• Hallo,

    ich ziehe mir auch mal einen Schuh an. Co-Kuscheln. Ich fühle mich dabei auch immer mit angesprochen. Und es ärgert mich doch, gebe ich zu. Dass ich mich angesprochen fühle. So selbstbewusst, dass ich über den Dingen stehe, bin ich eben nicht. Und meine Art des Austausches ist eben eher sanft. Mal so gesagt.

    Ich habe mich lange genug falsch gefühlt mit meiner Persönlichkeit. Vielleicht piekt es mich deshalb? Auf alle Fälle habe ich mir Gedanken gemacht.

    Co-Kuscheln. Was bedeutet das? Wenn ich respektvoll und auf Augenhöhe kommuniziere? Wenn ich mich auf Augenhöhe begebe, obwohl ich schon ein Stück weiter bin? Wenn ich Mut mache, einen Weg zu beginnen und hinzusehen? Ist das kuscheln?

    Kann ich nur jemanden zum Nachdenken bringen, wenn ich mit harschen Worten klar mache, wie dumm er/sie doch ist, sich in solcher Lebenssituation zu befinden und nicht abzuhauen, auf den Tisch zu hauen?

    Ich habe selbst viele Jahre in einer Ehe verharrt, die mich fast kaputt gemacht hat. Ich habe heute, 7 Jahren nach der Trennung, noch immer mit bestimmten Problemen zu tun. Die ich in meine neue Beziehung mitgenommen habe. Die in meinem neuen Leben noch immer auch Einfluss auf mich haben.

    Damals habe ich mehrere Anläufe gebraucht, bis ich meinen Weg machen konnte. Dabei hat mir geholfen, dass ich mit meinen Dingen respektvoll behandelt wurde. Ich wurde nicht ausgelacht oder hart angemacht, wie dumm ich doch wäre. Das hätte mir echt auch nicht geholfen. Ich habe mich ja sowieso schon wertlos gefühlt, so was hätte mich noch wertloser fühlen lassen. Und meinen Weg gehemmt, mich gelähmt. Weil es mir deutlich gemacht hätte, dass es doch stimmt, was mein Ex mir sagte und was ich mir inzwischen selbst schon eingeredet hatte. Dass ich eben zu blöd wäre, dass eben sowieso immer die anderen alle Recht hätten, dass ich kein Recht hätte, meine Meinung zu sagen und ernst genommen zu werden.

    Hätte ich das erfahren, ich glaube, ich wäre heute nicht da, wo ich bin. Ist das Co-Kuscheln, diese Erfahrung so weiter zu geben? Die Erfahrung, ernst genommen zu werden, auch wenn sich vielleicht meinem Gegenüber manches Mal die Nackenhaare gesträubt haben? Auch wenn meinem Gegenüber manches Mal vielleicht der Gedanke kam, selbst schon viel eher die Kurve gekratzt zu haben?

    Ich konnte das eben nicht eher, das ist einfach so. Ist das Co-Kuscheln, wenn ich das anderen Menschen auch zugestehe? Wenn ich Mut mache, mit meinen eigenen Erfahrungen? Wenn ich das in ruhigen, klaren Worten mache, ohne den Anderen klein zu machen?

    Ich weiß nicht, was denkt die Eine oder der Andere darüber?

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Aurora,

    es gibt auch hier Nuancen, nicht nur ganz weich oder ganz hart.

    Ich habe von meinem Therapeuten sehr deutliche Worte gehört, als ich es endlich wagte, über das zu sprechen, was ich erlebte:
    Gehe Sie sofort!
    In einen Frauenhaus, zu einer Freundin....

    Meinst du, das wollte ich damals hören?
    Ich wollte doch weiter glauben, dass alles nicht so schlimm ist, dass es eine Lösung gibt, die Liebe, blabla...

    Zudem gibt es hier hin und wieder Neuankömmlinge, die dankbar für deutliche Worte sind und diese nicht als respektlos empfinden.

    Unter Augenhöhe verstehe ich nicht, in teilweise haarsträubenden Schilderungen auf Verständnis zu mimen, das ich nicht habe.
    Auch wenn ich verstehen kann, dass es sein kann, in eine solche Situation zu geraten.
    War ich selber schließlich auch.

    Und ich wiederhole mich gerne: wenn Kinder mit betroffen sind, dann muss klar angesprochen werden, wie sehr Kinder leiden.

