• Hallo Forum,

    Ich bin sicher, dieses Thema ist hier schon ausgiebig bearbeitet worden, aber die Suchfunktion hat irgendwie keine helfenden Resultate gebracht, und vielleicht wäre es auch eh mal wieder an der Zeit, darüber zu reden.

    Meine Frage ist auch eher aus der Sicht von jemanden, der den Tiefpunkt, den ich hier schon öfters beschreiben gesehen habe, in dieser Form nie erlebt hat, aber dennoch eine dauerhafte Trockenheit anstrebt.

    Das Einzige, was dem so ungefähr nahe käme, war die bittere Erkenntnis, dass ich den Großteil meines vergangenen Lebens jeden Tag getrunken hatte, und ich auch die kommenden Jahre jeden Tag weiter trinken würde, wenn ich nichts dagegen unternahm.

    Nun habe ich hier öfters gelesen, dass der persönliche Tiefpunkt für eine dauerhafte Abstinenz notwendig sei. Ist ein Mitglied selbst nach langjähriger Abstinenz rückfällig geworden, wird oftmals die Möglichkeit in Erwägung gezogen, er/sie hätte seinen/ihren persönlichen Tiefpunkt noch nicht erlebt.

    Ich bin sicher, diese Standpunkte berufen sich auf Erfahrungen, die jeder für sich persönlich gemacht hat, nur werde ich in Bezug auf meine eigene persönliche Situation manchmal nicht so richtig schlau draus.

    Es liest sich manchmal fast so, als hätte man ohne den persönlichen Tiefpunkt gar keine Chance. Nur habe ich, was meine eigene Abstinenz angeht, keine andere Wahl, als den Tiefpunkt als etwas zu sehen, dass niemals Einzug in meinen eigenen Erfahrungsschatz halten darf/wird.

    Vieles in meinem Beschluss, dauerhaft Trocken zu werden, hatte zu tun mit einem "so weit will ich erst gar nicht kommen lassen".

    Ich habe hier jetzt zwar zugegeben keine konkrete Frage gestellt, aber vielleicht gibt es ja doch Meinungen.

    Gruß, Bruce

  • Hallo Bruce,

    ich denke dass der Tiefpunkt bei jedem ein anderer sein kann.

    Zitat

    Vieles in meinem Beschluss, dauerhaft Trocken zu werden, hatte zu tun mit einem "so weit will ich erst gar nicht kommen lassen".

    Also warst du auch schon "tief genug unten" um zu erkennen dass er so nicht weiter geht und hast rechtzeitig gehandelt ?

    Bei mir ging zuletzt nichts mehr, fast nix gegessen aber gesoffen, das war mein Tiefpunkt.

    LG Martin

  • Hallo Bruce,

    stimmt - dieses Thema gab es schon mehrfach. Für mich war es seinerzeit auch sehr wichtig, mich gezielt mit meinem eigenen Tiefpunkt auseinander zu setzen. Ich habe dies hier von mir gefunden:

    Für mich war dies tief genug.

    Grüße
    Maria

  • Hallo Bruce
    Ich bin der festen Überzeugung, dass der Tiefpunkt (auch wenn ich persönlich diese Kategorisierungen nicht mag) eine sehr individuelle Festlegung von: „bis dahin und nicht weiter“ darstellt. Es ist keinesfalls eine soziale Wertung, keine Rangbestimmung gesellschaftlicher Stellung. Leider wird dies manchmal verkannt.
    Lebenswendepunkte, notwendige Veränderungsinitiativen im eigenen Leben, können viele Auslöser haben. Ich persönlich favorisiere den Begriff „Weckruf“, in dem Bezug auf existenzielle Bedürftigkeit. Das suggeriert nicht eine Niveauhöhe im sozialen Kontext, sondern einen Punkt, der eigenen Lebensbewältigung und eben deren Veränderung.
    Ich hätte damals meinen Arbeitsplatz verloren (meine Lebensdefinition), wenn ich nichts unternommen hätte. Ein Klassiker sozusagen. Daraus zu schließen: erst wenn der Arbeitsplatz verloren geht, besteht die Chance auf ein Umdenken – wäre fatal.
    LG. – Uwe.

