Hallo Forie´s,
dieser eine Spruch geht mir nicht aus dem Kopf: Der Angehörige kann ein zufriedenes Leben führen, unabhängig davon ob der Alkoholiker trinkt.
Das heißt ja dann überhaupt emotional unabhängig von jeglichen Situation sein zu können. Bzw. sein Leben leben zu können.
Wie auch immer,- ich habe es auf jeden Fall wieder hinbekommen mich in eine Situation zu bringen, die mir nicht gut tut, bzw mit der ich nicht klar komme. Wieder die Frage ob der Partner jetzt alkoholabhängig ist oder nicht.
Die Frage ob ich gehen soll oder bleibe.
Bin ein erwachsenes Kind, meine Mutter ist Alkoholikerin. Hatte auch immer viele Alkoholkranke, Angehörige und EKS in meinem Umfeld. Mein letzter Partner war es dann auch,- bei ihm blieb ich 5 Jahre. So wirklich Ruhe kam in mein Leben bisher noch nicht. Wenn keiner da war, der mir einen Grund zum Verzweifelt sein gegeben hat, ging es mir auch nicht sonderlich gut,- Depressionen u.a. Die letzten Arbeitgeber waren auch Alkoholiker...
Im Sommer diesen Jahres hat es mich dann nach einer großen beruflichen Enttäuschung zusammengelegt. Trotz Antidepressiva. Habe jegliche Verpflichtungen schleifen lassen. Und dazu auch noch schwanger... Das Ende vom Lied. Bin zu meinem Freund gezogen, habe alles aufgegeben, etliche km von zuhause weg. Ganz alleine jetzt hier mit ihm. Und... ich glaube er ist auch Alkoholiker. Auf jeden Fall ist er ein Choleriker. Womit ich schon schwer klar komme, denn ich habe bisher immer nur Alkoholiker ausrasten sehen. Wenn ich dann meine Antennen ausfahre um die allgemeine Situation zu beurteilen,- tja könnte schon sein, dass mich mein Gefühl nicht täuscht. Und das läßt mich manchmal so verzweifeln und auch im Selbstmitleid versinken. Nimmt das denn nie ein Ende. Kann es mir nicht mal gut gehen.
Und jetzt,...? Habe das AD aufgrund der SS abgesetzt, auch weil es mir eh nicht viel gebracht hat und ich von der Einnahme von Psychofarmaka eh nicht überzeugt bin. Besser geht es mir jetzt allerdings auch nicht. Vieles ist mir gleichgültig und ich bin so antriebslos, dass ich auch jetzt meinen noch verbliebenen Verpflichtungen nicht nachkomme. Die Vorstellung hier alles wieder abzubrechen... wie soll ich das schaffen? Zuhause wäre ich ja dann auch wieder alleine, also besser würde es mir dort auch nicht gehen.
Einfach durchhalten denke ich deswegen. Unabhängig davon, ob dieser Mann, bei dem ich jetzt wohne trinkt oder nicht... Kann da auch nicht mehr Beziehung zu sagen,- das ist schon wieder Feuer an dem ich mich verbrennen kann. Keine Lust mehr mich auf einen anderen Menschen einzulassen,- und so sieht diese Beziehung zur Zeit auch aus. Distanziertheit. Auch von seiner Seite aus. Leben nur so nebeneinander her,- jetzt im zweiten Monat in einer gemeinsamen Wohnung. Das fühlt sich jetzt schon so gescheitert an. Wir reden auch nicht drüber, was soll es auch bringen frag ich mich. Ich werde niemandem mehr sagen, dass mich sein Trinken stört. Er weiß es, wiederholen werde ich es nicht. Er trinkt jetzt nicht viel, und dennoch, wenn ich sehe er macht sich eine Bierflasche auf stößt mich das ab und Verzweiflung und Traurigkeit kommen hoch. Vorher war es ja eine Fernbeziehung, da habe ich dieses regelmäßige Trinken nicht mitbekommen. Und jetzt weiß ich, dass er schon wegen mir nicht täglich trinkt, was er aber wohl machen würde, wenn ich nicht da wäre.
Und dabei soll es mir doch gut gehen,- bekommt das Kind das wirklich schon mit? Diese Verzweiflung, Traurigkeit usw.
Dann denke ich auch, evtl sehe ich die Situation schlimmer als sie ist,- eben durch die depressiven Gedanken? Und dennoch, es fühlt sich nicht richtig an.
Irgendwie muß ich trotzdem wieder hoch kommen. Wenn ich wieder gehen sollte, dann muß ich einigermaßen fit sein. Überlege, ob ich bis nach der Geburt warte... Meine alte Whg ist leer,- zurück in diese will ich auch nicht, zuviel Erinnerungen. Mit Baby dann gehen wird wohl aber auch nicht einfach. Ach, dazu tut mir dieser Mann auch leid. Er will doch das alles gut ist und ich glücklich bin. Habe ein schlechtes Gefühl dann an Trennung zu denken. Er ist, wie er ist,- anders kann er nicht. Und ich würde ihm das Gefühl geben er sei ungenügend... Och man. Das war schon oft mein Problem,- andere glücklich machen, selbst wenn ich dafür leiden muß. Mein eigenes Leid erscheint mir erträglicher, als wenn ich jemanden unglücklich mache. Ich hasse diese Macht, die ich dabei über andere Menschen aufgedrückt bekomme. Und ich hasse es, anderen Menschen gegenüber verpflichtet zu sein, nur weil sie mir helfen oder gutes getan haben.
Sry für diesen chaotischen langen Text.