• Ich schreib Dir jetzt mal was aus meinem Buch über das "Glück sich selbst zu lieben" und zwar in eigenen Worten, damit man es nicht editieren muß. Ich weiß nicht ob es bei Dir zutrifft - aber zum Thema paßt es:

    Sich nicht entscheiden zu können resultiert unter anderem aus der Angst vor Unabhängigkeit.
    Diese Angst entsteht, wenn ein Kind emotional mißbraucht wurde. (z.B. sehr verwöhnt, damit es ein Elternteil besonders liebt und abhängig bleibt /von selbständigen Entscheidungen/Fehlern immer abgehalten wurde / oder immer so sein mußte, wie die Eltern es von ihm erwartet haben).
    Es war demnach so, daß das Kind sein Denken auf die Bedürfnisse mind. eines Elternteils "abstimmen" mußte. Eigenständiges kritisches Denken war nicht erlaubt und evtl. auch durch moralische Vorstellungen der Eltern vorgegeben.
    Menschen die eingetrichtert bekamen "denke nicht", tun sich mit eigenen Entscheidungen schwer. Sie suchen andere Menschen oder Situationen, die ihnen die Entscheidung abnehmen.

    Wie gesagt, ich habe keine Ahnung ob da was für Dich dabei ist. Aber es lesen ja auch noch viele aus dem www mit. Vllt. kann es jemanden weiterbringen. Wie Du Dich in dieser "Abwarte-Haltung" schilderst, erinnert mich sehr an jemanden
    :wink: aber der sollte hier ja nicht so oft genannt werden :wink: es läßt aber m.M. nach vermuten, daß es ein "Muster" ist - das bei der Autonomie-Entwicklung irgendwann entstanden ist. Meine Erfahrung bei mir selbst war:
    Als ich wußte, wo das Muster entstanden ist, konnte ich zum ersten Mal Lösungsansätze entwickeln.

    LG Nys

  • Hallo Lindi,

    Du schreibst es ja selbst in Deinem Post...das resultiert vermutlich aus der Tatsache, daß Du keine Verantwortung übernehmen kannst/willst (womöglich auch nie gelernt hast...Nys schreibt, daß es zum großen Teil auch am Elternhaus liegen kann...Kinder, die frühzeitig lernen, eigene Entscheidungen mit allen Konsequenzen zu treffen, tun sich da sicher leichter...dabei muß es nicht zwangsläufig so sein, daß die Eltern das Kind verwöhnt, sondern ihm eigene Entscheidungen einfach nicht zugelassen haben).
    Aber ich kann Dich beruhigen...das kann man wirklich lernen. Das mag zwar recht seltsam klingen, wenn das ein Alkoholiker rät...ich hab lange gebraucht, um zu lernen, Verantwortung zu übernehmen und dann auch selbst für die Folgen einzustehen. Man muß sich einfach die Frage stellen, ob man sein Leben selbst in die Hand nimmt...mit allen positiven oder negativen Konsequenzen...oder sich die Entscheidung von anderen abnehmen lassen will...und das ja auch wieder mit positiven und negativen Konsequenzen. DU führst Regie...und man darf nicht den Fehler machen, fehlerlos sein zu wollen...es gibt keinen Menschen auf der Welt, der keine Fehler macht...es ist im Gegenteil sogar wichtig für den eigenen Lernprozess, Fehler zu machen, zu analysieren und dann Dinge zu verändern. Man muß diese Angst vor Fehlern ablegen.

    Sehr lachen mußte ich über Deine Probleme, den Alltag zu strukturieren...ich kenn das von mir selber und muß mich immer wieder disziplinieren...aber es lohnt sich, weil man einfach ausgeglichener ist...ein gewisser, gleichmässiger Rythmus ist kein Zeichen von fehlender Kreativität, sondern nimmt einem Druck und gibt einem Stabilität...nicht ganz unwichtig für Menschen, die Suchtprobleme haben :)

    LG Andreas

  • Hallo Lindi,
    ich habe nochmal für mich sortiert und schreibe dir ausführlicher auf, an welchem Punkt bei mir die Veränderung kam - denn es kam nicht alles auf einmal und über Nacht, und es gab verschiedene Auslöser für die "Aufschieberitis".

