CO-Verhalten kontrollieren?

  • Hallo zusammen,

    ich habe mich mal wieder eingelesen bei den CO- Abhängigen. Nun abgesehen welche Gründe (finanziell, Liebe ., Kinder , usw..) man findet um am Partner festzuhalten ,wollte ich wissen inwieweit ein kontrolliertes CO-Verhalten funktionieren kann?
    Geht das denn überhaupt ?
    Ist das nicht nur ein vergebliches Hoffen ?
    Etwas vormachen?
    Schön reden?
    Auf Zeit spielen?

    Als Alkoholiker geht das nun mal in unseren Augen nicht und wird auch hier in keinster Weise diskutiert. Bitte dieses auch beachten!!!!!!

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

    2 Mal editiert, zuletzt von Hartmut (30. Oktober 2010 um 01:40)

  • Hallo Hartmut,

    eine gute Fragestellung.
    Ich als Co-Abhängige sage ganz klar: kontrolliertes Verhalten? Das geht in meinen Augen nicht..damit macht man, machen sich die Co-Abhängigen und auch ich mir etwas vor..ein Spielen auf Zeit mit der verklärten Hoffnung, es könne doch noch alles gut werden...
    Co-Anhängige müssen sich selbst verändern, ihre Einstellung, ihre eigene Wahrnehmung, ihre Position im Leben....dann werden sie etwas bewirken..Diese Veränderung wird dann in den allermeisten Fällen die Trennung bedeuten, da das entsprechende "Schema", das die Beziehung zwischen dem Abhängigen und dem Co-
    Abhängigen bisher aufrecht erhalten hat, nicht mehr funktioniert.
    Da kann ich mich miteinbeziehen.
    Ich befinde mich gerade dabei, dass ich für mich ganz klar erkannt habe, warum ich bin, wie ich bin und was ich tun muss und werde, um da raus zu kommen.
    Liebe Grüße an Dich, Hanna

  • Hallo Hartmut!

    ich kann aus eigener Erfahrung sprechen:
    Kontrolliertes Co-Verhalten läuft nicht.
    Ist wohl das selbe wie mit dem kontrollierten Trinken.
    Es klappt eine Zeit lang, aber dann verfällt man wieder ins alte Muster.
    Und verlängert das Leiden auf beiden Seiten nur.

    Allerdings muss ich sagen, dass diese stückchenweise Distanz zu meinem Ex und dem Alkohol mir doch etwas gebracht hat.
    Ich habe festgestellt, dass ich durch mein Bleiben sein Leiden nur verlängere, weil sein Tiefpunkt hinausgezögert wurde.
    Ich habe ja alles dafür getan, damit der Laden totz Sucht weiterläuft.
    Als ich das nicht mehr tat, rutsche XY immer tiefer.
    Und dadurch wurde dann wohl auch MEIN Tiefpunkt schneller erreicht.
    Ich konnte es einfach nicht mehr mitansehen.

    Und habe dann verstanden, dass es "ein bißchen Co" nicht gibt.

  • Hallo Hartmut,

    ich kann mit dem Begriff "kontrollierte CoAbhängigkeit" nichts anfangen. Ich glaube, so wie es im Alkoholismus kein kontrolliertes Trinken gibt, so ist das auf de CoAbhängigkeit nicht 1:1 zu übertragen.

    Hier geht es weniger um Kontrolle, also heute bin ich mal ein bisschen Co mach dann mal Pause und gucke, ob ich es in 2 Wochen für einen Tag schaffe Co zu sein und dann nicht mehr.

    In der COAbhängigkeit geht es um tief verinnerlichte Verhaltenstrukturen. Das ist beim Alkoholismus einfacher - Suchtmittel stehen lassen, welches ja bekannt ist und neue Wege gehen.

    Viele Grüsse Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • Hallo Ihr LIeben,

    auch ich bin leider der Meinung dass es - zumindest ohne fachliche Hilfe - nicht möglich ist eine ursprüngliche coabhängige Beziehung gesund zu gestalten.

    Es sind Verhaltensmuster, die sich über die Jahre eingeprägt haben, welche es zu erfassen und zu verlernen gilt. Ich sehe eine Chance, mit einem Partner zusammen zu bleiben, wenn beide an ihrer Sucht und Abhängigkeit arbeiten und Therapien oder Selbssthilfegruppen besuchen, in denen sie und ihr Verhalten "gespiegelt" werden.

