Wann habt ihr die Krankheit akzeptiert?

  • Hallo Aurinko!

    Das war damals glaube ich, als ich aufhörte mich anzulügen, das befreit ungemein.

    Du schreibst hier davon, dass du weißt, dass du nach dem ersten Glas nicht aufhören kannst und einen Kontrollverlust erleidest und schreibst dann gleich danach von EINEM gemütlichen Glas irgendwas.
    Du schreibst du trinkst übermäßig viel und häufig und gleich danach von hin und wieder Abenden mit Freunden.
    Das kann ja wohl nicht stimmen. Du bist ja nicht hier weil du ein Glas getrunken hast oder hin und wieder mit Freunden sondern weil du keine Kontrolle über deinen Alkoholkonsum hast.

    LG

  • Hallo Aurinko,

    Zitat

    Wie kam es dass aus dem Verlust-Gefühl ein Freiheits-Gefühl wurde?

    Bei mir lag es an meinem persönlichen Tiefpunkt - der Leidensdruck war so erdrückend, dass ich es als ein Geschenk empfand, nicht mehr saufen zu MÜSSEN. Geschmeckt hat mir der Liter-Wein-Fusel vom Discounter noch nie... Kein Ekel mehr, keine Lügen mehr, keine Isolation mehr, keine Depressionen mehr, keinen Brechreiz mehr, kein Schamgefühl mehr - die liste kann ich endlos weiterführen.

    Ich war schon lange nicht mehr an dem Punkt, an dem ich "gemütlich" beim Essen ein Glas Wein getrunken habe. Ich MUSSTE trinken, um meinem Suchtdruck nachzugeben - selbst der wattig-machende Rausch blieb schon lange aus. Ich trank so lange, bis ich nicht mehr konnte.

    Ich wünsche jedem Alkoholiker, dass er an diesen Punkt kommt...

    LG Nala

  • Zitat

    Ich wünsche jedem Alkoholiker, dass er an diesen Punkt kommt...

    damit meine ich den Punkt, an dem er das Nicht-Trinken als Freiheit sehen kann.

  • glück auf aurinko

    Zitat von Aurinko

    Wie war es bei euch? Wann und wie konntet ihr die Krankheit für euch also solche annehmen? Wie kam es dass aus dem Verlust-Gefühl ein Freiheits-Gefühl wurde?

    annehmen - gleich als ich erkennen durfte, dass es ne krankheit is.

    wie oft hab ich versucht, weniger zu trinken (nur 2 doppelte - nur 1 schoppen rotwein ... und und und) - am nächsten morgen ... guckstdu hier: https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…pic19832-0.html ...
    wie oft hab ich gedacht: "bin ich einfach zu blöd?" "bin ich einfach zu schwach?"
    ich war erleichtert, dass ich nur krank bin :wink:

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Aurinko,

    Wie Du bin auch ich Neuling hier, mittlerweile etwas über 5 Wochen trocken, stehe also ganz am Anfang. Ich kenne Deine Gedanken sehr gut. Nur: Einsicht und somit die Akzeptanz der Krankheit sowie Einhaltung der übrigen Grundbausteine dieses Forums sind unerlässlich zur Verwirklichung unseres Zieles, nämlich lebenslang trocken zu bleiben. Auch ich gehörte der "bei mir ist es doch nicht so schlimm Fraktion" an. Kein Wein oder Schnaps, nur Bier. Trinkpausen, zeitweise auch kontrolliertes Trinken möglich, jedoch erforderte dies im Laufe der Zeit immer mehr Selbstdisziplin bis zum völligen Versagen. Was habe ich dadurch Jahre verschwendet. Wir haben nun mal diese Krankheit und endlich habe auch ich geschnallt, dass sie im Laufe der Zeit immer schlimmer wird. Vielleicht muss man ja wirklich ganz unten sein um zu verstehen, aber willst Du wirklich weitertrinken um Gewissheit von dem zu haben was Du eh schon weißt. Wir haben einen harten Weg zu gehen, doch gerade Deine Schwangerschaft sollte hierbei für Dich sehr hilfreich sein und Dir die vielleicht noch nötige Zeit zur Akzeptanz Deiner Krankheit verschaffen.

    Liebe Grüße
    Michael

  • Hallo Aurinko,

    das du es nicht akzeptieren kannst zeigt sich n deiner Post.

