für dich tu ich alles

  • Hallo, bin neu und meine Story erstmal in Kurzform:

    Mit Anfang 20 als hilfswütige Studentin meinen jetzigen Mann kennengelernt, der damals schon trank.
    7 Jahre Beziehung, am Ende bei mir der Leidensdruck so, dass ich die Trennung schaffte.
    3 Jahre später endlich bei ihm der Leidensdruck so, dass er trocken wurde. Allerdings erst, als er wegen GEsundheitsproblemen ins Krankenhaus kam.

    Er wurde wie durch ein Wunder ein anderer Mensch und machte sich daran, sein Leben zu ordnen und sein Studium endlich zu beenden.
    Und dafür brauchte er natürlich mich.
    Und nun war er trocken, also musste (?) ich ihm doch helfen.
    Und half und half und half.
    Und vernachlässigte meinen Beruf, meine GEsundheit und später meine Kinder, die wir dann zusammen hatten.
    Wir inzwischen verheiratet, zwei Kinder, und sein PRojekt war jetzt unser Projekt. :shock:

    Vor einem halben Jahr war alles geschafft:
    Er war im bürgerlichen Leben angekommen, hatte seine Ausbildung abgeschlossen und den Berufseinstieg geschafft und verdiente endlich Kohle. Wir hatten usnere beiden Kinder und da kauften wir auch gleich auf Kredit ein Haus.

    Und ich dachte: Jetzt kannst du dich mal langsam wieder um dich selbst kümmern. PUstekuchen :cry::cry::cry:

    Stattdessen bekam er vor 6 Wochen einen richtig extremen Rückfall.
    Mir wird jetzt klar, dass das sich schon länger ankündigte, aber ich hatte es nicht so recht wahrhaben wollen, war selbst irgendwie realitätsfern. :roll:

    Die Folge:
    Er wird aggressiv, mindestens verbal.
    Er hasst mich.
    Er geht nicht mehr arbeiten.
    Unsere finanzielle Zukunft (Haus!) steht in den Sternen.
    Und mir ist klar: Ich will die Trennung, d.h. ich betrachte uns bereits als getrennt. :twisted::twisted:

    Zurzeit bin ich alleine in dem Haus, aber er will eigentlich zurück, um Geld zu sparen, aber ich merke, dass ich das auf keinen Fall mehr will.
    Ich ertrage ihn nicht mehr, ich brauche meine Ruhe.

    Und in dieser Ruhe merke ich erst, was ich die ganze Zeit gemacht habe: Totaler Wahnsinn :twisted::twisted::twisted: .
    Meine Kontakte vernachlässigt, mich vernachlässigt, die Kinder vernachlässigt.
    Und zwar erstens für das "Projekt", aber vor allem auch einfach, weil er es so wollte. Wie oft habe ich versucht, mich dagegen zu sträuben. Aber in allen Dingen war er derjenige, der im Zweifel seinen Kopf durchgesetzt hat, entweder mit Schmeicheln oder zunehmend auch mit Brüllen und Nötigen.
    Und ich habe bis zu seinem Rückfall nicht eine Sekunde an Trennung gedacht. :(

    Das ist doch irgendwie krank, sogar sehr krank! :roll:

    Aber wenigstens ist es mir jetzt klar.
    Und ich kann ihm nur dafür danken, dass er sich aufführt wie der Teufel persönlich, sodass ich gar nicht erst in Versuchung kam, mich mit ihm auf faule Weise zu versöhnen.

    Aber es liegt ein steiniger Weg vor mir:
    Die ganzen praktischen Fragen (Finanzen, Haus, werde ich Unterhalt an ihn zahlen müssen) und dann wird er bestimmt mit seinem Psychoterror weiter machen...

    Und dazu noch die Trauer, denn ich habe ihn geliebt.

    Soweit erstmal
    Doro

  • Hallo Doro,

    herzlich Willkommen hier!

    Da steckt aber Power drin bei dir, meine Güte. Wenn du die Kraft nimmst, die du all die Jahre für ihn aufgewandt hast, und sie jetzt für DICH nimmst, dann aber...!

    Dein Thread heißt: "Für dich tu ich alles."
    Als ich das gelesen habe, da haben sich mir die Haare gestellt. :shock:

    Wenn ich dich aber jetzt so lese, dann finde ich, das Ding könnte besser heißen:

    Für MICH und mein Leben, und auch das der Kinder, tue ich alles was not-wendig ist... oder so ähnlich... :wink:

    Schön, daß du hierhergefunden hast, komm gut an!

    Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Doro,

    Super, endlich eine die weiß was sie will.

    Ich würde sagen, du bist auf der Überholspur. Brech den Vorgang nicht ab, sondern schließ ihn ab.
    Alles andere wird sich finden.

    Viel Glück

    vergissmeinnicht

  • Ja, das mit dem Titel bezieht sich auf die Vergangenheit.

