Schwierige Situation

  • Hallo zusammen

    Also ich bin 45 Jahre alt verheiratet, mein Mann ist alkoholabhängig und „versucht“ seit einem Jahr den Konsum einzuschränken. :roll:
    Klappt natürlich nicht! Dieses Jahr habe ich auch für mich genutzt um mich zu informieren, und um zu einem Ergebnis zu gelangen. Das Ergebnis lautet: „Ich möchte mich (vorläufig) von meinem Mann trennen.
    „Richtig , Klasse.“ Werdet ihr jetzt alle jubeln!
    Es gibt leider ein Problem. Mein Mann arbeitet in derselben Firma wie ich- in derselben Abteilung, (gibt es sicher häufiger) Wie soll denn da eine „Trennung“ funktionieren?
    Kann mir das absolut nicht vorstellen!

    Lg
    Asketin

  • Hallo Asketin,

    herzlich Willkommen hier im Forum.

    Du wirst es nicht erfahren, wenn du nicht den ersten Schritt machst.

    Alles andere wird sich daraus ergeben.


    Was hast du denn für erste Schritte geplant?

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Asketin,

    also zu deiner Situation hab ich keine Erfahrung.

    Aber guck mal, es gibt so viele Konstellationen, die eine Trennung extrem erschweren, aber möglich sein muss sie doch immer.
    Wenn es nicht mehr geht, gehts nicht mehr.

    Ich hab mich getrennt, trennen müssen, obwohl wir ein gemeinsames Haus besitzen und obwohl wir gemeinsame kleine Kinder haben und obwohl ich mit ihm in eine GEgend gezogen bin, in der ich niemanden kenne.
    Aber es ging nicht mehr. Es war nicht mehr zu ertragen.
    Also hab ich darauf gedrungen, dass er auszieht, die Kinder hab ich alleine (neben voller Berufstätigkeit) und meine Freunde und Verwandte kommen hier regelmäßig zu Besuch. Es ist alles etwas kompliziert, aber ich fühl mich nicht schlecht dabei.
    Und der Rest wird sich noch finden.

    Ich wünsch dir, dass du einen Weg findest.
    Liebe Grüße
    Doro

  • Danke für eure Antworten :)
    sie haben mir tatsächlich schon ein wenig geholfen.
    Liebe Doro
    Du hast natürlich vollkommen recht , dass eine Trennung immer möglich ist. Meine Gesamtsituation ist, verglichen mit anderen - geradezu traumhaft. Deswegen möchte ich meine "schwierige Situation" auch in "knifflige Situation" umbenennen.

    Liebe Linde
    Als nächsten Schritt habe ich mir vorgenommen meine Gedanken etwas aufzudröseln. Am liebsten mit eurer Hilfe :!:

    Ich weiß, dass ich meinem Mann nur durch eine Trennung "helfen" kann.
    Ist mir vollkommen klar, weil die Probleme aber noch im moderaten Bereich sind sehe ich in vielen kleinen und großen Dingen "Hindernisse" auf dem Weg zur Trennung. Vielleicht genht es mir einfach noch nicht schlecht genug :wink:
    Das heißt natürlich nicht, dass ich bis dahin warten will :!:
    Soviel zu meinen noch etwas wirren Gedanken.

    Liebe Grüße
    Asketin

  • Ja Asketin...denke nach..das hilft enorm und lese hier ganz viel.
    Es ist immer wieder das gleiche Schema und eine Trennung (auch wenn sie vielleicht nur auf Zeit ist) hilft euch Beiden enorm.

    LG Monty

    Wenn man seine Ruhe nicht in sich findet, ist es zwecklos, sie anderswo zu suchen

  • Hallo Asketin,

    herzlich Willkommen hier im Forum. Das Lesen und Schreiben hier hilft enorm, die eigenen Gedanken zu sortieren.

    Du hast Deine Entscheidung Trennung - Ja getroffen; dann tu es. Auch wenn Ihr in der gleichen Firma arbeitet. Hast Du Bedenken, was evtl. die Kollegen sagen? Jede Beziehung kann auseinander gehen, auch ohne Alkohol... Du bist niemandem Rechenschaft schuldig.

    Und alles kommt zu seiner Zeit, der richtige Zeitpunkt zum "Absprung" wird sich einstellen. So war es bei mir auch.

    Alles Gute für Dich!