    Komisch, dass bei den Alkoholikern die deutliche Sprache ganz anders bewertet wird.

    Susanne

  • Hallo Aurora,

    finde ich gut, dass Du das hier in einem eigenem Thread ansprichst. Ich habe ja auch in Marie's Thread geantwort als Nicht-Co.

    Ich habe mich von verschiedenen Posts auch angesprochen gefühlt. Da habe ich gemerkt, dass ich alle Meinungen nachvollziehen konnte.

    Seitdem ich auch bei den Co's ein wenig mitlese, habe ich gemerkt, dass Abhängigkeit eben Abhängigkeit ist. Da gibt es natürlich Unterschiede aber Grundzüge scheinen doch identisch. Dazu gehört auch der Selbstbetrug. Sich selber in ein unglückliches Leben zu führen und das mit offenen Augen so weit zu treiben bis es nicht mehr geht, und dass nur ich selber etwas verändern kann.

    Beim Selbstbetrug helfen nur klare Worte um den Denkprozess anzukurbeln. Aber eine gute Mischung macht es eben aus. Zuckerbrot und Peitsche wohl. Ich selber denke leider oft nur nach wenn ich ordentlich eine vor den Latz geknallt bekomme. Dann muss ich erstmal über meinen eigenen Schatten springen und werde dann erstmal sehr klein. Das ist nicht angenehm, aber von da aus kann ich dann an die Kritikpunkte ran gehen. Das kostet Kraft, aber ist bei meiner Sucht absolut notwendig wie ich gelernt habe.

    Ich kann aber auch sehr gut nachempfinden, dass eine Kritik Flut einem allen Mut verlieren lässt. Wenn ich mit solch einer Flut konfrontiert werde, ziehe ich mich erstmal zurück und versuche raus zu filtern was berechtigt ist und was ich als unnötigen Angriff abstempele.


    Gruss
    Marco

    Bete nicht für ein einfaches Leben, sondern um die Kraft ein schweres Leben meistern zu können!

  • Hallo Aurora

    ich freue mich, daß Du dieses Thema aufmachst.

    Der Ausdruck Co-Kuscheln und Harmoniesucht der Co's hat
    mich wütend gemacht.

    Kein Alkoholiker will, daß er als DER Alkoholiker bezeichnet wird.
    Vergleiche von Co und Alk-Sucht werden nicht gewünscht.
    Aber wenns darum geht mit den Muskeln zu spielen, wie hart es in den jeweiligen Forenbereichen zugehen darf, dann ist
    keine Dreckschleuder zu schmutzig. Da wird vom Streichelzoo gesprochen und Bewertungen verteilt, wer hier
    brav auf der Spur spurt und wer zu den Weichspülern gehört.

    Ich habe Brechreiz wenn ich daran denke, daß es langjährige Forenteilnehmer sind die von diesen Diskussionen nicht lassen können.

    NEIN - es ist kein CoKuscheln und keine Harmoniesucht, wenn man erst mal abwartet, was ein Mariechen oder sonst wer eigentlich sagen wollte - bevor der Thread mit 20 gleichlautenden Meinungen zugeknallt ist.

    Wenn ich sehe, daß jemand den wunden Punkt schon angesprochen hat, dann muß ich ja nicht auch noch nen Eimer Pech und Schwefel drüber schütten. Mal abwarten und ertragen können, daß jemand anders schon alles gesagt hat, was dazu zu sagen ist..... ist vielleicht mehr Stärke, als
    in missionarischem Eifer jeden auf den richtigen Weg pauken zu müssen.

    Ist ja schon oft genug passiert, daß damit Neue total überfordert waren. Eben aus Gründen die du oben ausführlich aufgeführt hast.

    Des weiteren sind nicht alle Co Kuscheltiere und das meine ich sogar im negativen Sinne. Zum Zusammenleben von Co und Alkoholiker gehört ein ständiger gegenseitiger Vorwurf und ein Kontrollbedürfnis des Co sowie ein gegenseitiges Niedermachen. Manchmal habe ich das Gefühl daß dieses KontrollbedürfnisNiedermach-Bedürfnis hier im Forum weiter ausgelebt wird.

    Da werden beinahe religiös anmutende Regeln aufgestellt. Wenn nicht sofort unterwürfig Besserung gelobt wird, dann droht die Steinigung. WÜRG

    Wie immer ist auf Seiten der bereits geheilten die Moral und die Sorge um die Kinder.

