• Zitat von Dr.Gerner

    Hallo weinender Engel,

    ich bin selber trockener Alkoholiker und das erst seit 11 Wochen. Ich habe während meiner nassen Phase auch vielen Mensch seelisch -nicht körperlich- weh getan. Auch ich hatte diese Pausen, aber wenn die rum waren, wurde es wieder anstrengend mit mir. Dies ist ein schlimmer Kreislauf. Es kann von mal zu mal schlimmer werden. So lange er nicht wirklich eine richtige Therapie, am besten mit Entzugsklinik macht, wird das Glück was du gerade empfindest -und ich dir gönne- stets für kurze Dauer sein. Leider.

    Hallo Dr. Gerner

    Aber auch Du hast es doch geschafft und eingesehen das es mit Alkohol nicht geht.
    Leider möchte er keine Therapie machen oder zur Suchtberatung gehen.

    Wie hast du es geschafft Hilfe anzunehmen?

  • Hallo Renate

    Ich weiss was du meinst.

    Wie kann ich mich auf Tag X denn vorbereiten? Ich möchte diesen Tag nicht haben.

    Ausserdem: Ich hasse Karussell fahren.

    Gruss weinender Engel

  • Hallo Weinender Engel,

    wie ich es geschafft habe, Hilfe anzunehmen? Am Ende habe ich einem Mädchen mit Worten sehr weh getan...sie war wie eine kleine Schwester für mich, aber auch die habe ich vergrault. Letztendlich war ich isoliert, sass zuhause zitternd am Boden und habe getrunken, wie peinlich das auch klingt. Ich war ganz unten...auch wenn ich nichts mehr hatte, wollte ich leben. Also habe ich den Termin in der Klinik gemacht. Ich bin sehr froh darüber. Aber dieser wichtige Schritt, kam erst, als ich ganz alleine am Boden lag...Ich bin gerade mal 31 Jahre geworden in diesem Monat, ich wollte noch was vom Leben haben. :)

  • Hallo weinender Engel,

    du lebst also zusammen mit deinem Partner, der anscheinend gerade eine Trinkpause macht. Das fühlt sich nun für dich gut an, er säuft nicht und alles läuft irgendwie in ruhigen Fahrwassern. Warum also solltest du was ändern?

    Du möchtest, dass er eine Therapie macht oder so was in der Art. Anscheinend will er das aber nicht. Er macht eben gerade eine Trinkpause in der er dir (und vielleicht auch sich) irgendwas beweisen will. Was nach allen Erfahrungen von Alkoholikern so nicht gut funktionieren wird.

    Und du weißt das auch! Denn es fehlt dir nicht an Informationen. Du bist gut informiert, hast an Veranstaltungen teil genommen über Alkoholismus und all so was. Du bist hier und setzt dich auseinander. Bzw. Du empfängst sehr viele nützliche Hinweise und Lebenserfahrungen anderer Menschen, die auch in einer ähnlichen Situation waren wie du.

    Und nun sitzt du mitten drin im Strudel und überlegst. Zur Zeit ist es super mit deinem Partner, aber du ahnst und weißt, dass das nicht ewig so sein wird. Und da beginnt nun dein Weg. Dein weiterer Weg, ich will ja nicht sagen, dass du noch nicht was gegangen bist. Du hast dich informiert und du bist hier! Und das sind schon wichtige Schritte. Das ist echt gut so!

    Nun liegt es an dir, da was draus zu machen. Du sitzt nun also im Strudel, im Moment im Auge des Ganzen, also da, wo es ruhig ist. Das wird nicht so bleiben.

    Und was denkst du, möchtest du dann tun? Was kannst du für dich überlegen, was kannst du dir vorstellen zu machen, wenn der Tag X da ist und er wieder säuft?

    Glaub mir, ich hatte auch viele solcher Tage X ! Und vorher saß ich im Auge des Strudels. Ich musste meine Art des Weges da alleine heraus finden. Und das musst du auch. Niemand kann dich an die Hand nehmen und dann da raus ziehen. Leider. Das geht nicht. Du hast alleine dafür die Verantwortung. Die Verantwortung

    für dich.

    Ich stell das mal so heraus hier. Denn es geht um dich und um dich und um dich. Nicht um deinen Partner. Der ist erwachsen und hat alleine eine Verantwortung. Für sich. Und du hast da null Einfluss drauf! Wenn er wieder saufen will, wird er das tun.

