Therapie beginnen?

  • Hallo Ihr

    Die Alkoholkrankheit meines Vaters ist schon sehr lange ein sehr wichtiger Bestandteil in unserer Familie. Es hat lange gedauert, bis ich mir darüber klar wurde, dass ich meine Familie nicht retten kann. Das war eine schmerzliche Einsicht.

    Die ganzen Jahre war ich so sehr damit beschäftigt zu schauen, dass es allen gut geht. Und nun, seit einer Weile fange ich an mich mehr wahrzunehmen. Meine scheinbare Stärke, meine Standhaftigkeit fängt langsam an zu bröckeln. Meine Aufgabe, meine Rolle verändert sich. Ich merke langsam, was dies alles mit mir gemacht hat. Ich bin wütend. Aber ich glaube es bringt nichts, Vorwürfe zu machen. Ich bin traurig. Und ich stecke fest, so fühlt es sich zumindest an. Ich lebe, aber nicht mein Leben. Kann keine Nähe zulassen, fühle mich einsam, Gefühle sind vergraben.

    Ich möchte so sehr einen Strich ziehen. Meine Vergangenheit ruhen lassen. Aber es brodelt mehr denn je.

    Und ich denke zum ersten Mal ernsthaft darüber nach eine Therapie zu beginnen. Und dann denke ich wieder, ob das wirklich eine gute Idee ist. Ich habe mich schon so oft so sehr damit beschäftigt. Und doch bin ich einfach nicht fähig abzuschliessen. Vielleicht ist es deshalb so intensiv, weil ich gerade so nah am Geschehen bin. Ich hoffe, das wird sich bald ändern. Mit mehr Abstand wird es einfacher. Diese Erfahrung habe ich schon mal gemacht. Aber dennoch bleiben die Schatten der Vergangenheit. Wie komme ich nur von meiner Vergangenheit los.

    Wie ergeht es euch in dieser Hinsicht?
    Habt ihr bereits damit abgeschlossen?
    Hat euch eine Therapie Erfolg gebracht?

    Vielleicht kann ich durch Eure Gedanken meine ein bisschen ordnen. Bin dankbar um jeden kleinen Gedanken von Euch.

    Mia

  • Hallo Mia,

    da stellst Du Fragen, die ich mir auch schon stellte. Bei mir ist das alles ziemlich weit weg. Und lange war ich der Meinung, das wäre alles vollständig für mich abgeschlossen. Dann wurde ich durch einen Bekannten mit diesem Thema wieder konfrontiert...hab mich im Detail an Dinge erinnert, die mich ganz schön schlucken liessen. An meine damalige Gefühlswelt...Ich hatte ganz schön viele Dibge ausgeblendet. Aufgrunddessen Verhaltensweisen entwickelt, die auch nicht optimal sind...An denen arbeite ich jetzt und das ist OK
    Doch ich denk mir manchmal, es wäre einfacher gewesen, wenn ich mir gleich Hilfe geholt hätte . Wenn du das Gefühl hast, dein Leben ändern zu wollen, dabei aber auf der Stelle zu treten, warum sich dann nicht Impulse von wissen, von einer Fachkraft holen?

  • Zitat von Mia


    Und ich denke zum ersten Mal ernsthaft darüber nach eine Therapie zu beginnen. Und dann denke ich wieder, ob das wirklich eine gute Idee ist. Ich habe mich schon so oft so sehr damit beschäftigt. Und doch bin ich einfach nicht fähig abzuschliessen. Vielleicht ist es deshalb so intensiv, weil ich gerade so nah am Geschehen bin. Ich hoffe, das wird sich bald ändern. Mit mehr Abstand wird es einfacher. Diese Erfahrung habe ich schon mal gemacht. Aber dennoch bleiben die Schatten der Vergangenheit. Wie komme ich nur von meiner Vergangenheit los.
    Wie ergeht es euch in dieser Hinsicht?
    Habt ihr bereits damit abgeschlossen?
    Hat euch eine Therapie Erfolg gebracht?
    Mia

