Beiträge von Stern

    Auch als bewusst eingenommenes Rauschmittel erfüllt er zuverlässig seinen Zweck, Mißbrauch wäre es - in dem Fall - Du hättest ihn der Giftwirkung wegen konsumiert und den Rausch billigend in Kauf genommen. Verstehst Du worauf ich hinaus möchte?

    Nee

    Ich versuche es mal anders.

    Ich habe Alkohol früher als Genussmittel eingestuft, im Sinne von Nahrungs- und Genussmittel.
    Ich habe keinen Alkohol getrunken…. einfach, weil er mir nicht geschmeckt hat. Zum Kochen habe ich Alkohol benutzt, weil es im Rezept stand und ich dem Alkohol nix schlimmes zugesprochen habe. Es war einfach so.

    Natürlich habe ich auch öfter gesehen, wie sich Menschen unter Alkoholeinfluss verändern….Sorgen wegsaufen…. (scheinbar) fröhlich und ausgelassen werden.
    Irgendwann wollte ich das genau so für mich haben.
    Und dann war der Alkohol kein Genussmittel mehr, sondern das gegeigte Mittel, um mich ins Traumwunderland zu befördern. Ich habe den Alkohol missbraucht.

    Dann ist aber auch die Kategorisierung "missbräuchlicher Alkoholkonsum" unsinnig

    Nein, ist sie nicht

    Wer ‚nur‘ missbräuchlich trinkt, kann jederzeit aufhören damit.

    Alkoholiker können das nicht.

    Genauso nach meiner Definition, dass jede(!) Verwendung von Alkohol im menschlichen Körper missbräuchlicher Natur (weil schädlich) ist. ;)

    Auch nein, denn es ist ja tatsächlich möglich, aus Genuss ein Glas Wein zum Essen zu trinken….für uns natürlich nicht (mehr), weil wir Alkoholiker geworden sind.

    Aber wozu brauchst das denn alles?
    Fakt ist doch nun mal, dass es für dich niemals wieder Alkohol geben kann, egal, in welcher Form. Für mich auch nicht. Für keinen Alkoholiker, der niemals wieder in der Suchtspirale gefangen sein will.
    Und dabei bist es völlig Wurscht, was andere können.

    Ich belaste mich gar nicht mehr mit solchen Gedanken. Sie hindern mich daran, nach vorne zu schauen.
    Dazu muss ich den Alkohol nicht ,zerpflücken‘….ändert ja nix an der Tatsache, dass es für mich niemals wieder Alkohol geben kann.

    Daraus folgt, dass -absolut jeder- Konsum von Alkohol, auch in der geringsten Menge eines Tropfens, missbräuchlicher Alkoholkonsum ist.

    So sehe ich das nicht.

    Ich kann ja nur für mich sprechen.
    Ich habe ganz früher nie Alkohol getrunken, ihn wohl aber hin und wieder in Soßen und auch in Kohlgerichten verwendet.
    Da habe ich den Alkohol in keinster Weise missbraucht. Er war für mich eine gewöhnliche Zutat wie es Sahne auch ist.

    Trinkt jemand zum Essen ein Glas Wein oder Bier, weil es ihm einfach schmeckt, sehe ich da auch keinen Missbrauch.

    Ich habe Alkohol missbraucht.
    Ich hatte Kummer und Sorgen, denen ich mich nicht stellen konnte und auch nicht stellen wollte und diese Situation einfach nicht erleben wollte.
    Ich wollte diesen Rausch, dieses mich abschießen, dieses nichts fühlen. Mit Alkohol ging das super.

    Den Punkt, wo aus dem Missbrauch Sucht wurde, habe ich nicht mitbekommen. Als ich mich nicht mehr betäuben wollte, mein Leben wieder spüren wollte, konnte ich nicht mehr aufhören mit saufen. Ich war süchtig geworden, alkoholabhängig.

    Natürlich ist Alkohol ein Gift, für uns Alkoholiker ja sogar tödlich.
    Aber wir haben ja auch eine Alkoholabhängigkeit entwickelt, aus der wir nie wieder rauszukommen.
    Das bedeutet ja aber nicht, dass jeder, der Alkohol trinkt oder ins Essen pantscht, den Alkohol auch missbraucht.


    Nachtrag:

    Den Alkohol verteufeln und immer und überall eine Gefahr darin sehen oder ihn ständig zu analysieren würde ich für mich sehr anstrengend finden.

