bald tot,es dauert nicht mehr lange

  • Hallo Verzweiflung,
    ich habe mir gerade deine Geschichte durchgelesen.
    Am Ende schreibst Du an Doro:

    Zitat

    das ist bei weitem schlimmer als bei mir und tut mir unsagbar leid für dich

    Du wurdest als Kind von deinem Vater vergewaltigt,
    Dein "Freund" drohte dir, dich umzubringen, schlägt dich grün und blau und bestiehlt Dich.
    Er lebt auf deine Kosten.
    Er bedient sich, er nimmt sich von dir, was er braucht.
    Er behandelt dich wie den letzten Dreck.
    Er hat weder vor dir noch vorm Leben noch vor sich selbst Achtung.

    Mich schockiert dein Satz an Doro, weil sich in mir das Gefühl breit macht, dass all diese Gewalt, die dir in deinem Leben bis jetzt widerfahren ist, für dich mittlerweile zur Normalität geworden ist, dass du sie irgendwie verklärt siehst, um dich zu schützen. Zu schützen vor dem, was an Gefühlen hochkäme bei realistischer Betrachtung deines Lebens.

    Du kennst das Leben nur von einer sehr brutalen Seite.

    Liebe Verzweiflung, ich schließe mich allen Vorschreibern an:
    Gewalt ist nicht normal!!!
    Du hast ein Recht auf ein gewaltfreies Leben.

    Ich würde mir an deiner Stelle professionelle Hilfe holen.
    Suchtberatungen sind gute Anlaufstellen. Und dort schonungslos offen erzählen, was bei Dir passiert-so wie hier. Dort wird dir sicher weitergeholfen.
    Mensch, pass gut auf dich auf.

    LG Thelma

  • Liebe oder Abhängigkeit????

    Kann man jemanden lieben der mich schlägt????

    Ich habe auch gedacht das ich ihn liebe aber es war keine Liebe!!!! Sondern Abhängigkeit.

    LG
    Elocin

  • hallo verzweiflung,

    du hast ja schon die wichtigen denkanstösse bekommen,mir bleibt nur das du die richtige entscheidung für dich finden wirst.

    lg kathrin

  • Guter Beitrag, wie ich finde, Thelma.

    Die Verzerrung der Wahrnehmung, das Unfassbare wird als normal empfunden.

    Für mich war das ein ganz großes Aha-Erlebnis, als ich mir meine Ehe-Bilanz aufgeschrieben habe.
    Und da purzelten nur so die Erinnerungen, was alles gelaufen ist, was ich mitgemacht habe, wo ich verzweifelt versucht habe, meinen Willen gegen diesen Menschen zu behaupten und er ihn wieder und wieder gebrochen hat. Was hab ich gebettelt und geweint in dieser Ehe.
    War alles "nur" psychische Gewalt, aber das reicht auch.

    Habe trotzdem nie an Trennung gedacht. Er war ja trocken, alles funktionierte.

    Aber hier bei Verzweiflung ist es - wie ich finde - noch offensichtlicher, dass das einfach nicht geht!
    Ich meine "offensichtlicher", ich verharmlose damit nicht die psychische Gewalt, die mir widerfahren ist, die versuche ich jetzt langsam zu begreifen.

    Was ich bei anderen ganz klar sehen kann, sieht in meinem eigenen Leben plötzlich anders aus. Bei mir erscheint es plötzlich zumutbar, was ich bei anderen ganz selbstverständlich als unzumutbar empfinden würde.

    Doro

  • Zitat

    aaaaaaber er ist doch ganz anders wenn er NICHT trinkt

    klar und das entschuldigt ALLES was er dir antut!!!!!

    Mensch Mädel wach auf!!!!!

  • Hallo Heike,

    ich bin tief berührt von deiner Geschichte, und möchte dich bei uns herzlich willkommen heißen.

    Zitat

    .ich denke ich muss nur die hoffnung nicht aufgeben.es muss doch irgend etwas geben damit er zur vernunft kommt


    zur vernunft kann er nur se4lbst kommen, da kannst du nichts dazu tun. Es liegt nicht in deiner Hand.

    Es tut weh, dies für sich zu erkennen. Aber wenn du es erkannt hast. dann wirst du bestimmt auch eine Erleichterung spüren können.
    So ging es mir. Als ich mir bewußt wurde, dass es nicht in meiner Hand liegt, ob er aufhört zu trinken oder nicht, habe ich aufgeatmet.