    Richtig, mein Motto ist jetzt: Für mich und die Kinder tu ich alles. :idea:

    Im Augenblick sind die Fronten halt sehr klar. :wink:
    Eigentlich habe nicht ich mich getrennt, sondern ganz klar er, bloß dass er nicht ausgezogen ist, sondern sich einfach trinkend im Wohnzimmer verschanzt hat.
    Erst gab es eine Phase von ca. 14 Tagen, in denen er wieder das alte Trinkschema hatte und ich am Boden zerstört war. Dann wurde er immer aggressiver, bis es schließlich eskalierte und ich mich so bedroht fühlte, dass ich die Polizei rief und da ist wiederum bei ihm was gerissen und seitdem betrachtet er mich als Feindin. Ich weiß auch nicht, ob ich das mit der Polizei gemacht hätte, wenn ich nicht tatsächlich an jenem Abend selbst was getrunken hätte. :lol::lol::lol:
    Das war echt so! :lol::lol::lol:
    Ich trinke sonst wirklich nie, aber sein Rückfall hat mich so verzweifelt gemacht und wir hatten da von Nachbarbesuchen diesen Kräuterlikör rumstehen und da dachte ich: JEtzt will ich auch mal abschalten.
    Und ich vertrag eh nichts, aber vielleicht hat das die Hemmschwelle auch bei mir herabgesetzt.

    Ich habe lange mit mir gehadert, ob das mit der Polizei nicht zu viel für ihn war, aber mittlerweile denke ich: Nein, das war genau richtig, denn hier hast du endlich zum ersten Mal "Stopp" gesagt, eine Grenze gezogen, die sogar er versteht. :twisted:

    Aber er war sehr sehr wütend über die Polizeiaktion und statt sich zu entschuldigen, war ich die Böse, die "wegen nichts" einfach so hysterischerweise die Polizei ruft und ihm die Zukunft verbaut (was natürlich Quatsch ist). Ich hatte mich schon halb entschuldigt "Das mit der Polizei war vielleicht nicht richtig", aber hat mir alles nichts genützt. Ich war jetzt für ihn gestorben.
    Er hat sich wie gesagt fast nur noch in dem einen Raum aufgehalten und mich ab und zu angebellt, dass er mit mir nichts mehr zu tun haben will oder mich gelegentlich mit Psychoterror-Diskussionen (z.B. dass ich mit den Kindern nicht mehr gemeinsam weg darf und sowas) belastet.

    Also ich war erstmal überhaupt nicht klar und stark, ich hab ihm hinterhergewinselt, dass er doch nicht alles kaputt machen soll und dass wir doch endlich uns aussprechen müssen usw.
    Aber ziemlich schnell habe ich mich an die Zeit ohne ihn erinnert, die 3 Jahre nach unserer ersten Trennung und mir wurde klar, dass ich ohne ihn wahrscheinlich wesentlich besser dastehe.
    Weil ich mit ihm auch verdammt einsam war, vielleicht einsamer als alleine. Und das, obwohl er trocken war. :!:
    Aber er hat eben offenbar auch ohne Alkohol irgendwie eine gewalttätige Seite. Ich denke jedenfalls jetzt, dass es eine Form von Gewalt ist, wenn man den Partner so nötigt und zu isolieren versucht. JEdenfalls habe ich das so gelesen über häusliche Gewalt: Sie beginnt immer mit Isolationsversuchen. Und das war bei uns so, er hat eigentlich so gut wie alle meine Kontakte (mit ganz wenigen Ausnahmen) madig gemacht.
    Also darüber könnte ich ewig schreiben, aber was ich sagen will: Es hilft mir jetzt sehr, dass ich schon mal ein paar Jahre von ihm getrennt war. Ich habe mich damals sehr lebendig gefühlt. Nicht nur glücklich, auch oft traurig, ängstlich, alles war dabei. Aber irgendwie sehr im Kontakt mit mir selbst und auch mit anderen. Und während meiner Ehe war das irgendwie immer so anstrengend. Ich hatte das Gefühl, nichts einfach ausleben zu können, immer musste ich sozusagen einen Antrag stellen und selbst den Kontakt zu den Kindern konnte ich nicht einfach so herstellen. Er hat z.B. sich aufgeregt, wenn das Ins-Bett-Bringen zu lange gedauert hat, und solche Sachen. Ich genieße das jetzt so sehr, dass ich einfach endlich Mutter sein darf und nicht mir immer was anhören muss, dass ich die Kinder verwöhne, nicht im Griff habe usw. usw.
    Sowas gibts bis zum gewissen Grad wahrscheinlich in vielen Ehen, aber glaubt mir, er war im Umgang mit den Kindern schon extrem komisch, das sagen mir jetzt alle, die uns kennen und mit denen ich jetzt (endlich wieder) Kontakt habe.

    Lange Rede, kurzer Sinn: Ich kann an dem Gefühl von damals anknüpfen und das gibt mir eine Vision von dem, wie es sein kann, mein Leben ohne ihn. (und es hat ja schon begonnen, hoffe ich, hoffentlich versucht er nicht, zurück ins Haus zu kommen!!!!)