    Mit weniger spektakulären Worten kann man aber auch deutlich machen, daß man einen Menschen auf einem bedenklichen Weg gehen sieht.

    Für mich ist es immer eine Frage, wie gut kenne ich die Person schon? Wenn ich jemand länger kenne, dann kann ich auch mal besonders deutlich werden ohne daß es wie eine Verurteilung wirkt.

    Wenn Neue hier erst mal ne Klatsche kriegen und dann weg bleiben ist auch niemand geholfen.

    Es gibt auch Zwischentöne. Wieso immer diese Fronten?
    Ist es denn so schwer deutlich zu werden und trotzdem nicht zu vergessen, daß der Schreiber meist eh schon mit gebrochenem Herzen hier gelandet ist?

    Also manchmal denk ich das sind keine erwachsenen Menschen, die hier mit ihren Lebensweisheiten um sich werfen, als ob ihnen zuhause ein Sandsack oder die Streicheleinheiten fehlen.

    Samstag-Abend-Grüße
    Nys

  • Kleiner Nachtrag.

    mir ist bei mir aufgefallen, dass ich immer versuche auf mich bezogen zu schreiben. So versuche ich zu verhindern, dass der Eindruck entsteht, dass ich mit erhobenem Zeigefinger von oben herab auf andere zeigen möchte.

    Jeder der hier schreibt, als Co oder als Alkoholiker hat ja seinen eigenen Leidensweg, somit finde ich, dass wir alle auf Augenhöhe kommunizieren.

    Gruss
    Marco

    Bete nicht für ein einfaches Leben, sondern um die Kraft ein schweres Leben meistern zu können!

  • Co-Kuscheln. :D :D :D

    Also wenn ich eine Sache wirklich gruselig fand, in meiner ganzen Zeit in der ich mich mit mir selbst auseinandergesetzt habe und nach wie vor tue, dann sind es solche Begrifflichkeiten mit denen gerne mal umher geworfen wird.

    Damals, vor 4 Jahren, ging's für mich primär um den Alkohol als ich her kam, nachdem der weg war, dann um meine Co-Strukturen.

    Und als ich anfing mich damit auseinanderzusetzen, durchaus auch im Austausch mit Anderen, hier im Forum, aber auch anderswo, fand ich im Nachhinein das Schlimmste was mir passiert ist - Schubladendenken. Schubladendenken, welches ich natürlich übernommen habe. Und mich dann wieder aus der Schublade befreien wollte. Und so erst recht ein Problem mit mir bekam.

    Jedes beliebige Verhalten kann als Co klassifiziert werden wenn man will. Co-Kuscheln. Co-Wut. Co-Allesrichtigmachenwollen. Co-Reden. Co-Denken. Oder weiss der Geier. Jedes bleibige Verhalten kann als nasses Denken oder sonstwas klassifiziert werden. Da reichts schon wenn einer mal Langeweile hat und deswegen 2 Nachrichten mehr schreibt. Irgendwer findet sich sicherlich, der da gleich mal ein Problem mit sich selbst attestiert.

    In Mariechens Thread hab ich aufgedreht, da beisst die Maus keinen Faden ab. Im Thread vom weinenden Engel war ich nur einen Tag vorher kuschelig.

    Was bin ich jetzt?

    Ein Co-Kuschler?
    Ein Co-Draufhauer der sich in den Rausch redet um seine iegnen Probleme nicht sehen zu müssen?
    Oder bin ich direkt ein zutieftst gestörter und ambivalenter Irrer, der nie so richtig weiss, was er nun will?

    Oder bin ich vielleicht einfach ein Mensch? Der sich mal so fühlt und mal so, immer eigene Baustellen hat, die mit reinspielen. Mit denen ich mich durchaus auseinandersetzen sollte, wenn sie überhand nehmen. Und mich auch mal aus dem Forum zurücknehmen, wenn ich merke, dass viel zu viel bei mir angesprochen wird und ich anfange mir über jeden Blödsinn nun Gedanken zu machen und an mir rumzubiegen.

    Ich leg mich nicht mehr in Schubladen. Danach hab ich das Problem da wieder raus zu müssen.

    Ich halte die grundsätzlich Klassifizierung von Verhalten für viel problematischer als beliebiges Verhalten selbst.