    Ich habe mich in meiner Beziehung auch verbogen, und habe immer neue Wege gesucht, um ihn davon abzuhalten.
    Dabei bleibst du auf der Strecke.

    Fang an, dich wichtig zu nehmen und achte auf dich.

    Es ist schwer aus diesem Kreislauf auszubrechen, aber nicht unmöglich.
    Sei es dir wert.

    lg Lämmchen

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo, liebe Heike,
    ich glaube viele von uns kommen hierher um sich eine Möglichkeit benennen zu lassen, dass der Partner trocken wird und den Alkohol stehen lässt.
    Dieses Patentrezept scheint es leider nicht zu geben. Wir sind hier also alle als Co-Abhängige ebenso hilflos wie Du.

    Nun gibt es also nur den Weg, dass Du Dich mit Deinem Leben arrangierst und Dir bewußt überlegst wie Du Dein Leben zukünftig führen willst, zu welchen Abstrichen Du bereit bist. Und zwar ohne wenn und aber.

    Damit meine ich die aussage beispielsweise "wenn er nicht getrunken hat...." Wenn, dann-Geschichten, sind Science-Fiction und haben meiner Meinung nach wenig mit dem hier und jetzt zu tun.

    Wenn ich Dich richtig verstehe zehrt die Situation an Deinen Kräften. Hast Du vor wieder zu Deinen Kräften zu gelangen und wenn ja, wie?

    Ist Dir Deine körperliche Unversehrtheit und der Schutz Deines Eigentums wichtig? Wenn ja, wie willst Du für Dich zukünftig Dein Eigentum und Deinen Körper beschützen?

    Du sprichst davon, dass er Tabletten abgesetzt hat, sich somit sein Verhalten noch weiter verändern könnte. Hast Du Dir für Dich selber überlegt, wie Du damit umgehen kannst?

    Sprichst Du bei Freunden und Familie über Dein Problem? Hast Du noch Freundschaften, die Du pflegst? Wie ist Dein Berufsleben, hast Du einen Job mit Kollegen der Dir Spaß macht und Dir somit die Möglichkeit der "Ablenkung" bietet.

    Es wäre schön, wenn Du einfach mal in Dein Leben blicken könntest und es für Dich sortieren, damit Du für Dich klar entscheiden kannst wo es hingehen soll und wohin nicht.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Zitat von Verzweiflung


    ...aaaaaaber er ist doch ganz anders wenn er NICHT trinkt :(

    Guten Morgen Heike,

    ich heiße dich willkommen hier im Forum und frage dich, wie oft er denn nicht getrunken hat in der Zeit, seit du ihn kennst. Vier Monate? Drei Rückfälle? Ich würde dies nicht als Rückfälle bezeichnen, sondern lediglich als Abbruch seiner Trinkpausen. Du wirst ihn nicht "umdrehen" können. Den Anderen zu verändern, ist eine der Illusionen, denen sich Co-Abhängige allzu gern hingeben. Du möchtest ihn retten, ich weiß. Schließlich hast du schon deinen Vater an den Alk verloren. Aber du kannst bei deinem Freund nicht nachholen, was dir bei deinem Vater nicht gelungen ist.

    Wenn ich lese, wie viel Zeit du gestern mit dem Thema verbracht hast, fällt mir meine schlimme Phase wieder ein. Es gab so gut wie keinen anderen Lebensinhalt. "Sein" Trinken beherrschte meine Tage. Und trank er nicht, war ich voll der Hoffnung und Träume, welche sich beim nächsten Rausch wieder in Verzweiflung und Tränen auflösten. Heike, DU KANNST NUR DIR SELBST HELFEN! Er wird trinken, solange er es will und für richtig hält, weil er nicht mehr anders kann. Wer 5,7 Promille aushält, kann nicht mehr einfach aufhören. Dem reichen auch keine zwei Tage Entgiftung. Aber diesen Weg anzugehen, ist SEINE Aufgabe.

    Deine ist es, deine schon ziemlich heftige Selbstaufgabe in den Griff zu bekommen. Was ist dein Lebennsinhalt, außer ihm? Was tust gerne? Wie möchtest du leben? Wie soll für dich eine Beziehung aussehen? Wie lange willst du dich schlagen lassen? Was erhoffst du dir, wenn er nicht mehr trinkt? Woran machst du fest, dass dann alles gut sein würde?

