Bernsteinauge on Tour...

  • hallo bernsteinauge

    das ist nu nicht mehr zu ändern. lerne daraus. schau genau hin was dich so runter gezogen hat. schau was du tun kannst, außer keinen alk im haus zu haben, was dich vor solchen seelischen tiefs schützt, bzw wie du da anders raus kommst. diese kopfkino kennen wir alle. das schlimme ist das man sich mit diesem was wäre wenn gegrübel in eine richtige horrorspirale reindenkt. meistens kommt doch sowieso alles ganz anders. such nach möglichkeiten in solchen situationen dampf abzulassen, dich abzulenken. das ist wichtig. schau nach vorn da kannst du was ändern, nicht an dem was vergangen ist.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo liebes Forum

    Danke für Eure Rückmeldungen.

    Heute gehts so.
    Bin natürlich mit nem Brummschädel und dem ekeligen Geschmack im Mund aufgewacht. *schüttel*
    Das einzig Positive gestern: Ich konnte mal durchschlafen.
    War nicht "voll", sondern nach 2 1/2 trockenen Monat bettreif beduselt.
    Allerdings ist mir der Preis fürs Durchschlafen eindeutig zu hoch ! ! !

    Habe heute nochmal den Tag und Abend Revue passieren lassen.
    Fazit: Ich hätte ins Bett gehen und nicht bis spät an den Problemen knabbern sollen.
    Ich hätte vorher die Reissleine ziehen und was anderes machen sollen.
    Ablenken in irgendeiner Form.
    Denn wenn bis spät nachts gegrübelt wird, sind kaum noch Möglichkeiten zum Ablenken da. Da versagte gestern auch der Notfallkoffer.

    Also die Abende zufrieden ausklingen lassen und nicht lange grübeln.
    Frühzeitig den Tag abhaken, einen guten Film in Ruhe ansehen und dann ins Bett.

    Wegen dem Wein:
    Seit Mitte August habe ich ein alkoholfreies zu Hause.
    Nun steht der Geburtstag meiner Frau an und sie wird hier mit ein paar Freundinnen etwas feiern und auch ein Glas Wein trinken.
    Kein Problem, da ich den Abend woanders verbringen werde. Ist so abgesprochen.
    Nur dumm, dass gerade jetzt der Wein im Barfach stand.
    Werde das ändern. Und wenn gefeiert werden soll, dann nicht mehr hier.
    Mein Fehler !
    Martin, sie trinkt sonst auch nichts. An ihrem Geburtstag und vielleicht Sylvester mal ein Glas. Das meinte ich mit:
    "bin glücklich verheiratet mit meiner Frau, die eh keinen Alkohol trinkt."

    Habe wieder was dazu gelernt: Keine Probleme abends überdenken.
    Wenn der gestrige Abend mir hilft diesen Faktor in Zukunft auszuschliessen, dann ziehe ich das Positive aus dem Abend und werde nicht in Sack und Asche versinken.

    Es geht weiter. Neuanfang heute und ein bischen schlauer als vorher.
    Bernsteinauge ist weiter on Tour !

    Danke fürs Lesen.

    Liebe Grüsse vom
    nüchtern nachdenkenden
    Bernsteinauge

    Grüsse vom Bernsteinauge

  • Deiner Frau bist du nüchtern sicher auch lieber, Bernsteinauge.

    Vielleicht machst du ihr einfach klar, daß Konsequenz bei deiner Erkrankung ganz, ganz wichtig ist. Also ein alkfreies Zuhause auch an Geburtstagen, Feiertagen usw.

    Es geht ja auch darum, daß nach dem Geburtstag benutzte Gläser rumstehen würden, das Wohnzimmer nach Alk riecht, deine Frau vielleicht eine Fahne hat... Wo ist da die Grenze, wenn man mal anfängt Kompromisse zu machen?

    LG, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Bernsteinauge!

