Will verstanden werden

  • Hallo Hartmut,

    Zitat

    Oder sind es ganz gesunde Eigenschaften die jeden betreffen .


    Für mich gibt es da Abstufungen.

    Wenn ich aber merke, dass "gebetsmühlenartiges" Diskutieren bzw. Missionieren entsteht, wobei es eigentlich gar nicht mehr um die Sache selber geht, schalte ich irgendwann automatisch ab. Bin einfach so und ich weiß nicht, ob dies gesund oder krank oder trocken oder nass ist - ich habe einfach "nur" keine Lust, dem anderen eine Leinwand zur Selbstdarstellung zu geben. Mein Interesse versiegt dann einfach. Dieses "Du mußt, Du mußt, Du mußt...." Ich muß gar nichts - noch nicht mals zuhören, wenn ich es nicht will.

    Auch bin ich der Meinung, dass es nicht nur bei den Co-Abhängigen der Fall ist, sondern auch bei den Alk´s. Oder es ist eine Suchtverlagerung vom Alk. zum Co.?

    Oder war des jetzt am Thema vorbei?


    Gruß

    BC

  • Hallo BC und all

    ich hoffe mal das du nichts hier rein tragen möchtest :)

    ich habe deinen anderen Thread ja gelesen , inwieweit das nun noch um das "Ich wil verstanden werden" geht , entzieht sich meiner Kenntnis. Nur noch einen verbalen Schlagabtausch zu haben halte ich nicht für den den richtigen Weg . Denn da geht es wohl doch nur um das offenen Schwert und die bessere Wortwahl. Besser - Weiter - Höher....

    Hat doch hier keiner nötig :) Nun das ist mir aber nicht fremd, da ich ähnlich handelte.

    Aber , ich danke dir auch für dieses Anschauung , denn auch bei verstanden werden, gehört Respekt vor dem anderen oder zu mindestens einen respektvollen Umgang dazu. Zuhören solange ich aufnahmefähig bin und wenn ich dann einen Hinweis gebe , das es nichts mehr bringt ,sollte von jedem, ohne das er sich nun auf den Schlips getreten fühlt , akzeptiert werden.

    Vom Alk zum Co ist auch nicht ganz das Thema .

    Wenn ich CO Erfahrungen lese, ist es ja so , das "der" CO meist richtig liegt, in seiner Annahme , was dem Alkoholiker gut tut. Es kommt aber nicht an, weil es dem Alkoholiker in seiner Sucht scheiß egal ist. Nicht das er nicht verstehen will . Meist kann er es nicht mehr.

    Dieses Verhalten wird ja auf längere Zeit immer wiederholt, bis es schon fast eine "Normalität" in der Suchtbeziehung ist. Nun meldet sich ja hier keiner an, der kein Problem hat, sondern will auf sich und sein Problem erstmals aufmerksam machen und nimmt auch verstärkt dieses Verhalten mit. Er will gehört, verstanden und akzeptiert werden. Seine Selbstbewusstsein aufgefüllt bekommen um dann an seiner Genesung arbeiten zu können .

    Das ist meine Annahme . Oder liege ich das so verkehrt?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hartmut,

    jeder hat eine andere Auffassung von Trockenarbeit.
    Dem Einen genügt das "Nichttrinken", der nächste rüstet sich für einen möglichen Rückfall, andere gehen weiter, noch andere gehen viel weiter.

    Für mich persönlich steht fest, daß ich nicht trocken werden kann (bestenfalls abstinent bleiben), wenn ich mich nicht mit meinem Leben auseinandersetze, und das Erlernte umsetze.