    Aber dieses ganze Zaudern, einen Alkoholiker zu verlassen, das habe ich auch alles durch. Damals habe ich zwei Jahre gebraucht von dem Entschluss, dass ich mich unbedingt trennen MUSS, wenn er weiter trinkt, bis zur Durchführung. Es ist mir sehr sehr schwer gefallen, ich musste es sozusagen komplett gegen mein Gefühl machen, nur vom Verstand her agieren. Ich wusste: Wenn ich bei ihm bleibe, fahre ich mein eigenes Leben gegen die Wand.
    Und nur diese Erkenntnis hat mich vom Verstand her angetrieben, mein Gefühl sagte damals immer: Bleib bei ihm, er braucht dich.
    Aber das war natürlich Unsinn. Er hat mich zum Trinken nicht gebraucht und es war, denke ich, in seinem Trinkerleben noch nicht mal ein besonders tiefer Einschnitt, als ich weg war. Seine Versuche, mich zurückzuerobern, waren auch sehr mager. Ehrlich gesagt, erinnere ich mich gar nicht daran, dass er es überhaupt ernsthaft versucht hat. :roll:
    Allerdings habe ich damals den Kontakt auch nicht ganz abgebrochen, das war vielleicht auch ein Fehler. Und was definitiv falsch war: Ich habe damals die Sache mit der Co-Abhängigkeit für mich nicht ernst genommen, ich fand das blöd, nun noch mich selbst irgendwie mitverantwortlich zu machen.

    Aber das will ich diesmal besser machen.

    Mich nerven schon die ganzen Leute, die mich dauernd fragen, was er macht, ob er wieder arbeitet (Kann ich mir nicht vorstellen).
    Ich weiß es nicht, er redet nicht mit mir und ich nicht mit ihm
    Und ich bin froh über jeden Tag, an dem ich meine Ruhe habe. :twisted:
    Natürlich würde ich gerne mit ihm die praktischen Dinge besprechen, wovon er in Zukunft zu leben gedenkt :evil::evil::evil: .
    Das ist ja alles offen, wies jetzt weitergehen soll.
    Aber solange ich da nichts klären kann, was soll ich machen?

    Mit der Energie, das ist ein guter Hinweis.
    Es ist wohl so: Die ganze Energie floss in seine Sache in den vergangenen Jahren. Deshalb meine ich: Ohne ihn stehe ich so viel besser da, ich müsste nur lernen, mir selbst sozusagen die Kommandos zu setzen, denn daran hapert es mitunter. Mir fällt es leicht, micht mit Herzblut für irgendein großes Ziel (z.B. eine Prüfung) einzusetzen, aber wenn es um den normalen Alltag geht, bin ich da nicht so zielstrebig und eher nachlässig.
    Er hat mich sozusagen zu Höchstleistungen angetrieben, wobei er aber immer die Zielrichtung vorgegeben hat und das müsste ich jetzt eben selbst tun und das Ziel sollte nicht irgendwo da draußen liegen, sondern bei mir. Weiß nicht, wie ich das sagen soll.
    Jedenfalls wäre es wohl auch falsch, sich jetzt wieder ein neues "hohes Ziel" aufzubauen und mit Hochdruck daran zu arbeiten. Ich muss selbst auch lernen, das Maß zu halten. Man kann nicht immer nur powern powern.

    Aber wie gesagt: Aus meiner Singlezeit habe ich da schon eine Reihe von Rezepte.
    Viel Ruhe gehört dazu, möglichst viel Schreiben, wenig oder kein Fernsehen, Spaziergänge. Dann komme ich zu mir selbst.

    Hoffentlich will den ganzen Kram hier überhaupt eine lesen. :oops:

    Drückt mal die Daumen, dass der Kerl wegbleibt. :evil::evil::evil:

    Doro

  • hi doro,
    auch ich habe interessiert gelesen und schliesse mich leenie an da auch ich ganz am Anfang stehe.
    Mir geht es ähnlich wie dir aber ich kann mich nicht ganz so gut ausdrücken wie du.

    Ich schicke dir ein dickes Kraftpaket
    LG Christina

  • So, gestern hat mich wieder die Realität eingeholt. :cry::cry:

    Er hat wieder angerufen und nachdem ich ihn die Tage zuvor konsequent weggedrückt hatte, habe ich jetzt doch wieder versucht, ein Gespräch zu führen.
    Das Problem ist: Ich habe das Gefühl, dass ich ihm Geld schuldig bin, d.h. ich habe unser GEld auf MEINEM Konto und ich hatte ihm die Vollmacht entzogen, weil ich Angst hatte, er räumt da ab.
    Jedenfalls hatte ich ihm vorletzte Woche einen gewissen Betrag ausgezahlt, aber ihm steht mehr zu und es gibt noch ein Sparbuch, das auf meinen Namen läuft mit seinem Geld.

    Aber ich war auf dem Standpunkt: Wir haben hohe Schulden wegen dem Haus und wenn ich ihm jetzt das Sparbuch auszahle, dann hat er überhaupt keinen Grund mehr, sich über die finanzielle Zukunft GEdanken zu machen. Aber er weigert sich einfach, das mit mir zu besprechen, ist ja auch klar eigentlich, was soll dabei rauskommen? Da gäbe es am Ende nur eine Schlussfolgerung.
    Er muss Geld verdienen :arrow: Er muss arbeiten :arrow: solange er säuft, kann er nicht arbeiten :arrow: er muss sich behandeln lassen.
    Und das will er nicht.

    Also, ich weiß es nicht, soll ich ihm das Geld doch einfach geben?