    Wenn zwei Menschen aber sich vornehmen, als Paar nun alles besser und anders zu machen und sich nicht von neutralen Personen reflektieren lassen, so sind sie recht bald wieder im alten Fahrwasser ... zwangsläufig ... weil sich im Prinzip nichts verändert hat außer einem Kopfwissen, welches noch in Leib und Seele übergehen müsste.

    Die wenigsten Coabhängigen oder Alkoholiker geben sich persönlich oder sich als Paar diese Chance. Sich als Abhängige zu trennen und sich als freie selbständige Menschen wieder zu treffen.

    Wie liest man derzeit beständig "ich liebe ihn doch" oder der Partner sucht schon in Singlemärtken einen Nachfolger/in. Alles Sätze und Situationen die ich kenne ....

    Zwei hätten sich von ihrer Sucht trennen müssen - und dann ist es noch fraglich, ob zwei gesundende Menschen sich überhaupt noch etwas zu sagen hätten oder gemeinsame Interessen haben. Früher war das mal die Sucht ...

    Lieben Gruß von Dagmar

    Meiner Coabhängigkeit konnte ich nur entgegentreten durch einen Vermeiden des Suchtmittels - Ex-Partner. Lernen sich gesund zu verhalten ohne Partnerschaft um dann, im eventuellen Fall, das neu erlernte gesund zu leben.

  • Lieber Hartmut,

    Gegenüber dem Partner sehe ich es ebenso, bei mir hätte
    es nicht funktioniert, kontrolliertes Co -Verhalten heißt ja immer
    wieder mal rückfällig zu sein, das heißt ich habe es nicht im Griff.
    Ich kann all Deine Fragen mit ja beantworten
    auf Zeit spielen
    schön reden
    mir was vormachen
    vergebliche Hoffnung
    all das war es für mich und wäre es wohl weiterhin
    geblieben ,eine Trennung war für uns beide unumgänglich,
    zu eingefahren.
    Deshalb ist es nicht weniger einfach, diese Strukturen abzulegen
    für beide Seiten immer wieder dran arbeiten, um nicht den Kontrolliertem
    zu verfallen.

    Kati

    Gehe auch die Wege die dich ängstigen, denn auch sie haben ihre Berechtigung

  • Hallo Hartmut,
    Deine Frage ist nicht ganz leicht zu beantworten.
    In einer ähnlichen Variante wollte ich auch unter "Sonstiges" dazu anregen, sich die Sucht der Coabhängikeit einmal genauer zu reflektieren, verusachen zu bechreiben, was da überhaupt passiert. Denn es sit in der Tat anders als beim Alkohol, dann auch wieder ähnlich.
    Ich habe mal versucht das als Suchtfalle zu bezeichnet. Jedes Fläschchen Wein zu trinken ist wie bei dem Coabhängigen in eine Suchtfalle zu treten.

    Kontrollieren?
    Würde ja bedeuten, dass ich mal ne Woche mich ins Zeug schmeiße und alles dafür tue um meinen Partner in seiner Sucht zu unterstützen und dann wieder voll los lege. Sowas gibts ja in der Tat. Statt eine Entscheidung zu vollziehen, nämlich genau die des Alkoholikers auch- absolut nicht mehr mit dem Alkohol im Haus leben zu wollen - denken ja einige, das es erstmal gut ist ne Kur zu machen, Abstand zu gewinnen, bei einer Freundin / Mutter für eine Woche unterzukommen und aufzutanken, um dann was zu tun? Wieder ein bißchen Energie getankt zu haben , um dann wieder voll in sein Element zurück zu kehren und als Coabhängie wieder fit zu sein.
    Vielleicht liegt es daran, dass die meisten, die sich hier anmelden denken, dass sie sich gegen den Partner entscheiden, wenn sie sich trennen und damit die Welt zusammenbricht und die Partnerschaft zu Ende ist. In Wirklichkeit entscheidet man sich als Coabhängige bei einer Trennung genauso gegen den Alkohol, also dessen Auswirkungen genau genommen.

    Ich bin ja als Kind eines ALkoholikers aufgewachsen mit der Sucht und ich könnte jedem hier Ratschläge geben, wie man einigermaßen überlebt, auch mit der Sucht, denn ich lebe ja noch. Aber die frage ist doch: Wie möchte man leben, was für eine Lebensqualität möchte man haben. Möchte man, dass seine Kinder jeden Tag leiden, keine Freunde mit nach hause bringen,weil sie sich schämen und die Mutter ständig weinend und Selbstgespräche führend den Abwasch macht. Klar, da gibts ne gute Lösung: Hau einfach ab und komm abends nur zum Schlafen wieder.
    Und dann Tür zuschließen. Dann hat man vielleicht nur den halben Stress.
    Aber damit lebst du ständig auf der Flucht.