    Ich lasse den Alkohol Alkohol sein und die Menschen so wie sie sind. Sie werden immer Alkohol trinken. Und sie werden ihn auch immer missbräuchlich trinken. Und sie werden auch immer Alkoholiker werden (können).

    Für mich gibt es keinen Alkohol mehr, nicht aus der Flasche, nicht aus dem Glas, nicht im Sößchen und sich nicht im Kraut ….nirgends.

    Aber was mich eben sehr stört ist die Tatsache, dass er meine Entscheidung oder den Ernst der Lage bei mir nicht verstehen kann. Und ich habe nicht die Kraft und Lust mit ihm zu diskutieren. Aber gleichzeitig Würde ich so gerne eine Anerkennung, emotionale Unterstützung oder ähnliches von ihm bekommen.


    Ich erwarte gar nicht erst, dass jemand meine Sucht und ‚den Ernst der Lage‘ verstehen kann. Natürlich finden meine Angehörigen es ganz toll, dass ich nichts mehr trinke, aber ich hinterfrage das in meinem Umfeld nicht. Ich bekäme vermutlich auch keine wirkliche Unterstützung, weil doch gar keiner nachvollziehen kann, was da in mir vorgeht oder warum ich so stolz bin, dass ich nicht mehr saufen muss.

    Dafür bin ich hier in diesem Forum. Hier weiß jeder, wovon ich spreche. Hier muss ich meine Sucht nicht erklären.
    Hier finde ich Unterstützung und hier kann ich meine Gedanken lassen, die mich beschäftigen und hier finde ich ‚Verständnis‘ für meine Alkoholsucht.
    Meine Anerkennung ist mein Blick in den Spiegel, mein Befinden, mein zurückgewonnenes Selbstwertgefühl ….die vielen schönen Worte in diesem Forum.

    Alex, da hast du aber ordentlich dick aufgetragen. :roll: Wie soll ich da jemals wieder rauskommen. =O

    Für mich kam die Anfrage von Hartmut genauso überraschend wie für euch. Eine schlaflose Nacht liegt hinter mir, denn so eine Entscheidung ist ja doch etwas anders als hin und wieder seinen Senf zu irgendwas dazu zugeben.
    Ich bin ja nun noch gar nicht soooo lange hier…975 Tage, um genau zu sein.
    Mir ist dieses Forum eine ganz wichtige Stütze auf meinem Weg zu diesen 975 nüchternen Tagen gewesen und ich bin sicher, dass ich niemals so weit gekommen wäre, wenn ich euch nicht gefunden hätte.

    Vielleicht ist es genau jetzt die richtige Zeit, dem Forum etwas zurückzugeben und sich dieser verantwortungsvollen Aufgabe zu stellen. Vielleicht werde ich aber auch hoffnungslos überfordert sein.
    Ich weiß noch gar nicht, was da auf mich zukommt, hoffe aber, dass ihr es mir leicht macht.

    Danke an das Team für das Vertrauen in mich und danke an euch alle für euren Mut, in diesem Forum für euch einzustehen. Ich habe hier viel für mich lernen dürfen.

    Im Moment, bin ich froh um jeden Tag.

    Ich auch …seit 974 Tagen. 😀

    Du bist nicht schwach. Du bist alkoholabhängig.
    Es ist egal, was andere machen, was anderen können, was andere nicht können. Du kannst aufgrund deiner Alkoholsucht keinen Alkohol mehr trinken …. wenn du leben willst. Das Prinzip ist ganz einfach …und doch auch nicht.

    Heute ist auch schon fast vorbei und du gehst wieder nüchtern ins Bett. Das ist so klasse. 👍

    Weiterhin hatte ich mich sehr darauf versteift, DEN Grund für mein ehemaliges Trinken herauszufinden, was mir NICHT gelungen ist. Es würde mich zwar nach wie vor interessieren, ich bin jetzt aber nicht mehr ausschließlich davon überzeugt, dass den Grund für mein Trinken zu Finden ein Garant für lebenslange Nüchternheit ist/wird. Das hat mir den Druck genommen, verbissen weiter zu suchen und meinen Blick geweitet.

    Ich hatte auch anfangs ‚Ursachenforschung‘ betrieben, warum ich saufen musste. (Entschuldige das häßliche Wort, aber es war nun mal saufen ….trinken muss der Mensch ja und diese unterschiedlichen Wörter benutze ich genau dafür, wofür sie stehen.)