    Zweites PRoblem:
    Er beharrt darauf: Er will ins Haus zurück.
    Ich kenne das aus seiner Geschichte: Er ist unfähig, sich selbst eine wohnung zu suchen. Wohnt ja jetzt im Hotel, was alleine schon eine Unverschämtheit ist. Hier gibts tausend Ferienwohnungen, die wesentlich billiger sind als ein Hotel. :evil: Eigentlich hat er sich noch NIE, seit wir uns kennen, seit 16 Jahren, selbst eine Wohnung gesucht. Immer habe ich dafür gesorgt, außer nachdem er trocken geworden war, aber ich glaube selbst da hat ihm ein Sozialarbeiter oder so geholfen.
    Ich meine, er ist ja nicht doof, er könnte sich natürlich was suchen und DABEI würde ich ihm sogar helfen, allerdings ungern, denn so einen Mieter wünscht man niemandem. Ne, eigentlich will ich ihm auch DABEI nicht helfen.

    Aber was mache ich, wenn er einfach wieder hier vor der Tür steht? :cry:
    Ich habe zwar die Schlösser ausgewechselt, aber wenns hart auf hart kommt, hat er natürlich ein Anrecht darauf, hier zu wohnen, weils auch sein Haus ist.
    Aber wenn er wieder hier wäre, das wäre echt für mich ne Katastrophe.
    Ich hasse diese Atmosphäre, die er verbreitet, er ist so hasserfüllt, er beschimpft mich. Und wenn er nichts sagt, spricht sein Verhalten Bände.
    Ich kann und will mit ihm nicht unter einem Dach leben müssen.
    Und außerdem - das meint auch meine Anwältin - wird es dann irgendwann ein echtes Problem, ihn rauszubekommen, wenn wir das Haus verkaufen wollen.
    Man kann zwar irgendwie vom Gericht klären lassen, wer hier wohnen darf, aber was, wenn er sich dann krankschreiben lässt und einen auf Härtefall macht usw.
    Ich wollte ja schon für mich und die Kinder was Neues suchen, obwohls verrückt wäre: Er hier alleine im riesigen Haus, ich mit den Kindern in irgendeiner kleineren Wohnung.
    Aber abgesehen davon: Wir müssen das Haus wahrscheinlich früher oder später verkaufen. Und das wird nicht gerade einfacher, wenn er hier drinhockt. Und in seinem Zustand wird er sich auch um nichts kümmern. Ich habe auch Angst, dass was kaputt geht und er tut nichts.
    Das ist ja das Problem: MAN KANN NiCHTS BESPRECHEN. :evil:

    Ich habe wahnsinnige Angst vor ihm. Ich komme nicht gegen ihn an, obwohl ich eigentlich die Stärkere bin.
    Er tyrannisiert mich mit seiner Schwäche, mit seiner Sturheit und mit seinem Gebrülle.
    Gestern Nacht wieder:
    Du widerst mich an.
    Du bist eine Terroristin.
    Dass du faul bist, ist ja bekannt. (der war gut :lol::lol: ).
    Du hast mein Leben zerstört, ich werde deins auch zerstören.
    Und manchmal hat er noch viel härtere Kaliber.

    Kann man denn sich gegen sowas rechtlich überhaupt nicht schützen?
    Ist das nicht strafrechtlich irgendwie relevant?

    Bin ratlos und eingeschüchtert. :(

    Doro

  • Liebe Doro,
    ich finde es mutig und hoffnungsvoll, dass Du diesen mutigen Schritt gewagt hast.

    Allerdings könnte ich mir vorstellen (nach meinen nicht ganz unähnlichen Erfahrungen) dass er darauf bestehen wird wieder ins Haus zu kommen und andere Machtproben liefert.

    Da würde mir einfallen einen Rechtsanwalt für Familienrecht zu befragen da bei Euch Kinder im Spiel sind, die wohl auch ein Recht haben in der gewohnten Atmosphäre groß zu werden (könnte ich mir vorstellen).

    In meinem Fall war es so dass ich gehen musste (auch wenn er mir anbot dieses gemietete Haus, welches eine Schrotthütte war, zu behalten) um für mich Sicherheit zu erlangen, meine Gesundheit zu schützen und zur Ruhe zu kommen um meine Psyche wieder auf annähernd normal zu bringen.

    Auch ich habe am Anfang die Situationen gehabt, dass ich zig Mal Anrufe wegdrückte, nach einigen Wochen aber doch dran ging in der Hoffnung, alles sauber und ohne Hass über die Bühne bekommen zu können. IN meinem Fall war das ein Irrglauben.

    Auch meine alkoholbekanntschaft war noch nie selber umgezogen sondern immer zu jemanden gezogen. Es scheint ein Chaos zu sein, ganz zu schweigen dass die Umzugstermine bisher nicht eingehalten wurden. Aber genau darin können die Chancen liegen für Menschen, die ihr Leben nicht managen können, oder? Genau hier könnten sie erkennen es krankt und sie benötigen Hilfe. Genau hier war es für mich wichtig mich auszuklinken. Mir wurde vorgeworfen dass ich ausgezogen sei und ihn in dem schon Jahre vor unserer Beziehung von ihm angemieteten Haus alleine gelassen zu haben. Nun gut, er hatte eine neue Freundin, also ist es doch nur mehr als sinnvoll, dass ich den gemeinsamen Wohnsitz verlasse. Alle Handlungen die finanzielle Probleme brachten waren durch eigene Aktionen ausgelöst worden und müssen nun eben auch durch alleinige Aktionen gelöst werden. Auch für mich war der Weggang nicht leicht und ich stand vor manigfachen Problemen, nebst Arbeitslosigkeit. Also nichts --- ärmer als eine Kirchenmaus. Nur noch ausgestattet mit meinem Leben und einer schwachen Psyche.

