Anerkennen was ist. Die Reise eines Co´s ins eigene Ich.

  • Mit einer gewissen Ironie betrachtet, kann ich sogar schon fast wieder lachen über mich. So typisch ist es für mich, dass ich Gefühle zulasse und mich in einen Mann verknalle, der unfrei ist. Ein Mann, der 1. noch in einer Beziehung ist, die 2. auch noch auf zwischenmenschlicher Abhängigkeit und Angst vor dem Alleinsein basiert und ich 3. auf die schönen Worte herein falle, die ich schmeichelnd entgegen gehaucht bekomme, wohl wissen ... mein Bild, an dem ich herum male...! Aua Aua, Katrin, das tut weh...!

    Nun, ein paar gute Seiten hat das Ganze ja auch, denn bekanntermaßen erzählen mir diese Situationen, in die ich mich hereinschubse ja immer wieder auch viele Dinge über mich selbst...

    Ich danke euch Dreien für die Gedankenanstöße in der letzten Woche.. Habe auch einige Worte darüber geschrieben, die ich jetzt mal online stelle:

    >>>

    Was soll ich sagen, kann nicht besser klagen…
    Ich habe mir die letzten Tage viele Gedanken über das mich beherrschende Thema - auch in Ausübung des direkten Kontaktes mit dem mir lieb gewordenen Menschen - gemacht, versuche in mir zu fühlen, es fällt mir beides (Kontakt zu ihm und in mir fühlen) teilweise sehr schwer, teilweise bekomme ich viele lehrreiche Erkenntnisse..

    Ich merke, dass ich absolut radikal reagiere. Ich beobachte und hinterfrage einfach Alles. Ich meine negative Muster zu erkennen, die ich von mir kenne und weise konsequent darauf hin und blockiere ohne Gnade jedes Minimum dieser Art. Mein Blick darauf ist ziemlich extrem, rau, drastisch, diktatorisch streng. Würde es so beschreiben, ich vermute hinter jedem Baum einen Verbrecher. Teilweise unterstelle ich diese meine negativen Muster meinem Gegenüber. Kann es derzeit nicht ganz greifen, was ist realer Blick auf Etwas, was kommt ausschließlich aus mir und ist noch in mir.

    Ja, wohl wahr, ich kann es nicht begreifen, dass ich einfach so von einem lieben Menschen (Mann = potentieller Partner) um meinetwillen gemocht werde. Da kommen folgende bewusste Ängste an die Oberfläche:
    Bei Aussagen wie: Ich möchte mehr Zeit mit dir verbringen, dir geben, was ich zu geben habe.. befürchte ich, dass sich mein Gegenüber in seiner Entwicklung (sich selbst finden, sich selbst gern haben) an mich hängt, in meiner Bewegung mit schwimmen will, dabei nicht auf sich selbst schauend, sondern auf mich schauend. Wie ich es einst immer tat – in meiner Co-Abhängigkeit sicher viel tiefer verstrickt als er – früher genauso unbewusst, heute mit bewusstem radikalem und aggressivem Blick auf die Vergangenheit (und die Zukunft) und mich darin. Ich habe Angst, dass er sich aus den falschen Gründen binden will (dies ohne unterstellte Böswilligkeit).

    Ich habe auch bewusst Angst, mich selbst wieder zu verlieren. Mich zu sehr auf etwas Anderes als mich zu konzentrieren und dabei den Blick auf das Wesentliche zu verlieren, den Blick auf mich wieder zu verlieren. Ich bin noch nicht gefestigt. Habe gerade erst angefangen, Kräfte zu entwickeln, die über meine Selbsterhaltungstriebe hinaus gehen. Ich vermute fehlende Selbstliebe und Antrieb zu Abhängigkeitsbeziehung zu erkennen. Ich unterstelle dies. Bei Aussagen wie: Ich wünsche mir nichts sehnlicher als dass du mir vertraust.. antworte ich, wie soll ich dir zu 100 % vertrauen, wenn ich mir selbst noch nicht einmal zu 50 % vertraue?! Und wie, wenn du dir selbst nicht vertrauen kannst?!

    Ich habe Angst, noch nervöser und angespannter und verklemmter zu werden, weil auch er nervös und angespannt und tolpatschig ist. Ich mag ihn. Ich genieße die Zeit mit mir ihm. Ich schätze ihn. Ich liebe ihn. Und doch weiß ich nicht, wo er bei mir steht. In machen Momenten kann ich mir Vieles vorstellen, in manchen Momenten Nichts. Manchmal wünschte ich, er wäre mein Bruder und ich hätte ein gesetzmäßiges Anrecht auf ihn, ohne mir weiter Gedanken darum machen zu müssen. Manchmal glaube ich, ich könnte mich in ihn verlieben. Wenn ich wollte. Aber ich will nicht. Vorsichtshalber. Hier gilt es wohl noch tiefer zu schauen, um auch die unbewussten Ängste sichtbar zu machen.

    Ich habe Sehnsucht. Ich kann nicht beschreiben, was für eine Wärme meinen Bauch durchspült, wenn ich an ihn denke und dabei nicht gleich von dieser gewissen Panik in mir ergriffen werde, die nichts mit ihm zu tun hat, sondern ausschließlich in mir weilt und das schon fast mein Leben lang. Panik: ich stehe auf, mein Körper streikt, mir ist schlecht, meine Nerven liegen blank, ich kann nur denken: NEIN! NEIN! NEIN! Ich will keine Beziehung! Es fällt mir ziemlich schwer nicht einfach wegzulaufen. Es kostet mich unglaublich viel Kraft und Überwindung dies nicht einfach zu tun. Ich könnte dann nur weinen. Vor Wut und Traurigkeit..

    Ich bin überfordert im Loslassen und mich Fallenlassen. Deshalb setz(t)e ich Grenzen in Zeit und ohne Versprechen. Alles andere wäre jetzt destruktiv. Er ist eine Prüfung, die ich nur sanft dosiert bestehen kann. Denn sonst gehe ich kaputt. Ich will mich nie mehr kaputt machen. Dafür mag ich mich mittlerweile zu gern. Deshalb laufe ich nicht weg. Ich schaue ganz genau hin. Ich weiß, Zeit wird Vieles lösen, aufdecken, entdecken lassen! Ich weiß, endlich gesehen werde ich mich immer für mich entscheiden, sobald mich Etwas umgibt, was mir nicht gut tut. Jedenfalls ist das meine Hoffnung, denn mit dem Vertrauen ist das ja so eine Sache..

    Ich habe Angst, keinen Kontakt mehr zu wünschen, wenn Etwas schief geht, ohne dass er es verdient. Ich habe Angst, Verlassen zu werden, wenn ich es nicht verdiene! Ich habe Angst, dass ich es verdienen könnte. Ich habe meinen besten Freund an eine Droge verloren, gegen die es kein Gegenmittel gibt. Die Schuldigkeit in der eigenen Handlung und Nichthandlung. Empfundene Langeweile, „Desinteresse“ an der eigenen Person, andere gravierende Sozialstörungen in mir, wie z.B. emotionale Härte, Antriebslosigkeit oder Helfersyndrom usw. usf. Ich habe sogar Angst rückfällig zu werden und mich einer Sehnsucht nach der Vergangenheit hinzugeben und zurück zu gehen, wenn Etwas schief geht.