    Ich habe damals zuerst ein Fach studiert, von dem meine Eltern zwar sehr begeistert waren, ich selbst aber nur mäßig. Da hat es wirklich angefangen, mit dem "Spiel", nenne ich es mal, ob es mit minimalem Einsatz funktioniert. Es hat, aber irgendwann kam der Punkt, an dem ich gegen großen Widerstand das Fach gewechselt habe, weil ich gemerkt habe: das will ich eigentlich nicht. So weit, so gut.

    Das "Spiel" hatte sich da aber schon verselbstständigt, und ich habe das im neuen Fach auch so gemacht, bis ich gemerkt habe, dass mich das enorm stresst - da hat es das erste Mal richtig "klick" gemacht, und ich habe mich anders organisiert und es wurde viel besser.

    Das nächste Mal hatte ich eine Phase kurz vor dem Abschluss - da lag es rückblickend daran, dass meine (berufliche) Zukunft völlig in der Schwebe war (d.h., ich wusste nicht wirklich, was ich machen will) und ich das Ende eigentlich noch hinauszögern wollte.
    Dann hat sich ohne mein aktives Zutun etwas ergeben und ich konnte das Studium gut zu Ende bringen.

    Der größte "Durchbruch" kam aber erst vor ein paar Jahren, als mir klar wurde, dass der damalige berufliche Weg, der mir zugefallen war, eine Sackgasse werden würde.
    Und da habe ich wirklich überlegt, was ich machen will und dieses Ziel dann auch verfolgt. Da drohte das alte Muster dann wieder zu kommen, diesmal aus Angst, Fehler zu machen und meinen Berufswunsch nicht umsetzen zu können, weil mir wirklich sehr viel daran lag. An dem Punkt habe ich mir sehr lange und intenisv einen Plan B überlegt, falls es nicht klappt - und dann alles gegeben, was mir möglich war und versucht, aus den Fehlern, die ich natürlich gemacht habe, zu lernen - und seitdem "flutscht" es, das ist ein tolles Gefühl.


    Ich stelle dir einfach mal eine Frage, die mir beim Lesen deiner Beiträge gekommen ist:
    Wenn du wüsstest, du hättest bis an dein Lebensende genügend Geld (Erbschaft, etc.), soviel du brauchst: wie würdest du leben wollen?

    If you know where you stand
    then you know where to land ...

  • Noch ein Gedanke aus einem Buch:

    (es geht um Hysterie bzw. die Angst vor Zurückweisung)

    zur Hysterie gehört es, immer alles und vor allem das beste haben zu wollen.

    Dadurch fallen Entscheidungen sehr schwer. Entscheidet man sich für etwas, hat man sich auch gegen etwas entschieden. Hysterische Menschen haben Angst, dabei Fehler zu machen. So nach dem Motto: Vllt. wäre das andere ja besser gewesen. Und ich habe doch nicht das Beste erwischt.

    Zu diesem Muster gehörte es, sich zwanghaft im Leben immer ein "Hintertürchen " offen halten zu wollen.

  • Hi Lindi,

    ja, kenn ich auch - diese Schieberitis ;-)))

    ich schiebe z. B. "gerne" das Abgeben meines Urlaubszettels vor mir her -
    oder das Aufräumen meines Zimmers - etc.
    oder da wird ne Hochzeit 7 Monate vorher angekündigt - zu kreativer Hochform was Geschenk oder Klamotten anbelangt - laufe ich dann meist erst recht kurzfristig auf - und komm dann richtig in Stress -

    letztes Jahr habe ich einen Suupersatz eingefangen:
    die Menschen scheitern an ihren eigenen Erwartungen :idea::!::idea:

    Fazit für mich:für dieses Jahr hab ich mir eine Kurpackung Infusionsflaschen bestellt, Inhalt: Hexenelixier zur Stärkung meines Selbstwertgefühls :!:
    Den Elektriker hab ich auch schon einbestellt, er muss meine Kontakte überprüfen und checken ob die Leitfähigkeit sicher gestellt ist, damit bei Erfolg, das Glöckchen Freude, Erleichterung und Zufriedenheit bimmelt
    :!:

    Herzlich, winterliche Grüße, die WinterSonnne 8) innerlich ziemlich unruhig und körperliche Betätigung vor sich herschiebend ;)

  • Hallo Lindi!