    Nun lebe ich in einem kleinen Häuschen im Grünen, in einem freundlicheren Ort, ohne ständigen LKW's die am Schlafzimmer vorbei fahren und den Boden beben lassen. Ich habe einen Arbeitsplatz und meine Psyche kommt zu Kräften. Sehr langsam, mit vielen Terrorangriffen, gegen die ich aber immer stärker werde.

    Auch ich wollte - wie Du - am Haus festhalten wegen meiner Tiere und weil ich Angst hatte neu zu starten. Genau dieser Start ermöglicht mir aber einen Neustart - meinen Neustart!

    Ich wünsche Dir sehr viel Kraft,
    Du hast sie - ich wünsche mir, dass Du Dich nicht unterkriegen lässt.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • vorgestern waren diese Psychoterroranrufe.

    Inzwischen hat er nur noch ein paar Male angerufen und ich habe ihn konsequent weggedrückt.
    Habe ihm allerdings in einer SMS mitgeteilt, wie ich das mit dem Geld machen werde
    und dass er mich bitte nie mehr anrufen soll, sondern alles entweder schriftlich oder über die Anwälte laufen soll.

    Er hält sich nicht dran, hat heute wieder angerufen, bin aber nicht rangegangen.

    Komme mir natürlich blöd dabei vor, aber es geht mir relativ super, wenn ich nicht mit ihm spreche.
    Und die Gespräch waren durchgängig unerfreulich und es kam nie etwas dabei heraus, außer, dass er mich beschimpft und irgendwas forderte, was ich ihm nicht geben wollte.

    Meine Panik ist wieder etwas geschwunden. 8)

    Noch ein paar allgemeine Gedanken, die ich heute hatte:
    Ich merke, dass ich im Augenblick phasenweise in der Lage bin, das Chaos auszuhalten, in dem ich stecke.
    Ich meine: Es ist völlig unklar, wie das mit uns weitergeht. Mit dem Haus, mit ihm, mit meinen Finanzen.
    Eigentlich hasse ich sowas. :evil:

    Aber es gelingt mir im Augenblick relativ gut, das zurückzustellen.
    Ich kann jetzt nur ganz begrenzt was klären, weil er sich dem sperrt.

    Darauf bin ich schon sehr stolz, dass mir das gelingt.
    Und ich hab mir gedacht: Vielleicht ist es überhaupt gut, wenn man das mal lernt: Nicht nur bei sich selbst bleiben, auch im heute bleiben.
    Das scheinen mir zwei ähnliche Dinge zu sein.
    Man neigt dazu, sich um Dinge zu sorgen, die man nicht ändern kann.
    Und was in der Zukunft liegt, kann ich eben im Moment nicht wissen und es bringt nichts, sich darüber heute schon verrückt zu machen. (Jedenfalls dann, wenn man jetzt nichts tun kann, wiel man einen irren Alkoholkranken zum Mann hat, der gerade seinen Job und sein Haus versäuft. :twisted::twisted::twisted: ).

    Ich neige dazu, in großen Plänen zu denken, immer auf irgendwelche großen Ziele ausgerichtet.
    Aber vielleicht ist es gar nicht das, was zählt im Leben.
    Vielleicht sind es die kleinen Dinge. Der leckere Tee, der gute Witz, das gute Gespräch. :)
    Ich meine: Vielleicht klärt sich das mit meinem Mann ganz wunderbar und ich bin dann trotzdem nicht glücklich, weil irgendein anderes Problem auftaucht. (Gott bewahre!)
    Dann bin ich doch lieber jetzt gleich glücklich, trotz der ganzen Sch***
    Ich habe immer mehr das Gefühl, dass ich das jetzt wirklich lernen könnte.

    Vorgestern telefonierte ich mit einem Bekannten, dem ich meine ganze Misere erzählte und er meinte: Du klingst aber irgendwie fröhlich.
    (hat mich sehr erstaunt.) :roll:

    Und noch eine Anekdote, die mir einfiel:
    Bei einer Gruppenreise in der Türkei reisten wir von einer Attraktion zur anderen. Sahen Massen von antiken Ausgrabungen und all sowas.
    Aber ich glaube, am Vergnüglichsten war ein Vormittag, an dem wir in einem Hotel festsaßen, weil wegen starker Regenfälle unser Bus nicht durchkam. Wir saßen alle in der Lobby, tranken Tee, erzählten uns die eine oder andere Geschichte, lasen.
    Es war irgendwie schön, diese unfreiwillige Pause.

    Ist klar, was ich meine?
    Ich will versuchen, auch während dieser Chaostage oder Chaosmonaten (oder Chaosjahren :cry::cry::cry: ) auch glücklich zu sein.

    Gute Nacht,
    Doro

  • Hallo Doro

    das unterschreib ich!

