Sind Co´s Gluckenmütter?

  • Hallo zusammen,

    Sind Co´s Gluckenmütter?

    Oder eher das Gegenteil weil sie sich auf den Partner konzentrieren und diese die ganze Kraft rauben.

    Welche Erfahrungen habt ihr gemacht oder der Alki mit seiner Partnerin?

    Freue mich eure Erfahrungen zu lesen.

    Liebe Grüsse
    Elocin

  • Hallo Elocin,
    deine Frage könnte ich in meinem Fall sofort mit "Ja" beantworten.
    Warum?
    Vielleicht um sie von ihrem Vater abzulenken, damit sie nicht sehen, mitkriegen, wie er sich verhält.
    Oder weil ich sowieso meistens die Fahrdienste, Schulsprechabende, Turn, Ballett, Musik- wege fahren musste - Mamataxi - logisch.
    Weil ich mich ja oft nicht auf meinen Mann verlassen konnte ( Wie ist er heute wieder drauf? Was hat er schon alles getrunken?).

    Leider beglucke ich meine Kinder immer noch. Der Sohn wohnt zwar schichtweise auswärts, aber die Wäsche kriegt er jederzeit gewaschen. Was er braucht, wird gemacht.
    Die Tochter wird auch noch fast jeden Tag verwöhnt (Fahrt zum Bahnhof, Essen ordentlich auf dem Tisch,...) - Beide erwachsen .

    Ich bin da nicht die Einzige.

    Bin aber am Verarbeiten, Verändern (Therapie für alles mögliche - nicht nur Co - Abhängigkeit).

    Freue mich auf andere Antworten,
    LG Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hi ihr Lieben,

    die Frage kann ich auch mit "Ja" beantworten.

    Meine Mutter hat uns vier Kinder viel zu behuetet aufgezogen, sie hat alles gemacht fuer uns, damit sie uns trotz unserer alkoholkranken Vaters bzw. Stiefvaters gut aufziehen konnte.

    Ich muss dazu auch sagen das Gluckenmuetter bzw. coabhaengige Muetter alles fuer ihre Kinder tun wuerden. Meine Mutter hat sogar dafuer eine unheilbare Krankheit auf sich genommen. Sie hat ihren Brustkrebs verdraengt nur damit sie ihren Mann mit ihren Kindern bzw. ihre Kinder nicht mit ihrem alkoholkranken Vater alleine lassen wollte.

    Es war fuer mich eine sehr harte Erfahrung zu erleben wie weit meine Mutter diese Co-Abhaengigkeit ausgelebt hat, aber Gottseidank durch eine gute Therapie ist sie noch am Leben, kann nicht geheilt werden, aber ist noch am Leben und ich bin mir klar, dass es "Ihre" Entscheidung gewesen ist.

    Ich denke diese Muetter wollen einfach kompensieren, dass sie nicht konsequent handeln koennen und ihren alkoholkranken Partner verlassen koennen, daher tun sie alles um trotzdem den Kindern alles zu bieten und vergessen sich komplett.

    Aber mal wieder zu weit ausgeholt, also wie gesagt, ich bleib beim "Ja".

    Alles Liebe,

    Jenny

  • Hi,

    ich sehe mich nicht als "Gluckenmutter".

    Meine Töchter (16 u. 17 J.) sind sehr selbstständig. Vielleicht allein schon deswegen, da ich gute 9 Std. vollzeit beschäftigt bin. Ich trage ihnen nicht ihre Sachen hinterher, ihre Zimmer sind ihr Reich, jeder hat seine kleinen Aufgaben und ich koche auch keine Mahlzeiten vor. In der Woche verköstigen sie sich selber.

    Auch schulisch habe ich sie "allein" werkeln lassen. Ich war immer der Meinung, dass ich die Hausaufgaben nicht kontrollieren muss. Sie müssen sich mit ihren Lehrern auseinandersetzen, wenn sie der Meinung sind, diese schlampig oder gar nicht zu machen. So wie es aussieht, bin ich damit gut gefahren. Beide Mädels sind gut in der Schule und in Heftführung haben beide immer eine 1 oder 2.

