• Hallo Jane, das ist doch ganz erstaunlich, das es damals schon so Spätgebärende gegeben hat wie Deine Oma. Damals wurde sie sicher noch mehr betuschelt wie heute. Wie alt ist Deine Oma geworden oder lebt sie gar noch?
    Mein Mann tendiert schon mehr dazu, das Kind zu behalten, ist logisch, er hat noch keins und sieht seine ganzen Freunde, die jetzt alle Vater geworden sind. Meine Freundinnen dagegen haben alle die Kinder schon aus dem Haus. Mein Mann versteht allerdings auch meine Argumente und nicht zuletzt hatte auch er sich darauf gefreut, das wir nun mal langsam etwas an uns denken können. Mein Großer wird jetzt 19 und wird vielleicht noch dieses Jahr ausziehen, also den kann ich nicht mehr berücksichtigen. Meine Tochter wird am Samstag 15 und hat es heute alles mitbekommen, ich wollte es den Kindern eigentlich nicht sagen. Sie hat sehr vernünftig reagiert und gesagt, das es in erster Linie mein Mann und ich entscheiden müssen, aber sie akzeptiert beide Möglichkeiten.
    Natürlich macht mich das auch fertig, das da schon ein Leben in mir ist, es macht sich ja auch schon bemerkbar, natürlich nicht durch Bewegungen, aber es zieht immer mal im Bauch und mein Kreislauf hat so kurze Hängerchen. :P Aber ich habe eben auch die Erfahrung von 2 Kindern und weiß, es ist nicht damit getan, das sie niedliche Babys sind oder so, sondern es dauert 20 Jahre, bis Du sie einigermaßen loslassen kannst. Kinder sind zweifellos das Schönste, was es gibt, aber sie velangen einem doch auch einiges ab, besonders, wenn mal nicht alles glatt geht. Ich habe fortgeschrittenes chronisches Nierenversagen und keiner weiß, ob ich nicht in ein paar Jahren an der Dialyse hänge, mir geht es dadurch oft nicht gut, bin schnell abgespannt und müde. Dazu kommt noch Asthma, ein gestörter Knochenstoffwechsel und ein nicht funktionierender Hormonhaushalt. Das alles bis auf das Asthma ist die Folge eines OP-Fehlers vor 9 Jahren. Ich muß sehr viel Tabletten nehmen und oft zum Arzt. Man sieht mir das zum Glück alles nicht an, ich wirke jünger als ich bin, aber ich fühle mich oft eben nicht so. Und mein Mann ist beruflich sehr eingespannt, es würde das Meiste an mir hängen bleiben. Ich gehe morgen zu meiner Ärztin und sage es ihr, sie kann beurteilen, wie sehr meine Krankheit überhaupt Einfluss hätte. Aber ich bin ehrlich, ich denke doch, das ich das Kind nicht bekommen werde. Auch, wenn ich das vielleicht nie verwinde, das ist mir schon klar. Es kann so oder so die falsche Entscheidung sein. LG kelli

  • Oh Mann Kelli,
    wenn ich deine Geschichte so lese wird mir auch ganz anders.
    Das sind natürlich Gründe gegen ein Kind, aber deine Grosse hilft dir doch bestimmt oder? :roll:
    Mein mann war auch mal sehr krank, wie ich am Anfang schon geschrieben habe. Er hatte eine schitzophrene Psychose.
    Ich kann dir sagen, ich hab jahrelang was mitgemacht weil das erst nicht als solche erkannt wurde, weil er am Anfang noch ziemlich normal war, nur das er mir gegenüber immer agressiver wurde und nachher nur noch wirres Zeug geredet hat.
    Ich wüsste wohl, selbst wenn ich in dieser Phase widerwillen schwanger geworden wäre, hätte ich das Kind ausgetragen.
    Es gibt soviel Hilfe heutzutage. Nein, egal was, ich könnte und würde niemals ein Baby das ein recht auf Leben hat abtreiben.
    Meine Oma ist übrigens 1996 mit 93 Jahren friedlich eingeschlafen.
    Sie war Jahrgang 1902 und meine Mutter ist im Februar 1945 zur Welt gekommen, in einem Bunker. Wahnsinn, wenn man bedenkt was die damals alles mitgemacht haben.
    Schreib mir bitte was deine Ärztin sagt und verlass dich mal ein bisschen auf deine Tochter und deinen Mann.
    Ganz liebe Grüsse, Jane
    PS: Eigentlich geht es hier ja im Forum um Alk, nicht das du einen Rückfall erlebst weil du eine Abtreibung nicht verwinden kannst.
    Sorry, eigentlich wollte ich mich nicht einmischen, aber ich kann mit einer Abtreibung leider gar nichts anfangen, dann lieber Adoption und ich weiss es geht meinem Kind gut oder Babyklappe.
    Wie schon erwähnt, wir würden es auch liebend gerne nehmen :P
    Kein Scherz diesmal!!!