    Puh.....
    Die Vergangenheit lässt sich leider nicht ändern. Das einzige, was Du ändern kannst, ist zu lernen, besser damit umzugehen.
    Ich habe seit einiger Zeit keinerlei Kontakt mehr zu meiner alkoholkranken Mutter. Die "Narben" und Gedanken an sie sind nach wie vor da und ausgeprägt, aber im großen und ganzen geht es mir so besser, als wenn ich sie um mich habe.
    Anfang des Jahres gings mir psychisch sehr schlecht was mich dazu trieb, mir eine Liste der Psychologen in meiner Gegend auszudrucken. 25 (!!!) Psychologen habe ich ohne Erfolg angerufen. Wartezeiten bis hin zu einem Jahr, oder sie seien für mein "Problem" nicht zuständig. Psychologe Nummer 26 hatte dann einen Termin für mich, wo ich 2 Tage später hin ging. Viel gebracht hat mir diese Stunde bei ihm nicht. Ich war nicht mal sicher ob er überhaupt verstand, worum es mir ging. Sein super Tipp an mich war, ich solle doch täglich Sport treiben, um Glückshormone freizusetzen. Als ich ihm dann sagte, das ich ein Kleinkind habe, einen Job, einen Haushalt, nicht mal zeitlich nen Arzttermin für mich selbst wahrnehmen kann und keinerlei Menschen in meinem Umkreis habe, die mich irgendwie unterstützen könnten, meinte er nur ich solle meine Tochter halt bei irgend einem Nachbarn abgeben, um was für mich zu tun. Spätestens da war mir dann klar, das wir nicht auf derselben Wellenlänge sind und das mich das nicht weiterbringen wird. Also war das auch schon mein "Ausflug" in mein Seelenleben. Das hat mir, ehrlich gesagt, auch vollkommen gereicht.
    Therapien können schon sehr sinnvoll sein, sofern man den richtigen Therapeuten abbekommt und das scheint mir verdammt schwer zu sein. Ich hab weder die Zeit noch den Elan dazu, nun zig Psychologen abzuklappern in der Hoffnung, einen geeigneten zu finden.

  • Hallo Ihr zwei :)

    Vielen Dank für Eure Antworten.

    Zitat

    ...hab mich im Detail an Dinge erinnert, die mich ganz schön schlucken liessen. An meine damalige Gefühlswelt...Ich hatte ganz schön viele Dibge ausgeblendet. Aufgrunddessen Verhaltensweisen entwickelt, die auch nicht optimal sind...An denen arbeite ich jetzt und das ist OK

    Ich glaube es gibt auch viele Dinge, die ich ausgeblendet habe. Die nur noch so ganz wage in mir da sind. Klar, kann man sich jetzt fragen, ob es Sinn macht in der Vergangenheit zu graben. Diese Frage stelle ich mir schon. Doch wie auch du schreibst, Gela, gibt es auch bei mir Verhaltensweisen, die sich aufgrund einiger Dinge in der Vergangenheit entwickelt haben und die möchte ich loswerden.

    Zitat

    Psychologe Nummer 26 hatte dann einen Termin für mich, wo ich 2 Tage später hin ging. Viel gebracht hat mir diese Stunde bei ihm nicht. Ich war nicht mal sicher ob er überhaupt verstand, worum es mir ging. Sein super Tipp an mich war, ich solle doch täglich Sport treiben, um Glückshormone freizusetzen. Als ich ihm dann sagte, das ich ein Kleinkind habe, einen Job, einen Haushalt, nicht mal zeitlich nen Arzttermin für mich selbst wahrnehmen kann und keinerlei Menschen in meinem Umkreis habe, die mich irgendwie unterstützen könnten, meinte er nur ich solle meine Tochter halt bei irgend einem Nachbarn abgeben, um was für mich zu tun. Spätestens da war mir dann klar, das wir nicht auf derselben Wellenlänge sind und das mich das nicht weiterbringen wird. Also war das auch schon mein "Ausflug" in mein Seelenleben.

    Schade, Jessie, dass du diese Erfahrung gemacht hast. 26, ist wirklich unglaublich. Schockierend. Wenn es grundsätzlich so schwierig ist überhaupt einen Psychologen zu finden, wie schwierig wird es dann erst jemanden zu finden, der sich erstens mit der Thematik auskennt und zweitens auch noch sympathisch ist.

    Warum kennen so wenige die Hintergründe von EKAs? Bücher dazu kann man an einer Hand abzählen. Ich glaube ich bin grad auch aufs extremste ungeduldig. Aber ich stolpere mehr oder minder durchs Leben und hätte einfach gerne grundsätzliche Dinge mal geändert. Aber mir fehlt noch das Handbuch wie ich diese Dinge ändern kann (vielleicht fehlt mir auch nur einen gehörigen Tritt in den Hintern).

    Werd noch ein wenig drüber nachdenken!