    Ich kann es auch einfach nicht begreifen, einen lieben Menschen (Mann = potentiellen Partner) um seinetwillen mögen zu wollen. Ich suche (auch) einen Lehrer. Ich suche Anforderungen, die an mich gestellt werden, an denen ich wachsen kann. Vielleicht auch Proben, die mich immer wieder erinnern, schaue auf dich selbst. Ich habe Angst mich aus den falschen Gründen binden zu wollen (z.B. auch Angst vor dem Alleinsein). Ich habe Angst, weiteren Illusionen zu verfallen. Im Wunschdenken ein Bild aufzubauen, welches nicht der Realität entspricht. Ich habe Angst, das mein Gegenüber einer dieser Scheinwahrheiten folgt.

    Ich habe eine Idee davon, wie es sich gesund anfühlen könnte und es auch sein könnte. Doch diese Idee beruht weiterhin zu sehr darauf: was wäre wenn. Wenn er (teilweise) anders wäre, als er es jetzt ist. Erwartungshaltung. Mich nehmen, wie ich bin – es zulassen; Ihn nehmen wie er ist – angemessen reagieren. Hinter jedem Baum einen Verbrecher zu vermuten ist wohl nicht die beste Lösung vorwärts zu gehen, denn somit verbieten sich intensive, schöne, lebendige Erlebnisse. 100 %es Vertrauen kann auch nicht der Weg sein, denn dies könnte wieder Abgabe von Verantwortung bedeuten. Weglaufen – ist keine Alternative mehr. Zeit, ja mit Zeit und in Ruhe. Alles zu und in meiner Zeit. Ohne Überforderung gesetzte Grenzen nach und nach abbauen mit aufgebautem Vertrauen in mich selbst.

    Verflixt(e) überblickende Analyse..? Ständiges Hinterfragen und auf Alles Acht geben, was passiert – um mich, in mir. Gespräche mit Freunden. Im Aussetzen von Situationen. Durch Wiederholungen im Tun, im Schreiben, im Denken. Reflektieren darüber. Immer – vor dem Schlafen, beim Träumen, im Zug, im Auto, beim Spaziergang, beim Zähneputzen. Mit Musik im Ohr. In Stille. Beim Leitenlassen der Finger im Losschreiben. Beim Fühlen und beim Auseinander nehmen des Gefühlten.

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    Wohlwissend ... merke ich kopfschüttelnd so beim Reflektieren des soeben auch nochmals Gelesenen! Vielleicht ist es tatsächlich das was mich gefangen hielt und ich mich selbst aufhalten wollte, hat doch Jedermann seinen "Schaden", selbst die Normalen, und ist man erst mal so tief in sich selbst eingedrungen und erkennt die Muster in sich selbst, dann kann man diese kranken Muster bei den Anderen auch nicht mehr übersehen..! Jeder geht vorwärts oder auch nicht. Aber Jeder tut es eben zu und in seiner Zeit. Auch wenn MIR das nicht gefällt...

    So freue ich mich trotzdem... jawohl, ich kann mich noch verlieben! Verlieben zulassen, wow, meine Augen haben was gestrahlt, als ich das zugelassen, losgelassen habe.. Und dann erst meine gesunde Reaktion, als ich merkte, dass mein Gegenüber nicht frei ist! Ich bin sozusagen stolz auf mich! Da nehm ich diesen kleinen Stich im Herzen gern in Kauf! Danke :)

    kk.

  • Fressen und gefressen werden. Weit reiße ich das Maul auf und ein lautes Grollen durchfährt meine Kehle. Ich weiß, dass du es weißt - ich sehe es an deinem Blick, an deiner Angst darin, deine zitternde Stimme, wenn du mich ansprichst. Ich stürze mich schmerzlich grinsend auf dich und sauge dir das Blut aus deinen Adern. Ich zerfleische dich, reiße dich in Stücke und verteile deinen gerissenen Leib zehn Meter weit in die Gegenwart. Mit all meiner Kraft und Wut verteide ich mein Revier, verteidige mich, kämpfe um die ungeschmälerte Unabhängigkeit meines Herzens. Angriff, der beste Weg zur Verteidigung.

    Schwach und müde. Die Ringe unter den Augen werden fortwährend tiefer und dunker. Schlafen und Essen gilt allein der Lebenserhaltung, nicht mehr der Bedürfnisbefriedigung. Sehe mich anders als ich handle. Wirke anders als ich es erhoffe. Fletsche die Zähne und will doch nur an deinem Mund saugen und einen liebevollen Kuss erhaschen. Ich ertrage deine Schönheit nicht. Mir ist schlecht. Die Tränen versiegen, die Augen versagen. Der Körper ist in seiner Steifheit schlaff zu Boden gedrückt. Die Sehnsucht nach Zurück verselbstständigt sich. Keine stummen Schreie mehr. Nur noch schreiende Verbitterung. Dummheit.

    Its enough now. Will nicht mehr weh tun. Ich sage Danke für jedes Mal, wenn ich es vergaß. Ich sage Entschuldige für jedes Mal, wenn ich es nicht aussprechen konnte.

    Katrin

  • liebe koketterie,

    aus deinen zeilen lese ich sehr viel schmerz,auch wenn du es auf deine art verpackst.
    ich kenne was du fühlst.versuch die gedanken stehen zu lassen,schau was dir jedr neue tag an leben zu bieten hat,richte deine augen nach vorn um so eher kannst du das gute sehen.es wird besser,ich durfte es auch erleben.
    alles liebe für dich.

    glg kathrin

  • Liebe Pandora,

    danke für deine Worte gestern. Ja, Schmerz war wohl mein gestriger Begleiter. Meistens erlebe ich die größten Erkenntnisse im Schmerz. Sich selbst anschauen tut oft unglaublich weh und davor nicht wegzulaufen fällt oft schwer. Ich verbrachte den gestrigen Tag trotz schönstem Sonnenschein im Bett. Ich war so schwach, so krank, dass selbst ein Gang auf die Toilette ein Kraftakt war.

    Ich fühlte nur Hass und Verbitterung. Hass und Verbitterung mit selbst gegenüber. Ich dachte nicht, dass ich noch so tiefe dunkle Gefühle mir gegenüber hege. Auslöser des Ganzen waren liebevolle Gesten von Außen, die ich nicht als solche erkenne wollte. Ich wollte nicht glauben, dass ich vertrauen kann. Ich vermutete riesengroße Verbrecher hinter riesig großen Bäumen.

    Nein, ich wollte meine Augen nicht nach vorne richten. Ich musste mir ganz genau anschauen, was da in mir passiert. Ich träumte einen Traum und ich erkannte, dass wenn man lieb zu mir ist, ich durchdrehe und nur weh tun kann. Vielleicht resultierend aus meiner Geschichte, dass man nur lieb zu war, wenn etwas gewollt wurde von mir...

    Heute geht es mir besser, bin erwacht. Ich habe erkannt, dass ich manchmal vertrauen muss, dass ich das darf. Wenn ich es nicht tue, dann werde ich immer meinen Weg allein weiter gehen. Ich weiß, ich muss vorwärts schauen und gehen, um nicht einzugehen oder mich auf einer Stelle fortwährend zu drehen. Aber ich will nicht mehr jedesmal in Schönheit Hässlichkeit suchen.