    Zitat

    Dieses Verhalten wird ja auf längere Zeit immer wiederholt,

    So geht es mir mit irgendwelchen Präambeln, die gebetsmühlenartig immer wieder runtergerasselt werden.
    Wenn Menschen auf diese Weise trocken werden, dann ist es doch okay.
    Mir genügt es nicht.

    gipfel

  • hallo zusammen,

    Zitat

    Wenn ich CO Erfahrungen lese, ist es ja so , das "der" CO meist richtig liegt, in seiner Annahme , was dem Alkoholiker gut tut. Es kommt aber nicht an, weil es dem Alkoholiker in seiner Sucht scheiß egal ist. Nicht das er nicht verstehen will . Meist kann er es nicht mehr.


    beim nassen alkoholiker kommt nichts an, richtig. nur meine frage nun auch hier im forum, wie ist es denn bei den langzeittrockenen? kommt da dann was an, was ich vielleicht vermitteln will um verstanden zu werden? ich dachte bisher auch der trockene alkoholiker hat sich ausser der stofflich bedingte sucht sich auch gedanken über sucht im allgemeinen gemacht. auch ums systhem, das stadtfindet was co und alkoholiker in nassen zeiten zusammen hielt. gut ich dachte es, scheinbar ist das nicht bei allen so. wobei ich das nicht weiss ich interpretier da nur aus dem geschriebenen raus.

    wenn nämlich der alkoholiker dann trocken wird und der co immer noch festhängt oder der co schon viel an sich arbeitete und der trockene sich um die stoffliche situation nur gedanken macht. dann entsteht da ja die gefahr im miteinander umgehen das das systhem an sich nicht aufhört der eine den anderen wieder reinziehen könnte und eigendlich ja dann wieder zu einer gefahr für die gesundheit beider bestehen kann. drum ist es mir als co auch wichtig gerade dem bewusst zu sein und dann wiedereum verstanden zu werden vom trockenen alkoholiker, um überhaupt miteinaden in verbindung zu kommen, sich begegnen zu können ohne diese gefahr.

    für mich ist ein trockener alkoholiker dann eine gefahr rückfällig zu werden, wenn er das systhemische was er mitbringt und woran er nicht gearbeitet hat weiterlebt (mich triggert das). dann wirsd allerdings wieder gefährlich für den trockenen alkoholiker, wenn ich der co auch wieder rückfällig würde und in die alten muster rein rutschte. darum eben auch mein gedanke dass mit dem verstehen sich was bewegt, bei mir UND evtl auch beim anderen. allenfalls wärs für mich wieder die option mich von dieser person wierder zurück zu ziehen und einen kontaktabbruch um zu setzen.da ich dafon ausgehe wenn beide menschen sich entschieden haben nicht mehr dieses alte leben zu wollen sollte es durch gegenseitiges verstehen doch auch möglich sein daran zu arbeiten. ich kenne solche beziehungen die funktionieren allerdings nur deswegen weil BEIDE sich da gegenseitig verstehen.

    gruß melanie

  • Hallo Gipfel

    Zitat

    Dieses Verhalten wird ja auf längere Zeit immer wiederholt,

    verstehe dich nicht ganz. Das zitierte betraf das "nasse" CO Verhalten das dann in die Genesung mit genommen wird.

    Ansonsten sehr ich es wie du als Alkoholier.
    Ohne sich mit sich selbst auseinanderzusetzen geht gar nichts. Am Anfang des Weges brauchte ich jedoch die "Gebetsmühlen" um mich in der Spur zu halten oder jemand der mir sagt wo es lang geht , bis ich begriffen hatte was Trocken sein überhaupt ist oder bedeutet.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo melanie

    wir sind nicht alle gleich und nur in der SHG ein Kollektiv, in dem die verschiedenste egoistischen Individuen herumlaufen, mit den unterschiedlichsten Verständnis und Auffassungsgaben. Mal schreibe ich ein A und ein B kommt an .

    Ich muss ja die CO-Abhängigkeit nicht verstehen, aber es ist hin und wieder ein Wunsch von mir , drüber etwas mehr zu erfahren . Auch als trockener oder nasser Alkoholiker habe /hatte ich ja kein Problem mit der CO Abhängigkeit , mein Suchtmittel war die Flasche.