    Heike, es ist alles deine Entscheidung. Du selbst hast es in der Hand, zufrieden und glücklich zu leben. Dem, was dein Freund tut und vielleicht ändern sollte, stehst du machtlos gegenüber. Es ist nicht in deiner Macht und es ist nicht deine Aufgabe, ihn zu retten. Das muss er selbst tun und dies zu tun oder nicht, ist SEINE Entscheidung.

    Ich hätte dir gern mehr Hoffnung gemacht, aber das wäre Augenwischerei.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Guten Morgen Heike!
    Nun ist erst mal eine Nacht drüber, vlt. sieht es in deinem Gefühlschaos schon etwas anders aus.
    Schön, dass du hierher gefunden hast! Willkommen auch von mir.
    Sicher hast du die letzten Stunden nur gegrübelt, geweint, mit dir und wer weiss wem gehadert, ... Du hast ja auch sehr viel Anregungen und Meinungen zu lesen bekommen.
    Ich war auch ganz schön geschockt, als ich deine Geschichte so las.
    Letztendlich denke ich, dass du noch nicht genug am Boden warst, um für dich mit diesem Freund abzuschliessen. Denn genauso wie die Alkoholiker erst was für sich tun wollen wenn sie total am Boden sind, so geht es uns Co-abhängigen.
    Für mich hat das sehr lange gedauert, über 24 Jahre, die ich mit meinem Mann verheiratet war/bin. Bei uns gab es zwar "nur!" psychische Gewalt, aber die hat gereicht. Gereicht , um für die Therapeut. Behandlung bestimmt noch ein Jahr anhängen zu müssen.
    Seit mein Mann sich für uns Familie entschieden hat (16 Mon.) bin ich mit mir am Arbeiten. Mich wieder zu finden. Und ich sage dir, DAS IST TOLL!!
    ICH bin wichtig! Ich gehe für mich sporteln, shoppen, zum Frisör, hocke auf der Couch und lese,...
    Ich war nur für MICH ganz alleine zur Kur!
    Eines sage ich dir: Ich bin ein schlechtes Beispiel, denn ich habe viel zu lange darauf gewartet. Aber vielleicht bin ich ein abschreckendes.
    Dir wünsche ich ganz viel Kraft für den einzig richtigen Weg!
    Alles Gute für die kommende Zeit, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Liebe Heike, ich hoffe Du hattest einen schönen Tag und konntest etwas bei Dir bleiben...es sollte Dich nicht interessieren ob und wie lange er trinkt!
    Ich habe heute so die letzten Beiträge gelesen und kann mich nur anschließen, vor allem das was Thelma schrieb,...er benutzt Dich, Suchtkranke tun das :? , aber das er Dich bestiehlt ... :evil: Mit Liebe hat das Ganze wirklich nichts zu tun, ich denk auch das es in unseren "Beziehungen" mit zumindest den nassen Alkoholiker, mehr um Abhängigkeit geht, die Angst vor dem Verlassenwerden, Verlustängste etc...meist ist das schon seit Jahren in uns,...eine solche "Beziehung" aber dann der Auslöser...und wir denken wir "brauchen" ihn. Was im Ernst haben wir "zu Schönes" erlebt? Sicher gab es einige Sachen die schön waren, aber im Endeffekt war doch alles durch die gegenseitige Manipulation möglich....Und wenn Du schreibst er ist ganz anders wenn er nicht trinkt, ...Manipulation? Bei so viel Promille dauert es sicher einige Zeit bis er wieder "klar" denken kann,...ist dies der Fall braucht er Nachschub. Ich habe auch immer gedacht ich kann ihn doch nicht verlassen und als ich dann selber Hilfe gesucht habe und angefangen mich zu verändern(ist auch noch ein langer Weg),...und ich ihn nicht mehr wollte und ihn verlassen habe (so schlimm war das Alleinsein nicht mehr,...ich war die Hälfte von 7Jahren allein, auch wenn er da war... :( )hat er nach mehreren Rückfällen auch angefangen seinen Weg zu finden. Wir sind zusammen,...jeder tut was für sich,...auch das Trockenwerden ist nicht einfach,...im Gegenteil, es ist nicht alles der Alk!...Ich sende Dir liebe Grüße und paß auf Dich auf. Gute Idee mit dem Tatoo!!!!
    Liebe Grüße Nele :)

  • Hallo Heiki,
    sorry, aber so ist das Antworten einfacher. Es soll keine "Korrektur" sein.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • liebe heike,
    du hörst dich heute besser an, auch wenn es dir nicht gut geht,du bist auf dem weg der erkenntnis.
    der schmerz ist schlimm,es tut weh.das gehört dazu.um so mehr du erkennen wirst kannst du auch leichter damit umgehen,auch wenn du enkst du schaffst das nicht,es geht,nur mit viel geduld und leider auch nicht so schnell.

    ganz viel kraft wünscht kathrin

  • Von mir auch liebe Grüße.