    Meine Mädels haben großes Vertrauen zu mir. Sie erzählen mir alles, fragen oft um Rat, haben keine Angst zu erzählen was schiefgegangen ist und sie wissen, egal was ist, sie können jederzeit zu mir kommen.

    Mama Taxi bin ich auch, aber bei dem, was heute so alles passiert nehme ich solche Fahrten gern in kauf, da ich dann weiß, dass sie wieder wohlbehalten zu Hause landen. Wenn sie woanders nächtigen, vertrau ich ihnen. Ich prüfe nicht nach und telefoniere nie hinterher. Einzig so gegen Mitternacht schreibe ich eine sms - frage ob alles okay ist und wünsche eine gute Nacht. Kriege immer zur Antwort: alles okay - schlaf schön und ich habe Dich lieb :D

    Nee, gluckenhaft bin ich nicht. Da kann ich loslassen, da vertraue ich. Ich weiß, dass sie das für ein eigenständiges Leben brauchen.

    Grüßle
    Diandra

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
    wenn sich die Fingerspitzen zweier Menschen
    ganz leicht berühren,
    am richtigen Ort
    und zur rechten Zeit!

  • Hallo Elo,

    auch von mir ein eindeutiges "Ja."

    Habe 2 Kinder, mittlerweile erwachsen, die hab ich gerne bemuttert, und tu es heute noch :) .

    Deswegen will man ja alles von ihnen fernhalten, was sie negativ beeinflussen könnte. Sie sollen ja eine unbeschwerte Jugend haben, und fit gemacht werden für den Start ins Leben. Irgendwann kam dann mein Mann als drittes Kind dazu, so seh ich es heute.
    Auch für ihn mußte gesorgt werden, weil er sich um nichts kümmert und kümmerte.
    Einer muß ja den Karren am laufen halten.
    Ich habe mich vielfach gefühlt wie eine alleinerziehende Mutter mit 3 Kindern.
    Jetzt sind sie erwachsen und gehen eigene Wege, und ich dachte, ich könnte mich etwas entspannter zurück lehnen, aber jetzt beginnt meine Arbeit, des loslassen könnens, mal wieder ganz neu, und in ganz anderen Dimensionen.

    lg Lämmchen


    J

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hej Elocin,

    Eindeutig !! JA !!

    Aber den Kindern tut das nicht gut muss ich jetzt feststellen und vor allem nicht der Mutter.
    Man merkt nur in der nassen Phase des Mannes nichts. Man möchte nicht das die Kinder es schlecht heben. Schon schlimm genug das der Vater trinkt, da muss alles andere gut laufen und möglich gemacht werden.
    Man hält es von den Kindern fern, aber in wahrheit kriegen die alles mit.

    Ich habe viele meiner Dienste auf die Kinder zu übertragen. Man kann ja auch mit dem Bus oder mit dem Fahrrad fahren.
    Schulsachen müssen eigenverantwortlich erledigt werden. Ich bringe auch nichts mehr hinterher.

    Kinder können so viel, man muss sie nur lassen.
    Sonst sind sie später nicht fit fürs Leben.
    Und außerdem habe ich ganz nebenbei mehr Zeit für mich.

    Also Mütter macht euch auf, das bringt euch auch selber weiter! :lol:

    LG

    vergissmeinicht

  • Ich kann aus den Erfahrungen herraus die ich so in meinem Umfeld gesammelt habe: JA. Aber nicht nur Co´s auch andere Frauen, speziell welche die sich eigentlich mit sich selber mehr beschäftigen sollten kümmern sich zu sehr um das Kind. Man kann ja viel auf so ein kleines Persönchen projizieren...etc.
    Mein Freund leidet indirekt heute noch unter seiner Mutter die Ihn vor lauter Liebe erdrückt hat...und er ist sehr unselbstständig...mein Cousin ist auch ein Superkrasses Mamakind...ich finds schon widerlich...
    Am schönsten ist ein Mittelweg. Das tolle ist ja das es da inzwischen auch gute Literatur zu gibt. Man sollte seinen Kindern ruhig was zutrauen...die müssen Ihre Erfahrungen auch selber machen um sie zu lernen...

