Wie umgehen mit Selbstmorddrohungen

  • Der Thread von traurige Maus im Coabhängigenbereich hat mich doch sehr berührt und nachdenklich gemacht. Der Mann von traurige Maus hat seine suchtdruck mit dem freiwilligen Tod beendet.
    Plötzlich mußte ich daran denken, dass auch mein vater, als ich Kind war einen selbstmordversuch startete.Er wurde noch in letzter Minute gerettet, War aber schon ohnmächtig. Er hatte sich in einem vollgeräucheten Zimmer eingeschlossen.
    Auch in anderen threads habe ich schon oft von Selbstmordäußerungen ( des Patners) gelesen. manchmal wird dann gesagt, dass man sowas nicht ernst nehmen sollte. Auch ich habe schon so gedacht. aber nach genauem Überlegen denke ich doch anders. Auch in meinem bekanntenkreis weiß ich von zwei versuchten Selbstmordversuchen von Süchtigen, die es vorher angekündigt hatten. Gut, man trägt ja keine schuld daran. aber was kann man tun, wenn man in seinem Bekannten oder Angehörigenkries solche Andeutungen hört? Kann/ soll man überhaupt etwas tun?
    Was ist Eure Meinung/ Erfahrung dazu?

  • Tun kann man nichts groß solange es nur Drohungen sind ! Meine Mutter droht damit seit guten 14 Jahren. Einen Versuch sich umzubringen hat sie nie gestartet. ICH denke, wenn man sich wirklich umbringen will, dann tut man das einfach. Ohne darüber zu reden. Wie der Robert Enke beispielsweise. Droht man immer und immer wieder, sind das einfach nur Hilfeschreie, die bald keiner mehr für erst nimmt und die betreffende Person sollte sich dringend Hilfe suchen.

  • hallo frozen tears

    ein sehr problemantisches thema. im tv hat mal ein professor der sich mit dem thema befasst gesagt, 90% aller suizide sind mißglückte vortäuschungen. die leute wollen also eigentlich gerettet werden, aber aus irgend einem grund werden sie nicht rechtzeitig gefunden. auch habe ich wärend meiner ausbildung gelernt, das niemand, der es ernsthaft vor hat, es ankündigt. diese erknenntniss könnte mittlerweile überholt sein, ich glaube es aber eher nicht. diese ankündigungen sind zum einen hilferufe, zum anderen emotionale erpressungsversuche um seinen willen zu bekommen. letzteres ist ne ganz miese tour.

    nur wie soll man damit umgehen. ich denke das beste ist schlicht sich an einen amtsarzt zu wenden und diese ankündigung dort weiter zu geben. der muß das ernst nehmen und die nötigen schritte einleiten. ist hilfe nötig wird die person sie erhalten, ist es eine erpressung wird sich die person das nach dem aufenthalt in der psychiatrie sehr gut überlegen ob sie das auf die art noch einmal macht. im notfall ist hier polizei oder feuerwehr anzurufen. die können hilfe leisten oder wissen wo man sie her bekommt. auf keinen fall sollte man sich auf irgend welche nötigungen einlassen, denn wenn das einmal funktioniert wird es immer schlimmer. das gehört einfach in fachlich qualifizierte hände.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Zitat

    Tun kann man nichts groß solange es nur Drohungen sind ! Meine Mutter droht damit seit guten 14 Jahren. Einen Versuch sich umzubringen hat sie nie gestartet. ICH denke, wenn man sich wirklich umbringen will, dann tut man das einfach. Ohne darüber zu reden. Wie der Robert Enke beispielsweise. Droht man immer und immer wieder, sind das einfach nur Hilfeschreie, die bald keiner mehr für erst nimmt und die betreffende Person sollte sich dringend Hilfe suche

    Es ist allerdings erwiesen, daß Selbstmordgefährdete Signale aussenden, bevor sie sich umbringen. Es stimmt also nicht, daß derjenige, der sich wirklich umbringen will, nicht darüber redet. In diesen Fällen hat es nur so den Anschein, weil die Umwelt die Signale nicht erkennt oder ignoriert.

