Ich wuensche mir, wieder frei zu sein.

  • Bist du sicher, dass du "eigentlich" keine Erwartungshaltung mehr hast oder ist das EIGENTLICH grösser als du meinst oder gerade siehst?

    Wenn ich das lese...

    Zitat

    Und dennoch fand ich diese Mitteilung per SMS eben sehr unangekuendigt und ja wie du sagst befremdlich, da es eben eine SMS war. Ich hab es sogar an dem Abend einfach wieder vergessen und erst am naechsten Tag als eine naechste SMS von ihm kam ueber die Uhrzeit der Trauung hab ich wieder daran gedacht.

    Ich finde es im Grunde schoen, dass sie heiraten, ich bin wohl grade auch sehr angeschlagen und fasse die Dinge deshalb vielleicht anders auf. Aber es mir per SMS mitzuteilen fand ich total unangemessen.. Zumal wir auch die Tage vorher mal telefoniert haben etc... Verstand es einfach nicht so richtig... Aber gut. Jetzt ist es so und ich fahre auch zur Hochzeit hin.


    ...dann lese ich die versteckte Erwartung, dass du gerne hättest persönlich im Gespräch informiert werden wollen, oder?

    Wenn ich das lese...

    Zitat

    Und ich habe das Gefuehl, sie hat voellig verdraengt, was eigentlich schon jahrelang vor sich geht.


    ...dann lese ich auch hier die versteckte Erwartung heraus, dass deine Schwester doch bitte schön endlich mal sehen soll, was ist.

    ...usw. ich mag nicht alle weiteren Beispiele aufführen, aber genausowenig, wie sie deine Erwartungen erfüllen können, genausowenig kannst du ihre erfüllen.

    Und jenseits von richtig und falsch gibt es einen Ort - dort treffen wir uns!

    Lebendige Grüsse
    skybird

  • Huhu Miriel,

    Zitat

    Was mich daran eben nur belastet ist
    erstens, dass ich natuerlich niemanden wirklich verletzen will,
    zweitens, dass es mich traurig macht, dass es egal zu sein scheint, dass es mir eben vorher garnicht gut ging und
    drittens, dass mich meine Gedanken immer wieder einholen mit der Frage, ob es wirklich richtig ist, was ich tue.

    Erstens: Wieso denkst du, du verletzt jemanden, wenn du das tust, was dir gut tut? Wenn du immer nur das machst, was die anderen von dir wollen, verletzt du doch auch, nämlich dich selbst, oder...?
    Zweitens: Es ist deinen Leuten nicht egal, dass es dir vorher schlecht ging, so würde ich das nicht denken. Es war eben nur bequemer, weil ja alle in dieser gleichen Sache fest steckten und eben auch niemand in der Lage war, da raus zu gehen. Da war Solidarität, gleiche Ebene für alle. Wenn es allen besch....eiden geht, ist das doch auch eine wohltuende Gemeinsamkeit, oder? Nun verlässt du diese Ebene und das ganze Ding wackelt.
    Drittens: Ja, warum sollte es falsch sein zu machen, was dir gut tut? Was dir immer mehr Freude am Leben und neue Perspektiven eröffnet? Was ist daran falsch? Eigentlich ist es doch richtig, es so zu machen. Es ist doch dein gutes Recht, dir dein Leben so angenehm wie möglich zu gestalten. Nach eigenen Vorstellungen und Wünschen. Nö, also für mich ist das nicht falsch.