    Schlaft gut.
    Mia

  • hallo mia,

    ich habe mir inzwischen abgewöhnt eben zu denken weil andere 26 therapeuten angerufen hat und keinen gefunden hat der zu ihm past dadurch beeindrucken zu lassenund mich zu entmutigen. mein leben ist ein anderes, ich lebe wo anderst wie derjenige der das schreibt. mir hat ein einziger anruf genügt und ich hatte innerhalb von zwei wochen mein erstes therapiegespräch und bein zweiten psychologen bin ich dann geblieben. nun ich hatte eben auch um dringlichkeit gebeten und druck gemacht weil ich mich nichht mehr ausgehalten habe und so gelitten habe das ich das auch glaubhaft machen konnte das es dringend ist. immer eine frage wie steh ich dahinter und was bringe ich dem anderen rüber.ich bin der meinung wenn ich was wirklich will, dann bin ich auch in der lage es so zu vermitteln das ich mich durchsetzen kann und dementsprechend mich auch nicht abwimmeln lasse.

    zur therapie möchte ich dir schreiben, das es erstens schon wichtig ist das der oder die therapeutin mir symphatisch ist. anderst hätte ich mich nicht geöffnet. sicher hatte ich glück im unglück. das leben ist allerdings auch so, das es in der regel dann wenn die zeit gekommen ist dann auch das passende gefunden wird. also da nicht aufgeben. wenn du merkst du kommst mit dir nicht klar und brauchst dringend eine therapie dann steh hin und bitte dringend!!!!! um hilfe.das sind klare ansagen mit "ich halt das nicht mehr aus, ich bin fertig komm kaum noch raus das leben hat für mich so keinen sinn mehr, mir geht es sehr schlecht"

    therapeutisch kannst du dein leben sicher nicht auslöschen, wär ja sehr einfach. was du kannst ist dich kennen lernen. da hilft dir therapie sehr wohl.

    Zitat

    Aber mir fehlt noch das Handbuch wie ich diese Dinge ändern kann

    ein handbuch "MIA s LEBEN wie sie zukünftig leben wird" wird es sicher nicht geben. du kannst allerdings hingehen und anfangen DEIN EIGENES BUCH zu schreiben. darin das du anfängst dein leben zu leben und nicht das deiner eltern. auch nicht das was du denkst das deine eltern vor dir verlangen oder erwarten wie du zu leben hast. das ist im grund das wichtigste, dich kennen zu lernen, wovon du dich abhängig machst und das kann auch wärend einer therapie begleitet werden von einem therapeuten der nicht diese EK hintergründe kennt. im grunde geht es IMMER UM DICH, egal woher du kommst. meine therapeutin ist zwar ab und an darauf eingegengen was ich mitgebracht habe aber sie hat mich rech schnell ins heute gebracht und mir aufgezeigt das ich sehr in der vergangenheit lebte und nicht im jetzt. das war wichtig zu sehen wie lebe ichheute, welche einstellung zum leben bringe ich mir und was kann ich an einstellungen und überzäugungen verändern das es mir heute geling unabhängig von anderen zu leben. die vergangenheit kannst du nicht ändern, du kannst nur heute was tun um was zu verändern. annehmen und akzeptieren das das was passiert ist passiert ist und dann schauen wie es weiter geht.

    lieben gruß melanie

  • Zitat von Melinak


    ich habe mir inzwischen abgewöhnt eben zu denken weil andere 26 therapeuten angerufen hat und keinen gefunden hat der zu ihm past dadurch beeindrucken zu lassenund mich zu entmutigen. mein leben ist ein anderes, ich lebe wo anderst wie derjenige der das schreibt. mir hat ein einziger anruf genügt und ich hatte innerhalb von zwei wochen mein erstes therapiegespräch und bein zweiten psychologen bin ich dann geblieben. nun ich hatte eben auch um dringlichkeit gebeten und druck gemacht weil ich mich nichht mehr ausgehalten habe und so gelitten habe das ich das auch glaubhaft machen konnte das es dringend ist. immer eine frage wie steh ich dahinter und was bringe ich dem anderen rüber.ich bin der meinung wenn ich was wirklich will, dann bin ich auch in der lage es so zu vermitteln das ich mich durchsetzen kann und dementsprechend mich auch nicht abwimmeln lasse.
    lieben gruß melanie