    Ich finde es einfach völlig normal - und wunderbar, daß Menschen verschieden sind. Daß Menschen anders reagieren. Der Eine so, der Andere so. Der Eine heute mal so und morgen ganz anders. Das letzte woran ich Interesse hätte, wäre, daß alle das gleiche quatschen. Ob nun kuschelig oder knüppelhart. Ich freu mich an der Vielfalt und kann aus dieser weit mehr mitnehmen, als davon, wenn jeder alles nun genau "richtig" macht.

    Zu der ganzen Thematik - besonders zum anschliessenden Ausufern in Mariechens Thread mag ich eine kurze Geschichte aus dem Zen wiedergeben.

    Zwei junge Zen Schüler gingen am Tag nach einem Regen einen Weg entlang. Der Weg war aufgeweicht und schlammig. Sie begegneten einer Frau. Die Frau bat die beiden Zen Schüler, dass einer sie bitte über den Weg tragen möge, damit sie sich nicht Schuhe und Kleidung schmutzig mache. Einer der beiden junden Mönche nahm sie auf die Schultern und trug sie über den Weg. Dann gingen beide weiter ihres Weges.

    Bereits Stunden später, als beide immer noch gingen, sagte der junge Mönch, der die Frau nicht getragen hatte zum Anderen.
    "Warum hast Du die Frau getragen? Sollen wir nicht Gelassenheit lernen? Ist das richtig anderen in ihren Eitelkeiten zu helfen? Das hätten wir nicht tun dürfen"

    Worauf der andere entgegnete:

    "Trägst Du sie etwa immer noch?"

  • Hallo,

    ich kopiere gerne mal rüber, was ich heute bei mir dazu geschrieben habe:

    "hier ein paar Punkte von mir zum Fädchen von Marie:

    1. Stimme ich einem Beitrag dort zu, in dem es um die "Live-SHGs" geht (weiß leider nicht mehr, von wem- glaube "Juergen....").
    Ich war ja auch lange in einer und habe hier auch schon mal dasselbe gepostet:
    Dort wird nur von eigenen Erfahrungen berichtet. Das empfinde ich als sehr hilfreich und auch wichtig. Denn ansonsten ist es ja "Beratung"- und dazu hat hier wohl fast niemand die entsprechende Ausbildung!!

    2. Da ich die entsprechende Ausbildung (bzw. Studium und auch jahrelange Praxis) habe, fällt mir natürlich immer wieder auf, wie grenzwertig einige Beiträge sind.
    ZB wenn es um "Kuschelkurs" pro-kontra geht.
    Fakt ist: In der prof. Beratung sollte man da abgeholt werden, wo man steht. D.h. angenommen werden, so wie man ist und wie man gerade (an)kommt.
    Fakt ist: Jemanden bestärken, in dem, was er positives macht/ tut (zb bei Mariechen, dass sie hierher gekommen ist) ist wesentlich hilfreicher, als ihm aufzuzeigen, was er alles falsch macht.

    Und obwohl- oder gerade weil- ich prof. Beraterin bin im RL habe ich nur selten das Bedürfnis, anderen mitzuteilen, wie es "richtig" geht.
    (Und es gehe nun gerne jemand los, suche in meinen sämtlichen Beiträgen, ob er einen gegenteiligen Beiträg findet, - so hier schon geschehen!!)
    Da ich mir oft denke, wer bin ich, nach ein paar online-Beiträgen von jemandem zu wissen, was der braucht??
    "

    Weiterhin schließe ich mich Nys an, insbesondere bei diesen Punkten:
    Klartext oder auch mal "Finger in die Wunde" ist ok, aber wenn schon 20 mal ähnliche Beiträge dastehen- dann lasse ich es, wie auch schon in Maries Fädchen geschrieben. Ich hatte schon "Antwort erstellen" geöffent und die Finger auf den Tasten. Dann kam mir genau das in denn Sinn, und ich habe weggeklickt.

    Das Kontroll-Niedermach-Ding, was Nys anspricht, habe ich auch schon oft hier gefühlt und ebenso hat es mich stark an "früher " erinnert.

    Es ist ein Unterschied, ob jemand neu hier ankommt, oder man sich schon kennt.

    Es ist übrigens ein Riesenunterschied, ob ein Therapeut, der nachgewiesenermaßen die Berechtigung zum Beraten hat, harte Worte für einen hat oder wildfremde Online-User!!!!
    Wo man zudem das alles noch schwarz auf weiß vor sich sieht
    Und wo man nicht wissen kann, was da alles für unbewusste eigene Themen hineinspielen.