    Die Sonne scheint. Es ist Zeit das Haus zu verlassen und mein Leben weiter zu führen, auch wenn es sich verändert. Auch wenn ich mehr bekomme, mehr Inhalt darin ist als nur ich. Mit bestem Wissen und Gewissen will ich der Zukunft zulächeln, ohne vor wahrer und innerer Schönheit zu flüchten.

    Ich habe vor Gemeinsamkeit zuzulassen, auch wenn es sich für mich suspekt anfühlt. Ich habe vor zu vertrauen, auch wenn eine leise böse Stimme in mir kreischt, Nein - mach das bloß nicht. Ich habe vor, helfende Hände anzunehmen. Ich habe vor, mich dem Leben und den darin auftretenden Situationen hinzugeben und mir zu vertrauen.

    Liebe Grüße

    kk.

  • liebe koketterie,

    schön das es dir heute besser geht.
    ja,es heisst ja immer schau auf dich,tue das was dir gut tut.
    vergiss dabei nicht zu leben,gesunder egoismus.
    das vertrauen anderer menschen ohne skepsis anzunehmen,ist für uns schwer.doch auch das ist ein lernprozess.manchmal muss man über brücken gehen die wackelig sind und dabei lernen wir
    uns zu vertrauen.
    mir fällt es jetzt leicher,ich bin offener geworden,fröhlicher.
    ich lebe bewusst einen tag,heute.ich denke nicht mehr so viel nach warum wieso weshalb.
    ich kann ruhe wieder geniessen.hätte nie gedacht das ich das mal schaffe.
    liebe koketterie,du bist wichtig,du bist liebenswert,schau in den spiegel.
    ich mach mich immer etwas zurrecht und schon fühl ich mich besser,versuche aus dem trott der dich lähmt herauszukommen.
    ich wünsch dir eine schönen tag und fühl dich gedrückt.du bist nicht allein.

    glg kathrin

  • Hi kk,

    bin da und les dich auch.
    blockiert von Schmerz, sogar körperlich, wie gut ich das kenne.
    Ja weiter und vorwärts gehen, die Sonne lacht.

    Danke für deine Worte in meinem Treat, werde hinschauen.

    *drück dich*

    Verflixt

  • darüber mache ich mir gedanken. es gibt wohl viele formen von liebe. oder vielleicht unterscheidet sich auch nur die intensität. das schlimmste - was ich mir derzeit für mich vorstellen kann - ist in abhängigkeit zu lieben. oder abhängig durch oder nach liebe zu sein. bedeutet das, dass die größtmögliche intensität von liebe abhängigkeit ist? nichts anderes habe ich kennengelernt und nichts anderes bekomme ich vorgelebt in diesem leben. von meinen eltern, meinen freunden und meinen geschwistern, meinem neuen freund. ich fühle mich manchmal wie eine, die anders denkt und deswegen für verrückt gehalten wird. damit kann ich um. aber ich sehne mich danach, jemanden zu treffen, der mir erstmals keine abhängigkeit in der liebe verspricht oder androht oder nicht weiß, wie anders. ich meine, ich habe für mich viele sachen durchschaut. auch wenn dies immer wieder bedeutet, erkennen heißt noch lange nicht danach leben. und doch begleiten mich so viele menschen, die die abhängigkeit suchen. oder vielleicht besser, die sich nicht spüren können, außer sie haben jemanden, an dem oder durch den sie sich spüren können. ich habe ideen. vielleicht sind es visionen, aber ich träume von einer besseren welt. eine welt, die einfach deshalb besser funktionieren würde, wenn jeder der mut hätte, sich anzuschauen und somit wüsste, was sein eigenes paradies ist. ich glaube, niemand kann sich wirklich erkennen, wenn er jemanden an seiner seite weiß, weil er sich dann oft nicht selbst anschaut, sondern eher auf den anderen. mag sein, dass ich mich irre. mag sein, dass ich viel von mir selbst projeziere, aber ich entdecke so viele sachen in meinen gegenübern, die ich früher selbst stoisch gelebt habe. die ich erst erkannte und teilweise auch "ändern" konnte, als ein trauma mich aus dem traum riss und ich für mich allein vorwärts gegangen bin. mich langweilt das teilweise, weil ich finde, dass jeder seine wahren wünsche kennen sollte und auch nach ihnen leben. denn dann wird meiner meinung nach auch jeder sein wahres gegenüber oder gegenstück finden. ich provoziere, ich kämpfe gegen diese langeweile. ich erkenne ziemlich schnell und erkenne an, wenn jemand seinen weg so weiter gehen will, wie schon vorher, wie immer für immer. will jedoch jemand vorwärts gehen, dann darf er mich gern begleiten. aber angenehm - glaube ich - ist das momentan nicht wirklich, eher hart. ich erlebe die liebe in abhängigkeit als die niedrigste stufe von intensität. und damit kann ich auch nicht hinterm berg halten.

    liebe grüße kk.

  • Guten Morgen, liebe Koketterie,
    uups, da ähneln sich unsere Gedankengänge derzeit ganz schön. Einige neue Kontakte - aber keine Partnerschaft - sind bei mir in den letzten Monaten entstanden oder haben sich intensiviert und manche Frage wirft sich auf.

    Ich konnte gestern feststellen, dass ich sehr wohl in der Lage bin ganz überdeutlich mit Körper und Mund "nein" zu sagen wenn mit mir jemand ein Tet-a--tet (wie auch immer man das schreibt) anfangen will. Klasse, früher hätte ich es nicht so überdeutlich hingekriegt. Ein Punkt, gut, über den bin ich froh.

    Nun aber wieder zum Kernpunkt. Es gibt jemanden, man lernt ihn/sie kennen und schätzen und so etwas wie Sehnsucht tritt auf. Stinkt mir schon gehörig.... Denn mein Wunsch wäre sich einfach nur über die Gegenwart des anderen zu freuen wenn sie einfach gegeben ist. In dem Moment - ohne Gedanken zuvor an das was sein könnte oder Gedanken später was dieses oder jenes zu bedeuten hätte.

    Ein weiterer Punkt, der mich mein Leben lang begleitete bzw. jetzt in der Bearbeitung steht ist dass der Weg das Ziel ist und nicht das Ergebniss am Ziel entscheidend ist. Geduld, loslassen und wieder finden sind hier also die Faktoren. Sich Raum und Zeit geben, eventuell auch über Jahre, ohne gefangen zu sein in einem Wunschgedanken diesen einfach nur als "es wäre schön" im Raum stehen zu lassen.

    Kommunikation - Dinge, Wünsche oder Gedanken beim Namen nennen und hoffen, dass das Gegenüber auch wirklich seine Lebenseinstellung verraten kann? Die kann jetzt anders sein und anders wieder gegeben werden als er/sie diese lebt. Überraschen lassen, abwarten, einfach der Zeit ihren Lauf lassen um dabei zu bemerken, ob man selber überhaupt langfristig selber interessiert wäre.

    Das ist nämlich ein weiterer Punkt. Man(n)/(Frau lernt jemanden kennen, dieser ist zwei Monate interessant, evtl Sehnsucht?oh je, im dritten dann wird alles vielleicht purer auch ohne Beziehung. Deutlicher, ehrlicher und plötzlich bemerkt man/frau uuups doch nicht so ganz die Übereinstimmung wie anfänglich gedacht....