    Man muss die Dinge nehmen wie sie kommen. Aber man sollte auch dafür sorgen das die Dinge so kommen wie man sie nehmen möchte.

  • Hallo Ihr Beiden,
    Ihr habt ja Beide da ein wirklich ernstes Thema, wo es einem wirklich sehr schwer fällt etwas dazu zu schreiben (merke ich auch dadurch, dass ich der erste Mann bin, der sich dazu hinreissen läßt), aber ich will doch mal versuchen meine Gedanken zu äußern.

    Also, meine Freundin ist 30 und will unbedingt drei Kinder haben (ich hab schon zwei große Jungs die aus dem Hause sind).

    Was mich immer wieder abhält, sind Gedanken wie diese:
    -Was kann ich für diese Kinder tun, als Bestandteil eines Landes, wo sogar für die Mittelschicht der Absturz jeden Tag möglich und nach unten offen ist (Zweiklassengesellschaft, Turbokapitalismus, Globalisierung - siehe Bochum)?
    -Kann ich diesen Kindern in diesem Land eine ordentliche Ausbildung gewährleisten (hab gestern gerade wieder einen Bericht über die akute Zunahme der bezahlten Nachhilfe gesehen, kann man nur mit dem Kopf schütteln - gehn die Lehrer nur noch zur Schule, damit sie von zu Hause weg sind, wofür ständig die Steuererhöhungen - für Afganistan oder um Zumwinkel´s zu kompensieren???)?
    -Wieviel ungewollten Kampf, Schmerzen und schmerzliche Erfahrungen bereite ich diesen Kindern, bis sie flügge sind und darüber hinaus?
    -Was bringt die Klimakatastrophe meinen Kindern und wann tritt sie ein (ändern tut sich ja doch nichts, wenn keiner so konsequent Politik macht, wie wir mit dem Saufen aufhören, denn die jetzige Politik schafft nur Wege um im Namen der Katasrophe Kasse zu machen)?
    -Was sehe ich, wenn ich mir die Verhältnisse der Kinder und Jugendlichen heute ansehe, ist Aussicht auf Besserung zu erwarten?
    -Wie stehe ich dazu, wenn diese Kinder in Not geraten, egal welcher Art, wie wird mein Verhalten aussehen, kann ich dem Stand halten oder Verzweifle ich daran?

    Was dafür spricht:
    -Es ist nunmal der Lebenszweck - Fortpflanzung.
    -Es ist schön so ein kleines knuddeliges Ding zu halten und mit Liebe zu überschütten.
    -Groß geworden sind sie bis jetzt ja -irgenwie- alle.

    Laßt Euch nicht von mir beeinflussen, das sind nur meine Gedanken.

    LG, Andy

  • Hallo, Ihr Beiden,

    Jane : ich will ehrlich sein, die Ärztin hat gesagt, ich müßte zwar engmaschiger kontrolliert werden, aber es spricht sonst nichts dagegen. Sie war der Meinung, das ich nicht wie 45 aussehe, sonder höchstens wie Ende Dreißig und auch von der Art her jung wirke, aber trotzdem fühle ich mich manche Tage wie 80, wenn es mir auf Grund der Krankheit nicht gut geht. Ich grübele und grübele und bin dabei, mir eine endgültige Meinung zu bilden, denn ich will mich bis Freitag früh, wenn ich zum Doc muß, entschieden haben.
    Jane, eine Adoption ist undenkbar, jeder, der Kinder liebt und schon eins 9 Monate ausgetragen hat, weiß das. Aber ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass es bei Euch noch klappt.