    Grüße Karotte

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • wäre meine ne gluckenmami gewesen, hätte sie uns vielleicht besser schützen können....weiß mans....zu gluckenhaft is ja nu auch nicht gut....und welche mami ist perfekt....wichtig ist doch das ich versuche das fehlverhalten der eltern nicht mehr in meinem leben raum zu geben und mich zu verwirklichen und es nicht mit auf die nächste generation übertrage. kreisläufe zu durchbrechen und meinem leben und damit das meinem kinde/r eine neue richtung zu geben.

    Kompromisse bedeuten ein Rückfall riskieren
    (vor dem trink - Rückfall geht ein Verhaltensrückfall vorraus)
    nicht Trinkende seid 04.03.07

  • Hallo Elocin,

    kann ich nicht mitreden, bin anders ausgestattet. Meine Jungs hätte ich schon lange entgluckt und aus dem Nest geworfen, hätte ihre Mutter nicht rumgeeiert und die nehmen die Vorteile gerne an.

    LG kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Guten Morgen,

    die Gluckenmutterei geht mir schon seit Tagen durch den Kopf. Ich glaube nämlich, dass es da so ähnlich ist wie mit dem Verhalten einem Alki gegenüber. Es gibt, wenn ich mich so umschaue, eine Menge Gluckenmütter. Ich glaube, da gibt es einen Faktor, der wiederum so ähnlich ist wie in der Co-Abhängigkeit. Ein sinnfreies Leben, wenn ich mich nicht auf die Kinder konzentriere. Sie werden anstelle eines eigenen Lebens in den Mittelpunkt gestellt, damit „frau“ etwas wert ist, sie werden benutzt, damit das Mutterleben einen Sinn hat und die Leere ausgefüllt ist.

    Zitat von Karotte

    Ich kann aus den Erfahrungen herraus die ich so in meinem Umfeld gesammelt habe: JA. Aber nicht nur Co´s auch andere Frauen, speziell welche die sich eigentlich mit sich selber mehr beschäftigen sollten kümmern sich zu sehr um das Kind. Man kann ja viel auf so ein kleines Persönchen projizieren...etc.
    Grüße Karotte

    Richtig, Karotte! Und wenn wir uns darauf einigen, dass wir Co-Abhängigkeit Beziehungsabhängigkeit nennen, wie es auch oft in der Fachliteratur getan wird, dann verschwimmen nämlich die Grenzen. Es sind nicht nur die Menschen, vor allem natürlich Frauen, die mit Alkis leben, die unter dieser Störung leiden. Nur wird es da noch weniger wahrgenommen als dann, wenn man mit einem Alki lebt. Aber die Strukturen sind die gleichen.

    Glucken heißt ja auch, dass ich etwas zu tun habe, nämlich mich um mein Kind zu kümmern, dann muss ich den Fokus nicht auf mich selber richten. Das ist im Kleinkindalter sicherlich angebracht, aber je älter ein Kind wird, desto mehr wird es zum Käfig für einen jungen Menschen. Außerdem heißt glucken ja auch, dass ich die Kontrolle habe. Kontrolle darüber, was passiert, weil ich ja den Ton angebe. Es heißt, wenn Kinder klein sind, gib ihnen Wurzeln und wenn sie älter werden, gib ihnen Flügel. Aber wenn die Mütter ihren Kindern Flügel geben, flattern sie davon und Muttern hat keinen Lebensinhalt mehr und weiß nicht, was passiert. Da ist es schon sicherer, Kinder an sich zu binden. Mit Dienstleistungen, mit Manipulationen (...ich kann nicht einschlafen, bevor du zuhause bist...) und nicht zuletzt auch, so es möglich ist, mit finanzieller Unterstützung.