    Nochmal liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • liebe miriel

    es ist die eigene erwartung an die anderen die dir so schwer fällt los zu lassen von dem ganzen. so wie die erwarungen an dich haben stellst du auch erwartungen an sie. sie sollen dich verstehen, deine schwester soll dich verstehen nur kannst du das nicht erwarten. denn wenn sie es nicht verstehen kann kann sie es nicht.

    so wie du nicht die sein musst wie die von dir erwarten. schau das mal an, ein leben aufgebaut auf erwartungen an andere wird nie ohne leid und schmerz laufen können. verkehrt ist es liebe und erwartungshaltungen dann noch zusammen zu bringen, dann wird es echt schlimm und das leiden beginnt auf dieser ebene sich nicht angenommen fühlen, sich nicht geliebt fühlen. dann tun was die anderen von einem erwarten in der hoffnung geliebt zu werden.

    probier das doch aus. erwarte icht das sie dich verstehen. geh weg dafon. aber handle nicht danach was sie von dir erwarten sondern zieh dein leben so durch wie du es dir wünschst. bist du dazu in der lage oder brauchst du die führung der erwartung an dich das du weißt was du zu tun hast?????

    zudem sei dir sicher liebe und erwartungen sind nun mal nicht das selbe. du wirst auch geliebt wenn du den erwartungen der anderen nicht entsprichst auch wenn das anfangs sehr unangenehm sein kann in der ausseinandersetzung mit den anderen. denn die sind nicht begeistert davon wenn da die ruhe gestört wird die schon jahrelang so da ist, weil das so immer war und da geglaubt wird das wird auch immer so bleiben. wer die ruhe stört bekommt erst mal gegenwind. das ist das normalste von der welt ;) denn dadurch verändert sich die familienstruktur das was an systhem bisher funktioniert hatte bekommt plötzlich bewegung und diejenigen die zu bequem sind oder nicht in der lage sind da mit zu gehen und sich mit zu bewegen die motzen erst mal :)

    lieben gruß
    melanie

  • Hallo Miriel,

    versuche beim nächsten mal unterhalb des geöffneten Schreibfeldes die Häkchen aus den Kästchen zu entfernen. Dazu einfach mit dem Pfeil drauf gehen und anklicken.

    LG, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo ihr Lieben,

    skybird

    Ja, damit kannst du Recht haben. Wobei ich es dennoch so sehe, dass mir Dinge vielleicht anders wuenschen wuerde (wie z.B. das mit der SMS) es aber dennoch dann akzeptiere, wenn es nicht genauso passiert und mich nicht demzufolge anders verhalte oder negativ gestimmt bin der Person gegenueber.

    Aber ja, es stimmt schon, dass ich mich unter Anderem auch z.B. von meiner Schwester distanziert habe, weil ich auch wuetend bin, dass sie mich nicht versteht. Was ja wiederum enttaeuschte Erwartung bedeutet.
    Andererseits habe ich aber eigentlich immer die Beziehung zwischen ihr und mir versucht, so "frei" wie moeglich zu gestalten, d.h. auch wenn sie mir absagte oder Sonstiges, oder sich auch mal Wochen nicht meldet, dann habe ich das nicht kommentiert sondern genauso akzeptiert. Und umgekehrt war das eben meiner Meinung nach nie so.

    Danke fuer deine ehrlichen Worte. Es ist gut, wenn ich nicht aus den Augen verliere, welche Erwartungen meinerseits eigentlich auch da waren und noch immer sind.

    Aurora

    Ja, meine Familie (vor allem der Dunstkreis um meinen Vater herum) war einfach immer sehr stark aufeinander bezogen/fixiert, wie auch immer. Zusammenhalt war in der einen oder anderen Situation sehr wichtig und wenn notwendig, dann war er auch da. Dass es da zu Abhaengigkeiten kam/kommt, ist ja klar. Aber inwiefern ist es eben dann noch normaler Familienzusammenhalt oder eben schon Abhaengigkeit.

    Diese Frage kann ich mir selbst nicht beantworten.

    Denn gegenueber mir kommt ja der Vorwurf, die Familie sei mir nicht wichtig genug. Weil ich halt eben als "Eigenbroedlerin" aus der Rolle falle.

    Vor allem aber auch, weil ICH nicht mehr benutze und brauche, was ich sicher auch frueher gemacht habe innerhalb der Familie.

    Dass ich nicht mehr "brauche" verletzt meinen Vater/Oma und meine Schwester.

    JA. Es ist nicht falsch, etwas zu tun, was mir gut tut.
    Und ja, es ist mein Recht, mir mein Leben so angenehm wie moeglich zu gestalten. Und dann kommt aber eben meine Schwester mit Saetzen wie: "Aber Papa hat so viel fuer uns getan..."