    Das sehe ich ehrlich gesagt schon länger sehr kritisch hier.
    Es sollte groß über jeder Seite stehen: "Hier schreiben keine prof. Berater!"

    LG
    Girasole

  • Zu dem Co-Kuscheln kann ich nichts sagen, ich kenne mich einfach zu wenig aus mit dieser Thematik.

    Da es hier angesprochen wurde möchte ich zu dem Thema Mariechen etwas schreiben.

    Es waren am Ende in der Tat sehr viele kritische Beiträge, keine Frage.

    Ich schaue immer gern auf die Tatsachen und die Ausführungen von Mariechen waren für mich schon fast fanatisch und mit durchschnittlichen Maßstäben des täglichen Lebens nicht mehr zu vergleichen.

    Ich lese hier und da immer mal mit, gebe selber eher selten Ratschläge in diesem Bereich aber Ausführungen in dieser massiven Intensität habe ich bis jetzt hier nicht gelesen.

    Es sollte eigentlich keine "Massenklatsche" werden, was es am Ende doch irgendwie war.
    Das schuldet doch aber die Tatsache, dass die Menschen hier jeder für sich ihre Empörung über diesen Zustand zum Ausdruck gebracht haben, ohne nachzuzählen wie viele es vorher auch schon gemacht haben.

    Wenn man sich das dann ansieht ist es natürlich ein ganz schöner Brocken aber es war von jedem Einzelnen sicher nicht angedacht einen riesen Brocken auf sie zu werfen.
    Das war für mich wie ein Schneeball der Anfangs ganz klein ist aber als er ins Rollen kam wurde er immer größer.

    Ich will und möchte hier im Forum keinem Mitglied einen bösen Willen unterstellen, weil dann hätte das ganze Gebilde hier für mich keinen Sinn mehr.

    So wie in diesem Fall und auch im richtigen Leben läuft so manches auch mal aus dem Ruder, nur sollte man daraus lernen und darüber nachdenken wie man es in Zukunft besser gestalten könnte. So verläuft doch auch normaler Weise der Lernprozess bei uns selbst.

    Wie zum Beispiel gewisse Vorgaben zu erarbeiten wie ich in dem Co-Bereich die Menschen empfangen sollte.

    Es sind doch genug fähige Menschen hier dabei die das können :)


    Ich wünschen allen einen schönen Sonntag Abend.


    Gruß Olli

  • Hallo zusammen,

    wir sollten neue Teilnehmer, ob Co-Abhängig oder Alkoholiker, nicht gleich "verurteilen".

    Mariechen kam hier an und berichtete über das was ihr "eingetrichtert " wurde.

    Zitat

    Wir machen eine Paartherapie und sind dort überein gekommen,
    dass ich meine Abgrenzung ihn gegenüber wieder aufgeben muss.

    Den einzigen Fehler den sich machte war das zu glauben.

    LG Martin

  • Hallo Olli,

    ich schreibe sonst nie im Co-Bereich. Auf den Thread bin ich aufmerksam geworden und wollte mal lesen, was da los ist.

    Ob dies nun im Alkoholikerbereich, oder im Co passiert ist, macht für mich keinen Unterschied. Mariechen ist ein Mensch mit Problemen und wollte sich hier Unterstützung holen.

    Für mich persönlich waren es nicht unbedingt die Zahl der Antworten, sondern vor allem die Art und Weise, teilweise echt zynisch....

    Ja, ich weiß, klare Ansagen, kein Kuscheln etc., kenne ich alles. Trotzdem schreibe ich hier mein Empfinden, das darf ich doch. Als ich hier noch neu war, habe ich auch klare Ansagen bekommen, aber nett verpackt. Hätte ich so einen Empfang bekommen, wäre ich wieder weg gewesen. Nicht weil ich beleidigt gewesen wäre, sondern schlicht weg eingeschüchtert. Ich hätte mich nicht mehr getraut "piep" zu sagen. Da können nun Forenmitglieder drüber denken, wie sie wollen. Für meinen Geschmack hätten die klaren Ansagen auch nach und nach kommen können und sie hier erst einmal ankommen lassen können.

    Nun ist Mariechen weg und wir können ihr jedenfalls keine guten Ratschläge mehr geben. Einige Mitglieder haben es hier sehr gut beschrieben: Was viele sich hier über Jahre angeeignet haben und lernen mussten, kann niemand wie einen Schwall über einen neuen User ausschütten. Wahrscheinlich waren genau diese User am Anfang auch nicht gerade einsichtig.