    Zitat

    Ich habe mich bereits im Vorstellungsbereich vorgestellt und um es hier nochmals kurz zu halten einige Worte zu mir:
    Ich bin seit Oktober letzten Jahres trocken, allerdings mit einem 1-wöchigen Unterbruch über Weihnachten

    du bist nicht seit Oktober trocken oder nüchtern lebend sondern erst nach deinem einwöchigen "Unterbrechen" denn das gibt es nicht . Entweder Saufen oder nicht.

    Das sind nur Beschönigungen die nur eines zum Zweck haben sich etwas vormachen. Als ich aufgehört habe mir etwas vor zumachen es zu beschönigen, abzuschmälern, begann der Prozess des Akzeptieren.

    Es gibt nun mal kein zurück und deswegen ist es besser die Energie im jetzt und hier zu verwenden . Dein jetziges Handeln und Denken bestimmt deinen Weg . Hier im Forum findest du bestimmt Unterstützung

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Aurinko,

    Zitat

    Ich möchte mir halt so bittere Erfahrungen ersparen...

    Du bist die einzige, die dafür sorgen kann, dass Dir bittere Erfahrungen erspart bleiben. Der erste Schritt dazu ist, dass Du ganz ehrlich zu Dir bist - egal und unabhängig davon, ob Du für Deinen Mann und Dein Umfeld eine *richtige* Alkoholikerin bist.
    Wir sind weder richtig noch falsch, aber es ist wichtig, wenn wir für uns feststellen, dass wir keine Kontrolle über unser Trinken mehr haben.

    Dass das Trinken ein Problem ist, das wir angehen möchten. Probleme können gelöst werden - dazu kann der Austausch hier eine wertvolle Hilfe sein.

    Trocken bleiben beinhaltet aber sehr viel mehr als nur den Alk weglassen - es ist (D)ein Lebensweg und dafür wünsche ich Dir sehr viel Kraft,

    Samsara

    Das Beste geschieht JETZT!

  • hallo aurinko

    ich finde es ist eine interessante frage die du stellst.
    tja wo fange ich an???

    für mich persönlich habe ich es akzeptiert das ich krank bin als so am ende war, das ich auf keinen fall mehr so weiterleben wollte wie bisher. ich war körpelich und psychisch am ende.

    und vor allem die einsicht hatte das ich das alleine nicht mehr in den griff bekomme und hilfe brauche.

    dabei hab ich alles versucht um es doch alleine zu schaffen, ob kontrolliert trinken oder versucht alleine aufzuhören. immer wieder bin ich auf die nase gefallen und hab danach meistens noch mehr getrunken als vorher.

    allerdings konnte ich es nicht von heute auf morgen einfach so hinnehmen das ich krank bin. für mich war es auch erst mal wichtig erst mal überhaupt zu begreifen was mit mir in den letzten jahren überhaupt passiert ist.

    ich habe auch etwas länger gebraucht um es mir als krankheit einzugestehen. ich wusste zwar das ich krank bin, aber akzeptieren ist immer noch was anderes.

    ich gebe zu das mir der alkohol auch nach dem entzug noch gefehlt hat. er war zwar aus dem körper raus, aber im kopf bleibt er noch lange drin.
    aber mir machen auch viele dinge wieder spaß ohne alkohol.ich meine damit nicht feiern gehen oder so, sondern alltägliche dinge z.b ein schönes leckeres essen oder das einfach nur gutes wetter ist.

    aber all dies braucht eben seine zeit. man muss geduldig sein und hart an sich arbeiten.

    du schreibst ja selbst das du nach einem glas nicht mehr aufhören kannst, du völlig die kontrolle verlierst. das spricht für eine alkoholsucht.
    das sagst du ja auch selbst von dir das du abhängig bist.
    ich denke was dein mann sagt ist unwichtig, wichtig ist was du selber denkst. er kann es vermutlich genauso wenig akzeptieren wie du selbst.

    und da du weißt das es für dich kein zurück mehr gibt, also entweder oder was spricht gegen ein alkoholfreies leben?

    ich wünsche dir auf jeden fall alles gute für deine schwangerschaft und deine spätere familie.

    wenn du wirklich trocken bist und es für dich angenommen hast wird das leben viel schöner als es vorher war. und deine familie wird es dir danken.

    gruß
    NNGNeo

  • hallo aurinko

    ich gratulier dir das du es schaffst nicht zu trinken weil du schwanger bist. ich habe es damals nicht geschafft und trotz schwangerschaft gesoffen. das meine tochter gesund ist ist mein persönliches wunder.