    Es mag sein, daß Deine Mutter mit ihren Drohungen erpressen will, aber ich würde nie die Hand dafür ins Feuer legen, daß es nur leere Drohungen sind. Ich würde sie ernstnehmen und jedes mal die Polizei rufen!

  • hallo xenica

    ich meinte mit meiner aussage, das ein mensch der ernsthaft an suizid denkt nich konkret sagt, "ich bring mich um". natürlich hast du recht das es aussagen gibt die darauf hin weisen, aber eben nicht die konkrete ansage. das macht es oft auch so schwer menschen zu erkennen die tatsächlich gefährdet sind.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Ich hatte früher in der Schulzeit einen Kumpel , dessen Mutter immer Selbstmorddrohungen ausgesprochen hatte. Bei ihr konnte es hinkommen, dass sie immer gerettet werden wollte. Denn sie hat wohl auch manchmal selber die Polizei alarmiert. Das letzte Mal ist es jedoch mißglückt, die Hilfe kam zu spät und sie starb. Ih weiß nicht , ob da Alkohol mit ihm Speil war.
    Erschreckend fand ich allerdings dass sie Leiterin einer Kinderpsychatrie war. Jedenfalls hat sie ihren sohn, also meine damaligen Kumpel damit ganz schön psychisch fertig gemacht.
    Bei meinem Vater kam es ohen Vorankündigung, er hatte eben Glück, dass er entdeckt wurde.
    Ein anderer Junge von meiner schule hat sich uach ohne Vorankündigung umgebracht. Keienr hätte es gedacht. Da war gar kein Anzeichen. also kann die Theorie schon ewisermaßen stimmen. Zumindest diejenigen, die großes Theater drum machen wollen sich vielelicht nur in Szene stellen udn brauchen wohl auch den tatsächlichen Kick. springen dann ja tatsächlichauch ins wasser oder so.

    Aber ich habe jetzt eher an die kleineren Andeutungen gedacht. Wenn jemand zum Beispiel in einem gespräch fallen läßt, dass er nciht mehr leben möchte, das Leben ihm keinen Spaß mehr macht . Also vielelicuht nicht mal direkt, das er sich umbringen will. Und wenn dann noch eine Sucht im Spiel ist, also gerade dann. Was tut man dann?
    oder ist das eine depressive Phase?
    Man kann natürlich demjenigen sagen, dass er sich dringend Hilfe holen soll. aber wo? Ein Psychotherapeut? Und meistens hört man doich aber, dass man da ewig warten muß. Hat derjenige dann überhaupt noch den willen,denn es klingt ja schon danach als ob er isch aufgegeben hat.
    Ich glaube, was man nie vergessen darf ist, dass die Sucht ja eine Sucht ist. Viele sind da offensichtlich hineingeschlittert. Irgendwie aus Unwissenheit, Leichtsinnigkeit oder sonst wie. Ich denke keiner macht das freiwilllig. Und ich vermute auch, dass jeder, der so richtig tief in der Sucht steckt ja auch selber ziemlich leidet. Auch dann, wenn er es noch nciht schafft aufzuhören. Ich denke schon, dass der Leidensdruck in der Phase vor dem Tiefpunkt sehr sehr stark ist. Und wenn man diesem Druck nciht standhält und aber den Ausstieg durch Entzug auch noch nicht schafft sehen einige wohl darin eine weniger anstrengendere Alternative sich von der Sucht zu befreien. Mir ist gerade klar geworden, dass es in der Tat ja eine endgültige Lösung, die dann keine weitere Anstrengung und Auseinandersetung mehr bedarf. Es sit so erschreckend dass die Sucht einen Menschen so weit dahin treiben kann, dass er sein eigenes Leben nicht mehr erträgt, nicht mehr als lebenswert oder sinnlos sieht.
    Gerade ist mir der Gedanke gekommen, dass sich da etwas auf der spirituellen Ebene änderen muß. Der Mensch muß seine Lebenssinn wiederfinden. Und vielleicht ist das auch genau das, was ein süchtiger Mensch verloren hat. Menschen, die verheiratet sind, Kinder haben, vielelicht ein Haus, einen Beruf, selbständig sind fangen an zu trinken und geraten in den sog der sucht. Vielleicht deswegen, weil man plötzlich bemerkt, dass ein Leben, dass man nur nach den gängigen gesellschaftlichen werten geplant hat einem plötzlich nicht mehr genügt. Aber da auszusteigen ist sicher auch nicht einfach. besonders, wenn viel Materielles dran hängt. Ein verheirateter Familienvater in guter beruflicher Stellung kann nicht so ohne weiteres einfach aus seienm Leben aussteigen.
    Die Gesellschaft, das Umfeld würde ihn verurteilen. Aber mit dem Alkohol , oder anderen Suchtmitteln kann er zumindest geisitg aussteigen und verurteilt sich selbst.
    Nicht aufzuhören kann alsoa uch bedeuten, dass der jenige auch ganricht wieder zurückkehren will in genau diese Rolle, die aber von ihm abverlangt wird. Die Partnerin träumt davon, dass er genau wieder derjenige ist, der er mal war, als sieihn kennen lernte. Damit wird derjenige dann eigentlich richtig unter Druck gesetzt wieder in diese Rolle zurück zu kehren. Und einfach und ohne Schuldgefühle kann jemand sich wohl auch kaum aus einem Leben herausmanövrieren, in das er isch einmal begeben hat.
    Mein Vater zum beispiel hat sehr früh geheiratet. früh viele kinder bekommen. Schnell angefangen ein Haus zu bauen. alles verpflichtungen. Keine wirkliche Ausbildung. Auch meine Mutter hat ihre abgebrochen. Nichts war wohl wirklich geplant. aber man ha t ja nur ein leben und da hat man nicht jeden tag eine neue Chance udn kann nciht einfach alles wieder rückgängig machen. Dann immer dieser Zwiespalt entweder das beste draus zu machen oder ganz auszusteigen. Ich denke, dass das ganz schönen Druck erzeugt, den man vielleicht irgendwann nicht mehr aushält.
    Das Wegsaufen der gefühle hat dann eine Linderung geschaffen, aber ebne keine Ausweg. Und der Selbstmordversuch war dann der Versuch endgültig aus diesem Leben auszusteigen. Was ihm vielleicht nicht so bewußt war ist, dass ich es wohl besser gefundne hätte, wenn er uns alle im Stich gelassen hätte und sich aus dem Staub gemacht hätte statt uns ein Leben lang zu quälen. Denn mit dem Alkohol wird das Leben ja von Tag zu Tag schlimmer.