    Was ist das Suchtmittel für den CO? Seine Krankheit/Abhängigkeit oder "der Alkoholiker"

    Zitat

    ür mich ist ein trockener alkoholiker dann eine gefahr rückfällig zu werden, wenn er das systhemische was er mitbringt und woran er nicht gearbeitet hat weiterlebt (mich triggert das).

    Pass auf dich auf.

    Nicht umsonst stellte ich dir die Frage ob du einen CO Rückfall hast. Der eine liest es als Angriff der andere freut sich drüber das jemand aufmerksam ist. Muss ja nicht stimmen . War dann ein A doch ein B. Andererseits sind wir hier in einem Suchtforum , das bemerkte Veränderungen angesprochen werden sollten.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Zitat

    Zitat Hartmut
    Aber , ich danke dir auch für dieses Anschauung , denn auch bei verstanden werden, gehört Respekt vor dem anderen oder zu mindestens einen respektvollen Umgang dazu. Zuhören solange ich aufnahmefähig bin und wenn ich dann einen Hinweis gebe , das es nichts mehr bringt ,sollte von jedem, ohne das er sich nun auf den Schlips getreten fühlt , akzeptiert werden.

    Stimmt ... falls es aber mehrer Gesprächspartner gibt, muß das Aussteigen des einen ja nicht bedeuten, dass auch die anderen das Thema schon als ausdikutiert empfinden.

    Ich denke, es läuft alles auf ein Bewußtmachen und eine Verbesserung von Kommunikation, Kommunikationsstile und K.störungen bzw. K.fallen, etc. hinaus. Das sollte nie einseitig sein, aber es ist besser, einer verbessert sich auf diesem Gebiet als keiner von beiden. Ich arbeite jedenfalls intensiv daran.

    Mit diesen Handwerkszeug erscheint es mir möglich, meine Botschaft sowohl auf der Sach- als auch auf der Beziehungsebene in meinem Sinn rüberzubringen. Aber ich darf nicht erwarten, dass meine Ansichten in allen Punkten akzeptiert werden, das wäre ja verwegen. Ich diskutiere ja, das geht nicht mit mir allein, es sollte zumindest ein Verständnis der anderen Standpunkte erreicht werden.

    Was dann daraus wird, hängt ganz vom Thema ab.

    Ich werde jedenfalls nie wieder, vorschnell um des lieben Friedens willen oder weil ich angeschrieen werde ohne innere Zustimmung meine Meinung über Board werden und untertänigst zustimmen.

  • Hallo Antigone

    warum eröffnest du dann nicht einen eigenen Thread im Alkoholikerbereich ?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

    Einmal editiert, zuletzt von Hartmut (7. Oktober 2011 um 22:01)

  • Hallo zusammen!

    Mein Beitrag zum Ausgangsthema:

    Ich habe wie eine IRRE diskutiert. Oft hat mein Ex mir das vorgeworfen.
    Mir ging es dabei nie ums Recht haben, sondern um zwei Dinge:

    1. eine Lösung finden
    2. IHN verstehen.

    Am Ende habe ich oft so lange gebohrt, bis er mir das sagte, was ich hören wollte.
    Und dabei meine ich nicht "Ich höre auf zu trinken", sondern "Ich höre NICHT auf zu trinken".
    Ich wollte von ihm eine klare Entscheidung GEGEN mich hören, und wenn ich sie dann hörte, habe ich auf ihn eingeredet, dass wir beide das zusammen schon schaffen.
    Es war, als hätte ich darum gebettelt, dass er mich verletzt. Heute verstehe ich mein Verhalten damals selbst nciht mehr.
    Vielleicht hatte ich gehofft, dass klare Worte von ihm mich endlich zur Vernunft bringen.

    Ich wollte tatsächlich helfen, aber meine Diskussionswut hat genau das Gegenteil bewirkt und mich in meiner eigenen Sucht bestärkt.