    Dass es "so schnell gehen kann" haben wir auch lernen müssen.
    Nachdem mein Mann endlich wirklich versucht hat, trocken zu werden, gab es auch bei uns solche Erlebnisse.
    Dabei habe ich - doch so schlau und total Co! - doch alles versucht, ihm dabei zu helfen! In seiner Gegenwart auch nichts mehr getrunken, alles zuhause entfernt, usw.
    Aber nach dem ersten Rückfall kreiselten natürlich meine Co- gedanken auch um meine evtl. Fehler, und so entwickelte sich bei mir dann auch die fast totale Abstinenz.
    Es gab auch an Tagen, wo mein Mann nicht zuhause war, kein "Sektchen" für die Freundin, keinen Wein am Geburtstag. War für die hart, für mich schwer am Anfang, mich mit ihr damit auseinanderzusetzen. Inzwischen hat sie mich aber SO trotzdem gerne! :wink:
    Ach, und wenn es auf Arbeit einen "Geburtstagsumtrunk" gibt, trinke ich auch kein Schlückchen alkoholisches mehr mit, wenn mein Mann zuhause ist. Egal wieviel Stunden zwischen unserer Begegnung liegen .
    Ich möchte ja nicht schuld sein, wenn er durch ein Begrüßungsküßchen Saufdruck od. schlimmeres bekommt, weil mein Atem sein Suchtgedächtnis erweckt.

    Du siehst, es gibt viel zu bedenken, wenn man wirklich richtig trocken werden will. Es gibt viele Steine auf dem Weg.
    Aber, wer sie sieht, kann drübersteigen! Oder ausweichen!

    Alles Gute für DEINEN trockenen Weg!
    Pack es wieder an und gib DICH nicht auf!
    Liebe Grüße von Gotti, die schon sehr viele Jahre "mittendrin" steckt.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Allo Bernsteinauge

    Zitat von Bernsteinauge

    Es geht weiter. Neuanfang heute und ein bischen schlauer als vorher.
    Bernsteinauge ist weiter on Tour !


    Sehr gut. Du hast die richtige Erkenntnis gezogen. Rückfällig werden muß
    noch lang 'nicht heißen auch rückfällig zu bleiben. Schön, daß Du nicht in
    die leider häufig vorkommende Jetzt-ist-eh-alles-egal-Haltung verfallen bist.

    Und nein, natürlich ist die trockene Zeit nicht vergebene Liebesmüh'.

    Lieben Gruß
    Jürgen

    >> Sorgen Sie dafür, daß es Ihnen gut geht. <<

  • Hallo liebes Forum

    Bin wieder in der Spur.
    Habe gestern und vorgestern abends einen Film geguckt und bin dann ohne Kopfakrobatik schlafen gegangen und konnte gut schlafen. Schöne Sache.

    Weiter gehts jetzt, wie es vorher auch war. Soviel gibt es ja nicht zu verändern. Ausser dass ich Probleme abends nicht an mich ran lassen darf.
    Hatte und habe keinen Saufdruck. Der kommt auch nicht, wenn ich irgendwo Alkohol sehe oder rieche.
    Von daher würde mir eine "Weinfahne" bei meiner Frau nichts ausmachen. Meine Frau wollte auch nicht unbedingt zu Hause feiern. Der Vorschlag kam von mir.
    Aber sowas lassen wir jetzt, da ich nicht nochmal in eine problematische Situation kommen möchte und gerade da Alk zu Hause ist.

    Den verkorksten Abend sehe ich als Lehre. Ich bin nicht abgestürzt, breche nicht heulend zusammen, sondern gehe meinen Weg erhobenen Hauptes und gefestigt weiter und werde besser auf mich aufpassen.
    Jeder macht mal einen Fehler. Aber davon geht die Welt nicht unter.

    Und jetzt noch in Ruhe einen Film gucken und die Nachtruhe geniessen.. :wink:

    Danke für Eure Nachfragen. :D


    Liebe Grüsse vom
    Bernsteinauge

    Grüsse vom Bernsteinauge

  • Hallo Bernsteinauge,

    Zitat

    Weiter gehts jetzt, wie es vorher auch war. Soviel gibt es ja nicht zu verändern. Ausser dass ich Probleme abends nicht an mich ran lassen darf.

    Bist du dir da ganz sicher, dass es so einfach ist?

    Versteh mich nicht falsch - ich würde dir das wünschen. Jedoch wie ich dich gelesen habe vor deinem Rückfall, hast du auf diesen Tag irgendwie hingearbeitet.

    Alle Argumente haben dich schon länger nicht mehr erreicht. Jetzt - nachdem du getrunken hast - ist eine Entspannung da. Vorher war gar nicht dran zu denken. Es stimmt - was ist schon groß passiert? Du bist nicht abgestürzt... zumindest diesmal nicht. Das kann dir eine Gewissheit vorgaukeln, die es gar nicht gibt.