    In den letzten Tagen begleitet mich immer ein Gedanke: alles, was ich erzwingen will, oder wo ich Ergebnisse erwarte ist nicht gut. Ist nicht wirklich gewachsen und natürlich entstanden sondern gepresst wie Spannholz. Gerade so, als wäre der Mensch mir gegenüber eine Rohmasse Holz, die durch meine Fragen/Erwartungen/Interessen oder Ungeduld wie eine Platte Spanholz gepresst wird.

    Wenn ich dann über mein Wort "Sehnsucht" stolpere, dann stelle ich mir die Frage, nach was sehne ich mich und wie sollte ich mir das selber geben.

    In einem Fall fand ich für mich die Antwort, dass ich mich in der Gegenwart eines Menschen besonders wohl fühle. Dazu aber muss keine Beziehung an den Tag treten. Aber genau da wird es dann irgendwie "spannholzmässig" weil jeder geformt und gepresst ist von seinen Erfahrungen. Die Kommunikation ist somit immer ein gewisser Feixtanz zwischen Wahrheit und offenem Reden und dann doch wieder ein zurück ziehen um keine falschen Schlüsse - und somit gegenseitige Unsicherheiten - zuzulassen.

    Ja, liebe Koketterie. Ich selber habe ein Riesenpuzzle, von dem ich noch nicht weiß wie ich es zusammen legen soll.

    Es liegt sicherlich auch daran, dass wir nun vieles anders machen als zuvor. Mehr Erlebnisse und andere Menschen in unser Leben kommen. Alles ist neu und wir wollen ja nun besser für uns sorgen als zuvor.

    Ich hoffe, auf noch viele weitere Gedanken von Dir (und anderen?!), damit ich mein Puzzle besser zuordnen kann.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Koketterie,

    in Deinem Text steht eine Menge punktiertes drin, klasse.

    Für mich ist das mit der Liebe ja ganz einfach, deshalb versuche ich einfach all die mir gegebenen Projektionen, Wünsche, Sehnsüchte und Verlangen, dieses Brauchen und Gebraucht werden denen zurückzugeben, die sie mir gaben und der Rest wird verschenkt.

    Das Ungewöhnliche ist nur, dass eine Beziehung dann ganz ohne ziehen ist.

    Die höchste Intensität entwickelt sich daraus, mit jemandem zu leben ohne den ich gut leben kann.

    Ich wünsche Dir, dass Du es schaffst immer bei Dir am Ball zu bleiben.

    LG Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo, Kaltblut,
    "Die höchste Intensität entwickelt sich daraus, mit jemandem zu leben ohne den ich gut leben kann."
    Das war für mich heute hier der wichtigste Satz,
    danke.
    LG
    Gartenarbeit

  • Ich habe lange überlegt, wie sich mein weiterer Einstieg hier gestalten soll. Jetzt sitze ich vorm Rechner und schreibe doch einfach los. Seit meinem letzten Eintrag ist jede Menge passiert, ich habe viel zu viele Kilometer hinter mich gebracht, viel zu viele Stunden mit Gedankenwirrwarr wach gelegen und viel zu wenig Nahrung zu mir genommen. Aber das sind Zeiten, die ich immer mal wieder durchlebe, um dann irgendwann doch wieder bei mir anzukommen.

    Bei mir ankommen. Das ist ein Schlüsselpunkt in meinen Überlegungen. Es gibt viel Ablenkung im Leben, um sich nicht mit sich selbst beschäftigen zu müssen. Menschen, Partys, Drogen usw. usf. Eine weitere Überlegung: Wenn diese Ablenkung zur Abhängigkeit wird. Wenn z.B. auf einmal ein Mensch nicht mehr da ist und der Körper in elementaren Dingen versagt, er z.B. keinen Hunger mehr hat, keinen Schlaf mehr verträgt, keine Lust - in welche Richtung auch immer - mehr verspürt ...

    Wie dumm ist es, wenn man sich selbst nicht mehr spüren kann. Wenn das Gefühl präsent ist, dein Inneres sitzt irgendwo in einem großen Garten und hat es sich mit einem guten Buch in einem schattigen Baum bequem gemacht und egal wie sehr du suchst, du findest dich nicht. Wenn deine Gedanken inhaltlos sind und deine Worte gedankenlos. Wie dumm, wenn man eigentlich weiß, wie es ist: ich bin ich selbst!

    Jeden Tag fragen wir uns doch aufs Neue: Wer sind wir wirklich. Die Welt ist hart und jeder Tag hält neue Überraschungen bereit, die einen sind schön, die anderen lassen uns zweifeln. Im Grunde stehen wir alle vor den gleichen Problemen - mehr oder weniger - und müssen einen Weg finden, damit umzugehen. Einige tun es mit Drogen, um nicht spüren zu müssen. Andere suchen sich Menschen dazu.

    Runter kommen. Von was auch immer - von Alk oder vom Menschen - ist immer schwer. Wollen bedeutet der erste Schritt und doch ist es vom Wollen zum Tun bereit sein ein harter Weg, ein langer Kampf, durchzogen von immer weiterer Ablenkung. Ablenkung von der Angst vor sich selbst.

    Warum habe ich Angst vor meinen Gefühlen und Gedanken? Verantwortung übernehmen. Verletzt werden. Verletzen. Immer vorwärts führt mich mein Weg, klar mit Umwegen, wie soll es sonst gehen. Und doch vorwärts, denn ich komme immer an - bei mir.

    Was treibt Menschen dazu, sich nicht selbst spüren zu wollen. Die Frage habe ich für mich beantwortet. Auch heute noch missfallen mir manchmal meine Gedanken und meine Gefühle. Ehrlichkeit zu selbst. Das ist oft ganz schön hart. Wer bin ich, was sind meine Wünsche, was meine Bedürfnisse. Sehr lange habe ich mich verleugnet. Mich versteckt. Klar hinter Drogen. Klar hinter Menschen. Und natürlich hinter dem ganzen Rattenschwanz der dies nach sich zieht. Ablenkung von mir selbst.

    Ablenkung mag ein ziehender Faktor sein, aber jede Unruhe und jede schlaflose Nacht zollt irgendwann seinen Tribut. Vor sich selbst kann man im Grunde nicht weglaufen. Es gibt nicht genügend Drogen dafür - nur den Tod. Es gibt auch nicht genug Menschen dafür - nur das Unglück.

    Ich wünsche euch allen einen angenehmen Abend. Bis bald.

    k.

  • In Beziehungen stehen wir Menschen jeden Tag zueinander. Es gibt Beziehungen, die heben uns höher und es gibt Beziehungen, die drücken uns nieder. Es gibt Beziehungen, die tun uns gut und andere wiederum tun uns schlecht. Dabei geht es oft gar nicht darum, ob wir in der Beziehung zu einem Menschen körperliche oder seelische Gewalt angetan bekommen oder tun, sondern eigentlich fängt es schon viel früher an sich zu identifizieren, ob diese Beziehung mir oder dir Mensch gut oder schlecht tut.

    Es fängt doch bereits da an, ob man sich mit gefühlter gleicher Augenhöhe gegenüber steht. Ob man nebeneinander dahin schreiten kann, ohne sich gegenseitig zu blockieren oder gar zu stoppen. Ob man mit Respekt und Ehrlichkeit vor- und zueinander lebt und ob die Ehrlichkeit der jeweiligen Selbstwahrheit des Gegenübers überhaupt ver- bzw. ertragen wird. Ob man das gleiche will und / oder die Bedürfnisse aneinander angleichbar sind. Was nicht passt, kann immer passend gemacht werden, aber mit welchen Einschränkungen?!