    Wie soll ich da noch klar im Kopf bleiben??

    @Melanie

    genau das habe ich zu meiner Schwester gesagt. Dass es mir leid tut, wenn sie mein Verhalten verletzt/enttaeuscht, dass ich darauf aber keine Ruecksicht nehmen kann, weil ich ja genau wieder zurueck in meine Rolle, die ich nicht mehr haben will, fallen wuerde.

    Ich glaube, ich bin dazu in der Lage, merke aber, dass es schon sehr schwierig ist, weiterhin an die eigene Ueberzeugung zu glauben, ohne Zweifel, wenn solche harten Worte von familiaerer Seite fallen.

    Und mit dem sich Bewegen sprichst du echt was an.
    Familie ist ein System. Sozusagen wie eine Familie. Und ich bin ein Glied. Ein Glied veraendert sich, was bedeutet, dass das ganze System ins Wackeln geraet und alle anderen Glieder versuchen das Glied wieder ins System zu bringen.

    Nur wie kann Familie weiter funktionieren, wenn sich ein Glied loest?

    @Linde

    vielen Dank!! :)

    __________________________________________________________

    Heute war ein recht produktiver Tag und das macht mich zufrieden.
    War in der SHG und auch das hat mir gut getan, wobei heute einige unbekannte Gesichter da warn, was dem ganzen ein wenig die Vertrautheit genommen hat, aber auch das war eigentlich nicht schlimm.

    Trotzdem fuehl ich mich insgesamt eher bedrueckt und erschlagen und merke, dass ich mit diesem Gefuehl immer sehr anfaellig bin, was meinen XY angeht.
    Der Drang ihn anzurufen ist da.
    Ich merke auch, wie ich eigentlich seit der Trennung vor 3 Wochen diesen Drang und ueberhaupt die Trauer, aber vor allem die Wut, anfange mit Essen zu killen.
    Ich weiss, dass mir das garnicht gut tut und ich weiss auch, dass es voellig falsch ist, das zu tun, weil das auch so eine Dynamik entwickelt, die einfach nicht gut sein kann.

    Auch eben als ich einfach wieder so eine Unruhe verspuerte und mir nur dachte "Du darfst ihn nicht anrufen, du begibst dich wieder aufs Karussell, wenn du es tust. Es gibt nichts zu sagen, es gibt nichts zu klaeren. Er kann dir nichts sagen, um dich gluecklicher zu machen...."
    habe ich mir Suessigkeiten geschnappt und gegessen...

    Mir faellt es grade aber auch total schwer, das zu lassen, obwohl ich vor der Trennung was das anging wirklich relativ stabil war. Also keine staendigen Aufs und Abs, was mein Essverhalten angeht.

    Ich habe das Gefuehl, ich kann das nicht richtig bewaeltigen und ich habe Angst, dass ich es einfach nicht schaffe.

    Ich wuensche euch eine Gute Nacht.

    Mit lieben Gruessen

    Miriel

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Hallo Miriel und Alle
    Beim lesen der letzten Einträge hatte ich stark das Gefühl,man dürfte nun garkeine Erwartungen an niemanden mehr haben?
    Also wenn das so gemeint war muß ich gestehen ,das würde mir auch Angst machen und wäre zu einer aktuellen Trennung vom XY auch mir zuviel.
    Wir sind doch keine ,,Insel,, ich meine unsere Gesellschaft lebt doch von und mit Grenzen und Regeln was das Miteinander erträglich macht und auch Sicherheiten schafft?
    Familie ist für mich schon sehr wichtig und da plötzlich alles in Frage stellen ist heftig.
    Da würde ich also wahrscheinlich auch ganz schnell das Bedürfnis haben ,lieber zum XY zurück(etwas Vertrautes auch wenn es mir nicht wirklich guttut),als völlig losgelöst im freien Fall zu sein.
    Ich verstehe Familie als einen Ort des Vertrauens und setze da im Normalfall Liebe vorraus,das heißt aber auch die Eigenarten des Anderen zu akzeptieren und manchmal sind es doch gerade die ,,Schrulligkeiten ,, die einen Menschen auch ausmachen und sowas kann durchaus liebenswert sein.