    Du, das hat nichts mit "abwimmeln" lassen zu tun. Wenn mir gesagt wird, das sie Wartelisten bis zu einem Jahr haben, mein "Problem" nicht behandeln wollen/können oder mich sogar fragen, ob ich an Burn out leide oder Selbstmordgefährdet bin, denn das würde die Wartezeit verkürzen und sie könnten mich eher dran nehmen, find ich das persönlich ne absolute Frechheit !
    Ich bin kein Mensch der sich unterbuttern lässt. Ganz sicher nicht ! Nur sind die es, die am längeren Hebel sitzen und nicht ich. Bei Psychologe 26 bekam ich auch nur so schnell nen Termin, weil ich die Ärztekammer anrief und die mir telefonisch durch gaben, welcher Therapeut in meiner Nähe derzeit freie Plätze hat. Warum der so schnell verfügbar war, ist mir klar geworden, als ich bei ihm saß.

    Ich bin sicher nicht gegen Psychologen. Ich schildere hier lediglich MEINE Meinung zum Thema und weiß mittlerweile, das ich mir auf andere Art und Weise helfe und mich ablenke, wenns mir nicht gut geht. Dafür muß ich keinerlei Zeit in einen Dummschwätzer investieren der mir Dinge vorschlägt, die absolut lachhaft sind.

  • Ich misch mich kurz mal ein, Jessie
    Ein Therapeut kann dir kaum erzählen, was für dich richtig oder falsch ist – er kann aber die Möglichkeiten in dir wecken, die schon lange vorhanden sind. Das hat er, meine ich, innerhalb einer Sitzung ganz gut hinbekommen.
    Gruß - Uwe

  • Hallo Uwe,
    wie meinst Du das, wenn Du schreibst, daß der Psychologe das (Möglichkeiten wecken, die schon lange vorhanden sind) ganz gut hinbekommen hat in Bezug auf Jessis Beitrag?

    Rhein

  • Hallo Rhein
    Nun, ich habe es so interpretiert, dass sie jemanden gesucht hat, der ihr schnell und effizient erklärt, wie sie die Krise bewältigt. Dazu ist es aber nicht gekommen. Der Therapeut kann ihr nur „Handwerkzeuge“ in die Hand geben, um ihr Leben so zu gestalten, dass es ihr dabei gut geht. Sie hat nach der Erfahrung mit ihm genau dies gemacht. Es war schon ein wenig Ironie dabei.
    Gruß Uwe.

  • hallo zusammen,

    ich unterstell hier keinem was. auch dir jessy sprech ich nicht ab das du gesucht hast.

    ich meinte das allgemein. hab ja nicht nur bei dir gelesen, das geht vielen so, ich lese es häufig das es an therapeutenmangel liegt und den langen wartezeiten. für MICH ist das eben nie der grund gewesen mich umzuhören und ich habe auch erst den zweiten therapeuten vertraut und nich gleich dem ersten.

    nun ist es aber eben MEINE SACHE gewesen ob ich mich öffnen kann oder nicht und ob ich denke der macht mir jezt schön nen plan und sagt mir wie es weiter geht oder nicht. ich dachte erst, das würde so gehn bis ich merkte, nö, das machen die nicht, beide. sie halfen mir dabei mir meinen plan selber zu erstellen und mich eben nicht wieder von nem therapeuten abhängig zu machen sondern selbst aktiv zu werden für mein leben was zu tun.das war anfangs sehr schwer für mich. ich verstand das nicht, als sie mir sagte, sie macht nicht weiter, das ginge so nicht, sie sei doch nicht dafür da. erst dann konnt ich mich öffnen und anfangen meins zu leben und zu sehen das ich die fanden in der hand habe und kein anderer.es ging weiter und es war das beste was ich für mich tun konnte, nicht aufzugeben. diese hilfe tat mir enorm gut und war für mich sehr aufschlusreich und wichtig zu erleben.

    gruß melanie

  • Hallo Mia,

    ich würde Dir auf jeden Fall zu einer Therapie raten, denn früher oder später überfahren Dich diese Probleme und Du hast dann nichts, um Dich zu schützen.

    Ich dachte immer, ich komme schon alleine klar, denn ich bin ja stark und unabhängig. In Wirklichkeit kann ich nur nicht um Hilfe bitten und meine so hübsche Fassade von Stärke brökelt in sich zusammen.

    Seit meine Mutter gestorben ist, mein Vater immer mehr verwahrlost, merke ich, wie tief ich in dieser kranken Familiensituation drinstecke und wie ich so langsam meine Kinder und meinen Mann immer stärker mit hineinziehe, obwohl ich das gar nicht will.

    Liebe Grüße

    Ringelblume

  • Hallo Mia!