    Ich hab auch so viel Probleme am Hals, das haus, die Finanzen, Besuchswochenenden.....Und trotzdem hab ich so viele Momente, wo es mir so gut wie schon lange nicht mehr geht.
    Meine Therapeutin sagte letzthin auch zu mir, ich sehe so richtig zufrieden aus.
    Es ist manchmal ein ganz schlimmes Gefühlschaos, von vergnügt, ausgelassen, traurig, verzweifelt......., aber ich fühl mich lebendig.

    julchen

  • Hallo Doro,

    Versuchs mal so: Rede mit Deiner Anwältin, ob Du nicht aufgrund seiner drohenden Anrufe und Deiner Angst ( - erwähne die Kinder, die man ja nicht mit einem solchen potentiell gefährlichen Menschen zusammenbringen darf -) eine einstweilige Verfügung erwirken kannst, die ihm verbietet, sich Zutritt zum Haus zu verschaffen.
    War nicht auch in der Verganhgenheit schon mal die Polizei im Spiel? Dann ist es leichter, so etwas zu erwirken. Wenn Du am Ball bleibst, kannst Du so eine Verfügung wegen der Dringlichkeit recht schnell bekommen. Und wenn er vorher auftaucht und die Tür aufbricht: Schreie laut um Hilfe, schildere Deine Angst um die Kinder und Dich! Und wenn`s dem Nachbarn gegenüber ist - hauptsache, Du hast Zeugen. Und dann nix wie hin zum Anwalt, schildere Ihm oder Ihr das Türaufbrechen als Akt der Agression, erwähne den Psychoterror und sage, daß er Dir droht. eigentlich müßte das reichen; die Gerichte sind inzwischen sehr viel frauenparteiischer als noch vor einigen Jahren.

    Ich wünsche Dir Kraft und Mut
    Gabriele

    ...Vergiß, o Menschenseele,
    Nicht, daß du Flügel hast.

  • Liebe Doro,

    Du bist auf dem richtigen Weg und ich freue mich wirklich sehr für Dich! Ich gehe gerade den selben Weg wie Du! Zum Glück sind jedoch keine Kinder mit im Spiel!

    Wir alle hier haben es nicht verdient, dass man so mit uns umgeht und wir müssen uns nciht beschimpfen oder beleidigen lassen.

    Auch ich weiß, was ich zu tun habe, auch wenn es immer wieder Momente gibt, in denen es mir schlecht geht! Denn ich weiß, dass er krank ist, doch das entschuldigt nichts!

    Es scheint mir so, als hättest Du sehr viel Kraft und Energie. Ich wünsche Dir, dass sich daran nichts ändern und das Du alles durchstehst.

    Denk daran, Du bist nicht allein!

    Gute Nacht
    Kathi

  • Danke für die lieben Antworten. :D

    Das mit der einstweiligen Verfügung - da werd ich mal drüber nachdenken.

    Es ist ein Auf und Ab.

    War heute zwischendurch wieder sehr down und wütend auf ihn.

    Aber hatte auch gute Gespräche. Es gibt viele, die mir beistehen, und ich bin längst nicht so einsam, wie ich es an seiner Seite war.
    Ich bin überhaupt nicht mehr einsam.

    Ich kann halt nicht anders, als mir hin und wieder über die praktischen Dinge und das Geld Sorgen zu machen.
    Aber ich bin fertig mit ihm 8) , ich werde ohne ihn leben und innerlich frei sein.

    Jetzt sehe ich es wieder so klar.
    Heute Nachmittag war es anders.
    Achterbahn.

    Machts gut für heute,
    Doro

  • OH Mann, es geht immer weiter.... :roll:

    Jetzt ruft er mich heute an, unter einer anderen Nummer, sonst hätte ich ihn weggedrückt, und fängt wieder an: Wir sollen uns einigen und er will ins Haus. Und ich soll mich mit seiner Anwältin darüber unterhalten. :roll:

    Ich also seine Anwältin angerufen.
    Und die fing an: Wir müssten jetzt gemeinsam versuchen, ihn wieder arbeitsfähig zu machen. Er habe ja solche Angst vor mir, dass ich ihn abholen lasse (das ist so seine Angstvorstellung, weil ich die Polizei einmal gerufen habe) und er sei wie ein Fünfjähriger und müsse an die Hand genommen werden.
    Was soll man denn dazu sagen?
    Da ist man selbst schon Co genug, jetzt spielen die anderen auch noch verrückt. :roll:

    Und dann habe ich meinen Vater mal ans Telefon geholt, dachte, der kann vielleicht was ausrichten.
    Ergebnis: Mein Mann hat meinem Vater Sachen an den Kopf geschmissen, die er nur von MIR haben kann. Und plötzlich war mein Vater auf MICH sauer, weil ich es gewagt habe, MEINEM MANN SAchen über meinen Vater zu erzählen, die so nicht stimmen.
    Hallo???? Geht's noch????
    Mensch, in einer Ehe, da redet man doch im Laufe der Jahre allen möglichen Blödsinn oder vertraut sich auch das eine oder andere an. Das ist doch nicht immer hundertprozentig wasserfest.
    Aber so ist er: Er reißt irgendwas, was man mal gesagt hat, aus dem Zusammenhang, und verwendet es dann gegen einen. Vertrauensbruch pur. :(:(:(

    Ich glaub, jetzt werde ich verrückt.
    Jetzt fangen immer mehr Leute an, verrückt zu spielen: Er, ich, die Anwältin, mein Vater.
    Manchmal möchte ich Suizid begehen, einfach nur, um diesen Wahnsinn nicht mehr ertragen zu müssen.