    Ich finde es schade, aber zum Glück ist das nur meine Meinung :wink:

    LG Angela

  • Also Leuts, jetzmal im Ernst!

    Was ist denn so "extrem empoerend, haarstraeubend, unfasslich" darán, wenn ein 1-jaehriger Knirps Bananfrei aufwachsen soll? Das haben tausende Genrationen vor ihm auch geschafft, naemlich bevor Kolumbus nach Amerika fuhr!

    Hier gehts manchmal um handfeste Gewalt ...... und Bananfreie Kost ist also empoerend, haarstraeubend was-noch-alles?

    Es ist vielleicht sachlich nicht gerechtfertigt, laesst ahnen, dass die Unterwerfung unter den Alkohol/Nicht-Alkohol-Konsum genauso weitergeht, wie zu Trinkerzeiten ... ganz normaler Co-alltag, eben. Und deswegen war Mariechen hier. Und kriegt gesagt (von Leuten, die ja alle ihre Co-Erfahrung gemacht haben:

    "Das ist doch nicht normal" (mit anderen Worten, "Du spinnst doch total")!

    Ja, bitte, bei wem von uns war denn noch irgendwas normal?
    -----
    Und gerade WEIL man vermuten durfte, dass sie extrem indoktriniert worden ist, fanatisch gar (von wem auch immer) ..... haette man es vielleicht etwas behutsamer angehen sollen.

    Bruell mal einen Jihad-Krieger an: das ist doch nicht normal, Du spinnst doch total! Mit viel Glueck zieht der Dir nicht seine Kalschnikow ueber die Ruebe. Einsichtig wird er dadurch bestimmt nicht.

    Lindi

  • Hallo Lindi,

    ich habe geschrieben es ist aus dem Ruder gelaufen, das wissen wir doch alle jetzt.

    Welche Mehrwert hat es wenn wir uns jetzt weiterhin um die Ohren schlagen was alles falsch gelaufen ist ?

    Mit Schuldzuweisungen werden wir es nicht erreichen einen besseren Weg für die Zukunft zu finden.


    Gruß Olli

  • Hallo Olli,

    ich habe nicht Dich damit gemeint. im Gegenteil, die in diesem thread zahlreichen Antworten der Alkoholiker waren eher vom Tenor her moderat, berichteten, von IHREN Partnerschaften und wie sie mit dem Konsum ihrer Partner umgehen.

    Der "Mehrwert" meines Beitrags war eher ein anderer ..... dass naemlich bei Einigen hier regelmaessig die Gaeule durchgehen, wenn KIIIIINDER (spitze, empoerte Quikstimme bitte dazudenken) im Spiel sind. Und bei Bananen-Verbot schon von Gewalt faseln.
    Ich muss mich echt beherrschen, nicht das Wort "laecherlich" zu benutzen.

    Lindi

  • Hallo Lindi!

    Zitat

    Was ist denn so "extrem empoerend, haarstraeubend, unfasslich" darán, wenn ein 1-jaehriger Knirps Bananfrei aufwachsen soll? Das haben tausende Genrationen vor ihm auch geschafft, naemlich bevor Kolumbus nach Amerika fuhr!

    Das Empörende, Unfassliche, Haarsträubende daran ist dass eine Frau (Mariechen) sich so von ihrem Partner gängelt lässt dass sie sich sogar die Lebensmittel vorschreiben lässt die sie und ihr Kind zu sich nehmen.

    Dass sie sich in Isolation begibt und keinen mehr besucht weil ihr Mann trocken ist und das für ihn gefährlich wäre. Sie isoliert ihr Kind es darf weder zu den Verwandten noch aufs Dorffest. Das ist für mich das Unfassliche und Haarsträubende, ganz ehrlich das ist für mich nicht normal.

    Damit meine ich das Verhalten von Mariechen nicht sie selbst.

    So und jetzt allgemein zum Co-Kuscheln, es wird ein Beitrag eröffnet bei dem mir die Spucke wegbleibt. Ich habe die Antworten gestern Abend gelesen als ich aus dem Urlaub zurückgekommen bin.

    Die Antworten haben sich sinngemäss geähnelt, also hat Mariechen immer wieder gelesen das ihr Verhalten nicht gut ist. Was war daran so schlimm, wenn sie weiter hier liest überdenkt sie vielleicht einiges.