    So nun zu den Veränderungen,sicher bringen Trennungen ,Krankheit, Tod manchmal sogar sowas simples wie ne Diät die ein Mitglied macht ,Bewegung in dieses Gefüge.
    Je nach Fall und Anlass wir getröstet,gemaßregelt etc. werden Kommentare und Meinungen kundgetan etc und manchmal wird auch versucht den ,,Urzustand ,, wieder herzustellen/oder zu halten.
    Aber hey Leben heißt auch Bewegung sonst hieße es Tod.
    Mal bringt man selbst Unruhe in das Gefüge und die anderen reagieren irgendwie darauf oder die anderen verändern irgend etwas und man selbst reagiert darauf,kommt doch immer darauf an um was es gerade geht und in wieweit es die anderen dann auch betrifft.

    Ich hoffe das ich jetzt nichts falsch verstanden hatte und am Thema vorbei geantwortet habe.

    Aber schaut mal, selbst hier , eigendlich sind wir uns doch alle fremd(wenn auch eine gemeinsame Problematik da ist), kann jeder seine Meinung kundtun ohne den Anspruch zu haben ,das der Leser diese 1:1 übernehmen muß.
    Er kann sich rausnehmen was für ihn passt und den Rest links liegenlassen.
    Soviel Toleranz sollte ich dann für die Menschen die ich Liebe (Familie) erst recht aufbringen.

    Lg R...

  • Nachtrag

    Ich gehe bei meinen Eintrag natürlich von einer normalen Familie aus wo das Fundament in Ordnung ist,da sollte die Liebe/das Sippengefühl schon ne Trennung ertragen können die einem Mitglied mehr schadet als nützt und die Person auffangen können.
    Andere Meinungen (wie z.B.,, der xy war doch nett!,,etc) sollten gestattet sein ,allerdings mußt du doch wissen ob dir der Mann oder die Beziehung guttut und selbst letztendlich entscheiden und sollte z.B. deine Schwester (nur mal angenommen)ihn so toll finden ,kannst du ihn ihr doch vermachen......dann versteht sie vielleicht warum du dich versuchst zu trennen.

    Lg R...

  • Hallo Renate,

    danke fuer deine Beitraege.

    Ja, das was du beschreibst in deinem ersten Beitrag kann ich so nur bejahen. Alles in Frage zu stellen ist auch nicht das, was ich tun sollte, und es hilft auch keinem weiter.

    Dass mein familiaeres Umfeld auf mich und mein Veraendern reagiert, merke ich nur zu gut.

    In deinem 2. Beitrag schreibst du ueber das Verhaeltnis meiner Schwester zu meinem XY.

    Das hast du falsch verstanden. Ich hab mich sicherlich auch hier und da chaotisch ausgedrueckt ;)

    Sie hat nicht wirklich ein Problem damit, dass ich mich getrennt habe oder so etwas.
    Im Zuge der Beziehung mit meinem XY und auch im Zuge der Trennung habe ich eben eine persoenliche Entwicklung durchgemacht, die zu Veraenderung von Mustern (die ich schon Jahre lebe) gefuehrt hat und ich bin ja aktuell aktiv dabei, Dinge zu tun, zu reflektieren, zu veraendern.

    Diese Veraenderung stoesst bei meiner Schwester auf Missfallen, weil diese Veraenderung u.A. auch mit sich zieht, dass ich mich MEHR um mich selbst kuemmere, als um andere (wie z.B. meine Schwester)

    Nicht die Trennung empfindet sie als schlecht, viel mehr das, was viel tiefer geht, naemlich meine Trennung von meinen alten mich behindernten Mustern, das kann sie irgendwie nicht nachvollziehen, obwohl sie in den gleichen Mustern steckt und es ihr nicht gut geht damit...