    Letztlich kann ich für mich nur wieder feststellen, es ist wie es ist. Auch eine Beziehung zu einem Menschen ist wie sie ist. So lange sie mich (und mein Gegenüber) hebt und mir (meinem Gegenüber) gut tut, will ich sie nicht loslassen. Wenn der Schuh passt, dann passt er eben. Wenn die Beziehung mich (oder mein Gegenüber) aber nieder drückt und es mir (oder meinem Gegenüber) schlecht geht, muss ich sie loslassen. Wenn der Schuh nicht passt, dann passt er eben nicht. Loslassen – mal wieder und doch mit der Zeit und ein bisschen Übung schon viel leichter: Gesagt - Getan.

    Was nicht heißt, ich mache es mir einfach. Wirklich nicht. Es ist nicht so, dass mich Loslassen gefühlt völlig kalt lässt, auch wenn ein Schutzmechanismus im Körper dies ausstrahlen mag. Oft blutet mein Herz tausende von Tränen. Manchmal ist es Wut, manchmal ist es Traurigkeit, dass nicht alle Wünsche in Erfüllung gehen. Das Leben ist eben oft infiziert von Vergangenheit und Idealisierung. Und doch, was nicht satt macht wenn man hungrig ist, macht eben einfach nicht satt und hungrige Sehnsucht ist unheilbar.

    Oft hinterlassen vergangene Beziehungen große Löcher in uns und unseren Leben. Die gilt es dann auszufüllen. Manchmal durch Ablenkungen – ich schrieb es bereits – manchmal kriegen wir die Kurve und können schneller wieder zu uns selbst finden, je nachdem welchen Weg wir bereit sind zu gehen und welchen Weg wir bereits gegangen sind. Zeit heilt. Auch wenn es unglaublich weh tut und auch wenn Narben lange brauchen zu verheilen und meist immer sichtbar bleiben. Viele Narben trägt mein Herz. Und ich liebe jede einzelne.

    So wie ich auch jeden Menschen, der mir die Narbe verpasst hat, liebe. Egal ob süchtig oder egoistisch oder unsicher (…). Menschen, die mich begleitet haben oder mich teilweise noch immer irgendwie aus der Ferne begleiten. Es sind Menschen, die mir halfen, die zu werden, die ich jetzt bin – ICH. Menschen, die mir halfen, mich selbst zu finden und sei es nur durch Spiegelwirkung. Ich wünsche jedem dieser Menschen nur das Beste. Möglichst viele Erfahrungen, durch die sie lernen können, möglichst früh zu machen, um daraus zu lernen.

    Manchmal muss man durch die Hölle gehen um bei sich selbst anzukommen. Um es zuzulassen, dass man ist wie man ist und sich im Grunde nicht ändern kann – nur den Umgang mit sich selbst. Mein Freund, der mich dazu brachte, hierher zu kommen ist im Eiltempo zu seinem Suchtknecht zurück gekehrt. Ich kann nichts dagegen tun, außer mich selbst zu schützen. Und das tue ich mit jeder Faser meines Körpers und Geistes. Ich habe den gebrauchten Abstand, damit es mir nicht mehr das Herz in tausend Stücke zerreißt, auch wenn es blutet darum, jeden Tag.

    Wenn ich mich heute entscheiden muss zwischen dir und mir und das heißen würde, für dich und gegen mich - ich würde mich immer für mich entscheiden. Mich niemals mehr außer Acht lassen – jedenfalls nicht soweit, dass es mir nicht gelingen würde, mich wieder zu finden. Manchmal muss man eben Egoist sein und sich selbst schützen. Egal ob Tränen oder die besten Beteuerungen fließen. Wünsche werden nun mal nicht immer wahr. Und es gilt auch heute nicht mehr das Prinzip im Zweifel für den Angeklagten.

    Die Augen sind geöffnet und alles was passiert, zeigt mir immer wieder, wer ich bin. Zeigt mir immer wieder, warum ich dies und jenes getan habe. Es gibt Beziehungen, zu denen ist man bereit und es gibt Beziehungen, die man erst später leben kann oder manchmal auch nie. Es gibt Beziehungen, die machen satt, es gibt Beziehungen, die sättigen nicht und es gibt Beziehungen, die einen gewissen Ausgleich dazwischen schaffen. All das habe ich erkannt für mich und all das ist genau das, was es ist – es ist einfach so.

    Einen lieben Gruß in den Abend.

    k.

  • Halo koketterie,
    ich hab hier noch nie gelesen, aber ich habe die letzten zwei Texte gelesen und ich muß heulen, weil ich bin die letzten Tage auch nur voller Schmerz und weiß gar nicht wirklich wie ich damit umgehen soll.

    Du schreibst so toll, das berührt mich gerade total. Weil es ist wirklich so, ich versuche auch vor mir wegzulaufen. Aber man wird sich wohl auch irgendwann wiederfinden. Und dann hat man eben eine Narbe mehr. Naja, wollt eigentlich nur sagen, das der Text klasse ist.

    LG empty

  • Erwartungen: wenn Wünsche keine positive Engergie mehr in die Welt senden, sondern zu einem fixen Prinzip werden; wenn Hoffnungen Spannungen hervorrufen, weil sie nicht erfüllt werden - bis Glauben zur Tatsache wird. Erwartungen haben macht kaputt. Wer kennt das nicht: "Ich habe erwartet und wurde enttäuscht." Wenn Wünsche und Hoffnungen zu Erwartungen werden, kann man nur verlieren. Dann wird die eigene Realität aus Illusionen aufgebaut.

    Erwartungen kann man nicht gerecht werden, wenn man zu sich selbst stehen will. Erwartungen gehören nicht in eine Beziehung oder Freundschaft, die auf gleicher Augenhöhe funktionieren soll. Jeder lebt in seiner eigenen Welt in seinem eigenen Kopf mit seinen eigenen Gedanken, Gefühlen und Handlungen. Jeder so wie er kann und will. Niemand anderes sollte bestimmen wollen oder können, was richtig oder falsch für Jemand anderen als für sich selbst ist. Schon das fällt doch den meisten Menschen schwer.

    Was ist normal? Normale Erwartung von etwas haben ...? Wer bestimmt denn, was normal ist? Das sollte doch jeder für sich selbst und vor allem ohne Wertung gegenüber anderen tun. Wenn eine Beziehung oder eine Freundschaft darauf basiert, dass Erwartungen erfüllt werden, dann steht doch die Krise direkt bevor. Gefühle dürfen ebenso nicht auf Erwartungen gestützt sein. Dann sind sie nicht echt. Ich liebe doch nicht obwohl oder weil, sondern ich tue es einfach.

    Gefühle können doch nicht darauf basieren, weil ich etwas bekomme oder geben kann. Gefühle sind doch einfach da. Ich mag, mag nicht, liebe oder eben nicht. Alles andere begründet sich auf falschem Egoismus. Ich bin doch wie ich bin und habe die Gefühle, die ich habe. Muss und kann sie nicht begründen mit deshalb. Und heißt doch auch nicht, wenn ich liebe muss das zwangsläufig erwidert werden. Kinder lieben ihre Eltern, die sie schlecht behandeln. Sie tun es einfach. Das ist ihr Gefühl.