  • Hallo Bruce,

    ich empfand den Zustand meiner letzten Trinkphase als großes Elend und Siechtum, es entsprach nicht dem, was ich mir mal unter dem Begriff Lebensqualität vorgestellt hatte. So wollte ich mein restliches Leben nicht "leben". Mir war klar, dass ich auch noch weiter abrutschen und dann irgendwann wohl überhaupt keinen eigenen Handlungsspielraum mehr haben werden würde. Mein restliches Leben frühzeitig aus der Hand gegeben hätte.

    So traf ich eine gute Entscheidung. Das war genau 1.500 Tagen, da begab ich mich auf den Weg.

    PS: Ich bin heute noch dankbar für diesen lichten Moment damals, ich nenne es manchmal Eingebung

    LG zerfreila

  • Hallo Bruce

    ich habe bei meinem Tiefpunkt aufgehört und suchte nicht im Umfeld, bei anderen Alkoholiker, ob es noch tiefer sein könnte. Dieses "Scheunentor " hatte ich gleich geschlossen, um nicht auf die Idee zu kommen.
    "Es war ja gar nicht so schlimm"

    denn diese Gedanken begleiteten mich jahrelang in den Trinkpausen :wink:

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • hallo

    ich wollte nicht mehr LEIDEN........
    ich wollte mich nicht mehr SCHULDIG fühlen
    ich wollte diesen EKEL vor mir nicht mehr
    ich wollte diese ANGST nicht mehr
    ich wollte diese SELBSTZERSTÖRUNG nicht mehr

    ich wusste am 26.6.11.....ICH WILL NICHT MEHR TRINKEN :!:


    ob das nun mein persönlicher "tiefpunkt" war :?:
    ich weiss es nicht
    es wr das ende meines leidens
    der anfang meines LEBENS
    ich hatte mich entschieden UND HAB KAPITULIERT

    petra

    der weg ist das ziel

  • Hallo Bruce,

    ich finde dein Thema sehr interessant und sehr wichtig. Gerne möchte ich meine Erfahrung dazu beitragen. Kann aber gerade noch nicht, weil ich schauen muss, dass es diesmal so bleibt, dass ich nicht noch einmal brutalst auf die Schn... fallen muss.

    Danke für deine Unterstützung.

    Margit

  • Hallo Zusammen,

    Danke schon mal an alle für die rege Beteiligung, jeder Beitrag war sehr aufschlussreich, und ich sehe jetzt tatsächlich zumindest ein wenig klarer als zuvor.

    Auch kommen die Erinnerungen wieder stärker zurück an den Moment, als ich mein Leben von aussen betrachtete, und die Gefühle die ich dabei hatte, als ich für die kommenden Jahre keine Veränderung sehen konnte, solange ich weiterhin so passiv blieb.

    Gruß, Bruce

  • Hallo Bruce,

    mein Tiefpunkt hatte typisch co ;) vor allem etwas damit zu tun, wie ich
    andere behandelte.

    Von unterschwellig, bis ganz offen und brutal ( "nur" EINEM Menschen gegenüber) aggressiv, war alles dabei.

    Ich denke es war eine Nacht in der ich stundenlang alkoholisiert tobte, weinte und Geschenke dieser Person zerstörte.

    Alles in allem konnte ich es aber auch nicht mehr ertragen wie mies es mir mit dem Alk ging (Depressionen) und wie ich mein Leben dadurch vergeudetet.

    Diesem Tiefpunkt gingen aber viele, viele andere voraus, z.B., dass ich vor ca. einem Jahr meine Tochter schlug.
    :oops:
    Das erste Mal im Leben.

    Bei mir waren es eher ganz viele "kleinere" ( nicht wirklich :( ) Dinge, die in der Summe aber ausreichen um überhaupt kein Verlangen nach Alkohol mehr zu haben.

    Ich will da nie wieder hin, der Gedanke an diese Gefühle, egal ob an die alkoholisierten oder an die mit Kater, löst in mir ein großes inneres Kopfschütteln aus.

    Nein danke, das erste Glas ist keine Option.

    Marion

  • Hallo Bruce!

    Mein Tiefpunkt heißt Scham. Ich habe mich soviel geschämt, dass es eine Zeit gab, in der ich dachte, dass ich eine Entscheidung treffen will. Entweder ich steige aus der Sache aus, oder ich fahre konsequent nach unten. Dann habe ich mich hingesetzt und einen Weg weiter gedacht, dann den anderen. Mit allem was dazu gehört. Zu beiden Wegen hat das sich öffnen nach außen gehört. Also das Ende der Scham.
    Dann kann ich auch leben, dachte ich mir. Will ich ja sowieso viel lieber.