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Hallo ..
    Da hatte ich das falsch verstanden ,aber lass ihr einfach Zeit, durch dein Verhalten /deine Veränderung hat sie immerhin auch die Möglichkeit zu wachsen ,aber das läuft nicht immer zeitgleich ab und ist oft mit Ängsten belegt.
    Vielleicht kannst du ihr vermitteln das dein Verhalten erstmal nichts mit ihr persönlich zu tun hat sondern mit deiner aktuellen Trennungssituation und das du Zeit und Ruhe für dich brauchst um das alles zu sortieren /entscheiden,so mü0te sie es verstehen können und sich wieder beruhigen anstatt an dir rum zu zerren,das brauchst du nun aktuell wirklich nicht.

    LG R..

  • Ja das stimmt wohl.

    Wobei die Problematik mit meiner Schwester nicht erst seit der Trennung/Beziehung so ist, sondern auch schon Jahre besteht, es nur jetzt sozusagen alles zusammen kam, weil ich wohl einfach keine Energie mehr habe und eben wirklich nun Dinge veraendern will.

    Sicher hat mein XY damit zu tun, dass ich nun die Notbremse gezogen hab, nicht nur was ihn anging, sondern eben auch was mein eigenes Leben anging.

    Und diese Notbremse spuert eben auch jeder, der mich kennt. Weil ich mich eben dadurch veraendere.

    Wobei ich es garnicht "veraendern" sondern eher "weiterentwickeln" nennen will.

    Nur dann kommt immer wieder dieser Gedanke, ob ich es vielleicht auf Kosten anderer tue (wie z.B. eben meiner Schwester, die ja anscheinend unter meinem Verhalten leidet, oder unter meiner emotionalen Distanz (die sie mit Gleichgueltigkeit gleichsetzt) ).....

    Schwierig und irgendwie kompliziert.

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Hallo Miriel,
    ja, so ist es auch bei uns. Zwar ist das Verhältnis zu meinem Geschwister gut, aber auch der Rest meiner Familie, mit dem ich früher einigermaßen zu tun hatte, schießt nun quer.
    Ich habe das Gefühl, dass sie mit meiner Rolle zufrieden waren und es ihnen angenehm war, dass ich die Verantwortung trug. Ich sollte Mutter mit meinem Fernbleiben/Besuchen konditionieren und auf sie aufpassen. Dadurch, dass ich diese Rolle verlassen habe, sehen sie sich nun in der unangenehmen Position und versuchen nun, mich mittels schlechtem Gewissen wieder zurückzudrängen. Das ist aber nicht möglich... Dort will ich nicht wieder landen- daher habe ich den Kontakt nun beendet und wir sehen uns zu Weihnachten nur noch. Zu anderen Treffen komme ich zwischendurch nicht mehr mit. Einladungen bekomme ich aber auch nicht von den Feiernden persönlich; daher habe ich auch nicht das Gefühl, dass meine Freiheit, nicht mehr jede freie Minute zu Hause zu verbringen, von ihnen akzeptiert wird. Meine Mutter weist mich auch nicht auf Feiern hin. Auch gut.