    Den Zustand den du beschreibst kenne ich zur Genüge. Bei mir ist es so dass ich Sachen die ich als langweilig empfinde ewig vor mir herschiebe und mir einrede so wichtig sei es nuun auch nicht sie sofort zu erledigen.

    Das scheint aber ein Teil von mir zu sein genauso wie viele Dinge auf den letzten Drücker zu machen.

    Als du von diesem Telefonat geschrieben hast fiel mir auch etwas Ähnliches ein. Ich hatte gesundheitliche Probleme und wollte meine Vorgesetzte bitten mir einen leichteren Arbeitsplatz zuzuweisen.

    Es hat ewig gedauert bis ich mich getraut habe einen Termin bei ihr zu machen. Ich malte mir immer wieder aus sie könnte mich einfach abweisen und was dann? Wahre Schreckensszenarien malte ich mir aus dass ich gekündigt würde dass man mir sagen würde ich wäre unfähig usw.

    Ich sah mich damals als unwichtig, unfähig und nicht zu gebrauchen obwohl ich viel positives Feedback bekam und als zuverlässig gelte.

    Endlich fasste ich mir ein Herz und ich machte einen Termin, legte mir alle möglichen Atworten zurecht wie ich wohl reagieren würde wenn ...., ich war aber bereit zu kämpfen.

    Nichts von alledem geschah das Gespräch dauerte nur kurz sie hatte vollstes Verständnis für mich und ich durfte mir sogar aussuchen wo ich in Zukunft arbeiten wollte.

    Verstehst du was ich meine? Das Problem lag bei mir ich schätzte mich so wenig dass ich Angst vor Ablehnung hatte und damit nicht umgehen konnte.

    Dieses Problem ist längst noch nicht vom Tisch und ich muss mich auch überwinden gewisse Dinge in Angriff zu nehmen aber wenn ich es tue fühle ich mich nachher immer sehr gut.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Guten Morgen, liebe Leute,
    nun wollte ich gemuetlich beim Kaffee auf den Beitrag von Inbetween gestern eingehen ....und zack, soooo viel Neuer Input! Wow!

    dranbleiben : huhuuu, dachte mir schon, dass Du hier auftauchst :P , denn dass Du das Problem auch kennst, hattest Du mal bei Dir erwaehnt, so am Rande.....vielleicht "findest" Du ja in den Antworten auch was fuer Dich!

    Es sind einige Stichwoerter gefallen hier, wo ich beim Lesen innerlich *Bingo* gerufen habe ;)

    Hoffentlich krieg ich das jetzt sortiert.......
    Also, die "Herleitung" und "Ursachenforschung", da will ich mal nicht so drauf eingehen, das waere zu persoenlich, ich muesste zuviel Tatsachen berichten (*aengstlich um die Ecke schiel, ob der Streifenwagen in Sicht ist*).
    Es ist eher so, dass meine Eltern uns sehr wohl zur Selbstaendigkeit erzogen haben ....und auch mit den "Konsequenzen" mussten wir klar kommen (Studienwahl, Studienwechsel - Studienabbruch :oops: ).
    Wenn, dann liegt die Wurzel woanders. Vielleicht in der "Eigenerwartung".
    Das scheint mir naeher hinzukommen....leider war ich ein begabtes, kluges Kind....dass mir alles ohne Anstrengung zufiel,das war fuer mich "normal" und "Standard". Das scheint mir eher der "Knackpunkt" bei der Sache zu sein, diese sehr fruehe Erfahrung.....