    Vielleicht ist da doch ein bisschen mehr an Veränderung nötig, als du dir eingestehen willst und du solltest genauer hinsehen und es nicht so abtun.

    Schöne Grüße
    Maria

  • Hallo Maria

    Danke für Dein Mitdenken.

    Auf den Tag hingearbeitet? Nicht wirklich. Eher: Ich ahnte, dass er kommen kann/wird.

    Die Schlaflosigkeit war ja schon länger da. Und die basierte auf das Aufarbeiten der Probleme am Abend.
    Tagsüber kam ich mit den Problemen ganz gut klar.
    Nur am Tagesende, wenn ich körperlich zur Ruhe gekommen bin, habe ich mich zu sehr geistig mit den Problemen befasst.
    Das versuche ich nun zu vermeiden und momentan gelingt mir das ganz gut.
    Ich werde sehen, ob das auf die Dauer so bleibt.

    Und warum haben mich Argumente nicht erreicht, Maria? Habe ich was überlesen oder unbewusst übergangen?
    Eigentlich bin ich für jeden Eurer Vorschläge dankbar. *grübel*

    Liebe Grüsse vom
    Bernsteinauge

    Grüsse vom Bernsteinauge

  • Hallo Maria

    Habe nochmal nachgelesen und du meinst deine Ratschläge, mir Zeit für mich zu nehmen.
    Das würde ich gerne tun. Aber es fällt schwer das umzusetzen.
    Normaler Arbeitstag und dann zur Zeit jeden Tag irgendwelche Termine für meine Gesundheit.
    Arzttermine, Krankengymnastik, Reizstromtermine, Röntgenbestrahlungen.
    Es bleibt nicht sooo viel Zeit zum Zeit nehmen. Nehme sie mir jetzt wenigstens abends, in dem ich bei einem Film abschalte. Und Samstag gibt es den Saunatermin.
    Nicht überwältigend viel, aber zumindest mehr als es vorher war.
    Ich arbeite weiter dran. Danke, Maria.

    Liebe Grüsse vom
    Bernsteinauge

    Grüsse vom Bernsteinauge

  • Hallo Bernsteinauge,

    Zitat

    Auf den Tag hingearbeitet? Nicht wirklich. Eher: Ich ahnte, dass er kommen kann/wird.

    Ich weiß, dass mich eine Rückfallgefahr immer begleiten wird, denn das ist ein Teil einer Suchterkrankung.

    ICH lege aber meine Prioritäten so, dass dieser Tag nicht eintreten wird . Ich z.B. ahne nicht, dass mich ein Tag einholen wird... das wäre nämlich mein Super-Gau.

    Mein wesentlicher Unterschied: Ich versuche schon vorher anzusetzen und tätig zu werden. Und nicht erst dann, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist. Ich selbst habe es in der Hand, mir im Vorfeld, die Hilfe zu holen, die ich brauche und mir Möglichkeiten zu überdenken, die mich trocken halten.

    Eine Suchterkrankung ist nicht eine Sache, die man so eben nebenbei abschüttelt. Ich nutze jeden trockenen Tag, in dem ich mich auseinander setze und mir eine Stabilität erarbeite und nicht nur abwarte was geschieht.

    Schöne Grüße
    Maria

  • Hallo Maria

    Ich räubere mal in dem Thread von Xenica

    Zitat von Xenica


    Mir persönlich geht es besser, wenn ich nicht den ganzen Tag daran denke, wo die Fallen sind. Mir geht es besser, wenn ich nicht jeden Stein nach Alkohol rumdrehe und Gefahr wittere.
    ... und nun kreisten meine Gedanken nur noch darum, wie ich ihn vermeiden kann

    Das habe ich so ähnlich auch irgendwo mal beschrieben. ICH möchte mich nicht jeden trockenen Tag damit auseinandersetzen. Solange ich mit Vorsicht, Vorsätzen und einer gewissen Verdrängungstaktik Erfolg habe, solange möchte ich mich nicht dauernd mit dem Thema beschäftigen.
    Habe einen Fehler gemacht, das Problem erkannt und eliminiert.

    Viele Dinge und tägliche Abläufe habe ich schon verändert. Etliche Ratschläge von Euch umgesetzt.
    Aber ich möchte meinem Leben nicht die Priorität geben, dass sich alles um die Heimtücke des Alkohols dreht.