    Andy : viele Deiner Überlegungen hatte ich auch schon. Dann dachte ich immer, die Angst, die man heutzutage um seine Kinder haben muß, wird immer schlimmer und das will ich nicht alles nochmal aushalten müssen. Ich habe ganz heftige Zeiten hinter mir, als mein Sohn in der Pubertät war und habe gekämpft wie eine Löwin, damit er nicht mit Drogen anfängt. Manchmal kam er nachts um 2 Uhr heim und wollte einfach nur reden, und dann habe ich ihm zugehört, auch wenn ich um 6 Uhr wieder raus mußte. Er ist sehr sensibel und andererseits auch aggressiv und es war jahrelang eine Gratwanderung. Er hat bis heute die Finger von Drogen gelassen und als ich dachte, nun haben wir das geschafft, hat seine auszubildende Schule mitten in der Lehre dicht gemacht und er stand da ohne fertige Ausbildung. Wieder habe ich ihn auffangen müssen und es war eine harte Zeit, in der auch noch meine Tochter in die Pubertät kam. Mittlerweile hat nun mein Sohn seit 3 Monaten eine Stelle als Programmierer und verdient sein eigenes Geld. Dafür hat er jetzt Liebeskummer. :roll: Und bei meiner Tochter wird jedes Wochenende zum Horror für mich, da sie länger raus will, als ich es gestatte. Ich liege dann wach, bis sie kommt, leider wohnen wir auch etwas am A... der Welt. Deshalb bin ich manchmal selber erstaunt, das ich es trotz dieser ganzen Umstände geschafft habe, erst mit dem Rauchen und nun mit dem Trinken aufzuhören.

    Und aus diesen ganzen Gründen überlege ich mir die Entscheidung eben sehr, sehr gut und treibe vielleicht ab, gerade WEIL ich Kinder so liebe.

    LG kelli

  • Hallo Kelli,

    Deine Überlegungen sind nachvollziehbar, aber eine Abtreibung ist die schlechteste Lösung.

    Du wirst damit leben müssen, dass Du Deinem Kind das Leben genommen hast... :( Und damit kommst Du wahrscheinlich nicht klar , der Griff zum Alkohol ist vorprogramiert!

    Es gibt so viele Beratungsstellen für Schwangere, gehe erst mal hin.
    Dort wird Dir bestimmt weiter geholfen!

    Viele liebe Grüße
    Chris

  • Hallo Chris, auf einer ausführlichen Beratung war ich schon, mußte ich ja, um den Schein für eine Abtreibung zu bekommen. Die haben das genauso gesehen wie ich, das es genauso viele Gründe dafür wie dagegen gibt. Ich werde deswegen nicht wieder rückfällig, das glaube ich nicht, dann wäre ich es schon gestern oder heute geworden. Ich habe in den letzten Tagen gemerkt, das sich Probleme auch ohne Alkohol lösen lassen und gar kein Verlangen gehabt. LG kelli

  • Oh mann Kelli.
    ich hoffe das du die richtige Entscheidung triffst.
    Denk bitte an alle die
    sehnlichst ein Kind wollen. Das ist allemal besser als es abtreiben.
    Du weisst, das dein Kind lebt, egal wo.
    Bitte denk nach!!!
    LG, Jane

    Man muss die Dinge nehmen wie sie kommen. Aber man sollte auch dafür sorgen das die Dinge so kommen wie man sie nehmen möchte.

  • Es ist passiert!! :oops:
    Ihr dürft jetzt schreien, toben mich ganz klein machen, was immer ihr wollt. :cry:
    Ich sitze hier und heule.
    Ganze 4 Wochen waren geschafft und nun das.
    Ich weiss nicht wie es passieren konnte, ich hatte einen Rückfall gestern abend.
    Ich war total ausgeglichen, keine Sorgen oder sonstiges.
    Bin nach der Arbeit in einen Gartenmarkt gefahren um etwas Deko zu kaufen. Plötzlich sehe ich dort ein Regal mit Schnaps.
    Ich war so überrascht das es da sowas gibt und habe daraufgestarrt. Das war mein Fehler. Ich habe mir die Flachmänner angesehen, zu lange und auf einmal war das Verlangen da.
    Verdammt nochmal, meine eigene Schuld.
    Mein Herz fing an zu rasen, ich bekam Panik gleich was mitzunehmen, bin schnell zur Kasse und habe bezahlt.
    Ich weiss nicht was das war, im Auto bin ich alles durchgegangen was pasieren wird wenn ich Alk kaufe.
    Aber plötzlich war mein Verstand wie weg.
    Jetzt tobt und schimpft. Ich bin wieder rein obwohl ich schon im Auto sass und habe mir 2 Flachmänner geholt und zuhause leergemacht.
    Das dümmste was man machen kann, aber auf einmal war da kein Verlangen mehr nach jemanden anzurufen oder sostiges, ich wollte Alk und hab ihn gekauft.
    Alles dahin. :cry: Jane

    Man muss die Dinge nehmen wie sie kommen. Aber man sollte auch dafür sorgen das die Dinge so kommen wie man sie nehmen möchte.

