Überall Verständnislosigkeit

  • Hallo Natalje,

    erstmal herzlich willkommen hier im Forum, schön das du hierher gefunden hast.

    Hab da aber gleich eine Frage: Weiss dein Mann davon, das du jetzt abstinent leben möchtest?

    Viele Grüsse
    Zotti

  • Hallo natalje,

    Willkommen hier im Forum. :)

    Ich finde es gut, daß du dir vorher Gedanken machst und hier nachfragst.

    Und ich finde es gut, daß du deine Alarmglocken so laut und deutlich hörst.

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Moin,

    Mensch hör auf Deinen Bauch!

    Wenn Du schon vorher ein schlechtes Gefühl hast, dann
    geh da auch nicht hin.
    Du stehst noch so am Anfang, bist damit angreifbar, geh
    das Risiko - jetzt - nicht ein.

    Es wäre vielleicht auch ganz gut, wenn Deinem Mann
    klar wird, was es bedeutet alkoholkrank zu sein.
    Evtl. geht doch zusammen mal zu einer Beratung oder
    SHG....

    Liebe Grüße
    Ralf

  • Hallo natalje,

    du stehst noch ganz am Anfang, meinst du einschätzen zu können was die Feier bei dir auslösen könnte ?

    Wir empfehlen nicht ohne Grund in der ersten Zeit von solchen Festen fern zu bleiben.

    Zitat

    Ich kanns einfach nicht ertragen, möglicherweise nicht mehr "geliebt" zu werden, wenn ich gegen den Strich bürste, bzw was anderes mache, als andere von mir erwarten.

    Wenn ich dort hin gehen würde weil es Andere erwarten und ich einen Rückfall hätte, was wäre dann ?

    Nur um es anderen Menschen recht zu machen riskiere ich nicht meine Trockenheit.

    LG Martin

  • Hallo Natalje,

    ersteinmal herzliche willkommen hier im Forum.

    Ich kann nur von mir berichten. Ich war bis heute bei keiner Feier mit Alkohol. Wenn meine "Freunde" nicht verstehen wollen, dass ich mich dieser Gefahr nicht aussetzen will, dann sind es nicht meine Freunde. Mein Mann hat auch einmal die Bemerkung gemacht, dass wir wie Einsiedler leben. Das ist natürlich Blödsinn. Wir unternehmen sehr viel, mehr als früher, nur eben diese Feiern, die will und kann ich im Moment nicht mitmachen. Ausserdem habe ich auch gar keine Lust mehr dazu. Ich gehe schon noch zu Einladungen, wo ich weiss, es wird nicht getrunken. Die finden doch auch statt. Aber reine Trinkgelage, nein danke. Inzwischen hat mein Mann sich daran gewöhnt und hat selber keine Lust mehr zu feiern :)

    LG Pink-Lady

  • Hallo natalje,

    Zitat

    Leider würde mein Fernbleiben aber nicht als Vorsichtsmaßnahme wegen des Alkohols interpretiert werden, sondern als Desinteresse an der Freundschaft. Es wird so argumentiert: "Es gibt natürlich auch alkfreie Getränke!

    ist das eine Vermutung oder hast du es bereits erlebt ?

    Ich habe mein Umfeld informiert und wer es nicht versteht sieht mich nicht mehr.

    Echte Freunde, wenn sie nicht selbst ein Problem haben, nehmen Rücksicht.