    Eine Beziehung kann nicht die Erwartung auf Übernahme von Verantwortung für Jemand anderen sein. Die Verwantwortung bleibt immer bei einem selbst. Es heißt doch Eigenverantwortung. Warum übernimmt denn nicht jeder erst einmal Verantwortung für sich selbst und sein eigenes Handeln. Warum schaut denn nicht jeder mal in welche Schublade er seine Verantwortung sich selbst gegenüber versteckt hat und schaut dann in den Spiegel und schämt sich, weil er das wo vergessen hat.

    Erwartungen haben ist die eine Sache. Eine andere Sache ist, wenn man immer Erwartungen anderer entsprechen will. Wie soll sich Jemanden mögen, der sich selbst nicht sehen kann? Wie soll ich Jemanden mögen, den ich nicht sehen kann?! Was würdet ihr tun mit Jemandem, der seine innere Leere mit euch ausfüllen muss, damit er satt wird? Ich wünschte oft, mich hätte mal Jemand geschüttelt und mir die Augen aufgerissen, aber was hätte es genutzt???

    Es ist so schön einfach, so schön ideal, die Eigenverantwortung abzugeben und sich auf den Verantwortungsbereich eines anderen Menschen zu verlagern. Dann hab ich immer Jemand anderen, dem ich die Schuld für mein Versagen geben kann... Du hast ja nicht ..., also konnte ich ja auch nicht ...! Den Schuh passend machen, indem man den Fuss abschneidet. Das ist doch irre. Das tut doch weh. Das kann nur weh tun.

    Jemand anderen in sich aufsaugen, den Energieakku leersaugen, damit der eigene gefüllt wird - das muss man tun ohne Rücksicht auf Verluste, weil das eigene Leben davon abhängt, weil sich das eigene Leben, die eigene Existenz, darauf aufbaut. Leider ist diese Energie aber kein unendliches Gut. Es ist gefährlich für beide Seiten. Wollen wir uns alle gegenseitig aussaugen wie Vampire, um am Leben bleiben zu können? Ist es nicht viel effektiver seinen eigenen Akku mit seiner eigenen Energie zu füllen.

    Wollen wir uns ewig diktieren lassen von dem inneren Knecht, der nach mehr schreit, wie ein ganz NORMALER Junkie? Weil wir abhängig sind von der Zuneigung, dem Gefühl und dem Handeln anderer Menschen? Wollen wir uns ewig an einer Geschichte festhalten, die nicht funktioniert für uns, weil wir alle Individuen sind und somit wir alle individuelle Wünsche, Hoffnungen und auch Probleme haben, die sich dann auch noch im Laufe der Zeit ändern? Bedeutet das Lieben?

    Bedeutet Jemanden Lieben wirklich, dass ich mich verantwortlich fühle für Jemand anderen? Bedeutet Freundschaft wirklich, dass ich mich verantwortlich fühlen muss für mein Gegenüber? Bedeutet Beziehung, dass ich Erwartungen habe und Erwartungen erfülle? Presse ich mich damit nicht eigentlich nur in ein Raster, was schon ewige Zeiten nicht funktioniert, außer beide Gegenüber wollen genau das? Wer will das??? Bedeutet das nicht viel mehr, ich gebe meine Verantwortung ab?!

    Bedeutet Jemanden Lieben denn nicht eher, sich nicht im Weg stehen zu wollen, sich nicht in der persönlichen Entwicklung stoppen zu wollen, Hochheben wollen, Laufen lassen wollen, sich daran erfreuen können, das Beste wünschen, die schönsten Hoffnungen mit auf den Weg geben, Mitgefühl empfinden, Verständnis haben ohne alles verstehen zu müssen, Loslassen was losgelassen werden will, Grenzen setzen, wenn es Schaden anrichtet. (...)

    Grüße in den Samstag Abend.

    k.

  • hallo koketterie,
    ich bin seit einigen Tagen hier am schauen und habe schon unendliche Tränen geheult, weil ich mich immer und immer wieder finde.

    Deine Beiträge sind es insbesondere- gnadenlos, aber ehrlich- zu sich selbst und anderen.

    Ja ich selbst bin , nee stopp- war- mit einem alki zusammen (3 Jahre) und habe es das erste Jahr überhaupt nicht mitbekommen.
    In der anderen Zeit haben wir einige (nicht wenige) Abstürze "bewältigt" in denen ich mehr und mehr an meine Grenzen gekommen bin. Es hat sehr lange gedauert, daß ich feststellte, co- abhängig zu sein. Diese Einsicht war sehr schmerzhaft.
    Ewig habe ich Schluß gemacht, wieder und wieder "habe ich ihm die Hand gereicht". Ja heute denke ich, er glaubt eh, daß ich ihn nie "fallen" lassen werde.
    Tja und werde ich das tun? Im Moment sieht es gut aus- der letzte Absturz (3 Wochen her)- und noch hatten wir keinen Kontakt.
    ABER- er hat noch nen Schlüssel von mir- hm, und bald Geburtstag.
    Soll ich mich melden oder nicht.
    Leider bin ich noch sehr zwiespältig- ich weiß, er und ES tut mir nicht gut- dennoch ist er aber ein sehr liebenswerter Mensch, den ich unheimlich gerne habe, wenngleich ER das schon lange nicht mehr glaubt.
    Dennoch sind seine Eigenarten, welche sich , so nehme ich es an, aufgrund seiner Sauferei entwickelt haben, nicht mehr für mich akzeptabel, denn mir geht es dadurch psychisch immer mieser.
    Deshalb habe ich mich ja diesmal auch zur entgültigen Trennung entschlossen, aber mir zerspringt fast das Herz. Zweifel plagen mich, ist das richtig? Ihn im Stich lassen, es ist doch ne Krankheiit.
    blablabla- meine Güte, der Kopf sagt so, der Bauch so.

    Mir ist klar, daß alle hier im Forum solche Zeiten durch haben, ist man aber mittendrinn, fühlt man sich aber nur sch...

    Bitte verzeih - es ist sicherlich alles etwas wirr geschrieben, aber es sprudelte so aus mir heraus.

    liebe Grüße von Jette

  • Guten Tag, meine Name ist Katrin. Ich bin Drogenabhängig und Co-Abhängig. Ich bin ein Suchtmensch. Ich bin heute 28 Jahre jung und doch erst vor 1,5 Jahren geboren worden. Vielleicht bin ich auch ausgeschi... worden, denn die Geburt fühlte sich schrecklich und grausam an und die Nachwehen drücken mich noch heute immer weiter hinaus aus dem Schoß der warmen und gemütlichen Suppe meiner Mutter seelige Verantwortungslosigkeit und manchmal, wenn der Engel Wind seine Flügel schlägt, fühlt sich das zurück gebliebene Fruchtwasser auf meiner Haut ganz kalt an. Ich erinnere mich oft an die Vergangenheit, manchmal bin ich traurig und einsam, denn es fühlte sich so schön einfach an ... damals.

