ?".

    Hallo Timster,

    ich habe die Frage ganz anders gelesen. Ich habe mich weniger in dieses theoretische Weltuntergangszenario 'reingedacht, denn da kommt man wirklich nicht sehr weit. Für mich war Blizzards Phantasie vielmehr ein Vehikel um die Frage zu transportieren:

    "Bin ich HEUTE zufrieden mit meinem nüchternen Leben. Bin ich WIRKLICH davon überzeugt, dass es ein Gewinn ist und kein Verlust, nicht zu trinken. Habe ich TATSÄCHLICH einen nüchternen Lebensentwurf oder halte ich es nur so aus, nicht zu trinken."

    Unter der Vorausschau, es gäbe nur noch ein paar Tage, fallen allerlei mögliche Gründe zum Trockensein weg. Das Einzige was dann bleibt, ist die wahre Freude am klaren Geist und die Sehnsucht nach einer freier Seele.


    Gruß .Micha