    Am letzten Wochenende ist mir aufgefallen, dass auch diese Strukturen immer wieder hochkommen. Ich habe meinen Sohn besucht. Wie er sich teilweise anzieht und vor die Tür geht, finde ich unmöglich. Aber ich habe hinuntergeschluckt, was ich dazu sagen wollte. Er ist erwachsen und muss sich für sein Auftreten selbst verantworten. Er trank abends ein Bier nach dem anderen. Er weiß, wie ich über Alkohol denke, also sagte ich nichts mehr dazu. Er muss selber den Weg finden, wie er mit dem Zeug umgeht. Ich habe aber eben festgestellt, wie ich „machen“ wollte, beeinflussen, kontrollieren, was er tut.

    Unsere Co-Strukturen sitzen tief und sie machen nicht davor Halt, unseren Umgang mit unseren Kindern zu prägen. Von daher sehe ich Parallelen. Für mich habe ich festgestellt, dass sich der Umgang mit meinem Sohn verändert hat, je mehr ich mich mit mir selbst auseinandersetze, je mehr ich mir ein eigenes Leben erarbeitet habe.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Hallo Ette,

    im "Geschlossenen" gibt es ja auch diesen Thread und da hab ich auch schon was gepostet. Ich habe aber auch noch lange darüber nachgedacht, über die Gluckenmutter, zu der ich mich auch zähle. Ich bin im Großen und Ganzen zu dem gleichen Schluss gekommen, wie du.

    Durch meine Kinder fühlte ich mich wertvoll, hatte ich doch was Sichtbares geleistet für diese Welt, und Mütter sind ja auch ein Wertbestandteil unserer Gesellschaft (na ja, mehr oder weniger, ich sah das jedenfalls immer so). Somit hatte mein geringes Selbstwertgefühl schonmal Nahrung. So nach dem Motto: ich habe ja schließlich zwei Kinder zur Welt gebracht.

    Und noch was ist mir eingefallen bei den Überlegungen. Kinder sind ja bis zu einem gewissen Alter abhängig von der Liebe und Fürsorge ihrer Bezugsperson/en. Dafür lieben sie dich unendlich und kompromisslos, sie zeigen es dir jeden Tag, mit Lächeln, mit dicken, schmutzverschmierten Schmatzern, mit Bildchen "Mama ist die Beste"...usw. Das ist doch der Balsam für die Seele, für meine Seele gewesen, endlich sind da zwei Menschen, die lieben mich so wie ich bin, mit allen meinen Schwächen und Fehlern, ohne Wenn und Aber...also muss ich doch was wert sein, wenn die mich sooo lieben...

    Und diesen Wert wollte ich mir schon erhalten, dieses Gefühl "Mama ist die Beste", ich habe mir also die Liebe sozusagen erkämpft, indem ich mich selbst für meine Kinder opferte, ihnen alles gab, was ich konnte. Denn je älter sie wurden, desto kritischer ist natürlich auch ihre Einstellung zur Mutter geworden. Ich musste mich immer mehr anstrengen... Dazu kam dann, dass der Alkoholkonsum meines Mannes immer mehr zunahm. Also hatte ich auch noch die Aufgabe, den Kindern eine "heile Welt" vorzuspielen, ihnen ihr Elternhaus schmackhaft zu erhalten, sozusagen. Ihnen auch ihren Vater ins rechte Licht zu rücken, obwohl sie ja sahen, was mit ihm passierte. Und zu beweisen, ich bin doch die beste Muddi, ich hab alles im Griff hier, auf mich ist immer Verlass und für euch, meine Kinder, mach ich alles bis zum Umfallen. Und nun liebt mich gefälligst...Das seid ihr mir schuldig!

    Boah, das ist was... Ich habe im Kopf gewusst, ich muss sie loslassen, ich habe es auch getan, nach und nach, aber es ist mir unendlich schwer gefallen. Meine Tochter ist ja verheiratet und lebt ihr Leben, wir haben regelmäßig und guten Kontakt. Sie kann mich alles fragen und ich werde ihr auch beistehen, wo ich kann, aber nicht mehr bis ins Unendliche. Meinem Sohn geht es auch gut, er hat sich gut abnabeln können von mir, er lebt bei meinem Mann.