    LG Martin

  • Liebe Natalie,
    ich bin sehr sehr froh darüber Deinen thread lesen zu dürfen. Denn was Du schreibst ist ein klassisches Beispiel dafür, wie es in meinem Innern auch oft aussieht.
    Aber wenn ich es bei Dir lese dann frage ich mich: Sie hat sich doch selber längst entscheiden, sie will da nicht hingehen und hat da 100 Gründe für. Warum diese Zweifel?
    Als Aussenstehende sieht man solche Dinge sofort und das Problem erscheint einem absurd ( bei anderen). Wenn man aber selber in dieser Situation ist fühlt man sich entscheidungsunfähig wegen diesem gedanklichen Hin und her. Es ist genau der Punkt, an dem viele arbeiten müssen: Weil ICH es MIR Wert bin.
    Mehr Argumente sind garnicht nötig. Wer kein Verständnis für Dich aufbringt oder aufbringen will ist ein Egoist. Willst Du für eine Egoisten rückfällig werden? Willst Du für andere Leute leben, Dich von ihnen bestimmen lassen?
    Wenn man sich von einer Sucht löst bedeutet es, dass man nun ein selbstbestimmtes Leben beginnt. In dem Moment haben wir uns entschieden, dass kein Suchtmittel und auch kein Partner, oder Freund, oder Fremder unser Leben bestimmt, sondern wir selbst.
    Sicher ist das erstmal ungewohnt, besonders wenn wir doch Jahrzehnte fremdbestimmt gelebt haben.
    Aber ich spüre gerade selber etwas sehr wichtiges durch Deinen Thread, nämlich. Wir können Stolz sein. Und wir sollten auch sehr sehr stolz auf uns sein. Und darum lass uns jetzt einfach mal in uns gehen und dieses Gefühl genießen.
    Wir haben nun einmal nein zu unserem bisherigen Leben gesagt und in unserem Leben eine Richtung geändert und wir müssen lernen weiterhin Nein zu sagen und auch zu unserem Nein zu stehen.
    Aussergewöhnlich finde ich das Verhalten Deines Mannes, wenn man das so vergleicht mit den hier angemeldeten Partner/innen von Alkoholikern. Die würden jetzt alle Freudensprünge machen.
    Ist Dein Mann auch nicht so beziehungsfixiert abhängig wie die (meist weiblichen) Coabhängigen hier, so erkenne ich aber schon, dass er 'seine Anerkennung' auch im aussen versucht zu erhalten.
    Auch das finde ich sehr interessant. Denn Dein Mann versucht zu vertuschen, dass Du 'nichts' trinkst, nichts trinken darfst, damit die anderen ihn/Euch lieben.
    Das ist im Grunde das gleiche Denkmuster wie das eines Coabhängigen - und nicht Deine Baustelle ;)

    Achja, was mir in solchen Situationen auch sehr hilft ist, wenn ich mir vorstelle, dass ich eine Tochter habe und diese mich um Rat fragt, was sie in genau dieser Sitaution tun sollte. Da wäre meine Antwort ganz klar und ohne Zweifel.
    Und ich würde ihr auch sagen: Wenn alle die anderen auf der Party Dich nicht mehr mögen, bedeutet das nicht, dass DU ein schlechter Mensch bist. Oft wird man sogar gerade dann nicht gemocht, wenn man das richtige sagt und tut,
    oder wenn man die Wahrheit ausspricht und zu dem steht was man tut. Das ist aber die Schwäche der anderen, die das nicht können und nur ihrem 'Herdentrieb' folgen, nicht wagen aus der Reihe zu tanzen.

  • Hallo natalje,

    Zitat

    hatte an strukturierte "Arbeit" gedacht, Fragen nach Konsumverhalten, Entwickeln von Strategien zur Rückfallvermeidung etc.

    und wenn sie dir raten würden im ersten Jahr auf keine Feier usw. zu gehen, was würdest du machen :?:

    LG Martin

  • hallo natalje

    was würden die leute sagen, wenn du einen mit einer kugel geladenen revolver mitbringen würdest und den ab und zu an deinen kopf hälst und abdrückst? der vergleich ist keinesfalls absurd, denn genau das ist es was du tust wenn du jetzt auf eine party gehst auf der getrunken wird. du spielst russisch roulett. es geht um dein leben, da ist es ja wohl an dummheit und dreistigkeit nicht zu toppen dir dessinteresse an deinen freunden vor zu werfen. würdest du neben einem astmatiker rauchen? meine freunde wissen das es bei mir keinen alk gibt, und wenn sie mich einladen gibt es bei ihnen auch keinen. weil sie mich gern haben, und mein wohl ihnen wichtig ist. so wird ein schuh draus. die einzigen die hier egoismus und ignoranz an den tag legen sind die menschen, die trotz wissen um deine krankheit von dir erwarten dich einer solchen gefahr auszusetzen. ich lass mich auch ganz sicher nicht als alibi missbrauchen damit andere saufen können, so nach dem motto war doch party. die geht nämlich wunderbar auch ohne spritt. bei mir ist jedenfalls noch keiner schon nach 2 std wieder gegangen, bei mir gehen alle immer früh.... am morgen.