  • Hallo Hartmut
    Zum besseren Verständnis.
    Wenn ich vom „inneren Kind“ schreibe, sind in der Regel meine verdrängten oder verleugneten Bedürfnisse gemeint. All die Gefühle und teilweise auch Handlungen, welche ich mir heute wieder gestatten möchte, aber durch die Verhaltensweisen der Vergangenheit, als unnötig, unbrauchbar für mich, als nicht gewünscht oder nicht gewollt eingestuft habe. Es ist mir natürlich wichtig verstanden zu werden. Daher ist ein Hinweis auf nicht allgemein verständliche Begrifflichkeiten, für mich kein Affront, sondern gewünscht.
    Ich denke, dass Anerkennung oder das Verstanden werden, ein Grundbedürfnis darstellen.
    Ob nun positive Rückmeldungen im Leben oder Tadel ist egal. Hauptsache ich werde wahrgenommen. Ignoriert zu werden, ist immer noch die größte Demütigung (nach meinem Empfinden). Es hat aus meinem Erleben viel mit der Selbstbeurteilung zu tun. Soziale Anerkennung, eben verstanden zu werden, in seiner Meinung und Lebensart wahrgenommen zu werden – ist entscheidend für das Selbstwertgefühl. Fehlende Echo oder Unverständnis, nehme ich dann gern persönlich, obwohl es nichts mit meiner Person zu tun hat. Das hat dann schon zu Endlos-Diskussionen geführt, die lediglich mindestens zwei unzufriedene Menschen hinterlassen hat.
    Ich brauche mich aber überhaupt nicht ständig zu rechtfertigen oder Recht bekommen, um ein ausgeglichenes Leben zu führen. Ich brauche es einfach nur zu leben, inklusive der Bedürfnisse aus einer verdrängten nun aber langsam wieder erfahrbaren Vergangenheit.
    Das hilft mir bei meinem Selbstverständnis.
    LG –Uwe.

  • Servus Hartmut,

    zurück zu einer Deiner Eingangsfragen.

    Zitat

    Will dann ein CO Kranker besonders verstanden werden ?

    Ich möchte nicht besonders, sondern einfach "nur" verstanden werden. Dabei kommt es mir nicht darauf an, wer recht hat oder was richtig ist oder ob es überhaupt ein richtig oder falsch gibt.

    Wenn ich nicht verstanden werde, kann ich auch keinen Austausch pflegen - es ist ja dann keine gemeinsame Basis vorhanden, sondern es führen zwei oder mehr Personen jeweils einen Monolog.

    Ich halte das "verstanden werden wollen" für ein "ganz normales" und gesundes Verhalten.

    Im Gegensatz dazu: wenn mir jemand (=Diskussionspartner) oder etwas (=das Diskussionsthema) nicht wichtig ist, dann kann ich es gerne auch so stehen lassen, demjenigen "recht geben" und habe meine Ruhe. Ist das dann Austausch?

    LG
    Spedi

  • hallo hartmut,

    sedi schreibt

    Zitat

    Ich halte das "verstanden werden wollen" für ein "ganz normales" und gesundes Verhalten.

    das geht mir auch so, das ist nicht coabhängig oder alkoholiker bedingt. ein ganz normales grundbedürfnis das JEDER mensch hat. ich möchte da auch mal hinschauen können, das ich mich nicht immer nur aufs co reduzieren lasse, ich bin ein mensch wie jeder andere auch und das was normal ist ist normal, auch bei mir.

    Zitat

    Was ist das Suchtmittel für den CO? Seine Krankheit/Abhängigkeit oder "der Alkoholiker"
    Zitat:
    ür mich ist ein trockener alkoholiker dann eine gefahr rückfällig zu werden, wenn er das systhemische was er mitbringt und woran er nicht gearbeitet hat weiterlebt (mich triggert das).
    Pass auf dich auf.