    Was aber beide Partner bedenken müssen, dass die Sucht sich immer stärker entwickelt.
    Wer mehr oder weniger in der beziehung ausharrt, der "bedient die alkoholsuch" auch mehr oder weniger. Man ist als CO ja nicht süchtig nach Alkohol, auch nicht nach dem Partner an sich. Die Sucht besteht ja darin sich den "auswirkungen des Alkohols" nicht wiedersetzen zu können. Der trinkende kann es nicht kontrollieren. Der alkohol macht ihn körperlich kaputt. Das weiß er in der regel auch , und er kann nicht nein sagen. Beim Coabhängigen interveniert der Alkohol in sein Leben durch Lügen, Gewalt, Demütigung, betrügen, Unaufmersamkeiten, Unzuverlässigkeiten usw. Macht damit auch die Psyche des Menschen kaputt. genauso logisch wäre es doch, dass der Coabhängige NEIN zum Leben mit dem Alkohol sagt wie er es von seinem Partner verlangt. Stattdessen will er/sie , dass allein der Partner dieses Problem für sich und damit auch gleichzeitig für sich selbst löst. Ich sehe diese Sucht als ein Unfähigkeit Grenzen zu setzen, sich in seinen bedürfnissen durchzusetzen. Man toleriert mehr und mehr Dinge , die man in Wirklichkeit hasst, niemals tolerieren würde. Man würde sie auch bei anderen Menschen niemals in Kauf nehmen. Man würde sich nie von anderen Mitmenschen schlagen lassen, demütigen oder belügen lassen. Ein Fremder, die das gleiche tut, wie der trinkende Ehemann oder Vater wäre längst rausgeflogen.
    Es sind Situationen, wo CO es immer wieder nicht schafft Nein zu sagen. Und wenn CO es dochmal schafft sich irgendwie rauszuwinden aus der Cofalle, fängt der Süchtige sie wieder ein. Durch schlechtes gewissen, Schuldzuweisungen. Umgekehrt arbeitet CO ja mit den gleichen Mitteln: Vorwürfe, schuldzuweisungen, Druck sezen, Erpressungen.

    Ein bißchen weniger trinken oder mal ne Woche garnicht wirkt sich zwar auch auf den Co aus, der hat dann ne woche Ruhe. Das wäre dann das gleiche als ob er ne Woche zur Oma fährt. So löst sich das Problem Sucht eben nicht.

    Menschen, die auharren, bis der trinkende Partner seinen Tiefpunkt gefunden hat gibt es ja selten. Daran sieht amn doch auch wer letzlich sogar noch mehr unter dem Alkohol leidet. Derjenige, der trinkt und dann hart um sich schlägt, sei es mit Worten, sei es mit Fäusten, der kriegt ja unter Umständen nicht einmal was davon mit. Und Alkohol betäubt ja auch die Gefühle. So passiert es dann, dass eine ganze Familie in Mitleidenschaft gezogen wird, weil eben auch die Coabhängige Person sich nicht trennen kann. Ein bißchen Nein sagen, sich ein bißchen trennen, zurück ziehen, also beispielsweise mal für ein paar Monate, ist besser als garnichts. Es trägt ja vielleicht in dem Moment dazu bei, dass man spürt, dass es einem auch besser gehen "kann". Und auch für Kinder ist es mal ne Möglichkeit sich in Ruhe zu entwickeln. Diese Erfahrungen könntenja schon dazu beitragen ein bißchen bewußtsein dahingehend zu entwickeln, dass man sich irgendwann mal ganz trennen "muß". leider sieht es eher so aus, dass der Süchtige dann meint, dass ers ja doch ganz gut im Griff hat. so nach dem motto: es geht ja doch.