    sieh das ganze einfach mal aus dem blickwinkel, und lass dir nicht unterschieben. du hast eine tötlich verlaufende krankheit. da hat einfach keiner das recht zu erwarten das du unkalkulierbare riesiken eingehst, es geht um dein leben, nicht um paar socken oder so.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Liebe Natalie,
    viele Menschen wissen garnicht wie gefährlich die Alkoholsucht in Wirklichkeit ist. Sie haben sich noch nie damit auseinandergesetzt und wollen es auch garnicht.
    Viele sehen es so, dass Du halt eben mal nicht mehr trinken 'willst'. So wie ne Trinkpause.
    Aber es ist Deine Krankheit und darum solltest Du für Dich sorgen und auch entscheiden, was Dir gut tut und was nicht. Was für Dich gefährlich ist und was nicht. Diese Entscheidungen würde ich weder von anderen erwarten noch in die Hand der anderen legen. Du mußt Dich vor niemandem rechtfertigen.
    Bleib auf Deinem Weg.
    Alles Gute
    Frozen Tears

  • Guten Morgen Natalie,

    ein neues Leben ohne Alkohol zu führen bedeutet eben auch seine Verhaltensweisen zu ändern. Manche Dinge gehen dann eben "erstmal" nicht mehr (betrunken vermeintlich gute Gespräche führen, besseren Sex haben, oder überhaupt welchen...)

    Du kannst diese Krankheit nur in Schach halten wenn Du Dein Leben neu ausrichtest und Dein Mann und Deine Freunde "müssen" da mitziehen, oder Dein Vorhaben ist zum scheitern verurteilt.

    Aus Dingen die Du jetzt vielleicht noch als Verzicht betrachtest, entwickeln sich später neue, vielleicht sogar bessere Möglichkeiten. Nur weil Du diese noch nicht kennst oder Dir vorstellen kannst, heißt das nicht, dass es sie nicht gibt.

    Den Alkohol wegzulassen ist erstmal der wichtigste erste Schritt. Alles was Dich danach noch stört oder was Dir wehtut, daran kannst Du arbeiten. Aber das dauert seine Zeit.
    Wie die anderen schon sagten, Du mußt jetzt in erster Linie an Dich denken! Dann schaffst Du es auch.


    liebe Grüße Maik

  • Hallo Natalje!!

    Herzliches Willkommen hier im Forum!

    Ich bin auch noch relativ neu und hier bereits durch eine gute Schule gegangen!

    Deine Fragen und Zweifel haben wahrscheinlich fast alle hier am Anfang.

    Ich persönlich konnte am Anfang auch ganz schwer mit dem Gedanken "nun bin ich erst einmal wichtig!".

    Ich wollte auch nicht, dass andere wegen mir irgendeinen Unbill haben
    :oops: .

    Bin aber im Laufe der Zeit draufgekommen, dass Menschen, die kein Alkoholproblem haben, das gar nicht verstehen können.
    Die, die wirklich meine Freunde sind, haben sich aber damit auseinander setzen dürfen.

    Ich habe (unerwarteter Weise) sehr viel gutes Feedback und Verständnis erfahren können.

    Es kommt natürlich aufs soziale Umfeld an, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass andere sich ganz schnell daran gewöhnen, in meiner Gegenwart keinen Alk mehr zu trinken. Teilweise wird das offensichtlich sogar genossen - kostruktive Zusammenkünfte!

    Ich weiß - weils mir selbst so erging - die meisten Menschen (die einen wirklich mögen), können sehr gut damit!

    Ich wünsche dir Zuversicht und Mut, zu dir und deinem neuen Weg zu stehen!!

    LG, Prinzessin?

    Fini

  • Liebe Natalie!