  • hi frozen,

    ziemlich viele mutmassungen und ziemlich wenig eigene erfahrung, die du da hineinpackst. das thema scheint dich mächtig aufzuwühlen. allerdings für mich nachvollziehbar, nachdem dein vater auch einen suizid versuchte.

    hast du schon mal versucht, deine eigenen erfahrungen mit professioneller begleitung abgleichen zu lassen? ich kann es dir nur empfehlen, wenn dich das thema wirklich so berührt, wie du hier rüberkommst.

    ich kann dir nur sagen, dass es unsinnig ist, für einen anderen vermeintliche oder tatsächliche gründe für dessen alkoholsucht zu suchen. das alles ändert nichts an den tatsachen, die nun mal sind wie sie sind. und je eher die angehörigen eines suchtkranken es schaffen, sich aus dem dunstkreis der krankheit des betroffenen zu lösen, um so besser. mache dir nicht die kranheit eines anderen zu deiner eigenen, indem du durch sinnloses grübeln deine eigene lebensfreude und womöglich deinen lebensmut einbüsst.

    das leben des alkoholikers ist seines.
    der tod des suizidalen ist auch seiner.

    dein leben gehört dir, und nur du bestimmst, wie es dir dabei geht.

    lg
    MrHardcore

    (ich weiss, dass mein kommentar durchaus negativ interpretiert werden kann. das soll er aber nicht sein. daher bitte nicht mit fehlender empathie oder gar ignoranz gegenüber dritten interpretieren, sondern exakt so, wie ich es geschrieben habe: positiv im sinne des angehörigen. danke)