    Meine Mutter streichelte mich oft, ließ ihre Hände liebevoll auf ihrem Bauch ruhen und summte mir dabei süsse Lieder vor. Ich hörte jeden Ton, auch wenn er von irgendwo aus dem Nirgendwo zu kommen schien. Ich vertraute meiner Mutter, ließ mich einfach berieseln. Ich wusste ja ganz genau, sie tut mir Gutes, ernährt mich mit ihrer endlosen Kraft und ihrem endlosen Willen. Manchmal aß sie etwas, was mir nicht schmeckte, aber hey ..., man kann ja nicht alles haben. Wenigstens hatte ich ein warmes Plätzchen und brauchte mich um nichts kümmern, außer in ihr zu liegen und mich wiegen und treiben lassen. Und wenns mal Rosinen gab (ich mag definitiv keinen Rosinen), dann brachte ich sie eben dazu, kotzen zu müssen. Man tut ja, was man kann.

    Und doch störte mich etwas in meiner Ruhe. Manchmal hörte ich laute Stimmen streiten. Der Körper meiner Mutter rumorte dann immer. Ich fühle, wie sich die Darmwindungen verspannten, merkte, wie das Blut wörtlich an meinen Ohren vorbei rauschte. Das war höchst unangenehm und ich trat mit meinen kleinen Füsschen stets gegen die Wände, die mich fest und sicher umschlossen hielten. Es sollte endlich aufhören, was auch immer da vor sich ging. Das geht doch nicht, dachte ich mir immer, die müssen doch Rücksicht auf mich nehmen, ich bin doch noch so klein und schwach, so müde und hungrig. Ich brauche Hilfe von euch und kann überhaupt keinen Stress vertragen. Ich brauche Liebe und kein wütendes Gezehter. Ich bin auf euch angewiesen, kann nicht allein!

    Und ich dachte auch, ich sche... auf die Welt da draußen. Die ist mir viel zu hart und viel zu gemein. Ich merk doch, was sie mit meiner Mutter anstellte. Merkte, wenn sie weinte oder lachte. Jedes Mal bebte alles. Das fühlte sich so falsch an. Eine Erschütterung nach der anderen. Das kann nicht gut für mich sein. Ich fühle es ganz genau. Und meine Mutter schien das ganz genauso zu sehen. Fest presste sie stets ihre schönen Beine zusammen und behielt mich mit Gewissheit an unsichtbaren Fäden in sich. Ich genoß das Gefühl alles unter Kontrolle zu haben. Es schadete doch Niemandem. Ich fiel ja niemandem zur Last. Störte nicht, nervte nicht und es fiel auch gar nicht auf, dass ich nicht da war - denn ich war ja noch nie da - wem also sollte ich fehlen?!

    Und mir fehlte das alles schon mal gar nicht. Wie kann mir schließlich etwas fehlen, was ich nicht kenne? Und was sollte mir auch fehlen? Ich hatte doch alles was ich wollte - bis auf ein paar Ausnahmen (manchmal schlechtes Essen oder erschütternde Beben), aber ..., nun ja ..., man kann halt nicht alles im Leben haben. Ich mochte mein Leben!!! So schön einfach und kontrollierbar und überhaupt ... geliebt, versorgt und mollig warm eingepackt in eine Suppe aus Träumen und Gedankenlosigkeit. Die Mutter wirds schon richten, dass es mir gut geht. Schließlich hat sie mich doch in ihren Bauch gepackt und schließlich will sie ja auch nicht, dass ich aus ihr rauskomme. Also fleißig weiter faul bleiben. Nur die nötigsten Abwehrbewegungen machen, damits auch nicht unbedingt lästig wird.

    Ja, und dann kam der Hammer ... ! Was soll ich sagen, eines schönen Tages, es war arschkalt da draußen. Ich weiß das, denn ich war mittlerweile so verbunden mit meiner lieben Mutter, dass ich ihre Gänsehaut spüren konnte. (Heute weiß ich, wir Menschen haben dem kalten Übel den Namen Winter gegeben.) Ich spürte wieder eines dieser üblen Beben anebben. Hörte eine laute Stimme brüllen und meine Mutter heulte sich die Augen aus dem Kopf. Sie diskutierte diesmal jedoch nicht lange. Ihr war klar, dass sie meinem Vater, harte Verantwortung, mit keinem Blick mehr bezirzen konnte, dass ihr die Argumente ausblieben, um ihn umzustimmen. Mir war das durchaus nicht klar! Ich wollte nicht! In keinem Fall wollte ich mein Versteck verlassen.

    Aber ich konnte mich nicht festhalten. Die Fäden waren weg ... Arrggggg ... Hilfe ... S.O.S. ... ich fiel und ich fiel. Irgend etwas drückte und quetschte mich. Kein Abwehren half mehr. Es war alles so rutschig. So glatt. Ich fühlte keine Wände mehr um mich. Unendlicher Raum. Ich hatte so Schiss, mir war so übel, ich bekam keine Luft, verstand das erste Mal, was es bedeutet, zu sterben. Ich fühlte mich einsam, unverstanden, ungeliebt, hässlich und war unglaublich wütend. Ars...wütend!!! Wie konnte mir das passieren? Womit hatte ich das verdient? Ich war doch immer so nett, so pflegeleicht, hab die meiste Zeit die Füsse still gehalten und bin auch sonstwie gar nicht mit böswilligem Verhalten aufgefallen. Ich bin doch ein liebes Kind und muss doch gehalten werden. Ich hab doch nur das Nötigste genommen und alles gegeben, was ich hatte.

    Ich verstand die Welt nicht mehr. Aber das war ja auch irgendwie klar. Ich kannte diese Welt da draußen ja auch nicht. Und ich wollte sie ja auch gar nicht kennen lernen. Schließlich - ich sagte es bereits - kann sie nicht gut sein. Viel zu groß und viel zu viele Möglichkeiten. Ich betone noch einmal: Ich war echt wütend! Und ich war echt aufgeschmissen! Alles neu! Alles anders! Alles schutzlos! Alles doof! Ich schrie mir die Seele aus dem Leib. Aber half alles nix - da war ich wohl. Nackt. Den großen Faden, der mich nährte, schnitten sie ab. Einfach ab. Hungrig und Nackt - was für ein Pein. Was für eine Qual. Was für ein Schmerz. Was für ein Scham. Übel! Ich musste allein Atmen. Ich musste den Gestank riechen. Ich musste meine Füsse und meine Arme ausstrecken, sie bewegen. Ich musste die Augen öffnen und musste mir alles ansehen. Ich musste mich anstrengen - ich konnte mich nicht wehren. Einfach nicht wehren. Ich hatte vollkommen die Kontrolle verloren.

    Das Ende vom Lied ... *Reusper Reusper* ... Guten Tag, meine Name ist Katrin. Ich bin Drogenabhängig und Co-Abhängig. Ich bin ein Suchtmensch. Ich bin heute 28 Jahre jung und doch erst vor 1,5 Jahren geboren worden. Vielleicht bin ich auch ausgeschi... worden, ... ich sah meiner Mutter in Augen und sah ihre Liebe, mit der sie mich festgehalten hatte. Ich sah in die Augen meines Vaters und sah seine Liebe, mit der er mich losgelassen hatte und wusste das erste Mal, was es bedeuten würde, zu leben. Ich verzieh ihnen beiden, denn ich liebe sie ebenso sehr, wie sie mich lieben - jeder auf seine eigene Art. Meine Mutter, die mir meine Vergangenheit schenkte und meinen Vater, der mir meine Zukunft schenkte. Und ich schenkte ihnen ein dankbares Lächeln und bemühe mich seither, mir jeden Tag selbst zu verzeihen, dass ich so sehr wütend war und manchmal auch so undankbar. Und ich versuche seither jeden Tag mein neues Leben bestmöglich zu leben, damit mein Vater und meine Mutter sich nicht mehr wegen mir streiten müssen. Ich kann einfach nicht anders. Das, liebe Leser und Leserinnen, liegt in meiner Natur!