    Umgesetzt habe ich:
    Alkfreies zu Hause
    Freunde wissen Bescheid
    Vermeidung von Orten und Veranstaltungen wo getrunken wird.
    Der Versuch sich was zu Gönnen, sich zu belohnen. = Zufriedenheit schaffen.
    Den Notfallkoffer gepackt.
    Und jetzt das Vermeiden der Problemwälzung am Abend.


    Ich stehe noch am Anfang meines Weges und lerne immer dazu.
    Und finde diesen Weg für mich gut. Fehler kann ich leider nicht ausschliessen. Aber wer von uns kann das schon?

    Vielleicht ist auch meine Sichtweise anders, weil ich (für meine Begriffe) die Reissleine frühzeitig gezogen habe, bevor mich der Alkohol geschafft hat. Ich stand nie am Abgrund, habe nichts verloren und möchte trocken bleiben damit es mir weiter gut geht.

    Ich werde Eure Threads weiterhin aufmerksam lesen, Eure Ratschläge beachten und Relevantes für mich umsetzen.
    Und dafür danke ich jedem Einzelnen hier aus dem Forum. :D

    Liebe Grüsse vom
    Bernsteinauge

    Grüsse vom Bernsteinauge

  • Hallo Bernsteinauge,

    dem ist ja so nichts zuzufügen... außer vielleicht...

    Die Sucht ist deshalb eine Sucht, weil sie nicht vom Kopf alleine gesteuert wird und ihre eigenen Gesetze hat.

    Liebe Grüße
    Maria

  • glück auf bernsteinauge

    Zitat von Bernsteinauge

    ICH möchte mich nicht jeden trockenen Tag damit auseinandersetzen.

    das darfst du natürlich halten wie du willst ich hab mich in den ersten trockenen jahren hauptsächlich mit der krankheit beschäftigt - lernen lernen lernen + lernen

    weil guckstdu hier letzter satz: https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…p=424298#424298

    schönen sonnabend

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Noch einmal guten Morgen, bernsteinauge!

    Mir geht es wie Dir, auch setze mich mit meiner Krankheit nicht aus einander . Das mag ein sehr großer Fehler sein!
    Dennoch, ich weiß wann und warum ich anfing zu trinken und ich weiß, dass es nach Jahren kein leben mehr war. Das ist alles traurig genug (finde ich).
    Würde ich tagtäglich immer und immer wieder in mich hinein horchen, würde ich verrückt werden.
    ich weis sehr wohl, dass andere Forenmitglieder das ganz anders sehen.

    Ich habe meine Krankheit akzeptiere, bin nun 1 Jahr trocken, was noch lange kein Grund zum jubeln ist.
    Passe jede Stunde, jeden Tag auf mich auf und gehe nach einem trockenen Tag beruhigt in mein Bett.

    Der Gefahr meiner Krankheit bin ich mir voll und ganz bewusst und das ist für MICH das Wichtigste.

    Ich wünsche allen ein schönes und trockenes Wochenende
    Liebe Grüße
    Eure
    Preha

  • Zitat von Bernsteinauge

    Viele Dinge und tägliche Abläufe habe ich schon verändert. Etliche Ratschläge von Euch umgesetzt.
    Aber ich möchte meinem Leben nicht die Priorität geben, dass sich alles um die Heimtücke des Alkohols dreht


    Hallo,

    auf viele neue Verhaltensweisen habe ich bestanden und bestehe immer noch darauf, um sie so weit wie möglich zu automatisieren. Die Sucht hat das ja genau so mit mir gemacht. Dann brauche ich mich irgend wann nicht mehr jede Stunde und jeden Tag mit dem Thema beschäftigen. Aber ich muss es trotzdem präsent halten, damit nicht das Suchtgedächtnis wieder das Ruder übernimmt.

    Das ist auch eine Menge Arbeit.

    Schönen Tag

    H.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • Zitat

    ...auf viele neue Verhaltensweisen habe ich bestanden und bestehe immer noch darauf, um sie so weit wie möglich zu automatisieren.

    Hallo Hans,

    danke für diese Aussage. Denn ich denke manchmal, ob ich nicht übertreibe und zu akribisch bin? Aber habe bei mir festgestellt, um zu verinnerlichen und mich eben - dauerhaft - zu stabilisieren, hilft mir eben genau das was du beschreibst.

    Maria

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