    Carpenter hatte ein weiteres Stichwort gliefert: Kreativitaet und die Langweiligkeit des "Normalen" ..... auch das spielt mit rein. Ich hatte auf einer Info-Seite zum Thema gelesen, dass es verschiedene "Typisierungen" dafuer gibt, unter Anderem den Typ des "chaotischen Clowns", der aus seinen Missgeschicken (selbstfabriziert, natuerlich) nette, unterhaltsame Stories macht, ueber die sich andere koestlich amuesieren. Trifft auf mich ziemlich gut zu.
    z.B. zu "Buero-Zeiten" hatte ich immer enorm Probleme, mir meine Klamotten fuer den naechsten Tag vorzurichten. Stehe also auf, *Mist*, keine Bluse gebuegelt......also schwupps ins Bad, derweil das Buegeleisen eingestoepselt, mich angezogen und mit dem lauen Buegeleisen die Bluse am Koerper gebuegelt, grad so das Dreieck, was unter dem Blazer sichtbar ist. Leider habe ich mir mit der Spitze des Buegeleisens in den Hals gebuegelt und einen Brandfleck fabriziert, der aussah, wie ein 1A) Knutschfleck ..... was war nun weniger peinlich, die "wahre" Story" im Buero erzaehlen, oder wissend und geheimnisvoll ob der Bemerkungen laecheln .......
    So in der Art hab ich etliche "Schoten".
    -----
    Von Inbetween kam ein weiteres *Bingo*-Stichwort ...naemlich insgeheim zu wissen, dass ich eigentlich nicht will, was ich wollen muesste ...und es manchmal deswegen sabotiere.
    Aktuell steht dieses ausstehende Gespraech im Zusammenhang mit meinem Umzug. Da muss noch ein bisschen Behoerdenkram geregelt werden und in einem Punkt (die Ausfuhr meines Pferdes, nicht stoehnen, bitte) muss ich ein bisschen tuerken, um gewisse Formalitaeten zu regeln. Es geht nicht auf dem legalen Weg....und deswegen muss dieser Typ mir einen Gefallen tun ..... davon haengt alles ab. Die Ausfuhr des Pferdes, mein eigener Umzug, mein Neues Leben (von dem ich nicht weiss, wie es aussehen wird .....) und tief in mir drin merke ich, ich WILL nicht!
    Aber es gibt auch keine Alternative (mehr) ich MUSS! Und schon greift der Mechanismus, ich "sabotiere" mich selbst, weil ich eigentlich nicht WILL.
    ------
    *Puh*, damit will ich mal bewenden lassen, vorerst.....auch wenn es sooo viele Interessante Ansaetze in euren Beitraegen gegeben hat. Ich werds mir nochmal und nochmal durchlesen....
    Lindi

  • Hallo Lindi,

    ich habe das nicht en Detail verfolgt mit deinem Pferd, aber ich habe vorhin mit einer Freundin gesprochen, die selbst Pferde hat.
    Kannst du nicht einfach jemanden aus Deutschland dein Pferd pro forma kaufen und bei der FN anmelden und einen (grünen?) Pass ausstellen lassen? Dann müsstest du es doch ganz legal ausführen dürfen? Sie meinte, Abstammung spielt da keine Rolle, Pferd muss nur gechipt sein. Und für die Ausfuhr brauchst du dann evtl. ein Gutachten vom Vet.
    Ich kenne mich zwar nicht aus, aber in meinen Augen machte das Sinn, zumal, wenn man sich überlegt, wie viele Schlachtpferde täglich quer durch Europa transportiert werden.
    Nur so eine Idee.

    P.S.: Ich weiß nicht, ob ich richtig verstanden habe, was du eigentlich nicht willst - nimmst du dein Pfed gerade als Ausrede, auf deinen gepackten Koffern sitzen bleiben zu können? :wink:

    If you know where you stand
    then you know where to land ...

  • Hallo Inbetween,
    das find ich aber lieb jetzt, dass Du extra Deine Freundin gefragt hattest....
    Die Details habe ich sooo im Einzelnen nicht erwaehnt, weil es kompliziert ist und ja auch nicht wirklich interessiert.....Deine Freundin hat im Prinzip Recht, mit dem was sie sagt........um das Pferd "pro Forma" (oder auch wirklich) verkaufen zu koennen, muesste es ja erst mal mir gehoeren....und das war nicht der Fall, jedenfalls nicht auf "dem Papier"....das ist nun geregelt....ich bin offiziell nun eingetragener Besitzer *freu*.
    Aktuell geht es um eine Formalie bezueglich der Exportbestimmungen...... Pferd XYZ geht von "Betrieb" A nach "Betrieb B....und da hab ich das Problem, dass es Betrieb "A" (meinen Stall) nicht gibt.....ich habe keine Betriebsnummer und kann auch keine beantragen (weil ich die Richtlinien dafuer nicht erfuelle). DAS genau ist der Gefallen, um den ich den Typen bitten muss, dass er auf dem Papier mein Pferd als in seinem Betrieb "wohnend" anmelden muss/soll.......
    ------
    Ansonsten hast Du Recht....ich "benutze" im Augenblick mein Pferd, um weiterhin auf gepackten Koffern sitzen bleiben zu koennen......