  • Hallo Elisabeth, bist du auch Alkohlikerin oder Co-abhängig?
    Wenn Alkoholikerin, hattest du auch schon Rückfälle?
    Ich dachte ich hätte alles im Griff. Pustekuchen. Der :twisted: hat gesiegt.
    Habe den Vorsitzenden vom Kreuz angerufen und er hat gesagt das das passieren kann, das ich mir jetzt bloss keine Vorwürfe machen soll, sondern nach vorne schauen und es das nächstemal besser machen soll.
    Aber wie, wenn der Verstand aussetzt?
    LG, Jane

    Man muss die Dinge nehmen wie sie kommen. Aber man sollte auch dafür sorgen das die Dinge so kommen wie man sie nehmen möchte.

  • Hallo Jane,

    hmm... also ich bin Alkoholikerin... und bis jetzt hatte ich keinen Rückfall.

    Warum? Weil ICH es nicht will, und ICH bin auch Herrin über meinen Verstand!!!

    Natürlich will ich mich jetzt in keinster Weise über jemanden stellen, denn vor einem Rückfall ist niemand gefeit - auch nach Jahren nicht. Ich selbst habe einen Höllenrespekt vor einem Rückfall. Und wie der Herr vom Kreuz Dir ja auch schon gesagt hat - nach vorne schauen und es zukünftig besser machen. Und da hilft ein eingeschalteter Verstand wohl am meisten bei....

    Mehr kann ich Dir nun auch nicht sagen, außer noch:

    Ich kann alles schaffen, wenn ich nur will!!!

    Das war mein Spruch, als ich mich vor 8 Monaten hier angemeldet habe :wink:

    LG

    S.day

  • Hallo Jane,

    das ist natürlich nicht gut, aber jetzt heißt es, sofort wieder auf die Beine zu kommen.

    Zitat von Jane 39

    Ich weiss nicht was das war, im Auto bin ich alles durchgegangen was pasieren wird wenn ich Alk kaufe.

    Könnte es sein, dass Du hier vielleicht abgewogen hast, was dafür und was dagegen spricht zu trinken? Soviele Gedanken darfst Du dem Alkohol gar nicht einräumen!

    Ich halte es so: Ich habe für mich entschieden, dass ich nie mehr trinken will. Daher gibt es auch kein Abwägen, wie es denn wäre, wenn ich mir jetzt etwas zu saufen holen würde.

    Bist Du schon soweit? Sagst Du klar zu dir selbst: ICH WILL NIE WIEDER EINEN TROPFEN ANRÜHREN! Ohne wenn und Aber, ohne Ausnahme?

  • Hallo Jane,
    also meine Liebe, da bist Du ja ganz schön reingetrappst in die Fallen des Alltags. Nun lass bloß nicht alle grade sein und mach weiter wie die letzten vier Wochen.
    Ich verspreche Dir, ich zähl die vier Wochen mit, wenn Du jetzt sofort wieder zurück kommst und genau wie Du den Tag gestern vergessen, bzw. nur als "Schuß vor den Bug" betrachten solltest, werde ich es auch in meiner Registratur behandeln.
    Ich denke die Anderen hier betrachten´s genau so.
    Also keine endlosen Selbstvorwürfe, Blick nach vorn
    Wenn Du wieder mal eine solche Situation erlebtst und dann dringend jemanden zum Reden brauchst, ich lass Dir gern über Karsten meine Handynummer zukommen. Könntest mich dann zu jeder Zeit anrufen, vielleicht hilft das Dir dann weiter.
    LG, Andy
    P.S. Es gehört schon eine ganz schöne Portion Mut dazu, so etwas sofort und ehrlich hier im offenen Bereich zuzugeben. Hättest es ja auch klammheimlich verschweigen können. Das beweist doch, dass eine große und gute Kraft in Dir steckt. Nutze diese für Dich !!!