    Co-Abhängig sind wir hier alle gerade deswegen sind oft klare Worte angebracht, deswegen haben sich die meisten hier angemeldet.

    Wir sind in unserer Ausdrucksweise halt verschieden und so fallen die Antworten aus. Genauso erträgt nicht jeder Co-Abhängige gleich viel, die Schmerzgrenze ist da sehr unterschiedlich Co-Abhängigkeit ist für mich eine Verhaltensstörung und manchmal sind harte Worte wichtig, auch wenn es weh tut.

    Natürlich hat keiner von uns eine psychologische Ausbildung aber brauche ich die unbedingt hier im Forum um antworten zu können?

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo Lindi,

    genau das wollte ich vermeiden. Wenn sich durch deinen Beitrag jetzt Jemand angesprochen fühlt und antwortet, dann geht ihr sozusagen mit den gewetzten Messern aufeinander los.
    Gewonnen haben wir davon am Ende alles nichts, wir haben nur einen zusätzlichen Streit.

    Ich persönlich würde es besser finden, wenn wir uns alle beruhigen und uns sachlich austauschen was schiefgelaufen ist um es in Zukunft besser zu machen.

    Ich kann durchaus verstehen was du meinst aber wenn du in dieser Form mit der großen Klatsche ausholst erreichst du gar nichts.
    Wenn du aber ruhig und sachlich erklärst was dich stört oder wie du es aus deinem Empfinden heraus siehst, dann werden dir bestimmt sehr viel mehr Menschen zuhören.


    Gruß Olli

  • Hallo Speranza,

    ja und? Wie oft berichten hier Betroffene, dass sie sich ueber die Zeit immer mehr isoliert haben. Aus Scham. Aus Angst, der Partner koennte trinken.

    Wie oft berichten hier Betroffene (Kínder), dass sie sich nie getraut haetten, freunde mit heimzubringen.

    Wie oft berichten hier Betroffene, dass sie schon gar nicht mehr auf familienfeiern gehen, weil sie befuerchten, der Partner koenne sich wieder mal blamabel benehmen.
    ----
    Der wirklich Einzige, substanzielle Unterschied ist, dass Mariechens Partner bereits trocken ist ....... die Co-Schiene aber genauso weitegefahren wird.

    Sonst ist nichts von dem, was sie schrieb anders, als in allen anderen Threads.

    Sicher auch nicht anders, als in Deinem...... am Anfang.

    Gruesse, Lindi

  • P.S.: das sozial isolierte Kind, das angeblich nicht auf Dorffeste und Familienfeiern gehen darf ist ein 1-Jaehriger Windelkacker!

    Genau das war naemlich passiert. Jeder hat "seine" Versión gelesen und be-urteilt. Vieles davon hat Mariechen ueberhaupt nicht geschrieben!

    Lindi

  • Sorry Lindi,

    ich will jetzt gar nicht schreiben dass es bei mir nicht so extrem war wie bei anderen Co-Abhängigen, für mich war es so schlimm dass ich mich getrennt habe.

    Zitat

    Sicher auch nicht anders, als in Deinem...... am Anfang.

    Dann lies nochmal meinen Anfang :) es stimmt ich habe mich auch zunehmend isoliert aber Mariechens Verhalten wäre mir fremd, wenn es so gewesen wäre hätte ich bestimmt nicht so lange ausgehalten.

    So hoch ist meine Schmerzgrenze nicht und ich bin seit ich hier bin konsequent meinen Weg gegangen. Ich habe auch nie meine damals bereits erwachsenen Kinder mit reingezogen sondern alles mit mir alleine ausgemacht.

    Ich eiere auch nicht hier rum und weiss genau was ich will und habe trotzdem Verständnis für andere die noch nicht soweit sind. Das soll jetzt aber keine Lobhudelei für meine Person sein, ich habe auch nicht das Recht über andere zu urteilen, aber meine Meinung zu sagen sei mir doch erlaubt?

    Ich finde es jetzt nicht so dolle dass du hingehst und anderer Leute Antworten kritisierst nach dem Motto: "Das hätte man anders/besser machen können", jeder hat seine Sichtweise und seinen Schreibstil.

    Aber seis drum, ich möchte mich jetzt auch nicht streiten, im Grunde ist jeder für sich verantwortlich und ich kann keinen hindern sich zugrunde zu richten.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

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