    LG.. Pedi

  • Hallo Pedi
    Was die Kollegen sagen ist mir Wurst :!:
    Nur wenn ich hier lese, wie manche "Verlassenen" betteln und flehen, dass man wieder zürückkommen soll
    - weiß ich nicht, ob in diesem Fall (wenn man sich täglich sehen kann) - die Trennung überhaupt als solche empfunden wird?
    Versteht ihr was ich meine?

    LG
    Asketin

  • Hi Asketin,

    ich weiß, was Du meinst.... Am Tage auf Arbeit kann ich es mir schon schwierig vorstellen, zumindest nicht so einfach, als wenn man ganz getrennt ist.

    Dennoch - Probieren geht über Studieren. Spätestens am Wochenende oder abends kann ich es mir sehr erleichternd vorstellen, in die eigenen 4 Wände zu kommen und das neue Leben zu geniessen. So war es bei mir auf jeden Fall und ist es noch. Endlich sein eigener Herr sein, nicht immer irgendwas erklären müssen, die Stimmung "hochhalten" müssen, zu grübeln, ob und wieviel er wieder trinkt usw.

    Du wirst schon das Richtige tun! :wink:

    LG... Pedi

  • Hallo alle zusammen,

    eure Antworten und auch das Lesen hier im Forum haben mir schon sehr weitergeholfen.
    Meine eingangs genannte Situation sehe ich jetzt doch sehr viel lockerer -und sie darf natürlich kein Grund sein - sich nicht zu trennen.

    Ich habe jetzt ein Ultimatum gestellt und kann nur hoffen, dass er rechtzeitig, eigenständig und von selbst zu Einsicht kommt.

    Aber: "Es ist schwer dabei zuzusehen, wie jemand der intelligent ist und dem es noch recht gut geht- mit offenen Augen in sein Verderben läuft!"
    Schade um diesen Menschen ... wirklich sehr schade :cry:

    LG
    Asketin

  • Wie solche Männer in ihr Verderben laufen kann ich auch absolut nicht verstehen.Sie müssen dieser Droge Alkohol einfach willenlos ausgeliefert sein.Bei meinem Freund das gleiche.Jedes Hoffen einfach vergebens.Ich versuche mich auch schon länger mit einer Trennung durchzuringen.Denn mit solch einem mann geht man einfach nur zugrunde.Früher oder später!!!

  • Hallo

    Zitat

    Rosa Li
    Wie solche Männer in ihr Verderben laufen kann ich auch absolut nicht verstehen

    das ist die Sucht , die dazu treibt und für einen Nicht- Süchtigen meist nicht zu verstehen.

    Zitat

    Sie müssen dieser Droge Alkohol einfach willenlos ausgeliefert sein

    genauso ist das . Da hilft auch kein flehen, jammern Kopfschütteln, aufregen, hoffen oder ein direktes Ansagen , drohen, Konsequenzen ziehen usw...... Wenn der Süchtige nicht will ,dann geht gar nichts.

    Das ein zigste was geht, ist es zu akzeptieren und nach sich selbst zu schauen. Was kann ich für mich tun . Was muss ich für mich tun.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Asketin,

    ich bin noch neu hier und kann dir keinen Rat geben, aber ich kann dir sagen, dass eine Trennung nie leicht ist.
    Es gibt immer tausend Gründe die dagegen sprechen.
    So ist es jedenfalls bei mir.
    Vielleicht muß man seine Gedanken erst einmal ordnen,
    sich selbst und seine Gefühle richtig wahrnehmen um handeln zu können.
    Ich bin davon überzeugt, dass man eines Tages genau weiß was man will und dann ist es auch der richtige Zeitpunkt für eine Trennung.
    Bis dahin muß man kleine Schritte machen und nur
    den heutigen Tag leben und etwas Gutes für sich tun.

    Liebe Grüße, Xadi

  • Da bin ich mal wieder :)

    Hätte mal eine kleine Frage.
    Mein Mann behauptet er stünde kurz davor sich professionelle Hilfe zu holen. Er hätte aber noch eine "Hemmschwelle", sich fremden Leuten gegenüber zu öffnen und bräuchte daher noch etwas Zeit :!:
    Klingt im Großen und Ganzen glaubwürdig, da er schon immer sehr verschlossen war.
    Nu ja- was soll ich jetzt davon halten
    :?
    liebe Grüße
    Asketin

  • Hallo Asketin,

    hmm...also mein Tip ...glaube nur das was du wirklich siehst...sind meine Erfahrungen.

    Liebe Grüsse
    Monty

    Wenn man seine Ruhe nicht in sich findet, ist es zwecklos, sie anderswo zu suchen

  • Hallo Asketin,

    was möchtest du denn davon halten?