  • Das war jetzt wenig hilfreich, Mr hardcore.
    Mit anderen Worten also: wegschauen?
    wie aknsnt du heir von eigenen erfahrungen sprechen? ich denke, in diesem Forum wird sich kein einziger finden, der erfahrung mit selbstmord aht, das liegt wohl auf der Hand. also aknn die eigen erfahrung nur die in der familie sein oder im bekanntenkreis wie bei mir. worin besteht da deien erfahrung, dass du dich dazu äußerst? Also, prinzip in diesem thread ist es doch schon aus gewisser eigenrfahrung heruas u schreiben.
    mein problem hast du nciht richitg erkannt. es stellt sich für mich die frage, wie und ob man helfen kann, wenn jemand selbstmordgefährdet ist. später hat man dann keine zeit mehr darüber nachzudenken. daher ist es schon eine sache über die man heir mal diskutieren sollte, denn sicher werden heir viele angehörige davon betroffen sein. die sucht ist die eine sache. da kann man nichts amchen.
    Mir scheint, dass du noch niemals in der situation warst.stell dir vor, du hast ein kin dund es sagt, dass es nciht mehr leben möchtest. seien entscheidung, ab und hopp in die kiste?
    Mir geht es nicht darum , dass ich jetzt durch den selbstmordversuch meiens vaters traumatisiert bin oder so.
    es berührt mich ebneso wie es viele andere berührt hat. aber auch nicht in dem maße dass es mich krank macht und ich nur noch selbstmordkandidaten um mich sehe.
    deine antwort ist so eine unüberlegte pauschalantwort. mach die krankheit der anderen nicht zu deiner und mach ne therapie. solche äußerungen kannst du hier in jeden thread schreiben. Lies erstmal richitg worum es hier geht.
    ich schreibe hier unter: sonstiges!!!
    Und was ich aus meinem leben geschrieben ahbe sind beispiele und überlegungen, die zur diskussion anregen sollen mit denen, die sich damit schpnmal auseinandergesetzt haben und es wollen.

  • hi frozen,

    nix kapiert aber erst mal wieder zum rundumschlag draufhauen. gut, akzeptiert, bin ja nicht der erste und nicht der einzige, dem du mangelndes verständnis u.ä. unterstellst, sobald eine antwort kommt, die dir nicht passt.

    nur soviel: ich arbeite sehr viel und schon sehr lange mit menschen zusammen, die suizid verarbeiten müssen/mussten. suizid, beganngen durch einen angehörigen, einen freund, einen nachbarn. und aus dieser erfahrung heraus kann ich dir sagen, dasss das was du hier anzettelst, nämlich das "anregen einer diskussion" nichts anderes als logorrhoe ist. eine orfeige ins gesicht derjenigen, die sich tatsächlich mit der thematik auseinandersetzen müssen und denen pauschale mutmassungen über das wieso, weshalb und warum einfach zu plump sind.

    die, die es betrifft, wissen, dass ein angehöriger bei einem geplanten siuzid machtlos ist. sie wollen nicht über vielleicht-eventuell-unter umständen-hätte-wäre-etc diskutieren, die phase haben sie alle schon lange hinter sich, sie ist einer trauer gewichen, die sich nicht mit solch theoretischen dingen befasst, die keinerlei anspruch auf hilfe haben.

    wie ich hier von eigenen erfahrungen sprechen kann, will ich dir auch sagen. mein zwillingsbruder hat im alter von 21 jahren suizid begangen. er ist mit tempo 140 km/h gegen einen baum gerast. das problem dabei: ich war auf dem beifahrersitz und wusste bis zum einschlag nicht, was mit ihm los ist. ich war danach fast 11 monate durchgehend in diversen kliniken und konnte erst knapp zwei jahre später wieder ohne hilfsmittel alleine gehen.
    in seinem abschiedsbrief, der später gefunden wurde, war dann klar, dass er die alkoholsucht unseres vaters nicht verwunden hat und mit der lieblosigkeit unseres elternhauses nicht zurecht kam.

    mir hat das bis heute genügt, um mich mit diesem thema sehr intensiv auseinander zu setzen. wenn dir agus ein begriff ist, weisst du auch, was ich mache. (ich hoffe, das ist jetzt kein verstoss gegen die forenregeln - der verein ist seriös).

    aber was soll's wozu schreibe ich das? dich interessiert es ja doch nicht, du willst ja nur schwadronieren. unter "sonstiges". sicher sehr hilfreich.