    Ich merke aber auch, je weiter ich auf meinem Weg bin, je selbstbewusster und sicherer ich werde, desto mehr lass ich auch meine Kinder gerne los, desto mehr können sie auch mich loslassen, auch sie müssen nun nicht mehr auf mich aufpassen, damit es mir gut geht!

    Uff, lange Rede, kurzer Sinn, jetzt fange ich mal an, meinen freien Tag zu genießen :D .

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo ihrs,

    erstmal danke für soviele Beiträge.

    Sehr interessant genau das was ihr beschreibt habe ich gedacht.

    Nur ist es bei mir ganz anders und da stell ich mir persönlich die Frage warum ich keine Gluckenmutter bin. Ich habe meine Kinder so schnell wie möglich zur Selbständigkeit erzogen. Habe ihnen Verantwortungen über tragen, welche nicht immer altergerecht waren.

    Ich lebe jetzt 6 Monate mit den Kindern allein und auch jetzt hat sich da auch nichts geändert.

    Mein Spruch ist schon sehr lange wenn mein Sohn 18 ist dann bekommt er einen koffer vollgepackt mit sauberer Wäsche und nen Aufkleber drauf:"Und Tschüss".

    Also nochmal danke an euch fleißigen Schreiber.

    Liebe Grüsse
    Elocin

  • Hallo,

    Elocin, ich habe gelitten wie ein Hund, als meine Tochter mit 18 zum Studium ausgezogen ist, sie ist jetzt 8 Jahre weg, und fehlt mir immer noch sehr.

    Mein Sohn hatte letztens das gleiche vor, kann sich aber vom Azubigehalt nicht unterhalten. Er wollte weg, wegen der Situation bei uns.
    Kann ihn ja gut verstehen, aber ich kann ihm keine Wohnung finanzieren.
    Er ist nur noch sehr wenig zuhause, hat natürlich seinen eigenen Freundeskreis, und ich will ihm auch nicht im Wege stehen.

    lg Lämmchen

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Zitat von Elocin

    Nur ist es bei mir ganz anders und da stell ich mir persönlich die Frage warum ich keine Gluckenmutter bin. Ich habe meine Kinder so schnell wie möglich zur Selbständigkeit erzogen. Habe ihnen Verantwortungen über tragen, welche nicht immer altergerecht waren.
    Liebe Grüsse
    Elocin

    Hallo Elo,

    verfolge hier mit Interesse diesen Thread. Und bin auch erstaunt darüber, wie offen CO`s ihre "Gluckenhaftigkeit" zugeben, is ja auch nich grad das mega-Kompliment für einen, denk ich mal ? :wink:

    Deine Aussage macht mich allerdings ein wenig stutzig... denn passiert nicht genau das sehr oft in disharmonischen Beziehungen, wo ein Partner suchterkrankt ist ? Das den Kindern Aufgaben und Verantwortung aufgetragen wird, die nicht altersgerecht sind? Weil man selbst diese Pflichten nicht mehr wahrnehmen kann, entweder als Alkie selbst oder als Partner, weil man sich für den Suchtkranken verantwortlich fühlt und seine Aufgaben mit übernimmt ? Und macht sie nicht gerade das zu CO-Kindern, die evtl. ein Helfersyndrom entwickeln ?

    Denn oft geschieht das ja, weil man sich vielleicht zu sehr um den alkoholkranken Partner kümmert, noch "retten" will und die Kinder kommen dementsprechend zu kurz ?
    Und bei den CO`s, die aufgegeben haben, wird sich dann evtl. verstärkt den Kindern zugewandt ----> Gluckenhaftes Verhalten ?