    Sowas mache ich natürlich nicht.
    Aber manchmal habe ich echt Sorge, dass MIR irgendwann mal die Sicherungen durchbrennen.
    Es ist einfach so ein Wahnsinn, was hier abgeht.

    Habt ihr eigentlich ähnliche Erfahrung mit den Reaktionen der anderen Leute um einen rum?
    Ich habe immer wieder das Gefühl, dass mir das Co-Verhalten auch teilweise von außen immer wieder aufgedrückt wird.
    So wie seine Anwältin, die mir praktisch erzählte, ich müsse mitwirken (im eigenen Interesse), dass er wieder arbeitsfähig wird und deshalb solle ich nicht immer wieder mit der Polizei drohen.
    Also soll ich Rücksicht nehmen, damit der Arme Fünfjährige wieder arbeiten kann. :roll::roll::roll::roll::roll::roll::roll::roll:

    Wenn ichs gerade mal schaffe, mich von ihm zu distanzieren, kommt irgendein anderer und nimmt mich in die Verantwortung, die ich nicht habe.

    Liebe Grüße
    von einer sehr verrückt gewordenen
    Doro

  • Hallo Doro,


    Zitat

    Habt ihr eigentlich ähnliche Erfahrung mit den Reaktionen der anderen Leute um einen rum?
    Ich habe immer wieder das Gefühl, dass mir das Co-Verhalten auch teilweise von außen immer wieder aufgedrückt wird.
    So wie seine Anwältin, die mir praktisch erzählte, ich müsse mitwirken (im eigenen Interesse)

    ja, das kam immer wieder, du kannst ihn doch nicht hängen lassen usw.

    Da meiner ja ein sehr guter Schauspieler ist....blendet er heute noch sehr sehr viele....aber in diesem Fall musst du bei dir bleiben.

    Meine Therapeutin gab mir mal den Rat zu schauen wenn ich was für IHN tue ob es der Bindung dient oder der Loslösung...vielleicht hilft es dir.

    Ich wünsche dir viel Kraft auf deinem Weg.

    Liebe Grüsse
    Elocin

  • Hallo Doro !

    Zitat von Doro

    Ich also seine Anwältin angerufen.

    Ich bin nicht Co und kenne mich mit Co-Denken auch nicht wirklich aus, laß Dir aber trotzdem mal ungefragt eine Gedankenanregung hier :wink::
    Warum hast Du sie überhaupt angerufen ? Wenn sie was möchte, kann sie das doch auch schriftlich und am besten mit Deiner Anwältin regeln !

    Lieben Gruß
    Biene

  • Piep. :wink:

    Ach Leute, bin doch gar keine Powerfrau! :oops:
    Bin eine ganz normale Frau, die einfach nur ihr Leben zurück haben will! :D
    Ich weiß, ich kann in bestimmten Situationen sehr zupackend sein und viel leisten, aber ich habe genauso die andere Seite in mir und eigentlich bin ich eine ganz gemütliche Person, die nichts lieber tut, als es sich einfach nur nett zu machen, mit Leuten zu quatschen, zu lachen, zu schlafen,...
    Ich weiß auch nicht, warum die Leute immer denken, ich sei so stark.
    Ich selbst finde mich manchmal stark und manchmal überhaupt nicht stark. :roll:

    Und ich bin eigentlich ein sehr gutmütiger Mensch und überhaupt nicht nachtragend. Das ist auch ein Problem, dass ich so schnell das Leid, das mir angetan wurde, vergesse.

    Aber ich habe einen klaren Verstand und ich weiß eigentlich ziemlich gut, wo ich hin will. Hab bloß manchmal Sorge, dass ich mich übernehme und alles irgendwie zu viel wird für meine arg gebeutelten Kräfte.

    Ja, ich denke schon, dass ich noch auf dem richtigen Kurs bin, aber meine Verwandten und Freunde haben auch Angst, dass ich "ihn wieder aufnehme". Das stimmt nicht, wenn ich es verhindern kann, werde ich es tun.

    Irgendwie kommt es mir manchmal so vor, als ob die Leute um mich rum (meine Eltern, Geschwister, Freunde) noch ungeduldiger sind als ich. :lol::lol:
    Und hilfloser.
    Und ich fühle mich auch immer mal wieder in die Co-Rolle gedrängt. Heute sagt z.B. mein sehr lieber Papa, der mich sehr unterstützt, zu mir: Hast du ihm denn nicht klar gesagt, dass er sich mit dem Alkohol kaputt macht? Hast du ihn denn nicht zur Rede gestellt?
    ALS OB ICH ES HÄTTE ÄNDERN KÖNNEN! Natürlich habe ich es ihm gesagt, aber doch nicht täglich zum Frühstücksbrötchen. Er weiß doch, wie schlimm der Alkohol ist. Ich mag solche Äußerungen nicht. Ich kann nichts dafür, dass er wieder trinkt.