    Ich schiele grad aus der EKA-Ecke zu dir rüber. Es gab eine Zeit, in der habe ich normal Alkohol getrunken. Aus Krankheitsgründen und wg einer Ernährungsumstellung hab ich es auch nahezu auf Null reduziert, auch auf Feiern. Man wird schief angeguckt. Und am meisten von denen, die selbst ein Problem im Umgang mit Alkohol haben. Die fassen sich nämlich nicht an die eigene Nase und denken "Ja, guck, die macht es richtig.. Sollte ich auch mal", sondern sie schieben dir ein Fehlverhalten zu, damit sie sich eben nicht kritisch mit sich selbst auseinander setzen müssen.
    Sei froh, dass du das geschafft hast; sei stolz auf deinen Weg, dass du dich aus deiner Sucht befreit hast. Das ist wahnsinnig harte Arbeit. Aber riskiere das nicht für Menschen, denen du nicht wichtig bist.
    Wärest du denen wichtig, würden sie Rücksicht auf dich nehmen. Ihnen geht es nur um sich selbst. Die wollen dir nichts Gutes.
    Schau, du machst dir Gedanken, wie du auf sie wirkst. Du willst vermeintlich Rücksicht nehmen- auf deine eigenen Kosten. Daran, dass du mit deinem Leben spielst, wenn du dich der Feier aussetzt, verschwenden diese Menschen keinen Gedanken. Ist es das also wert? Nein! Lass es.
    Das sind keine Freunde, sondern Menschen, die deine Person für ihre eigene Legitimation missbrauchen.
    Nimm dich selbst wichtig!

    Liebe Grüße
    Natalie
    (Wärest du meine Mutter, wäre ich unendlich dankbar für deine Einsicht; ich muss spontan an ein kleines Pflänzchen denken, was beginnt zu sprießen. Das pflege ich doch auch erstmal separat im Gewächshaus und setze es nicht direkt in den ersten Schneesturm. Würden solche Töne wie "elitäres Verhalten" von meinem Vater kommen, dann müsste ich mit dem alten Herrn ein paar Takte sprechen. Das geht gar nicht! Aber es wäre wahrscheinlich auch typisch für ihn- bloß nicht von der Masse abheben. Setz dich durch, nur du hast die Verantwortung für dich selbst!)

  • Hallo Nataljie!

    Willkommen im Forum!

    Wenn Du so auf Dich konzentriert bist spürst Du sicher Deinen grossen Wunsch den trockenen Weg einzuschlagen und diesen nicht mehr zu verlassen.
    Dabei wird von uns einiges verlangt,es ist wie eine Schule!

    Anfangs konnte ich auch nicht verstehen warum ich echte Freundschaften fahren lassen sollte wenn die Personen nicht aufs trinken in meiner Gegenwart verzichten wollten (konnten?).
    Jetzt bin ich heilfroh,dass ich das erste Jahr alles vermieden habe wo mir Alkohol begegnen konnte.Ich habe Freunde verloren :roll: Waren es wirklich Freunde?
    Und unterdessen habe ich andere,abstinente Personen kennen gelernt und fühle mich pudelwohl mit ihnen!

    Ich wünsch Dir viel Mut und viel Kraft

    Yvonne

    ichbinda123

  • Hallo Natalje,

    das ist gut, dass du so auf dich konzentriert bist. Denn für dich geht es erstmal nur um dich! Alles andere kommt später.

    Zitat von natalje

    ...weiß nicht, im Moment bin ich so auf mich konzentriert...

    Die Abstinenz fällt mir immer noch so verdächtig leicht! Ich bin geradezu dankbar und glücklich, nicht mehr trinken zu müssen. Hoffentlich bleibt das noch eine Weile so. Weiß gar nicht, ob ich schon stark genug wäre, mit einem "Jieper" oder "Saufdruck" fertigzuwerden.

    Gerade wenn es dir jetzt so "leicht" fällt, solltest du dir schon Gedanken machen, für den Ernstfall. Hast du dir schon mal so eine Liste gemacht mit den Vor und Nachteilen vom Nüchternsein? Mach das ruhig mal schriftlich, du wirst erstaunt sein, was da alles zusammen kommt. Und im Ernstfall denkst du dann auch viel leichter an die Vorteile der Abstinenz.

    Viele Grüsse
    Zotti

  • Hallo natalje,

    wo hattest du denn in diesem Moment die Weinflasche her?

    Ich müsste erst losziehen und was kaufen... also genug Zeit den Kopf einzuschalten und auf andere Gedanken zu kommen.

    Zotti

  • Hallo natalje,

    machst du gerade einen Kalten Entzug oder warst du seit deinem Rückfall beim Arzt?

    Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo natalje,

    wir tolerieren in keinster Weise einen kalten Entzug . Das weißt du doch noch das ein Arztbesuch wichtig ist und Selbstdiagnosen hier fehl am Platz.

    Ich nehme dich aus eigen Schutz mal hier raus und du kannst weiter im Vorstellungsbereich schreiben .

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

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