    Ich bin mal gespannt, wie meine Familie in sechs Wochen auf meine Figur reagiert. Prinzipiell sind sie alle schlank, aber sie fokussieren sich sehr auf ihre Makel, die ja jeder Mensch irgendwo hat. Selbst Models werden ja noch gefotoshopped, um perfekt zu sein. Trotz Konfektion 36 fühlen sich die Damen der Familie noch minderwertig und rennen rum wie graue Mäuse. An Fotos ist nicht zu denken. Mir hat man versucht, meine Diät ab Größe 40 auszureden; meine Kleidung, mit der ich meinen Körper betonte, wurde kritisch mit angezogenem Mundwinkel beäugt. Ich werde mich Weihnachten schick anziehen und habe seit dem letzten Treffen weiter abgenommen und bin mit mir im Einklang; das passt ihnen gar nicht, weil sie sich nun neben der ehemals dicken, unzufriedenen Natalie nicht mehr besser fühlen können.
    Zu der Liebe-Frage: nein, solches Verhalten zeugt nicht von Liebe. Es zeugt davon, jemanden zu seinem eigenen Vorteil zu benutzen. Wenn ich jemanden liebe, dann verbringe ich um seiner selbst Willen Zeit mit ihm.. Und nicht, um für mich auf seiner Kosten etwas rauszuschlagen. Leider geraten in von Alkohol geprägten Familien Zwecke und Abhängigkeiten in den Fokus, als Motor des Handelns. Weil die eigenen Bedürfnisse nicht befriedigt werden, werden andere dazu instrumentalisiert, damit man sich besser fühlt.
    Eine Verwandte, mit der ich länger zu tun hatte, trug mir mal einen Termin hinterher, der für mich nicht relevant war. Der Kontakt schlief dann auch etwas ein. Ich hatte mich an Termine zu halten, von denen ich nicht ausging, dass sie für sie wichtig wären. Später kam raus, dass sie sie verpasst hat, weil sie sich nicht darum gekümmert hat. Wer war Schuld? Ja genau, Natalie. Die hat das ja mit Absicht verschwiegen :D Schließlich sei ich in der Pflicht gewesen, sie zu informieren (obwohl ich von ihren Plänen diesbezüglich gar nichts wusste), da sie mich zuvor mit dem anderen Termin auch zugemüllt habe. Da wiederum habe ich festgestellt, dass ihre zuvor vorgeschobene Nächstenliebe nichts mit Liebe zu tun hat, sondern mit Egoismus in Reinkultur.
    Nun. So ist das leider.
    Ich bin aus dem kranken Familiensystem, das mir nicht gut tat, ausgestiegen und es fühlt sich besser an.

    Viele Grüße,
    Natalie

  • Ich hab ihn angerufen.

    Einfach so.

    Ohne Kontrolle.

    Es hat keiner abgehoben und jetzt fuehle ich mich ein wenig mies, dass ich es getan habe.

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Vielleicht nervt es.

    Ich weiss auch nicht, wieso ich es dann in gewissen Momenten einfach nicht zu schaffen scheine, mir selbst treu zu bleiben.

    Mh.

    Ich konzentrier mich jetzt wieder auf meine Sachen, die ich fuer die Woche zu tun habe.

    Danke noch @ Zimttee fuer deinen Beitrag

    Hatte heut auch ein laengeres Gespraech mit meinem Vater und hab meinen Standpunkt klar gemacht, so wie ich das auch vorgestern bei meiner Schwester getan habe.

    Im Grunde habe ich einfach nur erklaert, worum es mir geht und warum ich jetzt einfach gewissen Dinge nicht mehr tue/anders mache.

    Ob das nun akzeptiert wird in Zukunft oder nicht, ist dann eine andere Sache und liegt ja auch nicht in meiner Hand.

    Bei dir scheint das ja auch alles ziemlich forsch zu zugehen. Das tut mir irgendwie leid. Aber ich finde es total stark, dass du deinen Weg gegangen bist und immernoch gehst. Weil ich selbst spuere, wie schwierig es ist, aus dem System auszusteigen..

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Liebe Miriel,

    Du schreibst, dass nicht die Kontrolle der Grund war für den Anruf.
    Was war der Grund? Horch in Dir rein, was genau Du Dir erhofft hast von einem Gespräch mit ihm.
    Ist es der Grund, weil Deine Familiensituation grade nicht so dolle ist? Hast Du Dich danach gesehnt, Dich von ihm aufbauen zu lassen?
    Wenn dies der fAll ist, so kann ich das soooo gut nachvollziehen bzw nachempfinden.
    Aaaaaber, mach Dir dessen bewusst...(wenn dies denn überhaupt der Fall ist)....