    cu
    MrHardcore

  • hier geht ja ganz schön die post ab.
    ich meine zu wissen,dass man verpflichtet ist,die polizei zu rufen,wenn jemand konkret dinge in richtung suizid äußert.dann kommt derjenige in die psychatrie zum selbstschutz .
    Susanni

  • Mein Ex hatte auch die Phase des Selbstmitleids und wollte mich mit der Androhung seinem Leben ein Ende zu setzen unter Druck setzen. Nein, diese Ängste wollte ich nicht auch noch tragen, als er stockbesoffen meinte, er hätte Tabletten genommen. Daraufhin habe ich den Rettungsdienst gerufen. Ich hatte auch noch die Aufzeichnung des Anrufbeantworters, wo er dies generös angekündigt hatte.

    Die Rettung selbst sah erst keine Gefahr. Aber ich habe mich geweigert, die ganze Nacht Puls zu fühlen. Somit haben sie ihn dann doch mitgenommen, ihm wurde der Magen ausgepumpt und nüchtern war er stocksauer, dass ich ihm das alles angetan hatte :shock: - Mit Selbstmordabsichten hat er nie wieder gedroht - wusste er doch, dass er mich damit nicht unter Druck setzen konnte und ich die Verantwortung dafür sofort in fähigere Hände weitergegeben würde.

    Diandra

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
    wenn sich die Fingerspitzen zweier Menschen
    ganz leicht berühren,
    am richtigen Ort
    und zur rechten Zeit!

  • Hallo Zusammen,

    ich kenne die Gedankengänge über das warum, weshalb und weswegen. Ich habe lange gebraucht um meine Nabelschnur zu durchtrennen. Habe Gedanken ohne Ende gewälzt warum meine Mutter trank. Mit dem meisten habe ich sicherlich nicht falsch gelegen. Was aber nichts an der Tatsache ändert, dass es keine Gründe zu trinken gibt. Würde ich das was am Ende meiner Gedanken über sie raus gekommen ist nehmen und mit meinem Leben vergleichen, könnte ich mir auch mal fröhlich die Flasche an den Hals setzen. Das Warum ist nicht meine Baustelle, sondern die des Abhängigen.

    Sie hat oft genug gesagt: „Dann kann ich mich ja umbringen“. Ich habe lange funktioniert und mich dadurch unter Druck setzen lassen. Irgendwann habe ich es nicht mehr getan und hatte eine Scheißangst. Sie hat sich nicht umgebracht und ich hatte danach Ruhe vor solchen Erpressungen. Heute würde ich den von Dorothea beschriebenen Weg gehen. Damals habe ich mich nicht getraut, aus Angst vor der Reaktion meines Vaters. Heute bin ich weiter, aber heute ist heute und damals ist damals.

    In ihrem letzten Jahr war ihr anzumerken, dass sie nicht mehr leben wollte. Auch wenn das jemand in den falschen Hals bekommt, ich konnte es verstehen. Denn so hätte ich auch nicht leben wollen. Obwohl ich das gemerkt habe, waren mir die Hände gebunden. Sie hat nichts gesagt, nicht mehr, was hätte ich also tun sollen. Es ist nicht verboten sich zu Tode zu saufen und genau auf dem Weg war sie. Selbstmord auf Raten, erst kleine und dann immer größere. Mir blieb nichts, als zu akzeptieren. Es war ihr Wille und für mich war es besser zu akzeptieren, als zu versuchen etwas ändern zu wollen, was ich nicht ändern konnte. Ich konnte ihr weder den Mut noch den Willen zu leben geben, dass konnte nur sie selbst. Sie wollte ihr Leben nicht mehr. Sie wusste, wo sie Hilfe bekommen konnte, sie wollte nicht. Ich habe ihren Willen akzeptiert.