    Das Schämen beinhaltet viele Momente, ähnlich einer Dia-Show. Ein Bild, eine Szene, ein Moment "Klick", dann das nächste Dia. Wieder ein Moment, in dem mein Gesicht fast den Boden berührt. Auf der Arbeit, mit einem Freund, allein. Es gibt keinen einzigen Moment, den ich im Nachhinein als schlimmer bewerten kann, als den anderen. Sowohl nüchtern, aber ohne Gefühl für meinen Wert auf der Straße herumzuschleichen, eine Schande für mich selbst, als auch angetrunken etwas zu sagen, was ich besser für mich behalten hätte. Voller Angst aufzuwachen und einen Kater zu haben, wie auch an der Kasse zu stehen und den nächsten Alkohol zu kaufen und mir vorzubeten, dass alles normal ist. Es war einfach schrecklich.

    Lg TT

  • hallo bruce

    wie du siehst gibt es "den" tiefpunkt nicht wirklich, jeder mensch hat seine eigene schmerzgrenze wo es einfach reicht. ich denke das der punkt dann erreicht ist, wenn aus dem "ich darf nicht trinken" ein " ich will nicht trinken" wird. das macht für mich einen riesen unterschied. viele menschen tun irgendwas auf druck von außen hin, aber im innersten sind sie einfach nicht überzeugt das der schritt notwendig ist. klar das das dann zum scheitern verurteilt ist, diese menschen trinken über kurz oder lang wieder. wir sehen das sehr viel im vorstellungsbereich wo dann oft von ich sollte und ich müßte geschrieben wird. da ist dann sofort klar das es hier noch ganz sicher ne runde braucht. wer hier landet und mit "ich will nicht mehr" ankommt hat da deutlich bessere karten. aber bei unserer krankheit kann man sich erst sicher sein wenn der deckel über der nase verschraubt ist.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Wien tief ein Tiefpunkt ist entscheidet doch immer der betroffene selber. Der eine ertinkt schon in kniehohen Gewässer und der andere erst auf hoher See. Entscheidend ist wohl, dass man selber ohne äußere Zwängeund Druck den eigenen willen aufbringt 'nun' endlich was ändern zu wollen. Und wenn man schon sehr tief gesunken war sitzt der schrecken sicher sehr tief in den Gliedern. Die Toleranzgrenze eines jeden Menschen ist vollkommen anders. Ich denke, dass man den erfolg trocken zu bliebne auch nicht 'nur' am Tiefpunkt festmachen sollte, sondern auch daran, was man letzlich aus seinem Leben danach macht. Ich denke da gerne an eine Billardkugel. Mit einem Impuls in eine vollkommen andere Richtung wird sie auch automatisch auf ein ganz anderes Ziel zurollen. Das gilt für viele Bereiche des Lebens, meine ich. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Und mit aller Konsequenz einen neuen Weg einschlagen und sich nicht alten Gewohnheiten auszusetzen Rückfälligkeit droht ganz bewußt vermeiden, halte ich auch für einen sehr erfolgreichen Weg. Alleine zu denken, dass man weniger Chancen haben 'könnte' ist schon falsch. auch wenn die statistik was anderes sagt, so sollte man positiv denken und sich auf die Ausnahmen berufen. Letztlich hat jeder sein Leben in der Hand und deshalb kann ja auch kein anderer Mensch Dir die Sucht abnehmen als Du selber.
    also- die Regeln bestimmst Du selbst und damit auch den Erfolg. ich hoffe, dass Du es nicht deshalb in Frage stellst, damit Du eine gute Entschuldigung hast, falls Du irgendwann rückfällig wirst.

  • Frozen Tears,

    Ich wollte mir lediglich etwas Klarheit verschaffen über etwas, was ich hier des öfteren mal gelesen hatte, mehr nicht. Dabei versuchte ich das Thema allerdings aus einer etwas anderen Richtung anzugehen, als Du zu vermuten scheinst. Denn das wäre wirklich eine zweifelhafte Trockenheit, wenn man neben dem Notfallkoffer auch noch den Rückfallkoffer parat hätte.