    GENAU!

    Weil ich "Schiss" vor dem habe, was mich in Deutschland erwartet.....hier erwartet mich langfristig gesehen zwar auch nix Gutes (im Gegenteil!)....aber gepackte Koffer, Schwebezustand.....Verdraengen, Ausblenden....
    Meine SPEZIALITAET! Da bin ich gut drin.....
    Lindi

  • Hallo Lindi

    Dank Deinem Faedchen hier, dachte ich darueber nach, was mich hindert das zu tun was ich tun soll/muss.
    Oft ist es, ich mag/will das nicht, hier geht es um "einfache" Dinge wie z.B. Telefonate oder Buegeln oder so.

    Bei "groesseren" Sache ist es einfach Angst vor Neuem und Unbekanntem. Wie z.B. sich scheiden lassen oder Jobwechsel. da muss mir das Wasser wirklich bis zum Hals stehn, bis ich "gezungen" bin zu agieren. Das sind Sachen die ich machen will aber....Schi.....gabe. Weil ich nicht weiss wie es fuer mich endet. Und das hat wiederum was in fehlenden Vertrauen in mich selbst zu tun.

    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Hey Lindi, gerne geschehen, auch wenn's am eigentlichen Problem ja nichts ändert. :wink:

    Hast du denn "nur" Angst vor dem Ungewissen?
    Hatte ich damals auch, als ich nicht wusste, wie es nach dem Studium berufsmäßig weitergehen sollte.

    Was ist denn Deutschland und das, was dich hier erwartet für dich? Das kleinere von zwei Übeln?
    Hast du das nötig? Was willst du selbst denn gerne? (Ich weiß, diese Frage ist nicht leicht zu beantworten ... )

    If you know where you stand
    then you know where to land ...

  • Ach, Inbetween .... dazu steht in meinen aelteren "Faedchen" schon ziemlich viel, will das nicht noch mal aufrollen....

    Grob zusammengefasst.....in D. muss ich mich um mich selbst kuemmern, mit "Unterstuetzung" evtl. meiner Eltern, aber letztendlich allein(-verantwortlich)..... und da gibt es nach all den Jahren der "Verwahrlosung" etliches, was ansteht. Rentenversicherung? A-losengeld? Krankenkasse? Arztbesuche (Zahnarzt dringend noetig)? Weitere berufliche Perspektive?

    All sowas halt..... und hier (O.K., jetzt kommt doch wieder was von XYlons, obwohl ichs ja eigentlich raushalten wollte....) habe ich zumindest Jemand, der "an meiner Seite" ist ..... das Auto repariert, wenns wieder mal nicht geht (wie gestern grad).......den Fernseher zum Laufen bringt (wie vorgestern) .... verlaesslich, treu .... bis halt mal wieder einer "dieser" Tage ist.........und die sind in letzter Zeit (eigentlich, seit ich offiziell die Trennung ausgesprochen habe) selten geworden. Sehr selten..... ob es da einen Zusammenhang gibt ???

    Grazia : Ja, so gehts mir auch....erst wenn das Wasser bis zum Hals steht....und selbst dann.....
    Schon manchmal peinlich, wenn man sich selbst so "von Aussen" betrachtet, gell?

    Lindi

  • Liebe Lindi!

    Du hast die Begründung, dieses wichtige Gespräch auf die lange Bank zu schieben, doch schon gegeben.

    Zitat

    Aber es gibt auch keine Alternative (mehr) ich MUSS! Und schon greift der Mechanismus, ich "sabotiere" mich selbst, weil ich eigentlich nicht WILL.
    ------

    Und du redest dir, wie in deinem letzten Posting, deine Situation gerade wieder schön.
    Angst vor der Zukunft, vor allem dann, wenn doch etliches ungewiss ist, und eine warme, wenn auch absolut zugige Bruchbude noch bereit steht, ist doch nicht ungewöhnlich.

    Aber Angst macht auch handlungsunfähig.
    Könnte sich diese Angst nicht verringern, wenn du für Deutschland möglichst viele der fraglichen Punkte und Alternativen vorabklärst bzw. auf dem Papier festhältst?
    Wenn du es als spannendes Abenteuer betrachtest, das es sich lohnt zu bestehen - auch wenn der genaue Ausgang offen ist.