    Als ich mit dem Saufen angefangen habe, wollte ich ganz gezielt die Wirkung haben, ich wollte den Rausch.
    Schnell wurde ich süchtig und konnte nicht mehr aufhören zu saufen, obwohl ich die Wirkung schon lange nicht mehr wollte.
    Da war DER Grund fürs Saufen nur noch die Alkoholsucht. Nichts anderes. Ursachenforschung‘ beendet.

    Ich bin ein Mensch, der nicht gerne im Mittelpunkt steht und ein Mensch, der große Schwierigkeiten hat, eigene Schwächen zuzugeben, weil ich das intuitiv mit Totalausfall (keiner mag mich mehr) verbinde. Deshalb habe ich mich wohl "einfach" nicht "getraut" rückfällig zu werden - klingt absurd, aber wird so gewesen sein!

    Hast du das Gefühl, dass deine Alkoholsucht eine Schwäche von dir ist?

    Ich habe das für mich lange gedacht…. dass ich zu schwach bin, um mit dem Alkohol aufzuhören. Denn ich wollte es ja so sehr, habe es aber trotzdem nicht geschafft.

    Ich bin aber nicht schwach. Ich bin krank. Kranksein ist keine Schwäche.

    Dass mit dem ‚nicht mehr dürfen‘ und ‚nicht mehr wollen‘ finde ich nicht so richtig schön gedacht.
    Denn im Prinzip darfst du alles. Es verbietet ja niemand was.

    Ich will leben. Ich will nie wieder in dieser Suchtspirale gefangen sein. Diese Fahrt endet tödlich, und das ganz ganz grausam.
    Und deshalb ist es mir egal was ich darf oder möchte ….ich kann keinen Alkohol mehr trinken, nie wieder…..nicht ausnahmsweise, nicht ein winziges Glas …. nicht im Sößchen, nicht über dem Eis…. Niemals nicht und überhaupt gar nie.

    Ich weiß nicht, ob dir meine Gedanken helfen können, deine Sucht mal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, ich lasse sie dir trotzdem mal hier.

    Stern ist übrigens weiblich.

    Jetzt habe ich das nächste Problem.=O

    Ich kann im IPhone nicht mehr schreiben.
    Das heißt, ich kann schreiben ….man sieht bloß nix. Der Cursor bewegt sich so, als würde er nach jedem Buchstaben weiterrutschen, aber es ist kein Wort zu sehen. :/

    Dat macht mich fertisch, wenn da nix geht.
    Da kann ja nur irgendeine häßliche Einstellung Schuld sein, denn am IPad gehts ja.
    Ich habe nix verändert …isch schwööööör‘. 😇

    Hallo LaPassion,

    Herzlich Willkommen hier und schön, dass du nun schon (wieder) 3 Wochen nüchtern bist.

    Ich war 1,5 Jahre trocken (bis 2022), während dieser Zeit in einer ambulanten Reha, danach direkt wieder rückfällig jedoch mit reduziertem Trinkverhalten

    Kannst du erklären, warum du direkt wieder rückfällig geworden bist?

    Und was bedeutet ‚reduziertes Trinkverhalten‘?
    Hast du in deiner ambulanten Reha nicht mitbekommen, dass es für Alkoholiker gar keinen Alkohol mehr geben kann?

    Das ist jetzt auch überhaupt nicht als Vorwurf zu verstehen.
    Vielmehr möchte ich gern verstehen, was da in dir vorgegangen ist, als du direkt wieder ‚mit reduziertem Trinkverhalten‘ im Prinzip da weiter gemacht hast, wo du mit Beginn der Reha aufhört hast. 🤔

    War dir nicht bewusst, dass du direkt wieder in der Suchtspirale nach unten rutschst oder war es dir egal?

    Ich möchte noch Danke sage …. für deine Ehrlichkeit wegen des Rückfalls.
    Mir helfen solche ‚Geständnisse‘ immer sehr, noch mal genauer bei mir zu gucken.

    Dies kann durch Ad- oder Script-Blocking-Plugins verursacht werden, aber auch durch den Browser selbst, wenn es ihm nicht erlaubt ist, Cookies zu akzeptieren."

    Is klar 🤪

    Erwähnte ich schon mal, dass alle technischen Dinge bei mir funktionieren müssen ….sonst fliegen die raus.

    Man könnte auch sagen: Ich bin ein technischer Tiefflieger und habe viel Ahnung von gar nix.