    Dass seine Mutter dich auch noch fertig macht, ist echt fies...

    Wohin mit der Trauer - das frag ich mich auch immer wieder.
    Es tut einfach weh.

    Liebe Grüße
    Doro

  • Hallo Verzweiflung!

    Ich finde deine Geschichte wirklich schlimm. Ich kenne das Gefühl, jemanden zu lieben der sich selbst zerstört. Auch ich will meinen Mann dauernd helfen. Er ist derzeit trocken aber auch ich habe erkennen müssen , daß sich ein Alkoholiker nur selbst helfen kann.
    Ich wünsche dir ganz fest , daß du aus dem Schlamassel heil herauskommst. Alles, alles Gute

    Zwetschke

  • meine ehrliche meinung,lass ihn alleine machen.wenn er es wirklich selber möchte kommt er dort hin und wenn gelaufen.lass ihm die verantwortung für sich selber behalten und übernimm verantwortung für dich.nimm dich wahr.

    glg kathrin

  • nachtrag.
    du hast überhaupt keine möglichkeit irgendetwas für ihn zu entscheiden,er ist ein eigenständiger mensch.
    du hast alle möglichkeiten für dich etwas zu tun,nur für dich,wenn du es wirklich willst.

    glg kathrin

  • hallo heike

    wie würdest du dich denn fühlen wenn sich jemand die gleichen gedanken um dich machen würde? eben dich möglichst lange zwangseinweisen zu lassen, was so oder so sinnlos is. eben weil
    a) keine chance
    b) trocken werden setzt nen willen voraus, den hat er aber nicht bei ner ZWANGseinweisung

    du bist nicht sein kindermädchen, wenn er will wird er gehn, wenn nicht dann eben nicht.

    Zitat

    ich darf nicht mit ihm zusammen sein weil er krank ist.


    natürlich darfst du mit ihm zusammensein, keiner verbietet es dir!

    die frage is ob es für dich weiterhin ok is das er dich schlägt???

    ob es ok für dich is das du dich selbst aufgegeben hast???

    momentan kreisen deine gedanken (wieder :( ) um ihn, vielleicht magste mal überlegen was du gern gemacht hast als ihr noch nicht zusammen wart? dich halt ablenken von den dauernden gedanken an ihn.

    vielleicht is aber auch was anderes was "besseres" für dich, "einfach" nur mal ne ausgiebige runde heulen - kann auch sehr befreiend sein.

    bei mir wars mal dies und mal jenes, einfach ausprobieren :wink:

    lg -Dani-

  • hallo heike!

    JEDER einzelne von uns hat irgendwann SEINEN persönlichen tiefpunkt...

    DU hast in deinem letzen post schon sooooooo viel erkannt!

    NEIN DU wirst nicht irre...

    auch DU bist ein mensch welcher HILFE in anspruch nehmen "kann"...vielleicht ist "dies"DEIN persönlicher tiefpunkt?

    DU schreibst das DU ihn mehr liebst wie DICH selbst...das glaub ich dir zu 100%!!!!!!

    DU kannst also "noch"lieben...

    fang an DICH um DICH zu kümmern
    fang an DICH für DICH zu interessieren
    fang an DICH wieder zu lieben

    dies kannst du wieder lernen...

    und wenn DU es dann noch möchtest schau nach wieviel "liebe"noch für "ihn"übrig ist...

    ich wünsche DIR den mut zur veränderung FÜR DICH

    liebe grüsse caro

    dem was über mich einstürmt,möchte ich gelassen gegenüber stehen...

  • wieso weisst du das es ihm schlecht geht?

    ich glaube nicht wenn du zum arzt gehst,das der arzt über nicht patienten ein urteil fällt.das kann er gar nicht.
    gehst du zum arzt weil du hilfe brauchst oder gehst du für deinen partner?
    du kannst GAR NICHTS tun für ihn ausser in selber entscheiden lassen.
    du kannst aber gerne so weiter machen,doch dann passt dein threadtitel auf dich.
    wir hier sind betroffene und angehörige von alkoholkranken.
    wir wissen wie du dich fühlst und waren oder sind in der gleichen situation wo du bist.
    wir können nur unsere erfahrungen ezählen.was du für dich entscheidest liegt bei dir.

    glg kathrin

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