    ich habe es erst geschafft als ich so die nase voll hatte von allem was mit alkohol zu tun hatte. was mir geholfen hat, ich habe nicht an schönes gedacht in verbindung mit alk, gabs ja auch nicht mehr, ich habe mir die peinlichkeiten, die ekeligen ereignisse ins gedächtniss gerufen wenn der teufel auf der schulter mir wieder mist ins ohr flüsterte. das hat mich schnell wieder auf den boden der tatsachen geholt. im prinziep weißt du genau was los ist, du mußt es jetzt nur noch schaffen das dein verstand wieder die oberhand bekommt. wenn es dir hilft schreib dir solche dinge mal auf, so das nur du es lesen kannst, vielleicht ein kleines tagebuch. und wenn dann wieder gedanken an schöne abende bei einem glas wein kommen dann nimm dir das buch... versuchs mal.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • glück auf aurinko

    Zitat von Aurinko

    ich werde mir meinen Alkoholwerdegang mal peinlich genau aufschreiben, nichts weglassen und nichts beschönigen, von Anfang bis zum Ende ...

    gute idee - und stell n eimer bereit (für die tränen) die "schmutzigen einzelheiten" tun beim aufschreiben sehr sehr sehr weh :oops:

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Aurinko!

    Hast du dich schon mal mit dem Suchtgedächtnis beschäftigt?
    Ich glaub das mit dem Einen Glas kommt wohl daher. Es geht dann nur um die "Belohnung" , die Dopaminausschüttung, die eingefordert werden möchte.
    Da hilft nur fertig denken. Oder aufschreiben. Also nicht gedanklich bei dem einen Glas stehen bleiben, sondern erst dort mit der Vorstellung aufhören wo der eigene Kontrollverlust bereits eingetreten ist.

    LG

  • Liebe Aurinko,
    klasse, dass Du es erstmal bis heute geschafft hast nicht mehr zu trinken. Mir sind auch ein paar Dinge aufgefallen beim lesen Deiens Threads. Mir scheint, dass Du im Kkopf noch ein anderes 'Bild' von einem Alkoholiker trägst, zu dem Du Dich nicht oder noch nicht zählst. Dieses Klischee tragen ja viele in sich, dass sie meinen , ein Alkoholiker sitzt draussen auf der Straße und ist verwahrlost. Solange man noch arbeiten kann ist man nicht betroffen usw.
    So wie Du aber beschreibst bist Du sehr wohl Alkoholikerin. Du beschreibst ja sogar sehr genau, dass kontrolliertes trinken bei Dir schon lange nicht mehr möglich ist. Dass Dein Partner Dich da überhaupt nicht unterstützt und Deine Krankheit einsieht ist natürlich erschwerend für Dich. Sicher hat er Angst, dass Du Dich jetzt zu einer Spaßbremese entwickelst. Das ist sehr egoistisches Denken von ihm.
    Aber ich kann Dir nur raten: Bleib bei Dir. Geh Deinen abstinenten Weg. Denn die Leiden, die noch auf Dich zukommen würden hättest Du und nicht Dein Partner.
    Und dann lies auch mal bei den erwachsenen Kindern von Alkoholikern. Besonders wenn die Mutter betroffen ist ist es besonders schlimm für die Kinder.
    Was ich aber auch herauslesen bei Dir ist dass Du noch keinen richtigen gefühlsmäßig erlebten Tiefpunkt hattest, so wie andere ihn beschreiben. Und Du schreibst ja selber, dass Du es Dir aus Vernunftsgründen wegen der Schwangerschaft auferlegt hast. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass Du süchtig bist.
    Ich glaube Du kannst Dir noch garnicht vorstellen was Du für ein Glück hast ohne diesen wirklichen Tiefpunkt zur Abstinenz gekommen zu sein. Ich glaube aber auch, dass Du schon ein gedankliches Muster haben mußt, warum es sinn für Dich macht ganz ohne Alkohol zu leben. So wie andere sich die die schrecklichen Erfahrungen vor Augen halten. Bei Dir höre ich raus, dass Du noch positive Dinge vor Augen hast, an kontrolliertes trinken glaubst.
    Mir fällt da gerade ein anderer thread hier ein, den ich gelesen habe, wo es jemand damit geschafft hat seine Gedanken zu konditionieren. Vielleicht wäre das auch ne Möglichkeit für Dich.
    Deine Kinder sollten Dir auf jeden Fall Kraft geben Dich gesund zu halten. Wenn ich in Situationen war, wo ich nciht mehr an mich gedacht habe, haben mir die Gedanken an meine Kinder mir immer wieder den Anstoß gegeben vernünftig zu handeln.