    Zitat

    Aber dennoch bleiben die Schatten der Vergangenheit. Wie komme ich nur von meiner Vergangenheit los.

    Die Schatten der Vergangenheit werden immer bleiben, vergessen wirst du nie was passiert ist. Aber es geht nicht es zu vergessen sondern darum dass diese Schatten dich nicht mehr quälen und dein ganzes Leben belasten.

    Das ist ein sehr weiter Weg den du gehen musst. Ein Psychologe kann dir höchstens dabei helfen Wege zu finden dass du dich nicht mehr schuldig fühlst, dass du trotz allem was dir zugestossen ist DEIN Leben führst.

    Es ist leider so dass es sehr schwierig ist den geeigneten Psychologen zu finden. Ist es besser tiefenpsychologisch an die Sache ranzugehen oder wäre es besser Verhaltenstherapie zu machen.

    Falls du dich entschliesst einen Psychologen aufzusuchen und du ein ungutes Gefühl hast geh nicht mehr hin denn dann bringt es nichts.

    Persönlich habe ich eher schlechte Erfahrungen mit Psychologen gemacht es ist mir in etwa so ergangen wie Jessie schreibt.

    Darauf konnte ich gut verzichten ich habe dann ganz alleine an mir gearbeitet selber versucht herauszufinden was mir guttut. Dazu gehört vor allen Dingen sich selber nichts vorzumachen sondern ehrlich zu sich selber zu sein.

    Du erkennst ja dein Problem, was würdest du am liebsten dagegen tun?


    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • hallo mia,

    da ich hier neu bin, les ich ich hier im moment etwas durch und find ich in vielen dingen selbst wieder...
    und sie sprechen mir aus der seele...

    das mit einem passenden therapeuten ist wirklich so eine sache, denn sie haben zur zeit grundsätzlich sehr lange wartezeiten...

    darf ich fragen, ob es dir mittlerweile wieder besser geht und wie du weitergekommen bist, denn ich such im moment einfach nach kleinen hilfetips...

    liebe grüße moni :)

  • Hallo Mia,

    das ist wirklich eine gute Frage. Ich denk seit dem Urlaub noch mehr daran. Also war ich letzte Woche bei meiner Hausärztin und habe mich krankschreiben lassen. Nur ist die Gute nicht so begeistert von Therapeuten, die reden doch nur, hast du niemanden mit dem du reden kannst. In dem Moment fand ich es wirklich lustig, ich meinte nur, doch sicher, kann ich jederzeit mit meinen Geschwistern und Freunden reden, aber ich kann sie nicht immer als Seelenmülleimer missbrauchen...

    Dann hat sie geknickt, und meinte, dass ich wirklich eine Lösung finden müsste, aber hier in der Nähe sind die Wartezeiten sehr lang, weil jetzt alle einen Therapeuten brauchen. Sie ist halt ein Dorfarzt und geht auch bald in Rente, eigentlich hab ich diese Reaktion erwartet. Aber ich habe mich getraut einen Arzt anzuvertrauen und habe auch eine Krankschreibung bekommen. Und genau das habe ich gewollt.

    Ich werde wahrscheinlich im Dezember umziehen und such dann dort einen Therapeuten.

    liebe Grüße, Laura

  • Hallo Laura,

    laß dich nicht durcheinander machen. Such dir eine Therapeutin. Für manches ist es echt gut, wenn man einen objektiven Ansprechpartner hat.

    Viel Erfolg bei der Suche. Wenn du schon weißt, wo du hinziehst, dann kannst du vielleicht schon anfangen herumzutelefonieren und dich auf die Warteliste setzen lassen. Umso schneller geht es dann. :)

    Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Linde,

    danke für den Zuspruch, der "objektiven Ansprechpartner" gibt mir noch mal einen Anstoß wirklich zu suchen.

    Und ich kann ja jetzt schon suchen. Daran habe ich noch nicht gedacht, ist irgendwie mal wieder alles einmal.

    liebe Grüße, Laura

  • Hallo Ihr alle

    Als erstes möchte ich mich für die vielen Antworten bedanken. Und als nächstes mich dafür entschuldigen, dass ich erst jetzt wieder schreibe. Mein Leben ist sehr hektisch zur Zeit. Und vielleicht kennt ihr das ja auch: Ich habe Phasen, da muss ich unbedingt viel schreiben und dann folgt wieder ne Phase, wo ich etwas Abstand nehmen muss.