    Meine Gedanken:
    Du suchst in ihm eine Reaktion (in diesem Fall wahrscheinlich Zuspruch, Zuhören, Aufbauen...) ....all dies würde Dir natürlich ein gutes Gefühl geben. Aber die Gefahr, dass Du schwupps wieder emotional voll drinne bist ist einfach da....ist es dann nicht so, dass Du Dich nach dem Gespräch mit XY in irgend einer Weise dazu verpflichetet fühlen würdest, IHM beim nächsten Mal ein gutes Gefühl zu geben, IHM zuzuhören, IHN aufzubauen, IHM Mut zuzusprechen?? Ich für mich würde bei mir diese Gefahr sehen....wo ziehst Du da wieder die Grenze, die Du Dir doch so hart erkämpft hast in den letzten Wochen/Monaten...

    Dass Du Deinem Vater Deinen Standpunkt klar gemacht hast, ist gut!!!

    Pass auf Dich auf, ja!? Und sei gut zu Dir!!!!

    Liebe Grüße und ne feste Umarmung
    Herze

    Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass es einen Sinn hat - egal wie es ausgeht.

  • Hallo Time
    Ich hatte vorhin auch so einen Moment wo ich dachte ,,jetzt,,(sonst) in dieser Situation ,haben wir immer telefoniert.
    Ich habe den ganzen Tag gearbeitet (am PC) und wenn ich das sonst sonntags machte und fertig war ,hab ich ihn immer angerufen und mitgeteilt was ich geschafft habe und das er doch bitte mal draufschaut.......
    Die Macht der Gewohnheit.............
    Als der Gedanke kam wurde ich unerwartet doch ziemlich traurig,weg waren all die Gedanken und Vorkommnisse die zur Trennung führten.
    Ich habe jetzt zwar nicht angerufen,aber meine Stimmung ist ziemlich unten ,weil mir gerade so bewußt ist, das auch die schönen Sachen (Rituale) weg sind.
    Seit Tagen beschäftigt mich noch was anderes.
    Ich habe sowas wie einen Verehrer(im Internet) wir haben auch schon einige Male telefoniert ,nun wünscht er ein reales Treffen und ich merke wie sich alles in mir sträubt.
    Hab das auch klar gesagt und für mich festgestellt das ich ,glaube ich garkeinen Mann mehr in meiner Nähe haben will.
    Die Vorstellung jemanden fremden /neuen, anzufassen oder angefasst werden ist mir geradezu zuwider.
    Bei diesen Gedanken sehe ich die Hände meines Ex und das was wir auf dieser ebene hatten (körperlich)... und das war überwiegend schön ,solange es noch stattfand(in letzter Zeit kaum noch,obwohl wir gingen immer Hand in Hand ,bis einen Tag vor meiner letzten ,,beurlaubung,,die auch zur Trennung führte) es ist alles so unwirklich gerade.............

    Ach alles kein gutes Thema gerade.
    LG R..

  • Hallo ihr Lieben,

    danke fuer die Beitraege..

    Ich hab schon das Gefuehl, dass, wenn ich irgendeinen Stressplus habe, dass ich dann viel rueckfallgefaehrdeter bin. Aber da das ja bei jeder Sucht so ist, ist das eben keine Entschuldigung.

    Schlecht getan hat mir das Anrufen glaube ich nicht..
    Ob ich mir was vormache, weiss ich nicht..

    Was ich damit stillen wollte. So wirklich kann ich es nicht benennen.
    Ich habe eine Unruhe verspuert. Eine Sehnsucht. Nach seiner Stimme und seinen Worten. Ich habe mich nach dem Anruf sofort irgendwie geschaemt, dass ich es nicht geschafft hatte, mich zurueckzuhalten, zumal er dann nicht mal rangegangen war.

    Er hat dann ca. eine halbe Stunde spaeter zurueckgerufen.
    Wir haben nicht sehr lange gesprochen, vielleicht eine halbe Stunde (?!)... zu telefonieren war sehr angenehm, das muss ich zugeben. Aber ich weiss auch, dass er genauso gut haette getrunken haben koennen. Hatte er aber nicht.

    Wir haben uns nur ein wenig ausgetauscht, wie es dem andern geht, was so passiert ist (nichts grossartiges), sehr allgemeine Dinge, aber dennoch nett.