    Gruß, Bruce

  • glück auf bruce

    Zitat von Bruce

    Rückfallkoffer

    :shock::twisted:

    für mich kam der "persönliche Tiefpunkt" als noch alles (außer der ehe) in ordnung war.
    meiner meinung nach gibts "2 enden der selben wurst" - endweder ich merke, dass es nun "trotz aller anstrengung" nich weiter runter geht ... oder ich erkenne was auf mich zukommt, wenn ich weitermach wie bisher ... und ich will diese zukunft unbedingt vermeiden.

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Lieber Bruce,
    ich glaube, dass es nicht nur mir sondern auch anderen im ersten Moment den Eindruck macht, dass Du Dich mit diesem Thread selbst 'entmutigen' möchtest. Was Du da in all diesen Threads gelesen hast beruht ja, so gehe ich mal davon aus, auf Erfahrungsberichten. Auch hört man von Leuten, die mit Therapien bereits zu tun hatten, dass die Rückfallquote sehr hoch ist. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass mein Vater bereits am seidenen Faden hing bevor er in Therapie ging. Und er ist heute über 80 und ohne Rückfall trocken geblieben. Rein intutitiv würde ich bestägigen, dass es auch mit diesem sehr tiefen Fall zu tun hat, dass er dann soo konsequent war. Umzug, Freundeskreis gewechselt, Alkohol auch in Spuren und Verdachtsfällen gemieden. Manch einer in der Familie hat es ihm nicht leicht gemacht und in seiner Gegenwart getrunken. Aber er ist immer bei sich geblieben.
    Da gibts vielleicht sogar Statistiken drüber. Aber was würde es alles bringen? Entscheidend ist doch, dass es bei jeder Sucht diese Momente gibt, an denen man schwach werden kann. Ob man nun zu den einen oder anderen gehört. Und für diese Momente ist ja auch dieses Forum da. Wenn Du zu den eisernen gehörst, dann kannst Du hier andere bestärken, ermutigen. Wenn Du vielleicht genau diese Ermutigung brauchst, dann bist Du hier auch richtig. Seine Sucht nicht mehr ernst nehmen und auch sich selbst zu belügen, dass sehe ich als die Gefahr.
    Und was ich im Laufe all der Jahre, die ich hier angemeldet bin heraus kristallisiere ist, dass ein Mensch sich wohl niemals von einer Sucht befreien kann, wenn derjenige nicht 'selbst' diese Einsicht hat. Im Coabhängigenbereich sehe ich wie einige versuchen an dieser Tatsache herumzudoktorn.
    Zu groß ist der Wunsch, dass ein Partner 'aus Liebe', 'aus Vernunft' doch aufhören würde zu trinken. Eine große Hilflosigkeit, wenn die Ehe und Familie zu zerbrechen droht.
    Für mich absolut verständlich, habe das alles miterleben müssen bis zum fast bitteren Ende. Und ich habe einige Abhängige kennengelernt, die sich haben überreden lassen oder wegen Kürzungen von Geldern zu einer Therapie sozusagen 'gezwungen' waren. Aller rückfällig geworden. Darum denke ich, ist es nicht so wichtig 'wie tief' Du gefallen bist, sondern wie 'weh' es Dir selber getan hat. Du schreibst ja, dass Du selber Dich entschieden hast trocken zu werden und zu bleiben. Ich denke, dass es optimale Voraussetzungen sind. Ich wünsche Dir, dass Du auch so stark bleibst wie mein Vater. Dass Du Dir Hilfe suchst, Dich mitteilst, wenn schwache Momente kommen. Jeder wird mal schwach, labil. Auch zu akzeptieren,dass das zum Leben dazu gehört und vorallem dass das auch wieder vergeht finde ich ganz wichtig.

  • Hallo Frozen Tears,

    Zitat

    ich glaube, dass es nicht nur mir sondern auch anderen im ersten Moment den Eindruck macht, dass Du Dich mit diesem Thread selbst 'entmutigen' möchtest.

    Ich würde so kurz nach dem ersten Kennen lernen nicht gleich so viele Vermutungen über die Motive und Gedanken anderer Menschen anstellen.

    Ansonsten aber danke ich Dir für deinen Beitrag, und die Dinge, die Du mir damit Nahe legen wolltest, auch wenn Worte wie "stark" und "eisern" mir soweit nicht als Wegweiser zu meiner zufriedenen Trockenheit gedient haben.