    Ach und zu Deinem Partner, von wegen Du kannst kontrolliertes Trinken lernen. Wenn das so wäre würde es wohl keine Entzugskliniken mehr geben und die Kasse würde ne Menge Geld sparen. Witzbold.

  • Hallo Aurinko,

    ist es denn nicht bereits ein Tiefpunkt, wenn es uns nicht gelingt, während der Schwangerschaft trocken zu bleiben? Wenn die Sucht so stark ist, dass wir uns sogar während der ersten drei Monate, in denen der Embryo in der Regel am meisten gefährdet ist, quasi eine „Auszeit“ von der Trockenheit nehmen, eine Situation, die Du eher beiläufig erwähnt hast.

    Ich denke, es geht in den nächsten Monaten und auch danach nicht um für peinliche Ausfälle, sondern vielmehr zunächst um die Gesundheit Deines ungeborenen Kindes und die Sicherheit beider Kinder.
    Dein Weg in Deinen persönlichen Sumpf bewegt mich ebenfalls.
    Mir haben all meine Vernunft und logische Überlegungen überhaupt nicht weiterhelfen können, ich konnte erst einen anderen Weg einschlagen, als mich die Erkenntnis wie ein Vorschlaghammer traf und es hatte eher etwas mit Gefühl zu tun.

    Mir hat es am Anfang sehr geholfen, alles zu notieren, denn das geschriebene Wort manifestiert sich doch in unseren Köpfen und ist damit weniger leicht zu verdrängen.

    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für Deinen Weg.

    Alles Gute
    Katharsis

  • Hallo Aurinko,

    Zitat

    Wie war es bei euch? Wann und wie konntet ihr die Krankheit für euch also solche annehmen?

    Bei mir war's ähnlich wie bei den Vorschreibern:ich fühlte mich total leer & dumpf und hatte so sehr die Nase davon voll, in dem Kreislauf der Sucht zu stecken. An meinem Wendepunkt wusste ich, es gab nur 2 Dinge. Entweder weiter trinken, mit der Folge immer tiefer zu sinken (das es nur noch abwärts ging - war mir vollkommen klar) - oder aufhören. Da lag nichts mehr zwischen.

    Was ich zunächst als schwer bei meiner eigenen Akzeptanz empfunden hatte war, dass ich noch nicht so tief unten war, dass ich nichts mehr geregelt bekommen habe oder es im Außen allzu sehr auffällig war.
    Ich habe mich mit meinem Konsum in einem Bereich befunden, der in der Gesellschaft eben noch akzeptiert wurde. Nach Außen hin, gelang mir das alltägliche noch recht gut. Ich konnte meine Kinder versorgen, hatte ein halbwegs geregeltes Leben, musste eben "nur" jeden Abend meine Dosis Alkohol haben. Hier und da kamen mal Bemerkungen in meine Richtung, es fiel auf - aber das blendete ich aus. Weil es immer jemanden gab, der noch mehr drauf war. Da schaute ich hin, anstatt auf mich.

    Ich glaube ein wesentlicher Schritt für mich meine Abhängigkeit anzuerkennen war, mich auf mich zu konzentrieren. Darauf zu schauen, was mir wichtig ist - unabhängig davon wie ich von Außen kategorisiert werde oder was dem einen oder anderen für sich wichtig ist.

    Sucht hat viele Gesichter. Und ich bin eins davon.


    Zitat

    Wie kam es dass aus dem Verlust-Gefühl ein Freiheits-Gefühl wurde?

    Das ging irgendwie einher mit der Akzeptanz. Der Zwang entfiel. Das empfand ich recht schnell als Befreiung. Und das Ende der Lügen und Nicht-mehr-Wissen-was-war. Wirklich da sein zu können, das finde ich gut.

    Liebe Grüße
    Maria

  • Hallo Aurinko,

    das du an deinem Alkoholkonsum ändern musst hast du ja bereits erkannt. Das ist gut.

    Du hast jetzt bereits einige Zeit nichts getrunken, hast aber selbst die Befürchtung, das es "nur" wegen dem Kind ist. Die Zweifel sind berechtigt!

    Nutze die Zeit, die dir jetzt noch bleibt bis zum Ende der Schwangerschaft , um dich intensiv mit dem Thema weiter zu beschäftigen. Schwangere sollen sich eh schonen, da tut lesen gut. Es gibt viele gute Bücher zu dem Thema.