    Ich bin ja nu keine CO und habe somit meiner Tochter viele Freiheiten gelassen, aber es gab eindeutig auch Vorbote und altersgerechte Aufgaben/ Pflichten, die sie erfüllen konnte. Die Altersgerechtigkeit halte ich nämlich für sehr wichtig, es sollte sie nicht überfordern, aber auch nicht unterfordern.

    Darum frage ich jetzt mal ganz blond, hast du evtl. die Aufgaben Deines alkoholkranken Ex-Partners mit übernommen und aus diesem Grunde Deinen Kindern nicht altersgerechte Aufgaben erteilt? Denn meiner Meinung nach könnte sie das selbst Opfer für eine spätere CO-Abhängigkeit machen, oder seh ich das falsch ?
    Soll keinesfalls ein Vorwurf sein, nur eine Frage, wo man vielleicht nochmal hinterschauen sollte ? Um halt die Kinder zu schützen, so mein ich das bloß.

    LG an Dich
    Lilly

  • Hallo Lilly,

    du hast schon vollkommen Recht.

    Ich schrieb ja auch ich habe.

    Ich war voll berufstätig in Wechselschicht mit Nachtdiensten.

    Er hat automatisch Verantwortung übernommen für die Dinge die eigentlich sein Vater hätte erledigen müssen, ich in meiner Überforderung habe das unbewusst gefördert.
    In gewisserweise habe ich ihn "missbraucht"!!

    Ich habe schon öfter geschrieben das ich nicht bei den Kindern hier lesen kann, da eine ganze Menge an Schuldgefühlen hochkommen. Da hilft es auch nicht wenn mir gesagt wird das ich zu dem Zeitpunkt nicht anders Handeln konnte.

    Und Lilly ich hab das nicht als Vorwurf angesehen. Dieser Thread hat ja einen Grund warum ich ihn eröffnet habe. :wink:

    Und oben hab ich geschrieben das sich da jetzt auch nichts geändert hat, weil es für ihn und mich sehr schwer ist aus diesem Fahrwasser heraus zukommen. Dann kommt auch noch hinzu das er in der Pupertät steckt und meint nun hier die Rolle seines Vaters als Mann im Haus auszuleben.

    Liebe Grüsse
    Elocin

  • Hallo ecolin!

    Ich glaube nicht, das die gluckenhaftigkeit etwas mit co- abhängigkeit zu tun hat.
    Ich denke, das liegt daran, das nur frauen kinder bekommen können.
    Frauen werden immer die beschützer rolle haben und ich glaube, daran wird sich auch nichts ändern.
    Da fängt es doch schon an. Im bauch fühlen sich das heranwachsende kind geborgen. Wer bekümmert sich den weiter um das kind, wenn nicht die frau. Sie gibt ihm die brust, beschütz es vor gefahren und ist meist der ruhende pol in der partnerschaft. Frauen haben das bedürfnis für harmonie und werden alles versuchen, das diese auch bleibt.
    Gluckenhaftigkeit sehe ich bei müttern nur, wenn es um ihre kinder geht. bei diesen werden sie immer mutter bleiben, egal wie alt das kind ist. Da fällt ihnen das loslassen schwerer, als wie beim eigenen partner. stände eine mutter vor der entscheidung zwischen kind oder partner, so würde sie sich in letzter instanz für ihr kind entscheiden.

    Sollte ich verkehrt liegen, so lasse ich mich gerne eines besseren belehren.

    Herzlichst heinrich

    Der Mensch muss sich verändern wollen.
    Sonst ist jedes Bemühen sinnlos, jedes Wort zuviel und jede Anstrengung vergebens.

  • Hallo Heinrich,

    Im Grunde hast du recht.

    Aber wenn ich bei mir so zurück schaue, hab ich schon immer mehr losgelassen wie mein Mann.

    Als sie Fahrradfahren lernten oder bei anderen verselbständigen Sachen.

    War mein Mann der jenige der immer so übervorsichtig war, das daraus Gefahren entstanden.

    Ich hab immer zu ihm gesagt, ich kauf die eine Packung Watte da kannst du sie dann mit einpacken.

    Danke, ich muss noch einiges bei mir anschauen.