    Nicht umsonst stellte ich dir die Frage ob du einen CO Rückfall hast. Der eine liest es als Angriff der andere freut sich drüber das jemand aufmerksam ist. Muss ja nicht stimmen . War dann ein A doch ein B. Andererseits sind wir hier in einem Suchtforum , das bemerkte Veränderungen angesprochen werden sollten.

    wenn du mich frägst was ist suchtmittel für co dann von mir die antwort hier möchtest, die antwort darauf: verstanden zu werden ist nichts was mit sucht zu tun hat.ich bin nicht süchtig nach verstanden werden, es ist ein grundbedürfnis eines jeden menschen.um verstanden zu werden ist es wichtig mich mit zu teilen. auch wenns ne längere diskussion ist, im grunde gehts dabei einfach nur um sich mit zu teilen und auch um mitteilungen zu bekommen.nur im miteinander reden oder diskutieren kann verständnis füreinander entstehen. ganz normal im umgang mit menschen.

    im zweiten teil hier frägst ob ich einen co rükfall habe wenn ich einfach nur verstanden werden will, gebe ich dir die antwort jetzt hier: verstehen und verstanden werden ist etwas was jeder mensch in sich trägt und hat also defakto mit co rückfall überhaupt nichts zu tun.

    lieben gruß melanie

  • @spedi, Melinak ,

    ich habe weder das Bedürfnis jeden zu verstehen oder von jedem verstanden zu werden.
    Nö - manchmal ist mir mein Seelenfrieden einfach wichtiger als eine sinnlose Diskussion. Ich kann und darf entscheiden, was ich als sinnlos empfinde.

    Bzgl. des Themas "Co-Rückfall" wäre es meines Erachtens hilfreich, überhaupt erst einmal messbare Indikatoren dafür zu nennen, dass jemand ein "Co-Abhängiger" ist.
    Wie gesagt, da es keine eigene Diagnose nach ICD-10 darstellt, verstecken sich logischerweise ganz verschiedene andere Symptome und Diagnosen dahinter.

    Hach - wie einfach, ein Alkoholiker zu sein. :D:mrgreen:
    Abstinenz ist wenigstens schon mal eine messbare Grösse.

    LG Jürgen

  • Hallo Jürgen

    Also ich denke, Alkoholkrankheit ist auch nicht immer messbar.
    Es gibt viele Krankheiten (anerkannte) die kann man nicht messen. ADS, Leghastenie, Depressionen.

    Ich habe Hartmut's Frage so verstanden, dass es um diese ewige Gespräche und Diskussionen geht, obwohl ein(e) Co längst weisst, dass es nichts bringt.

    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • kleines Nachtrag

    Nichttrinken kann man schon "messen", Trockensein aber nicht. Ist aber nur meine Meinung.

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Servus juergenbausf,

    Zitat

    ich habe weder das Bedürfnis jeden zu verstehen oder von jedem verstanden zu werden.

    darüber habe ich mir keine Gedanken gemacht.

    Mir reicht meine Aussage für den Menschen, mit dem ich mich zu diesem Zeitpunkt austauschen möchte. Das auf "jeden" auszuweiten, halte ich dann für ziemlich vermessen - war aber hier auch bis jetzt nicht Gegenstand meines Geschreibsels.

    LG
    Spedi

    P.S.: Manche Co-abhängige Befindlichkeiten werden z.T. unter F60 bis F69 (speziell F60.6) von der ICD-10 erfasst - und das schon seit den 1960er Jahren. Klugscheiß aus und Ende.

  • Hallo juergenbausf!


    Zitat

    Bzgl. des Themas "Co-Rückfall" wäre es meines Erachtens hilfreich, überhaupt erst einmal messbare Indikatoren dafür zu nennen, dass jemand ein "Co-Abhängiger" ist.

    Da gebe ich dir recht was sind ganz präzise Indikatoren um die Voraussetzungen eines Co zu erfüllen?

    Für mich persönlich mache is es daran fest dass ich neben dem Suchtkranken ausharre und darunter leide. Es gibt bestimmt verschiedene Abstufungen vom Schweregrad her.

    Ich habe in den langen Jahren trotzdem nie mein Selbstvertrauen verloren (wenn es zwischendurch auch schon mal geschwankt hat) oder nichts für mich getan. Ich habe bloss vermieden mit ihm zusammen etwas zu unternehmen.