    Also, auch wenn meine Umwelt mir das im Augenblick nicht zutraut, ich weiß schon sehr klar, was ich will:
    1.) ch will definitiv keine Beziehung mehr mit ihm und nicht mehr mit ihm zusammen leben. Sollte er nochmal trocken werden, würde ich vielleicht schon wegen der Kinder gerne eine freundschaftliche Basis haben, aber das ist im Augenblick wirklich Zukunftsmusik.
    2.) Ich will einfach mein Leben mit den Kindern in den Griff bekommen und es uns schön machen. Ich muss selbst finanziell für uns sorgen, aber das schaffe ich, aber es muss eben organisiert werden, wie ich parallel mit den Kindern und dem Haushalt das alles packe.
    Ich habe eigentlich ein sehr positives Zukunftsbild von mir als allein erziehender Mutter. Ich liebe meinen Beruf, ich habe zwei tolle Kinder, ich habe Freunde (allerdings meistens weit weg von hier), ich habe liebe Verwandte. Ich will möglichst viel Besuch hier bei mir haben, das war mit ihm ja immer nicht möglich. Ich will mich wieder mehr um meine Gesundheit kümmern, Sport machen usw. Habe das alles vernachlässigt.

    Es geht nicht alles von jetzt auf gleich.

    Meine Situation jetzt:
    - Ich bin im Haus, er wohl inzwischen endlich nicht mehr im Hotel sondern in einer Ferienwohnung, die ihm seine Anwältin organisiert hat.
    - Es gibt einen Anwaltstermin, bei dem er eigentlich auch kommen soll (ob er das tut, ist fraglich), bei dem die Trennungsdinge erst einmal geregelt werden sollen. Allerdings ändert sich alles dann wieder, wenn er seinen Job verliert.
    - Er war jetzt zweimal hier am Haus und hat rumgepöbelt, dass er rein will. Beim ersten Mal wollte er auch ans Auto und hat gedroht, es mitzunehmen, aber da habe ich wieder mit der Polizei gedroht (ist tatsächlich MEIN Auto, allerdings hat er keins und wir haben es natürlich für uns beide gekauft, aber es läuft auf meinen Namen und ist mit meinem Geld bezahlt und wir haben Gütertrennung). Es war nicht schön, ihn so zu sehen, so außer sich und entwürdigend!
    - Telefonterror macht er weiter, allerdings heute noch nicht (toitoitoi) und ich übe weiter, nicht mehr ranzugehen.
    - Bis jetzt macht er, so weit ich weiß, keine Anstalten, zu arbeiten bzw. sich helfen zu lassen. Ich glaub auch nicht mehr dran und im Augenblick regt mich das noch nicht einmal sonderlich auf 8) .
    - Mir wachsen derweil die täglichen Pflichten bisweilen über den Kopf: Beruf, Kinder, Finanzen klären, saubermachen, einkaufen, Psychoterror aushalten. Bin ziemlich am Rödeln, das alles in den Griff zu bekommen.
    - Psychisch geht es mir im Vergleich zum Januar sehr gut. Am besten geht es mir, wenn ich nichts von ihm höre. :lol::lol::lol:

    Liebe Grüße
    Doro

  • liebe Doro,
    gefaellt mir sehr gut , was du so schreibst, du hast einen gesunden menschenverstand. ich beneide dich, das du ihn aus dem haus hast. damit bist du schon einigen leuten inklusive mir schon einen grossen schritt voraus.
    obwohl mir schon klar ist, das das drama damit nicht vorbei ist. wenn man kinder hat, ist man leider sein leben lang mit der person verbunden, auf die eine oder andere art. es erschwert alles, speziell wenn sie niemals trocken werden. und leider hoert man zu oft, das es die meisten nicht schaffen trocken zu werden oder zu bleiben.
    erschoepfung , verstehe ich auch, dieses theater saugt den letzten tropfen blut aus einem.
    mach weiter so, ich finde du bist auf dem richtigen dampfer, ich wuensche dir viel gelingen in deinem unternehmen.
    bis spaeter,
    liebe gruesse

    andrea

  • Hab mal ein paar Fragen ans Forum, was ihr so dazu denkt:

    1.) Thema: Zwangseinweisung
    Ich weiß zwar, dass dies ein Co-Gedanke ist, trotzdem denke ich drüber nach:
    Immer wieder kommt in Gesprächen, die ich mit Verwandten führe, die Frage auf: Müsste man ihn nicht eigentlich dazu ZWINGEN,sich helfen zu lassen. Also Zwangseinweisung oder so.
    Dass das juristisch vielleicht gar nicht geht, ist die eine Sache, aber wie ist eure Meinung? Wenn es wirklich so ist, dass der Alkohol ihn unfähig macht, einzusehen, dass er Hilfe braucht, warum darf man ihn dann nicht zwingen? Würde er es nach einem Entzug nicht schon anders sehen, erst einmal überhaupt die REalität wieder wahrnehmen?

    2.) Thema Grenzen ziehen
    Ehrlich gesagt: Ich bin sowas von unsicher, wenn es darum geht, Grenzen zu ziehen. Und zwar schon gegenüber meinem Kleinkind-Sohn.
    Und es geht weiter mit Verwandten, Freunden usw., die irgendwas von mir wollen und ich fühle mich nicht imstande, meine Bedürfnisse zu verteidigen. Ich sage oft sehr offen, was ich will, aber es wird nicht respektiert, weiß der Geier, warum nicht.
    Auch in meiner jetzigen Situation: Alle erzählen mir, was ich tun soll und sind gekränkt, wenn ich nicht alle Ratschläge befolge. Was mach ich falsch?
    Wie geht es euch damit?

    Freue mich auf Antworten,
    Doro

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