    Zitat

    denn früher oder später überfahren Dich diese Probleme und Du hast dann nichts, um Dich zu schützen.

    ringelblume , ich merke, dass ich in einer Zeit stecke, wo mich diese Dinge immer wieder mal ein bisschen überfahren. Es ist eben nicht so einfach, sich um sich selbst zu kümmern, während ein Elternteil sich nebenbei böse gesagt zu Tode sauft oder immer mehr verwahrlost wie in deinem Fall.


    Zitat

    Die Schatten der Vergangenheit werden immer bleiben, vergessen wirst du nie was passiert ist. Aber es geht nicht es zu vergessen sondern darum dass diese Schatten dich nicht mehr quälen und dein ganzes Leben belasten. ...

    ...ich habe dann ganz alleine an mir gearbeitet selber versucht herauszufinden was mir guttut. Dazu gehört vor allen Dingen sich selber nichts vorzumachen sondern ehrlich zu sich selber zu sein.

    Vielen Dank für deine Zeilen Speranza. Im Moment - das kann sich wieder ändern - denke ich, wird mein Weg ähnlich sein. Ich glaub ich hätte manchmal am liebsten jemanden, der mich an die Hand nimmt und mir zeigt, welchen Weg ich zu gehen habe. Aber das ist etwas, was ich ganz alleine herausfinden muss. Ich glaube ich brauche manchmal wohl eher jemanden der mir mal freundlicherweise einen Kick verpasst. Es gibt eben so Zeiten, wo ich mich gerne mal selbstbemitleide. Sehr kontraproduktiv ich weiss.


    Zitat

    darf ich fragen, ob es dir mittlerweile wieder besser geht und wie du weitergekommen bist, denn ich such im moment einfach nach kleinen hilfetips...

    Hallo Moni
    Willkommen hier im Forum. Ich bin auch noch nicht so lange dabei. Aber ich bin froh, dass ich ab und zu hier von Gleichgesinnten lesen kann und mich austauschen kann.

    Zurzeit geht es mir wieder etwas besser ja. Aber es ist noch ein langer Weg meinen Weg zu finden... Smile. Hilfetipps? Ist schwer zu sagen. Ich versuche selbst noch Hilfsmittel zu finden. Im Moment hilft mir zu wissen, dass nichts bleibt wie es ist. Wichtig ist wohl auch, dass man nicht zu selbstkritisch ist. Das muss ich noch lernen.


    Zitat

    ...hast du niemanden mit dem du reden kannst. In dem Moment fand ich es wirklich lustig, ich meinte nur, doch sicher, kann ich jederzeit mit meinen Geschwistern und Freunden reden, aber ich kann sie nicht immer als Seelenmülleimer missbrauchen...

    Dann hat sie geknickt, und meinte, dass ich wirklich eine Lösung finden müsste, aber hier in der Nähe sind die Wartezeiten sehr lang, weil jetzt alle einen Therapeuten brauchen. Sie ist halt ein Dorfarzt und geht auch bald in Rente, eigentlich hab ich diese Reaktion erwartet. Aber ich habe mich getraut einen Arzt anzuvertrauen und habe auch eine Krankschreibung bekommen. Und genau das habe ich gewollt.

    Ich werde wahrscheinlich im Dezember umziehen und such dann dort einen Therapeuten.

    Liebe Laura, wenn es manchmal so einfach wäre, was? Einfach ein bisschen drüber reden. Und gut is. Aber so einfach ist es halt doch nicht. So sehr ich mir manchmal wünsche, ich hätte jemanden, der mich einfach nur ansehen muss und mich bis ins kleinste Detail kennt und weiss, wie ich mich fühle, so bin ich mir immer mehr bewusst, dass das nur ein Wunschtraum bleibt. Ich glaube immer mehr, dass wir uns am Besten kennen. Und wir eigentlich schon wissen was wir tun müssen.

    Und doch ist es wohl sehr wichtig, jemanden zu haben, dem man sich anvertrauen kann. Ich wünsche es dir, dass du deinen für dich passenden Therapeuten findest.


    Ja, ich bin zurzeit auf dem Weg zur Besserung und freue mich nun einfach wieder etwas mehr Ruhe und Frieden in mir zu spüren. Ist es pessimistisch oder nur realistisch, wenn ich weiss, dass die Unruhe und Angst irgendwann wieder ohne Voranmeldung vor der Türe stehen werden? Aber jetzt hab ich die zwei erstmal wieder rausgeschmissen.

    Ich wünsche Euch einen schönen Abend.
    Mia

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!