    Sowas kann ein Co-Knopf sein, der dir wieder Hoffnung macht und ihm einen Zeitgewinn bringt eben NICHTS zu tun.


    Viele Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Asketin,,

    du schreibst ja:

    Zitat

    Ich weiß, dass ich meinem Mann nur durch eine Trennung "helfen" kann.

    Das schreibst du am Anfang. Dass du deinem Mann nicht helfen kannst, hast du ja inzwischen von anderen auch schon erfahren, die dir was geschrieben haben. Du stehst hier im Mittelpunkt, es ist dein Raum hier!

    Du hast ihm ein Ultimatum gestellt. Was machst du, wenn er es nicht einhält? Und was, wenn er es einhält? :roll: ...

    Ich habe meinem Exmänne viele Ultimaten gestellt, die ich niemals eingehalten habe. Schlussendlich hat er mich nicht mehr ernst genommen, mich ausgelacht :( . Tut suuuuper weh... :( . Das letzte Ultimatum habe ich durchgezogen, da war er schier baff. Wow, denke gerade, dass ist fast drei Jahre her...

    Wichtig ist also die Konsequenz. Und dass du siehst, was dir gut tut. Und wenn du dann losgehst, wird sich eine Tür nach der anderen öffnen für dich!

    Und er eiert jetzt rum. Versucht wohl, sich noch einige Hintertürchen offen zu halten. Hemmschwelle, hm... Zeit rausholen, hm... Damit du wartest und hoffst. Und erstmal ruhig bleibst. Für mich hört es sich danach an, dass du in hingehalten werden sollst. Wenn ich ehrlich bin :roll: . Solche ähnlichen Dinge und Aussagen kenn ich nämlich von meinem Ex auch. Da kommt Hoffnung auf, die dann irgendwann zerplatzt, weil nichts geschieht. Er muss ganz konkret wollen, aufhören wollen, sich behandeln lassen wollen, was machen wollen. Wenn sein Leid groß genug ist, bzw. wenn er es ganz wirklich will, wird er das können. Sonst ist es tatsächlich alles nur eine Ausrede von ihm! Warum er angeblich nix ändern kann... Auf alle Fälle muss er selbst aktiv werden, für sich. Genauso musst du eben auch für dich selbst aktiv werden.

    Ich wünsche dir einen schönen Sonntag
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Danke für die Kommentare, ich seh’ das ähnlich wie ihr!
    Ich sage mir, egal aus welchen Gründen man erstmal keine Hilfe in Anspruch nehmen will- solange man nichts tut wird sich auch nichts ändern,
    Kann ja sein, dass er eine Hemmschwelle überwinden muß – deswegen kann er trotzdem, z.B. in diesem Forum mitlesen.
    Co-Knopf kann eher nicht gedrückt werden, da ich auf jeden Fall eine Trennung durchziehen werde. Diese Entscheidung habe ich für mich getroffen und das weiß mein Mann auch.
    Das von mir gestellte Ultimatum ist noch nicht abgelaufen, die Erkenntnis das er etwas tun/handeln muß scheint ja jetzt da zu sein? Wir werden sehen.

    lG
    Asketin

  • Hallochen,

    in zwei Wochen hat er einen Termin bei einer Beratunsstelle :!:
    Hat er mir gestern gesagt ... und wisst ihr was :?:
    Es ist mir egal - es ist mir egal, ob das stimmt.
    Es ist mir egal, ob er hingeht.
    Es ist mir egal, dass sich an seinem Verhalten nichts geändert hat.
    Ein Mensch der sich entschlossen hat sein ganzes Leben konsequent umzugestalten würde sich anders verhalten! Aber auch das ist mir egal!
    Ich glaube der Dämon Alkohol hat die Liebe zu meinem Mann getötet :(

    Grüße
    Asketin

  • Hallo Asketin,

    da bist du ja viele wichtige Schritte gegangen und hast dich "freigestrampelt".

    Das die Liebe gestorben ist, habe ich auch gerade bei mir gemerkt. Ich glaube, dadurch, dass ich so lange gehofft habe, dass sich etwas ändert, durch die ständigen Diskussionen, die permanente Abwertung, die ich erfahren habe, ist jedes Mal ein wenig mehr gestorben von der Liebe. Das tut doch ganz schön weh, aber es befreit auch, das einzusehen und endlich etwas für sich zu tun.

    Ich wünsche dir noch einen guten Weg.

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