Rückfall....und jetzt?

  • Hallo liebe Mittglieder,

    ich bin total verzweifelt.Vor vier Wochen hatte ich einen Rückfall und habe mich seitdem einmal in der Woche betrunken.Zwei Flaschen Wein waren es
    immer.Ich habe Dinge getan,die ich im nüchternen Kopf niemals getan hätte.
    Sogar meinen Partner,der momentan nur am Wochenende zu Hause ist,da
    er unter der WOche geschäftlich unterwegs ist,habe ich hintergangen und belogen.Das tut mir so weh.Das hat er nicht verdient.Ich hasse mich dafür und denke,dass ich ein schlechter Mensch bin.In den letzten vier Wochen schlichen sich auch langsam wieder Selbstmordgedanken und extreme Zukunftsängste ein.Ich war auf solch einem guten Weg.Zwar war ich erst zwei Monate trocken,aber ich merkte wie ich regelrecht aufblühte.Warum habe ich das nur getan?Ich bin verzweifelt und habe solche Schuldgefühle.
    Langsam habe ich das Gefühl,dass mir eine ambulante Therapie nicht reicht.Soll ich doch in eine Klinik gehen?Ich weiss es einfach nicht.Jetzt sitze ich hier total verkatert allein zu Hause.Wie schaffe ich es jetzt wieder abstintent zu bleiben?Ich habe das Gefühl,dass es nun noch schwieriger ist als beim ersten Anlauf.Ich bin dankbar für jede Antwort.
    Liebe Grüße
    Jil

  • Hallo Jil
    Ich habe gerade deine Zeilen gelesen.
    Sehr schade,es tut mir leid.
    Erst gestern Abend habe ich noch mal in deinem Th reingesehen.
    Und so bei mir gedacht,warum meldet sie sich nicht mehr?
    Der Letzte Eintrag war ja von Karsten,wo er vorgeschlagen hat,das du doch einen neuen Namen wählen solltest.
    Na ja hat sich jetzt erledigt.
    Wie kann es weitergehen?
    Wenn du es so nicht schaffst,gehe mal zu deinem Artzt.
    Wir stecken alle nicht in dir drin.
    Versuche mal die Gründe aufzuschreiben,wie es wieder dazu kommen konnte?
    LG Hans

  • Hallo Hans!
    Und genau gestern Abend habe ich wieder getrunken.
    Jetzt liege ich lädiert und voller Schuldgefühle auf dem Sofa.Ich möchte es wirklich schaffen.Morgen geh ich direkt zum Arzt.Es ist auch so schwierig mit meiner Partnerschaft.Er ist zwar sehr verständnisvoll,kann aber trotzdem nicht nachvollziehen was in mir vorgeht.Heute abend würde ich eigentlich gerne in eine Shg gehen....ich weiß aber nicht ob ich es schaffe und mich traue.Was meinst du?Ist es ratsam dort heute hinzugehen oder soll ich noch ein paar Tage warten?Ich weiss ja nicht ob man bei einer Shg gern Leute hat,die gestern noch getrunken haben.
    Liebe Grüße
    Jil

  • Hallo Jil
    Unternimm alles ,aber wirklich alles wozu du noch Kraft hast.
    Zur SHG
    Hier bist du in einer.
    Schreibe dir alles von der Seele.
    Auch wenn du meinst,es ist nicht wichtig ,du hast Weihnachten geschafft,Silvester,und was dann,versuche mal herauszufinden ,wodurch es Passiert ist.
    Zur Shg Real
    Da brauchst du dich nicht zu schämen.
    Selbst wenn du Vollgesoffen da auftauchst,brauchst du dir Keine Angst zu machen.
    Das ist schon zu oft Passiert, man hört das immer wieder.
    Das soll zwar Kein Freibrief sein,aber Angst brauchst du nicht zu haben,die reissen dir Keinen Kopf ab.
    Warst du eigentlich in der Vergangenheit dort?
    Hast du dir mal verschiedene Angesehen?
    Haben sie dir Notfallnr gegeben?
    Warum hast du dich hier nicht gemeldet????

    Alles Fragen,die nicht wichtig sind,wichtig,ist ,das du wieder aufstehst,und es wieder Neu anlaufen Lässt.

    Aus den Alten Fehlern Kann man auch etwas lernen.

    Ich habe Heute auch Shg.
    LG Hans

  • hallo jil

    du bist nicht die erste und wirst auch nicht die letzte sein die nen rückfall hat. klar ist jeder rückfall einer zuviel, nur ist das leider eben sehr oft der fall. das schlimmste was du jetzt machen kannst ist den kopf in sand stecken und warten bis es von allein besser wird. das wird es nämlich nicht. geh zu deiner realen shg heute abend. geh zum arzt, rede mit deinem therapeuten. natürlich wird dir keiner auf die schulter klopfen, aber dir reißt auch keiner den kopf ab.

    versuch mal rauszufinden was sich da in dir so aufgestaut hat das du getrunken hast. schrieb dir gegebenen falls alles auf was da so schief lief in den letzten wochen und monaten. überlege dir wie du da was dran ändern kannst oder wie du damit besser umgehen könntest. jede kleinigkeit ist da wichtig. es ist wichtig das du probleme ansprichst, egal ob hier oder in deiner realen shg. ein großer fehler ist es mit allem allein fertig werden zu wollen. auch wenn dir evtl niemand konkret helfen kann, es hilft einfach schon die dinge anzusprechen um sie nicht allein zu tragen.