    Ich habe nur ein Stück von mir aufgegeben und einige Strategien entwickelt um meine Psyche zu schützen. Natürlich funktioniert das auf Dauer nicht das musste ich lernen.

    Ich schätze Co-Abhängigkeit so ein dass es eine Verhaltensstörung ist die aber gute Prognosen hat wenn man intensiv daran arbeitet.


    Zitat

    Hach - wie einfach, ein Alkoholiker zu sein.

    Da muss ich jetzt schmunzeln wetten dass es dich mehr Arbeit kostet? :lol:

    Aber um es mal ganz deutlich zu sagen, Hut ab vor jedem der es schafft trocken zu werden das ist eine Riesenleistung :)

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo alle miteinander,

    ich denke, der Punkt ist doch: Wenn ich "eigentlich" verstanden worden bin und der andere vertritt trotzdem eine andere Meinung als ich, dies einfach zu akzeptieren und nicht zu meinen, je mehr Erklärungen ich liefere, je mehr ich beleuchte, seine Meinung damit doch noch zu ändern.

    Vielleicht denken viele (da kann ich nur spekulieren), nur weil jemand meine Meinung nicht annimmt, bin ich als Ganzes nicht angenommen? Daher muß ich noch viel mehr Beleuchten und Erklären....


    Gruß

    BC

  • Hallo BlueCloud!

    Bei einer Kommunikation muss man durchaus nicht einer Meinung sein aber es kann auch sein dass einer von den Beiden seine Meinung ändert, wir sind ja in gewisser Weise flexibel.

    Wenn ich der Meinung bin es ist gefährlich vom Hochhaus zu springen und der andere meint es wäre harmlos würde ich da nicht viel Überredungskunst aufbringen um ihn davon abzuhalten?

    Sicher ist es letztendlich seine Entscheidung ob er nun springt aber ich würde bestimmt nicht einfach sagen"Spring doch wenn du meinst".

    So verhält es sich auch bei der Sucht, ich weiss ja dass es eine grosse Gefahr für die Gesundheit ist, deswegen versuche ich auf den Anderen einzuwirken.

    Ich bin/war einfach der Meinung er muss doch irgendwann begreifen wie sehr er sich selber schadet.

    Die Erkenntnis dass ich ihn springen lassen muss aber selber dabei hilflos zugucken muss ist sehr bitter und im Grunde Selbstschutz, denn ich will ja nicht mitspringen.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Zitat von Hartmut


    eine gespielte Harmonie erinnert mich auch an meine EX , die solange diskutierte, bis ich sagte "Ja Liebling du hast Recht und wir sehen es beide so . Sie ist /war auch durch und durch EKA und CO.

    Hallo Hartmut,

    wenn ich das so lese, stelle ich jetzt mal die Frage (und die soll nicht provokant rüber kommen, sondern ich bin einfach nur neugierig):

    Heißt für Dich, jemanden zu verstehen, automatisch, ihm auch recht zu geben?

    Für mich sind das zwei verschiedene paar Schuh. Ich kann durchaus jemanden verstehen, kann aber gleichzeitig auch sagen, dass es bei mir selbst anders aussieht.

    Im Umkehrschluss: Klar möchte ich verstanden werden. Und damit bin ich völlig gesund. Aber ich möchte auch eine ehrliche Rückmeldung von meinem Gegenüber. Ich will auch ihn verstehen und wenn mir nach dem Mund geredet wird, kann ich das nicht. Sowas setzt aber vorraus, dass beide Seiten sich selbst kennen und schätzen und sich deshalb auch so äußern, wies für sie selbst ist. Da liegt der Has wohl sowohl beim EKA, als auch beim Co, als auch beim Alkoholiker im Pfeffer, oder?
    Falls ich da jetzt nen Denkfehler drin habe, lass ich mich gern von was anderem überzeugen. :-))

    Gruß Gela

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!