    Abschließend an alle Mütter und Väter dieser Welt, bitte nehmt euch ernst genommen in eurer Rolle. Wir Kinder haben euch lieb - immer! Ich denke an euch alle, wenn ich das nächste meine von ganzem Herzen geliebte gute Mutter und meinen von ganzem Herzen geliebten tollen Vater umarmen werde ;)

    k.

    O-Ton 123 Blitz: Die Gefühle sind verworren, doch ich fühl mich wie neu geboren. Ein Schlag mit hundertfacher Kraft, atme Hitze dieser Nacht. Lass die Leute einfach reden, sowas passiert echt nicht Jedem. Sag zu dir selbst, das brauchst du dringend. Breit die Flügel aus und spring. Hundert Farben, die ich nicht sehe, tausend Narben auf meiner Seele. Ach so weit und doch so nah, es ist so leicht und doch so hart. Mein neues Leben ist geboren, doch meine Sehnsucht ist verloren. Ich fühl, jetzt fängt das Beben an, geb alles was ich geben kann. Lass die Geister einfach schlafen. Ich fühl, dein Schiff verlässt den Hafen. Sag zu dir selbst, das brauchst du dringend, breit die Flügel aus und spring. So weit und doch so nah.

    kk.

  • Das Wichtigste ist, ich kann es fühlen.

    Ich kann euren Schmerz fühlen. Fühle eure bittere Ernüchterung über die eigenen Erkenntnisse. Die Enttäuschung, dass das Verhalten des Gegenübers scheinbar unveränderbar ist. Oder den Irrglauben, dass sich dieses Verhalten in Positiv ändern wird, wenn ich gebe oder noch mehr gebe. Die Unsicherheit, was man tun soll, weil man liebt oder mag.

    Ja, ich behaupte, wohl jeder hier - der die Tür aufgemacht hat und einen Schritt hinaus gewagt hat - kann das nachvollziehen. Hat es doch an eigener Haut erlebt, diese Irritationen der Gefühlswelt. Und es fühlt sich furchtbar an. Vor allem fühlt es sich furchtbar an, wenn man sich selbst eingestehen muss, dass man selbst etwas falsch gemacht hat.

    Vielleicht tritt dieses Gefühl auch erst später ein. Später wenn man bereits losgelassen hat. Wenn man sich selbst ganz sicher ist, man WILL keine weitere Runde mehr drehen. Man WILL sich selbst ernst nehmen und nicht genauso wie der Partner daran glauben, dass man diesen sowieso nicht fallen lässt.

    Sich selbst ernst nehmen. An sich selbst glauben. Sich selbst anschauen. Wann habt ihr das letzte Mal gelächelt? Innerlich und äußerlich? Habt ihr wirklich Spaß an der Sache? Fragt euch mal - Habe ich Vergnügen an dem, was ich tue? Wenn ihr die Frage bejahen könnt, dann habt ihr eure Antwort. Wenn ihr euch die Frage verneinen könnt, dann auch.

    Es geht doch darum, was will ICH! Klar will ich einen Partner. Wer will das nicht?! Klar will ich helfen. Wer will das nicht. Aber was will ich für mich? In Ewigkeiten die Füsse still halten? In Ewigkeiten unablässlich vorsichtig sein? In Ewigkeiten aussaugen, weil ich abhängig bin? In Ewigkeiten aussaugen lassen, weil du abhängig bist? WAS WILL ICH?! Was erhoffe ICH MIR von MEINEM Leben?

    Vielleicht muss man sich vor Augen halten, dass man nicht nur sich selbst Schaden damit anrichtet, sondern auch dem Partner schadet. Vielleicht muss man sich vor Augen halten, ich gehe weil ich nicht weiter diese Verantwortung tragen will, indem ich zuschaue oder versuche zu handeln und zu verändern. Ich gehe gerade WEIL ich liebe. Welchen Preis bin ich bereit zu zahlen, damit ich in Ruhe lieben darf?

    Einmal stand er vor mir und bettelte mich förmlich über eine Stunde an, ihm zu helfen, indem ich ihm mein Auto geben sollte, damit er - wie er sagte - jetzt ganz schnell arbeiten gehen könne. Er war total auf Entzug. Meine Antwort lautete diesmal ((das ERSTE Mal)) Nein. Auf das Warum nicht, konnte ich nur antworten, weil du mir dazu zuviel Wert bist. Er konnte das nicht verstehen. Musste er auch nicht...! Mir reichte es, wenn ich es tat!

    Als ich meine Schlüssel wieder hatte und die Last los war, seine Schlüssel zu haben, war mir, als hätte ich GEFÜHLT ein Stück meines Lebens wieder. Ich hab einfach diese Tür zugemacht! Und es hat alles unglaublich weh getan. Ich war geschockt. Ich konnte nicht mal weinen - über Wochen. Zu seinem Geburtstag schrieb ich ihm via Internet eine Sms ohne Namen und ohne Bezug zu mir, nicht mal in meinem Schreibstil. Aber selbst das war auch erst nach über sechs Monaten.

    Ich WOLLTE etwas, wusste nicht genau was, aber ich WOLLTE in keinem Fall mehr das! Es war ein schwerer Weg und doch versuchte ich einfach es sportlich zu nehmen. Jeden langsamen Schritt in mein eigenes Leben, noch so klein - ich wusste, wenn ich das jetzt durchziehe für mich (und egal wie weh es tut) - dann wird es das nächste Mal einfacher sein. Hab keine Angst davor!!!

    Als ich meine schwere Futonmatraze versuchte zu verschieben (ich räumte meine Wohnung gänzlich um, um mich selbst neu zu definieren), und es mir nicht gelang, hab ich wie wild auf sie eingeprügelt und sie wütend angeschrien: Du kriegst mich nicht klein, egal wie aalglatt du bist. Und ich habe mich nie mehr klein kriegen lassen.

    Klar hatte ich ein schlechtes Gewissen.. Wie auch sonst, kannte ich ja nichts anderes - außer ihm gerecht zu werden. Aber wie gesagt: Erfahrungen sind Wiederholungen. Beim ersten Mal noch schwer. Beim zweiten Mal schon nicht mehr so sehr. Ich wollte endlich mal mir gerecht werden, wenn es schon sonst keiner tut!

    Manchmal muss man eben einfach Egoist sein und sich selbst schützen. Was hat der Verlust an ihm mir gebracht? Mehr als ich JEMALS zu hoffen gewagt hatte. Ich lache wieder. Ich hab Spaß an meinem Leben. Es ist nicht alles super, aber das ist es nie. Doch ich habe viel weniger Angst davor. Ich habe viel mehr Selbst. Selbstwert. Selbstvertrauen. Selbstliebe. (...)

    Das Wichtigste ist: ich kann es fühlen.

    P.S. Es gibt nichts zu verzeihen! Es gibt nur dem Finder zu danken!

    Einen lieben Gruß in den Dienstag Abend.

    k.

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