    Gruß
    Skye

  • hallo frozen

    ich kann sehr gut verstehen was du meinst. ich selbst habe im suff auch so dämliche anwandlungen gehabt, ich sah keinen ausweg und habe tatsächlich mit dem gedanken gespielt meinem leben ein ende zu setzen. das war aber wirklich immer nur wenn ich getrunken hatte. der alkohol verzerrt nun mal die realität bis zur groteske, die wahrnehmung, das denken, alles ist völlig ungeordnet und absurd. ich denke das wird jeder wissen der schon mal betrunken war, dazu muß man ja nicht abhängig sein. die abhängigkeit, und das erkennen dieser, hat mir das alles dann unerträglich gemacht.

    der einzige weg ist dann sich hilfe zu suchen. und das mußte ich wollen. in der konkreten situation ist es vielleicht ein weg dem betroffenen anzubieten mit ihm zum arzt zu fahren. wenn er die hilfe annimmt kann man die ersten schritte mit begleiten, also zum arzt, evtl kh und suchtberatung, den weiteren weg muß der betroffene dann selbst gehen. wird diese hilfe abgelehnt, liebe frozen, dann kannst du nur das tun was mrhardcore sagt. bring dich selbst in sicherheit. du kannst nichts tun. in unseren staat ist es nicht erlaubt sich den strick um hals zu legen, da wird man sofort eingewiesen. selbstmord auf raten, also sich totsaufen ist hingegen erlaubt. das dabei auch die seele der angehörigen mit ermordet wird interessiert nicht. sucht ist immer noch in den köpfen der meisten eine charakterschwäche, es wird besten falls betreten weggeschaut, meist aber eher blöde kommentiert. was die angehörigen durchmachen kann niemand auch nur annähernd nachvollziehen. das auch sie dringend hilfe brauchen sieht niemand, oft nicht mal sie selbst.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo MrHardcore,

    ich möchte dir mein Beileid aussprechen zum Verlust deines Bruders.

    So eine Erfahrung wünscht man niemandem. Bei dir spürt man, daß aus dieser Erfahrung gelebte Substanz geworden ist.

    Danke an dieser Stelle für deine Beiträge.

    LG, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Lieber Mister Hardcore

    Gar nicht so treffend der Nick.
    Ich bin betroffen über das was Du durchgemacht hast.
    Über das Leid, daß der Tod Deines Bruders gebracht hat und ich bin betroffen über Dein eigenes Leid
    Ich bin etwas sprachlos..

    Alles Gute Dir!

    Xen.

  • Generell kann man sicher nicht sagen, dass man als Angehöriger nichts machen kann. Es kommt ja auch darauf an, ob derjenige sich irgendjemanden offenbart , anvertraut, etwas andeutet oder nicht.
    Natürlich kann keiner von uns Gedanken lesen. Und wenn jemand so hemlich still und leide palnt diesen Planeten zu verlassen ist natürlich klar, dass man da nichts tun kann.
    Ich dachte schon bei meiner Frage daran, ob man was amchen kann, wenn es Anzeichen gibt, wenn eine Person etwas geäußert hat.
    Mir ist klar, dass ich keine schuld an sowas trage.
    Mir ist jetzt aber aufgefallen, dass ich doch relativ häufig in meinem engeren Bekanntenkreis einem Selbstmordkandidaten begegnet bin.
    Da waren alle varianten verteten, wie ich ja schon beschrieben habe. Angedeuteter, versuchter und auch gelungener Selbstmord.
    Es scheint mir halt, dass Selbstmord unter Einfluss von Alkohol doch relativ oft vorkommt. Mich wundert es auch nicht, denn wie hier schon geschrieben wurde ist das exzessive Trinken ja in der Tat ohnehin schon ein Selbstmord auf Raten, die langsamere Variante.
    Ich denke allerdings nicht, dass der Alkoholabhängige sich dessen bewußt ist, wenn er sich das Glas zum Minde führt, ebensowenig, wie der Raucher trotz Aufdruck auf der Schachtel.
    Vielleicht gibt es ja doch den einen oder anderen Hinweis, bevor jemand Selbstmord begeht und man hat nur nicht die Signale bemerkt.
    Auch wenn jemand damit nur Aufmerksamkeit erzeugen will wie im beispiel der Mutter meines Kumpels. Im Endeffekt ist sie ja gestorben.
    Natürlich kann man dann in der Situation die Polizei rufen.
    Aber wenn sowas öfter vorkommt müßte doch schon eine nadere Stelle dafür zuständig sein, die sich der Person annimmt.
    In der krisensituation denkt derjenige ja sicher nicht daran sich professionelle Hilfe zu suchen. Und wie ich hier lese dauert es ja sogar Monate bis zb eine Psychotherapie bewilligt ist.
    Also, ich wüßte jetzt selber nicht, an wen ich mich wenden sollte, wäre ich mal in solch einer Situation.
    Jedenfalls würde ich die Personen jetzt schon ernst nehmen wollen, wenn sie sowas andeuten und nicht einfach denken: Lass die mal, die will nur Aufmerksamkeit. Nur eben wüßte ich nicht, was zu tun ist.