  • Hmm, gute Frage.
    Das stimmt einerseits, dass man es immer wieder versucht, "in Maßen" zu halten. Zum beispiel , indem man Kompromisse eingeht. Bitte trinke nur am wochenende. Bitte trinke nur ein paar Bier. Jeden Tag nicht mehr als zwei. Trink wenigstens nicht zuhause. Das sind Versuche, dass man das Elend in Grenzen hält, die eigentlich längst druchbrochen sind. Dann folgen die Eigenversuche das Elend in grenzen zu halten. Ich habe erkannt,d ass ich Co bin und versuche das nun auf ein Minimum zu begrenzen. Ich ziehe zwar nciht aus. Aber ich wasche nur noch emien Wäsche, erledige seinen Karm nich tmehr, nur noch was mich auch betrifft oder agnz wichitg ist usw. Das ist ein Verusch wieder kontolliert zu handeln und nicht der Sucht zu dienen. So zu sein, wie es normale auch täten. Ich kauf eihm keine Alkohol, aber ich helfe ihm beim bewerbungsschrieben, weild as würde ich auch tun, wenne r nciht süchtig wäre. Das würde ja auch wirklich sehr gut sein, WENN der PArtner nciht süchtig WÄRE. Dieses Herunterschrauebn des Coabhängigenverhalten führt ncicht zu einer ruhigen harmonischen Beziehung , soddern zu Streit, Vorwürfen, schuldzuweisungen. Denn die Dinge, die ich nicht tue bleiben liegen und führen zu Problemen. Ganz krass gehsen kann ich nicht in einem Haus mit einem Alkoholiker leben, der all sein Geld versoffen hat und Schulden hat , Auch aus seiner Sucht heraus meinem Geld an die Wäsche will, und ich sitze da mit vollem Portemonaie udn leiste mir mein schönes Leben, wie ich es mir vorstelle. Das ist nur ein Beispeil. Ich werde als Coabhängige immer draufzahlen, mehr geben müssen, wenn ich mich nicht zurück ziehe. Solange der Partner noch arbeitet und man finanziell auch noch von ihm abhängig ist, ist es natürlich schwer. Da sitzt man ganz schön in der Falle, wenn man seinem Partner den Rücken decken muß, um nicht selber bei drauf zu gehen.
    Kontrolliertes Co-Dasein, oder Co in Maßen, das funktioniert in der Tat auch nicht, zumindest nicht lange.
    Und simmt. Der Partner entwickelt dann neue Strategien, um einen wieder dahin zugewinnen, wo man vorher war, indem er die Coknöpfe drückt oder wie Frozen tears es beschreibt die Cofallen aufstellt. Selbst wenn man sich trennt ist es ja noch nicht vorbei. Aber Grenzen sind gesetzt.

  • Noch ein Gedanke von mir:

    Zitat von Hartmut

    Ist das nicht nur ein vergebliches Hoffen ?
    Etwas vormachen?
    Schön reden?
    Auf Zeit spielen?

    Solange man all diese Verhaltensweisen an den Tag legt, ist man noch Co, und zwar ganz gewaltig.
    Sobald man aber aufhört, sich was schön zu reden usw. und dann nicht mehr Co ist (oder ein "gemäßigter" Co), merkt man, dass es überhaupt keinen Sinn hat.
    Man geht und lässt den Alkoholiker allein.

    Das war zumindest meine Erfahrung.
    Aber, wie gesagt: mir hat der immer größer werdende Abstand sehr geholfen. Co bin ich aber immer noch. und werde es auch noch bleiben, auch wenn mein Ex vollkommen aus meinem Leben verschwunden ist.
    Es ist wie beim Alkoholiker: Einfach nur nicht mehr trinken bringt nichts.
    Man muss sein Leben ändern, seine Einstellungen und Betrachtungsweisen.
    Sonst geht irgendwann alles von vorne los.

  • oh ja, dies kann ich alles bestätigen.

    was ich hab ich für den ex alles bezahlt, um ein bischen aufmerksamkeit und vermeinte liebe zu bekommen.

    mein kopf wusste es schon lange das ich mich ausnützen lasse, mein leib hat es nicht wahrhaben wollen.
    wie oft habe ich gefühle dissoziiert und alles co- abhängige ausgeblendet.
    weil ich angst hatte allein zu sein, nicht angenommen zu sein.

    nach jedem strohhalm hab ich gegriffen......
    sogar als er schluss gemacht hatte, weil er schon einen anderen anker gefunden hatte, und mir weissmachen wollte es wäre nicht so.

    er hat mir ins gesicht gelogen und ich wusste es und wollte es nicht wahrhaben.

    meine wahrnehmung war einfach im nebel
    erst als ich mir "beweise" holte, weil ich dachte ich würde irre, konnte es mein körper und mein verstand langsam begreifen.
    es war die hölle meines lebens an gefühlen

    erst als mein körper sich weigerte nahrung zu sich zu nehmen, entzug, und mein leib mich im prinzip schützte, weil ex mich über sex triggerte, und ich anfing auf mich zu hören, in mich hineinzuhorchen, konnte ich los lassen.