    Ich bin sicher, schlechter als du es jetzt hast, kann es nicht werden.
    LG oldie

  • *Hihi* Oldie, "warme, wenn auch absolut zugige (und nebenbei einsturzgefaehrdete) Bruchbude" ..... das hast Du jetzt aber knapp und treffend zusammengefasst.....so ist es!

    Ich "sehe" das wie gesagt ja selbst genau und klar ...und TROTZDEM mache ich wider besseres Wissen was Anderes. Zoegern, Taktieren, Vorschieben ....
    das macht mich ja so verrueckt, dieser innere "Zwang" mal wieder genau das Falsche zu tun (naemlich "Nix").....
    Heute ist Gottseidank Sonntag......sonst muesste ich ja, um euch ueberhaupt noch in die Augen sehen zu koennen, sofort losrennen, auf die Vet-Behoerde... aber es ist ja Sonntag. Was ein Glueck...."da kann ich ja nix fuer".... Manmannmann, so wird das Nichts, mit mir!
    Lindi

  • Hallo Lindi

    ich habe nun nicht den Thread gelesen deswegen mal unvoreingenommen meine Sichtweise. Für mich ist es nur wichtig zu erkennen ob ich das Herausschieben aus Krankheitsgründen mache oder aus gesellschaftlichen auferlegten Zwänge sei es durch Erziehung oder sonst was geprägt.

    Wer sagt denn das es "krankhaft" ist etwas unangenehmes herauszuschieben . Ich meine das zu viel Schubladen Denken uns nicht zu dem werden lassen was wir eigentlich wollen.

    Schönen Sonntag

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Liebe Lindi,

    A N G S T vor der Z U K U N F T also und nicht Angst davor, mit einem Beamten ein Gespräch zu führen

    Wie könntest du diese Sorgen und Ängste vor einem Leben in Deutschland reduzieren?

    Ich denke einmal, dass mir eine genaue Planung und Listen (auch in Form von Brainstorming) über die Dinge, die dann anstehen, und Alternativmöglichkeiten helfen würden. Listen von Menschen und Stellen, die mir helfen können. Dabei finde ich das Aufschreiben besonders wichtig! Du weißt doch, wie du dich des Internets bedienen kannst!

    A N G S T davor, nochmals im Dreck zu landen?
    Es kann nur besser werden! Es muss nicht perfekt sein, nur besser genügt doch schon ..... und das ist es auf jeden Fall, weil du dann nicht mehr von deinem Mann in irgendeiner Weise abhängig bist.

    Ich denke, dass ehemalige Alkoholkranke uns ein Vorbild geben, wie sie mit Ängsten dieser Art umgehen und Handeln gelernt haben.
    Du kannst weitaus mehr, als du dir im Augenblick zutraust. Du hast seit Beginn deines Aufschlagens in diesem Forum eine so positive Entwicklung genommen, du schaffst es, da bin ich mir sicher.

    LG oldie

    LG oldie

  • Huuuuh, Oldie, jetzt wirds aber ganz waaaaarm....ziemlich heiss.....gluehend heiss.......

    Ja, genau: ANGST nochmal im Dreck zu landen, das ist es wohl.....
    Denn dass ich da bin, wo ich bin, hatte ja mal urspruenglich als "freie Entscheidung" angefangen, als hoffnungsfrohes Zukunftsprojekt, in dass ich alles investierte, an inneren Werten, an Materiellem....und sieh, wo es hingefuehrt hat....

    Wenn ich so drueber nachdenke (dank euch!) ... ist es wohl genau das. Solange ich mein Leben irgendwie gelebt habe, relativ angepasst, soweit auch "erfolgreich" ...ging es ja immer "irgendwie" gut...und dann raffe ich mich EINMAL auf, tue wirklich etwas, was mir wichtig war, setze mich ein, mache, roedele......und rausgekommen ist nun DAS!

    Irrsinnigerweise bleibt wohl die unbewusste "Lernerfahrung": wenn Du was machst, kommt nur Sch.... bei raus....also lass es lieber....
    So klar habe ich das noch nie analysieren koennen!
    Vielleicht kommt aus der verstandesmaessigen Klarheit ja auch der Antrieb, zu handeln?
    Ihr werdet es erfahren....
    Lindi

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