  • @Hardcore,
    tut mir leid für iDich, was mit Deinem bruder passiert ist udn nun verstehe ich, dass DICH das Ganze natürlich noch mehr aufwühlt.
    Aber geanu, weil solche Dinge unvorhergesehen passieren denke ich, dass wir darüber diskutieren müssen. Wir, die Angehörigen sind natürlich die ersten, die etwas bemerken könnten, wenn e s was zu bemerken gibt, weil wir ihnen am nächsten stehen. Und wennman schon weiß, dass man eine Person in der Umgebung hat, die nciht nur Alkoholabhängig sondern auch selbstmordgefährdet ist kann man ja seine Lauscher vielleicht etwas größer aufmachen. Das bedeutet ja nciht, dass man sich die Krankheit des anderen zu seiner eigenen machen muß. So weit muß es ja nicht gehen. Man kann auch eine Personen nicht 24 h bewachen. Aber genau wie man sich heir im Forum austauscht über die Alkoholabhängigkeit und da gibts ja auch Anzeichen, ne Werdegangsliste usw. könnte es ja auch Anzeichen von Selbstmord geben. Und wenn es die gibt, dann würde ich hier an dieser Stelle gerne davon erfahren. Dafür müßte ich nciht mal Erfahrung vorweisen, denke ich.
    Du selbst klingst etwas verbittert und wirfst mit harten Sachen um Dich. Es ist ja nichts schlimmes sich mal Gedanken zu machen und darüber auszutauschen. Selbst wenn dabei im Endeffekt herauskäme, dass man da überhaupt nichts machen kann, so wie Du es behauptest.
    Aber in Deinem Falle war es dann wohl sicher so. Aber das kann man ja vielleicht auch nicht verallgemeinern.

  • @frozen: welch halbseidener rückzug und beharren zugleich...
    lass es einfach, wir im sinne von dieses forum müssen zum glück das thema gar nicht diskutieren. mich wühlt auch schon lange nicht mehr das thema auf, sondern der umgang von manchen teilen unserer bevölkerung damit.

    und das beinhaltet für mich u.a. das sinnlose, mutmassende geschwafel von menschen, die offensichtlich gefallen daran finden, sich um dinge zu kümmern, die sie weder beeinflussen können, noch die sie etwas angehen.

    aber das scheint eine generelle tendenz in unserem lande zu sein, dass sich jeder berufen fühlt zu allem stellung zu nehmen, ohne dass es dafür eine notwendigkeit gibt. von fachlicher qualifikation oder gar umfassendem wissen mal ganz zu schweigen.


    oder, frozen, mit deinen worten:

    Zitat

    ich schreibe hier unter: sonstiges !!!

    in diesem sinne: fröhliches schwafeln und mutmassen weiterhin...