  • Hallo Jane,

    Du schreibst:

    Zitat

    Ich weiss nicht was das war

    Und:

    Zitat

    ich wollte Alk und hab ihn gekauft.

    Also weißt du es doch. Du wolltest den Alk.

    Plötzlich sehe ich dort ein Regal mit Schnaps.

    Es tut mir leid, aber ich habe das Gefühl, dass Du die Schuld bei jemand anderem suchst. Ich möchte Dich wirklich nicht runterziehen, aber es wird immer wieder Situationen geben, in denen Dir plötzlich der Alkohol begegnen wird.

    Jane wir sind krank, wir sterben wenn wir Alkohol trinken!

    Es fiel mir auch sehr schwer das 100%ig einzugestehen. Denn diese Erkenntnis tut weh. Wer leidet schon gerne unter einer tödlichen Krankheit?
    Das lässt auch die Anfangseuphorie, die ich in den ersten Wochen meiner abstinenz empfunden habe, mittlerweile anders erscheinen.
    Aber ich glaube nur wenn man das wirklich verinnerlicht hat, kann man zufrieden trocken werden.

    Gruß
    Oliver

    Ps Ich finde es super, dass Du den Kopf nicht hängen lässt und sofort wieder neu durchstartest. Respekt!

  • Hallo Kelli, erst mal finde ich es toll, dass du trotz der Sorgen mit den Kindern noch trocken bleibst.!!! Denn was das für Sorgen sind, weiß ich gut. Meine kleine Tochter ist jetzt endlich 18, aber es gibt noch viele schlaflose Nächte. Und Liebeskummer, Trennungsfragen, Probleme in der "Beziehung" müssen auch die Mütter mit aushalten. Mein Sohn mit 23 hat auch noch Ausbildungssorgen, und was danach kommt??? Ich will damit sagen, dass ich mir jetzt (bin selbst 47) bestimmt kein Baby wünschen würde. Wie es wäre, wenn ich wirklich in deiner Situation wäre - mag ich mir gar nicht ausdenken. Aber, wenn du dich für die Abtreibung entscheidest, kann ich dich gut verstehen. Ich bin beruflich für Kleinkinder zuständig und weiß, welche körperliche und seelische Kraft notwendig ist. Auch wenn ich sie sehr gerne mag, sie manchmal einfach nur süß sind, manchmal komme ich an meine Grenzen. Und du hast ja auch gesundheitliche Probleme zu überwinden.
    Ach, und Hilfe von der 15-jährigen?? Das hätte ich von meiner Tochter (sehr, sehr lieb, gutes Verhältnis, wir reden viel miteinander, auch über intime Fragen) bestimmt nicht erwarten können. Denn in dem Alter ist man selber noch ein Kind und will fortgehen,u.s.w.
    Also, mach was du denkst. Ich denke an dich morgen, wenn du zur Ärztin musst, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo Gotti, danke für Dein Verständnis. Ich denke, ich schreibe zu dem Thema aber jetzt auf meinem eigenen Thread "zwischen Entschluß und Entzug" weiter, denn das hier ist Jane's Seite und die hat ihre eigenen Sorgen. Bitte schreibt mir also ruhig weiter. LG kelli

  • Hallo Jane, ich finde es erstmal ganz stark von Dir, das Du hier so ehrlich warst. Natürlich ist der Rückfall für Dich sehr enttäuschend, 4 Wochen umsonst. Aber nun weißt Du auch, dass Du es wieder schaffen kannst und Du wirst hier viel Hilfe erfahren, also sei weiter stark und glaube an Dich. Ich hoffe nicht, dass Du Dir wegen der Baby-Geschichte irgendwie zu viele Gedanken gemacht hast und es etwas damit zu tun hat.
    Mache es wie ich, schreibe jeden Tag, den Du trocken geblieben bist, in den Kalender, der wievielte Tag es ist. Das macht Mut. LG und Kopf hoch! kelli