    Besonders gut finde ich die Antwort von Schnuffig, wenn du die nächsten male an dieses "eine Glas" denkst, denke den Gedanken zu Ende, ganz bis zum Ende! Auch wenn es schmerzhaft ist, bei dem Gedanken z.b. da liegt eine betrunkene Mutter auf dem Sofa und die zwei kleinen Kinder versuchen sich selber zu versorgen... Vieleicht liest du auch etwas im Thread EKA Thread...

    Zitat von schnuffig

    ...Ich glaub das mit dem Einen Glas kommt wohl daher. Es geht dann nur um die "Belohnung" , die Dopaminausschüttung, die eingefordert werden möchte.
    Da hilft nur fertig denken. Oder aufschreiben. Also nicht gedanklich bei dem einen Glas stehen bleiben, sondern erst dort mit der Vorstellung aufhören wo der eigene Kontrollverlust bereits eingetreten ist.

    Komisch, als ich das von schnuffig lass, habe ich realisiert, das ich es am Anfang ganz genau so gemacht habe. Weiterdenken, auch wenn die Tränen dann schon kullern.

    Viele Grüsse
    Zotti

  • Moin,

    da so viele schreiben, dass die Einsicht in Ihre Krankheit der Wendepunkt war -
    bei mir ging der Selbstbetrug noch ein ganzes Stück weiter.

    Ich habe aufgehört mit dem Trinken, weil ich den Kampf nach dem ersten
    Glas immer öfter verloren habe, und meine häufigen Sauf-Exzesse
    Auswirkungen auf meinen Beruf hatten.

    Erst nach 2 Jahren Trockenheit, hatte ich so viel Einsicht mir einzugestehen,
    dass ich Alkoholiker bin. Weitere Konsequenzen habe ich auch damals nicht
    gezogen.
    Nach 4 Jahren Abstinenz (übrigens eine zufriedene Abstinenz) hat mich dann
    eine Attacke meines Suchtgedächtnisses dazu gebracht, mich mit meiner
    Sucht auseinander zu setzen, und damit auch zu akzeptieren.

    Frohe Pfingsten
    Ralf

  • hallo aurinko

    schön das du wieder da bist, hatte schon befürchtungen. du machst einen fehler bei der herangehensweise. wie ich dir schon geschrieben habe ist ein umdenken wichtig. du verbindest mit dem trinken immer noch angenehmes, das wird es dir auf dauer unmöglich machen abstinent zu leben. dinge die schön sind, die man toll findet kann man nicht einfach so lassen. hier bedeutet verzicht dann kampf, ein kampf den man nur verlieren kann. ich habe es erst geschafft als mein ekel vor dem alkohol und mir selbst so groß wurde das es kein verzicht mehr war, sondern eine befreiung. wenn du dieses umdenken nicht hinbekommst sehe ich ehrlich gesagt schwarz für eine dauerhafte abstinenz. eben machst du eine trinkpause deinem kind zu liebe, und dann, nach der geburt? du schreibst von den weingebieten und und und. du suchst schon jetzt nach gründen wieder zu trinken. ich bin selbstständig und mein job sind mittelaltermärkte, da bin ich die kräuerhexe. da gibt es jede menge tavernen, einige kollegen die trinken, alk ist immer erreichbar, aber das ist für mich völlig belanglos, es interessiert mich nicht. die, die ich öfter treffe wissen das ich trocken bin und mich nicht mit ans lagerfeuer setze wenn es in ein trinkgelage ausartet. immer öfter kommt dann, doro komm zu uns ans feuer, hier gibts tee. ich gehe mit meiner krankheit offen um und das wird akzeptiert und respektiert. in unserer gesellschaft ist der alkohol allgegenwärtig, es liegt an mir ob ich ihm nachlaufe oder aus dem weg gehe.


    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo Aurinko,

    Zitat

    Es ist halt nicht so einfach das für sich auch anzunehmen, ich habe grosse Mühe damit mir die Sucht als Fakt einzugestehen und zu wissen dass es nie wieder anders wird. Wie ich hier heraus lese war es für niemanden einfach...

    Einfach habe ich es auch nicht empfunden. Das Annehmen brauchte Zeit.

    Ich finde es gut, dass du dich jetzt hier auseinander setzt, liest und dich informierst. Ich musste es auch verstehen, was der Alkohol macht und wie er eingreift in mir, um dann handeln zu können.

    Es musste sich viel ändern in meinem Leben, aber schrittweise und mit der Unterstützung und der Erfahrungen der User hier, verloren viele Ängste ihre Berechtigung.

    Liebe Grüße
    Maria

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