    erst als ich endlich anfing ihn anzuschreien, und ihm all das zu sagen, was ich nie zu sagen wagte, weil ich angst vor seinem jähzorn und ignoranz hatte, waren meine ureigenen lernthemen, wurde es langsam besser.

    und erst als ich mich "häßlich" machte und nur noch haut und knochen war, und er mich nicht mehr attraktiv fand, dachte ich, konnte ich mich um mich kümmern und entdecken, das es mit meinem stiefvater (alkoholiker), meine mutter (hochgradige egozentrikerin/egoistin) zu tun hatte, warum ich mir einen alkoholiker gesucht hatte.

    war harter tobak, aber ich bin durch.

    erst als ich ihn nicht mehr finanzierte, ging das theater los......
    er hat simpel gesagt keine macht mehr über mich...

    tja das leben kann hart sein.

    hellren

  • Co-Verhalten IST Kontrollverhalten. Wir sollten nicht vergessen, dass Coabhängigkeit immer im Zusammenhang mit einem suchtkranken Angehörigen zu betrachten ist.
    Sich selbst bei seiner Kontrolle zu kontrollieren ist unsinnig - Es gilt, sich aus diesem Zustand zu lösen.

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • Also ich denke mal, dass ein kontrolliertes Coverhalten genauso wenig gehen kann wie kontrolliertes trinken!

    Zuallererst braucht man erst einmal Abstand um mit sich selber ins Reine zu kommen.

    LG Monty

    Wenn man seine Ruhe nicht in sich findet, ist es zwecklos, sie anderswo zu suchen

  • Hallo Hartmut,

    ich habe da noch einen Nachtrag:

    Ich denke, ein grosser Unterschied ist Folgendes: Alkoholismus ist eine Sucht. CoAbhängigkeit ist aber keine Sucht, es ist ein "krankes Verhaltensmuster" und kann in ein süchtiges Verhalten kippen, muss aber nicht sein.

    Der Alkoholiker hat einen ganz klaren Ansatzpunkt, den Alkohol. Der CoAbhängige hat das nicht in der Form, dass können Partner, Freunde, Familienangehörige, aber auch Kollegen oder Nachbarn sein, oder alle zusammen ;)

    Wenn es so einfach wäre zu sagen, der Co kann sein Verhalten nicht kontrollieren und muss da raus, dann könnten wir hier ja im Forum auch als Vorraussetzung machen, wie beim Alkoholiker - der hier nur schreiben darf, wenn er trocken ist- nur wenn Du Deinen Partner stehen lässt, darfst Du hier sein, oder? Das machen wir aber nicht, weil es eben nicht geht.

    LG Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • hmm..Martha sehe das etwas anders..

    Coabhängigkeit kann auch Sucht sein...habe mich mit mehreren Leuten unterhalten die Co sind.

    Viele haben richtige Entzugserscheinungen bekommen.

    Es heißt auch nicht, dass nur eine Trennung heilen kann..doch eine gewisse Zeit Abstand um sich um sich selber zu kümmern und erst einmal wieder ein normales Verhalten zu erlernen sehe ich als sehr nützlich an.

    LG Monty

    Wenn man seine Ruhe nicht in sich findet, ist es zwecklos, sie anderswo zu suchen

  • Liebe Monty,

    so habe ich es auch geschrieben

    Zitat

    und kann in ein süchtiges Verhalten kippen

    Trotzalledem bin ich der Meinung, dass CoAbhängigkeit alleine keine Sucht ist, sie KANN in die Sucht führen.

    Liebe Grüsse Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • ach und noch etwas. Richtiger Liebeskummer kann auch wie eine Entzugserscheinung sein. Wo unterscheide ich jetzt, dass es NUR Liebeskummer ist, und wann sage ich, dass es CoAbhängig ist ;) LG Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • stimmt Martha...wann ist es Liebekummer und wann Coabhängigkeit???
    Gute Frage...hmm...
    LG Monty

    Wenn man seine Ruhe nicht in sich findet, ist es zwecklos, sie anderswo zu suchen

  • Zitat von Martha66

    ach und noch etwas. Richtiger Liebeskummer kann auch wie eine Entzugserscheinung sein. Wo unterscheide ich jetzt, dass es NUR Liebeskummer ist, und wann sage ich, dass es CoAbhängig ist ;) LG Martha

    Ich erlebe gerade am eigenen Leib, wie es sich anfühlt, wenn man sich trennt. Es ist haargenau wie jeder andere Liebeskummer.
    Allerdings trauere ich ja nicht dem Mann nach, der mein Ex heute ist, sondern dem, der er mal war.
    Der Liebeskummer kommt also verspätet, und ich glaube, das ist der Unterschied.