    Liebe Grüsse
    Elocin

  • Hallo Heinrich,

    also das halte ich doch für eine eher nicht mehr zeitgemäße Darstellung. :wink:

    Ich persönliche kenne sehr wohl Männer, die sich sehr um ihren Nachwuchs kümmern, das Erziehungjahr in Anspruch nahmen, während die Mütter arbeiten gingen. Und das war ganz sicher nich nur eine finanzielle Entscheidung in diesen Fällen.
    Diese Väter haben eine sehr enge Verbundenheit zu ihren Kindern, heute noch, obwohl die alle jetzt „aus dem gröbsten“ raus sind.

    Zitat

    stände eine mutter vor der entscheidung zwischen kind oder partner, so würde sie sich in letzter instanz für ihr kind entscheiden.

    Mh… also ich weiß nicht, ob ein Vater anders entscheiden würde ?? :?

    Zitat

    Gluckenhaftigkeit sehe ich bei müttern nur, wenn es um ihre kinder geht. bei diesen werden sie immer mutter bleiben, egal wie alt das kind ist.

    Das sehe ich keinesfalls so !
    Ich lese hier im CO-Bereich sehr wohl einiges, wo Frauen immer mehr die Pflichten des alkoholkranken Partners übernehmen, weil der dat nich mehr auf Reihe bekommt. Und sie schweigen darüber, decken den Partner, möchten ihn nicht „verraten“, sondern „retten“…“beschützen“ etc.
    Sie rutschen so automatisch immer mehr in eine beinah mütterliche Rolle, nicht mal unbedingt beabsichtigt. Und ein Helfersyndrom wird so auch sehr gern ausgelebt, dann passt es ja.
    Manchmal dachte ich schon so, wenn ich es nicht besser wüßte, sie sprechen von ihrem Kind und nich von ihrem Partner.
    Und die Probleme, wenn der Alkoholkranke trocken wird, kommen wohl auch nicht von ungefähr ?
    Das loslassen fällt dann oft diesen Frauen schwer, auch verständlich, es ist viel Vertrauen zerbrochen, aber der Trocken-Werdende wird auch auf ein eigenständiges Leben bestehen wollen.
    Also sollten immer beide an sich arbeiten, sonst zerbricht evtl die Partnerschaft, gibt ja nich nur zum Spaß Gruppen für Angehörige.

    Nun ja, und Mütter bleiben immer Mütter, ist klar, auch wenn wir 50 sind oder so :lol: aber bleiben Väter nicht auch immer Väter ?

    So, seh ich das zumindest, eines besseren will ich Dich damit allerdings nicht belehren :wink: aber vielleicht zum Nachdenken anregen… mehr nicht.

    LG an Dich
    Lilly

  • Hallo

    Ich denke das hat gar nichts mit der CO-Abhängigkeit zu tun.
    Das liegt im Charakter einer Mutter und in der eigenen Erziehung.
    Und das zeigt sich erst wenn man Mutter ist, da ann man sich noch so viel was anderes vornehmen.

    Ich habe mal gelesen das der Prozess des Loslassens schon anfängt, wenn das Kind noch ein Baby ist. RICHTIG!!!!!!!!!!!
    Dann fällt uns das loslassen auch nicht so schwer.
    Wir packen die Kinder viel zu sehr in Watte.
    Wie gesagt: Kinder können verdammt viel wir müssen sie nur lassen.
    Und wenn sie Fehler machen, dann müssen sie die Konsequenzen tragen, nur so werden sie lernen es besser zu machen.

    LG

    vergissmeinnicht

  • Hallo Juliane

    Genau das ist es auch bei uns gewesen.
    Es beginnt ein völlig neues Leben. Man muss seinen Partner erst neu kennenlernen und lernen Entscheidungen gemeinsam zu treffen.
    Ich muss mich oft zurückpfeifen.

    Aber es ist auch schön und ich genieße es nicht mehr so viel Verantwortung tragen zu müssen.
    Viel Glück!!

    LG

    vergissmeinicht

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