  • Hallo kelli
    nein das mit dem Trinken hat nichts mit dir zu tun.
    Aber jetzt siehst du ja wie schnell das passieren kann.
    Vorgestern schreibe ich noch gute Ratschläge auf und " zack " sitze ich wieder auf dem Boden.
    Ich bin schon vorher an sovielen Alkregalen vorbeigekommen und hatte nie das Bedürfnis.
    Ich war mir auch sicher nie mehr was anzurühren.
    Das habe ich zumindest geglaubt, ich bin wohl doch noch zu schwach.
    Ja, ihr habt recht wahrscheinlich wollte ich es, sonst wäre ich nicht wieder hineingegangen.
    Es war wie als wenn der Körper schreit. Ich brauch das jetzt, gib nach.
    Stimmt, ich glaube der Körper war so auf Entzug das ich nicht nein sagen konnte. Ich wusste genau was ich machen muss, nämlich sofort abhauen und durch den Wald spazieren oder ähnliches, aber in Wirklichkeit wollte ich das gar nicht, sondern wollte den Alk.
    Danke an alle das ihr mir geschrieben habt.
    Ich muss hart an mir arbeiten das ich das Wissen auch verinnerliche.
    LG, Jane

    Man muss die Dinge nehmen wie sie kommen. Aber man sollte auch dafür sorgen das die Dinge so kommen wie man sie nehmen möchte.

  • Hallo Jane, ich wollte dir auch nochmal schreiben. Es ist gut, dass du jemanden aus deiner Gruppe kontaktiert hast und auch gut, dass du hier geschrieben hast. Bleib auf dem Weg. Du musst nicht wieder ganz von vorne anfangen, du hast in den letzten Wochen hier sehr viel erfahren und gelernt, das alles kommt dir nun zu gute!

    Eine Sache noch:

    Zitat

    Ich war mir auch sicher nie mehr was anzurühren.
    Das habe ich zumindest geglaubt, ich bin wohl doch noch zu schwach.
    Ja, ihr habt recht wahrscheinlich wollte ich es, sonst wäre ich nicht wieder hineingegangen.
    Es war wie als wenn der Körper schreit. Ich brauch das jetzt, gib nach.
    Stimmt, ich glaube der Körper war so auf Entzug das ich nicht nein sagen konnte. Ich wusste genau was ich machen muss, nämlich sofort abhauen und durch den Wald spazieren oder ähnliches, aber in Wirklichkeit wollte ich das gar nicht, sondern wollte den Alk.


    Du bist nicht "noch" zu schwach, sondern du wirst dem Alkohol gegenüber IMMER zu schwach sein, das ist ein Aspekt der Alkoholkrankheit. Auch ein Langzeittrockener mit über 20 trockenen Jahren steht dem Alkohol im Grunde genommen genauso gegenüber wie ein Mensch, der erst einen Tag trocken ist.

    Dann ist es noch so, dass dein Körper nach spätestens zwei Wochen entgiftet ist, d.h. er braucht dann den Alkohol nicht mehr. Was du dann noch verspürst, der Druck, das Verlangen nach Alk, das ist in deinem Kopf, ist psychisch bedingt, ist das Suchtgedächtnis.

    Ich habe auch lange an der Roboter-Sache rumgeknapst, übrigens. Habe von so vielen gehört, dass sie plötzlich wie ne ferngesteuerte Maschine losgegangen sind und sich was gekauft hatten. Davor hatte ich immer ne Riesenangst. Doch inzwischen weiß ich, dass kann nur passieren weil ich trinken WILL. Aber darauf bist du auch gekommen, dass das wesentlich früher als ich.
    Und wenn ich trinken will, dann hilft kein Tipp und kein Trick. Dann würde ich mich aber fragen: Warum will ich trinken?

    Ich wünsche dir alles Gute, bleib dran und auf dem Weg.

    LG
    Plejaden

  • Ach ja, noch etwas: Ich habe in den ersten Wochen gedacht, ich könne mich aus der ganzen Sache rausschleichen, einfach nicht mehr trinken und dann wird alles gut.

    Irgendwann habe ich allerdings gemerkt, wie nahe am Abgrund ich mit dieser Einstellung wandele, dass ich damit immer mit einem Fuß in der nächsten Bierlache stehe. Seitdem nehme ich meine Krankheit so ernst, wie man eine tödliche Krankheit nur nehmen kann. Ich mache keinen Unterschied zwischen mir und einem Menschen, der schon drei dutzend Entgiftungen hinter sich hat und fünfmal auf der Intensivstation lag. Ich könnte an dieser Krankheit sterben und das will ich nicht.
    Und selbst wenn ich sie zuuu ernst nehmen sollte: Mir ist es so lieber, als bei dem Versuch das Gegenteil herauszufinden zu sterben.

    Seitdem ist es viel viel einfacher.

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