  • Hallo

    Martha, schön reden , verdrehen oder anders benennen , ist auch eine Eigenschaft der CO-Krankheit. Als erstes steht , wie beim Alkoholiker auch, die Erkenntnis krank zu sein. Aber das hatten wir beide schon einmal.

    Mit so vielen Antworten hatte ich gerechnet . :) Wenn ich alles durchlese kommen ich auch auf den Nenner das keine kontrollierte CO-Abhängigkeit funktioniert. Da auch bei der CO-Krankheit ein Kontrollverlust Voraussetzung ist. Denn die Unfähigkeit sein Kontrollzwang zu kontrollieren. Es werden zwar vergebliche Versuche gestartet es in den Griff zu bekommen oder Teilstrecken für sich auszumachen aber das dient eher dann die "Heile Welt" aufrecht zuhalten , wie die Arbeit an sich selbst. Denn die heile Welt dient nur dem Alkoholiker .Es scheint auch erst ein Tiefpunkt von Nöten zu sein um Hilfe zu beanspruchen.

    Nicht jeder der sich hier anmeldet ist auch zwangsläufig krank. Kann ja Ratschläge , kurzzeitige Hilfe oder sonstige Gründe haben. Ähnlichkeiten gibt es auch bei den Alkoholiker. Quartalstrinker zum Beispiel sind auch süchtig. Was Alkoholmissbraucher nicht sein müssen.

    Aber , ich denke mal nicht ,das sich jemand wegen Liebeskummer hier im SUCHT -FORUM anmeldet um einen Grund für die Trennung zu finden. Den Grund krank sein zu wollen.

    Natürlich gibt es auch Ausnahmen , die aber nicht die Regeln sind. Sucht kranke (CO -Alkoholiker) Paare die es gemeinsam schaffen sind sehr selten. Oder wir lesen sie hier nicht.

    Danke erstmals .

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo miteinander,

    Zitat

    Martha, schön reden , verdrehen oder anders benennen , ist auch eine Eigenschaft der CO-Krankheit. Als erstes steht , wie beim Alkoholiker auch, die Erkenntnis krank zu sein. Aber das hatten wir beide schon einmal.

    Ich glaube schon, dass wir da differenzierter hinschauen müssen, daher versuche ich es mal so.

    Phase 1: Kennenlernphase
    Von Krankheit kann man da noch nicht reden, weil es da ums Verlieben geht und das Aufbauen einer Beziehung.
    (hier lauert allerdings die Gefahr, dass einer schon Alk-abhängig ist und das verschweigen will oder es selbst noch nicht weiß)

    Phase 2: Anpassungsphase
    Wir gewöhnen uns aneinander und realisieren so langsam die Schattenseiten des anderen. Seine/Ihre Trinkgewohnheit wird für uns unangenehm.
    Jetzt wirds kompliziert, der Kampf um die gemeinsame "heile Welt " beginnt.

    Phase 3: Co-Abhängigkeit
    Wir können die Balance nicht mehr herstellen. Das Helfen wollen bringt uns in große Schwierigkeiten. Fühlen uns vlt. schon depressiv,....

    Phase 4: Trennungsphase
    Wir beginnen zu akzeptieren was ist und machen uns auf den Weg,
    der entstandene Leidensdruck mobilisiert unsere Selbstheilungskraft,
    jetzt sind wir erst aufnahmefähig für Unterstützung, SHG, etc.

    Phase 5: Resignationsphase
    Wir haben die 4. Phase übersprungen und reduzieren unsere
    Lebenskraft auf ein Minimum.

    Phase 6: Vernunftphase
    Vlt. gründen wir aus Angst oder Einsamkeit mit dem Alkoholiker eine
    Wohngemeinschaft, die Gefühle werden jdoch auswärts ausgelebt,
    der Status kann bleiben,

    > Da würde mich jetzt interessieren, ob das beim Alkoholiker
    genauso abläuft.

    Bestimmt habe ich bei meinem Schema auf vieles vergessen, daher würden mich Angregungen sehr freuen. Natürlich darf auch nicht vergessen werden, dass jeder ein Individuum ist, und daher wird nicht alles aus dem gleichen Topf gekocht.

    Wäre echt schön, wenn es hier noch weitere Beiträge gäbe.

    LG Emma

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