    Gruß, Bruce

  • Hallo Bruce, hallo Ihrs,

    also auf "entmutigen", wär ich jetzt auch nicht gekommen. Es hört sich eher nach Sorgen, aus der Kategorie Zweifel (woran auch immer) an. Meine Meinung.
    Mir kommt soetwas manchmal hoch, wenn ich hier lese, wie lange und wieviel so manch einer alk konsumierte. Wenn ich das mit mir vergleiche, muss ich feststellen "hm, bei dir wars ja garnicht sooo schlimm!" Dann Zweifel ich kurz an meiner Alkoholabhängigkeit.
    ABER, was mir dann wieder einfällt ist, ich hab gelitten, ich hab mich selber innerlich verwesen gespürt- weil ich kaum ein leben mehr hatte. Alles drehte sich um meine Couch, um meinen Laptop, ums alleinsein, mit dem Alk.
    Nur in meinen Gedanken lebte ich, ging raus, hatte Freude und Freunde, und ne Arbeit die mich erfüllt etc. Doch angetrieben und vereinnahmt vom Alk, konnte ich Jahre nichts auf Dauer umsetzen. Das schnell hochgezogene Kartenhaus, brach im nu wieder zusammen, weil der Alk mit mir allein sein wollt. Die letzten Monate ging fast nix mehr. Doch ich wollt leben!
    Und dann wirds mir wieder klar, bei mir besteht ne abhängigkeit und ich will da raus und gehe jetzt diesen Weg.
    Ich glaub wenn mir klar ist warum ich nicht mehr trinken will, und was mir so richtig gegen den Strich ging in der Saufzeit, kennzeichnet das meinen Tiefpunkt.

    Bin gespannt wies weitergeht hier.

    LG Steffi

  • Hi Steffi,

    Das

    Zitat

    hm, bei dir wars ja garnicht sooo schlimm!


    kenne ich nur zu gut. Genau das hatte mich auch Jahre lang davon abgehalten, ernsthafte Schritte in Bewegung zu setzen.

    Mein überraschter Bekanntenkreis wollte mir diese Flausen auch am liebsten so schnell wie möglich ausreden, doch als es mir endlich ernst wurde, hatte ich für die Zweifler da draussen und den Zweifler in mir nur noch die eine Antwort parat: Ich war jeden Tag betrunken. Mehr Gründe brauchte ich nicht.


    Nochmals möchte ich darauf hinweisen, dass ich dieses Thema nicht aus einer dringenden Notwendigkeit eröffnet habe, sondern nur weil mir aufgefallen war, dass sich in diesem Fall die gängigen Erfahrungen von der Meinigen leicht zu unterscheiden schienen.

    Ich komme aber letztlich zu dem Schluss, den ich wohl wahrscheinlich vorher schon unterbewusst mitgebracht hatte: Es ist mir egal.

    Ich kann da soviel rumphilosophieren wie ich möchte, ich hatte einfach keinen Tiefpunkt, lediglich ein über die Jahre heranschleichendes, verdammt beklemmendes Gefühl, dass mein unnormales Trinkverhalten mich irgendwann umbringen würde, wenn ich es nicht stoppte. Ein Blick von aussen auf mein eigenes Leben reichte mir da vollkommen. Ich sah und las von Menschen, die sich ein weitaus zufriedeneres Leben ohne Alkohol ermöglicht hatten, und genau das wollte ich auch. Ich schaute wie sie das hingekriegt hatten, und dann machte ich das nach. Gedanken an leichte oder starke Alkoholiker ließ ich nicht zu, und das halte ich heute immer noch so.

    Ich hatte zwar keinen Tiefpunkt, aber ich weiß noch genau, dass ich irgendwann einfach nur kapituliert hatte. Danach gab es keinen Kampf mehr, kein Austesten, kein Sehen, wer der Stärkere war, denn ich wusste, ich war abhängig, und konnte nun aber frei darüber entscheiden, mein Leben fortan völlig ohne Alkohol zu leben.

    Gruß, Bruce

  • glück auf bruce

    Zitat von Bruce

    Es ist mir egal.

    richtig - hauptsach trocken

    Zitat von Bruce

    ich hatte einfach keinen Tiefpunkt, lediglich ein über die Jahre heranschleichendes, verdammt beklemmendes Gefühl, dass mein unnormales Trinkverhalten mich irgendwann umbringen würde, wenn ich es nicht stoppte.

    also doch :wink:

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

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