  • @ Hardcore.
    Ich denke, wenn ich gerne mit Menschen über ein Thema diskutieren möchte, welches mich beschäftigt, dann sollte ich selber darüber entscheiden und nicht du. Was Dir vielleicht unsinnig erscheinen mag, mag für mich Sinn haben und wertvoll sein. Ich denke, wir sollten hier keine persönlichen Diskussionen führen und Deine ironie kannst Du Dir daher sparen.
    Wie kommst Du auf halbseidenen Rückzug???
    Ich denke, DU solltest Dich aus diesem thread zurück ziehen, da Du es nicht für sinnvoll hälst darüber zu diskutieren. aber anderen kannst Du dies nicht verbieten.
    Mir scheints, als seist Du persönlich angegriffen, allein weil hier Leute über dieses thema diskutieren. Ich habe mir auch auf andere Internetseiten Informationen geholt udn festgestellt, dass es da durchaus berührungspunkte gibt zwischen Suizid und Drogenmißbrauch. Ebenfalls habe ich dort gelesen, dass es mögliche Zeichen vor dem Selbstmord gibt. gerne kann ich Dir mal den Link dazu schicken.
    Aber ich denke, ich schicke ihn lieber denjenigen, die es auch interessiert.
    Statt über die Sache an sich zu diskutieren zitierst Du hier meine Äußerung, dass ich unter sonstiges schreibe.
    Wenn Du genau hinschaust, dann sind da einige Theman , die die Alkoholsucht am Rande berühren. So wie Frage anch Alkoholgehalt im Essen oder medikamente, Umgang mit Gefühlen, Formen von therapien etc.
    Genau genommen kannst Du dann jedem schreiben, dass es hier nicht her gehört.
    Wie dem auch sei, ich vermute, dass Du Dich so sehr auf den schlips getreten fühlst, da Du in Deinem Leben so eine krasse Erfahrung machen mußtest.
    Der eine oder andere hat aber vielleicht wie ich Situationen erlebt, wo es vorher Phasen gab, wo vorher Andeutungen gemacht wurden, wo es ein auffälliges Verhalten gab bevor der suizidverusch stattfand.
    Man kann sicher nicht verallgemeinern. Aber man kann, wenn man von schilderungen der anderen erfährt wacher, sensibler werden.
    Selbstmordkandidaten begegnet man nicht jeden tag und doch geht es vielelicht einigen wie mir, die im Laufe ihres Lebens desöfteren auf solche situationen gestoßen sind. Auch Unfällen passieren nciht täglich und man lernt nen 1te Hilfekurs.
    Ich möchte mich schon dafür sensibilisieren und bin dankbar für jeden Eintrag, der mich in dieser Richtung weiterbringt.

  • Liebe Frozen,

    ich frage mich immer wieder, was die Menschen antreibt, die am Boden liegen und mit letzter Kraft noch austeilen wollen und warum die anderen immer weiter eintreten, obwohl sich nichts mehr regt.

    Zitat von Ette

    Ja, als ich noch so richtig schön fest in meiner Co-Abhängigkeit verwurzelt war, habe ich auch Dinge gespürt, die keiner sagte. Dabei sind solche „Signale“ womöglich nichts anderes als mein eigenes Bedürfnis, das ich in einer Situation empfinden würde. Oder aber das Bedürfnis, mich durch helfen „Liebkind“ zu machen. Inzwischen kann ich mir solche Empfindungen ansehen und mir sagen, dass es mich nichts angeht, wie der Andere mit seinem Leben umgeht. Werde ich jedoch um Hilfe gebeten, kann ich entscheiden zu helfen. Das tue ich auch, aber nicht mehr, so wie früher, weil ICH denke, Hilfe ist erforderlich. Ich kann warten, bis ich um Hilfe gefragt werde. Kleinen Kindern helfe ich ungefragt, weil sie noch nicht selbstverantwortlich handeln können. Erwachsene Menschen aber haben vielleicht eine ganz andere Vorstellung von ihrem Leben als ich von meinem. Und Situationen, in denen ich Hilfe für erforderlich halte, können für eine andere Person durchaus noch in deren Toleranzbereich fallen. Solange ich nicht um Hilfe gebeten werde, gehe ich davon aus, dass der Andere sein Leben selbst auf die Reihe bekommt. Das ist eine der wichtigsten Tatsachen, die aus meiner Genesung von der Co-Abhängigkeit mitgenommen habe.

    Dazu fällt mir ein: ich wusste genau was in meiner Frau ablief, was ich zu tun hatte und wie und warum. Die Gedanken sind meine. Niemand kann in mir lesen, aber ich kann im Empathieüberfluss ersaufen.

    Es dauerte, bis ich das Wort Suizid ruhig buchstabieren, in der Hand halten , ansehen, durchleuchten, sezieren durfte, alle Flecken entfernte und es wieder dahin zurück stellte wo es hingehörte. Die Unfähigkeit mein Leben natürlich zu leben lag in kranken Wurzeln.

    An welcher Wurzel arbeitest Du in Dir?

    LG Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

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