    Ich habe dann aber schon gemerkt, wie mir das Auflegen schwer fiel und ich auch nach dem Auflegen am liebsten direkt nochmal angerufen haette, das hab ich dann aber gelassen und ich hab mich dann dem Drang gestellt und mir bewusst gemacht, dass es einfach wirklich nun nur ein reiner "Suchtdruck" sein muss, da es wirklich so war wie, kurz am Glas genippt und direkt mehr wollen.

    Aber ich habe dem entgegen gewirkt und mich dann wieder meinem normalen Alltag gewidmet. Das hat gut funktioniert und jetzt ist es wieder voellig ok.

    Dennoch ist es ja wahrscheinlich auch nicht gut, wenn ich alle 2 Wochen mal so einen Druck ablassen muss und mich melden muss, damit es mir wieder besser geht.. Aber vielleicht geht das Beduerfnis auch mit der Zeit einfach weg?

    Ich mein, wenn ich das Gefuehl jetzt mit dem von vor 3 Monaten vergleiche, der Drang, dann die Faehigkeit, das zu reflektieren, etc. Dann weiss ich, dass ich ein gutes Stueck vorangekommen bin.

    Ja..

    Ansonsten hatte ich echt n anstrengendes Wochenende, emotional und auch geistig, und jetzt bin ich froh, wenn ich mal abschalten kann heut. Da ist dann auch wirklich kein Beduerfnis nach Gespraech mit irgendwem da, auch nicht mit XY ;)

    Freitag ist die Trauung von meinem Vater und seiner Partnerin, da fahr ich dann wohl Donnerstag Abend hin. Aber Samstag Morgen gehts brav wieder zurueck (bestimmt mit Fragezeichen seitens Familie - Wieso bleibst du nicht bist Sonntag?? - aaaber, ich gehe Samstag in meine SHG, so! Ausserdem brauch ich Sonntag um dann endlich richtig abschalten zu koennen, bevor es Montag wieder los geht...

    Ja...

    Ich wuensche euch einen schoenen Nachmittag und Abend!

    Viele liebe Gruesse

    Miriel

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Achso, Renate... zu deinem Beitrag..

    wenn du dich so fuehlst, dann wuerde ich es auch einfach nicht machen.

    Ich hatte auch mal im Sommer nach der 1. Trennung zufaellig jm kennengelernt, aber ich habe den Kontakt nicht wirklich aufgenommen, weil ich einfach noch lange nicht bereit war.

    Und mir geht es jetzt auch so, dass da jemand waere, mit dem ich in anderer Situation sicher mal ausgehen wuerde/wollen wuerde.

    Aber ich weiss, dass es einfach noch nicht der richtige Zeitpunkt ist. Und deshalb denk ich auch garnicht weiter oder tiefer, was mit diesem Mann sein koennte, weil ich einfach weiss, ich bin noch nicht so weit.

    Und wenn der Mann dann, wenn ich vielleicht mal soweit sein sollte, dann noch da ist, dann wird das schoen sein. Und wenn nicht, dann ist das dann auch so.

    Mmmmh.

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • glück auf miriel

    Zitat von TimeIsAHealer

    vielleicht geht das Beduerfnis auch mit der Zeit einfach weg?

    nönönönönönönönönö - und "einfach" schon gleich ganzundgarnich!
    du fängst nach jedem anruf von vorne an.

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hey mathias!!

    Schoen mal wieder von dir zu lesen! :)

    Mh.. ist das wirklich so?

    Ich fuehle mich dieses Mal aber garnicht so wie nach einem Rueckfall..

    Dass es nicht einfach ist.. ja das weiss ich.....

    Aber das alles nun von vorne beginnt?

    Mmh...

    Ich weiss ja auch nicht.

    Ich muss schon zugeben, dass es mir ein wenig innere Ruhe verschaffen hat, dass wir so im "Guten" gesprochen haben, dem hingegen ja vor 2 Wochen alles noch sehr sehr aufgewuehlt und frisch war, war es nun sachlicher und einfach nur irgendwie ok.

    Weisst du?

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

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