Zuerst einmal ganz vielen lieben Dank für Eure Antworten und Danke an Dich Frank, der Nachfrage, wie es mir geht.
Mir geht es nicht gut. Ich drehe mich im Kreis, weiß überhaupt nicht mehr, ob es wirklich richtig ist, was ich mache. Seit ich "halb" ausgezogen, er obendrein seine Arbeit verloren hat, trinkt er täglich rund um die Uhr, läßt sich richtig hängen und ich habe Angst, daß irgendwas passieren könnte und ich nicht da bin, wenn er Hilfe benötigt. Total irre Gedanken und stelle mir vor, was alles passiert sein könnte gerade in dem Moment, wenn ich nicht zu Hause bin. Bin ich zu Hause und sehe ihn, bin ich beruhigt, obwohl es nicht beruhigend ist. Komische Situation.
Ruft mich betrunken an, SMS-Terror, wann ich komme, er brauche mich, gehe unter, ohne mich schaffe er es nicht, er habe keine Lebensperspektive mehr, ich schaufele mit an seinem Grab, würde ihm nicht helfen, auf meine Frage, wie ich helfen könne, erhalte ich keine Antwort, er versinke, habe schon 1 Flasche intus etc etc. Einfühlsam wie ein Elefant .... ich muß arbeiten und kann mich noch weniger konzentrieren. Das finde ich Terror und selbstbemitleidend ohne Ende. Aber nicht in die Gänge kommen, etwas zu verändern. Bin ich zu Hause, freut er sich, ist total liebenswürdig aber eine Fahne ohnegleichen und Augen, die mich erschrecken. SO habe ich ihn vor der 1. Entgiftung zum ersten Mal erlebt. Da hatte er es damit begründet, "danach" gibt es keinen Tropfen mehr. Aber jetzt? Ich frage mich, was bezweckt er damit, fühle mich erpreßt und reagiere sehr gereizt mit lieblosen Antworten wie es ist dein Leben, dein Körper, wenn du meinst, dich todtrinken zu müssen, dann mache es. Tut mir weh, wie wenig du für dich und uns kämpfst etc und ich wüßte, was ich zu tun hätte, wenn ich du wäre. Aber irgendwie prallt das alles an ihm ab. Dann weint er wieder, was ich SO nicht kenne. Er ist sehr sehr verändert, richtig klein mit Hut und weiß selber nicht, was er machen muß, wo er Hilfe suchen soll, wo er eine Anlaufstelle findet. Sein Suchtberater hat "angeblich" gesagt, er sei noch nicht so weit und sei ein Looser, zu dem will er auf keinen Fall wieder hin. Die ambul. Nachsorge dto. Er blockt irgendwie alles ab, was mich kirre macht, ich aber hinnehmen muß.Was ist nach der Entgiftung, war seine Frage. Kein Job, auch keiner in Aussicht, ich den ganzen Tag am arbeiten. Er sei am Tiefpunkt, könne und wolle nicht mehr, wisse aber nicht, was genau er tun soll. Dann denke ich mir, kann sich nur um paar Tage handeln, dann wird er ja wohl wissen, was er tun muß. Aber wir sind fast eine Woche weiter und das WE naht.
Momentan schrecke ich bei jedem Telefonklingen zusammen und denke, es ist etwas schlimmes passiert. Bin jetzt zu Hause und sehe, daß er nichts mehr ißt. Ich weiß nicht, wie lange ein Körper so etwas aushält und ich inständig hoffe, daß es nicht sein Bestreben ist, unterzugehen und ich mir Vorwürfe machen muß über Dinge, die ich hätte machen können oder müssen und nicht einfach das Weite suchen und ihn total verzweifelt sich selbst zu überlassen.
Aber trotz allem weiß ich, so geht es nicht, ich MUSS etwas tun und halbherzig ausziehen bringt mir und ihm überhaupt nichts.
Seid lieb gegrüßt.
Mandy