    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Jil85

    Wenn du nicht trinken willst, dann trinke nicht!

    Hört sich jetzt nach einer Phrase an (ist auch eine ;) ) aber im Grunde genommen...

    Wie kommst du außerdem zum Alkohol? Wenn du keinen in Reichweite hättest, kopmmst du doch nicht drumherum, dir etwas anderes zu suchen.

    Auch wenn das nicht wirklich ratsam erscheint, aber versuche doch für den Anfang einen Ersatz su suchen! Prickelnde Schorle, Saft, süßer Tee (bei mir war es eine ganze Weile ungesunde Cola, aber immerhin war ich nüchtern)
    Ein großer Bogen um das Alkoholregal wirkt auch Wunder ;)

    Wenn du es wirklich ernst meinst, wird (zumindestens am Anfang) die Hemmschwelle zum Trinken immer größer, je länger du ihn weglässt.

    Warte nicht, bis du einen Grund hast, den Alk wegzulassen um Schaden zu begrenzen. Noch hast du keinen, doch jeder "nasse" Tag könnte das ändern.

    Viel Glück.

    trockene Grüße, Erik

    PS: Das mit der Selbsthilfegruppe kann schon sein. Aber eine Woche um dich zu finden, zu prüfen, ob du es ernst meinst und NÜCHTERN ZU BLEIBEN finde ich eigentlich ganz gut!
    Bei mir gab es eine Email zur SHG (bei der ich mich übrigens auch diese Woche zum 1. Mal angemeldet habe). Schreib doch einfach mal an und schildere dein Problem. Vielleicht ist das noch ein zusätzlicher Impuls.

  • Hallo Jil
    Nach einem Rückfall im negativen Denken festzuhängen, ist die Regel. Das „Warum?“ rotiert im Kopf, und es lassen sich keine Antworten erkennen.
    Manchmal ist es hilfreich aufzuschreiben „Was hat mich zum aufhören bewogen?“, um etwas Ordnung in die Gedanken zu bekommen. Zu Beginn meiner abstinenten Lebensweise, war dies zumindest ein guter Grund für ein weitermachen.
    Gutes Gelingen - Uwe

  • Hallo Jil

    ich wollte wissen ob du noch trinkst oder schon beim Arzt warst um deine neuerliche Entgiftung überwachen zu lassen.?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Jil,
    du bist kein schlechter Mensch, das Du Deinen Partner belogen hast
    ist (leider) eine der Konsequenzen unserer Krankheit.
    Wir haben, in der nassen Phase, alle gelogen und betrogen, bis zum geht nicht mehr. Vor allem uns selbst, nicht die anderen.
    Es ist aber gut das Du dich hier meldest.
    Aber das alleine wird nicht reichen, Du brauchst professionelle Hilfe,
    sonst dreht sich die Spirale immer weiter nach unten.
    Und es mag ja sein das Dein Partner das nicht verdient hat, aber zuerst geht es um DICH.

    C.

    Carpe diem

  • Hi!

    Ich seh das so ähnlich, meine Empfehlung dazu:

    1. Stationärer Entzug
    2. Motivationsgruppe
    3. Geeignete Therapieform

    Haste heute keine Zeit für Gesundheit, brauchste morgen viel Zeit für Krankheit....


    Grüße Zimbo....

  • Zitat von s.z.

    Haste heute keine Zeit für Gesundheit, brauchste morgen viel Zeit für Krankheit....

    kann auch sein, dass de morgen tod bist :shock:

    glück auf

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo

    ich denke das Jil von ihrer Selbsthilfe Gebrauch macht oder auch nicht. Lassen wir Ihr die Chance.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hey Jil,

    Du bist definitiv kein schlechter Mensch, Du bist - so wie ich auch - einfach nur krank. Nicht mehr und vor allem nicht weniger.

    Ich selber bin ja erst seit 10 Tagen (das erste Mal) trocken, aber auch ich weiß, was Du meinst, wenn Du das Gefühl hast, den Mut nicht zusammenzubringen. :shock:
    Ich hatte sooo Schiß vor dem ersten Schritt zum Arzt zu gehen.. (selten so hibbelig in einem Wartezimmer gesessen). Aber jeder weitere Schritt fällt mir nun immer leichter. Schließlich ist es der Weg in die Trockenheit.
    Ich hoffe, Du hast die reale SHG nutzen können und wurdest gut aufgenommen.

    I keep my fingers crossed :!:
    LG Jasmin

    Ich verändere mich in Windeseile -
    und werde mehr und mehr ich selbst.

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