    Und was machst du dann? Du, für dich! Nicht für ihn. Für dich

    Es gibt zwei Möglichkeiten. Die erste wäre, dass du dich wieder einfügst in den Strudel der Sucht. Dass du leidest, für ihn sorgst und dir Gedanken darüber machst, wie du ihn vom Saufen weg bringen kannst. Dass du seine Ko.tze wegwischst, ihn aus Kneipen abholst, in pflegst und hätschelst.
    Dass du dich beschimpfen lässt und bedrohen.

    Die zweite ist, dass du dir eben überlegst, wie du daraus Schritte für dich machst, um aus dieser Beziehung raus zu kommen.
    Wenn du nicht weiterhin so leben willst wie jetzt, auf dem Pulverfass, sozusagen.

    Was kann das sein? Hast du schon mal nach Wohnungen geguckt? Hast du angefangen, alte Freundschaften aufleben zu lassen. Bist du dabei, dir ein soziales Netz aufzubauen? Unternimmst du alleine Dinge, die dir gut tun? Kannst du schon mal Stunden nicht an ihn denken? Es dir einfach alleine mit dir gut gehen lassen, ohne schlechtes Gewissen?

    All so was.

    Viele Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo zusammen

    Ich weiss ja schon was Ihr alle meint. Aber Trennung ist für mich kein Thema.
    Wenn es wieder zu einem Säuferwochenende kommt, dann geh ich zu meiner Tochter für eine Zeitlang, also eine räumliche Trennung. Das weiss er aber.
    Ja auch habe ich alte Freundschaften aufblühen lassen, also ich bin noch dabei.
    Und unternehme auch allein was, auch ohne gross an Ihn zu denken. Aber das ist ja im Moment einfach, da er ja nix trinkt.

    Ich habe ihn nur einmal auf eine Therapie oder Selbsthilfegruppe angesprochen. Und habe ihm Prospekte hingelegt. Alles weitere müsste er selber machen. Macht er aber nicht.
    Da er ja monatlich bei einem Psychologen ist, und er sein Trinkverhalten kennt, dachte ich eigentlich er stupst ihn mal zur Therapie.
    Aber laut Aussage von xy, sagt der Psychologe er wäre kein Alkoholiker.

    Ja ich kenne nun einige Lebensgeschichten von hier und bin sicher gut Informiert.
    Ich dachte mir, wenn Tag x kommt, das ich mich mehr zurück ziehe und ihm sage, wenn du trinkst, möchte ich nicht mit dir reden.
    Und auch gehe ich dann nicht mehr mit in die Kneipe sobald er Alkohol trinkt.
    So habe ich mir das vorerst gedacht.
    Ist vielleicht zuwenig, aber auch wieder ein Schritt.

    Und wenn er wieder ein ganzes Wochenende Sauftour macht, dann geh ich wirklich zu meiner Tochter. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.


    Sonny1 verstehe ich dich richtig, dass du noch mit xy zusammen lebst?

  • Zitat von sonny1


    @Dr. Gerner: Gratulation! Hattest Du an diesem bestimmten Punkt das Gefühl, Du suchst lieber Hilfe oder war es ein kontinuierlicher Prozess mit mehreren " Tiefpunkten"?

    Sagen wir mal so, es war ein kontinuierlicher Prozess mit mehreren Tiefpunkten. Genau vor einem Jahr, so am 30.06. sass ich im Auto nachts am Ausgucksort hier und sah auf die Stadt hinab und dachte mir, dass sei der endgültige Tiefpunkt...Oh, was hatte ich mich damals vertan, es kamen noch mehr tiefere Punkte, immer wenn man dachte, es ginge nicht tiefer, legte man noch einen drunter...

    Das Schlimmste war ganz ehrlich, die Zeit wo ich noch Trinkpausen hatte. Da hatte man im Kopf noch den Ausweg der sagte "Wow, du hast 3-4 Tage nichts getrunken, so schlimm ist es ja noch nicht". Ich wusste da nicht was ich tun sollte, manchmal dachte ich, ich muss Hilfe annehmen, bin Alkoholiker, dann gab es wieder Tage wo ich dachte, alles im Griff zu haben...Ganz ehrlich, am besten war es für meine Entscheidung dann ab März, wo ich jeden Tag trank, denn dann war ich an meinem absoluten Tiefpunkt angelangt...Das war auch die Zeit wo ich mir Hilfe suchte. Für mich gab es nur 2 Optionen im Kopf: Mich totsaufen oder in eine Klinik gehen. Ich wollte leben! :)

  • Zitat

    Und wenn er wieder ein ganzes Wochenende Sauftour macht, dann geh ich wirklich zu meiner Tochter. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.

    Wie findet das eigentlich Deine Tochter wenn sie den emotionalen Puffer für eure Beziehung spielen muss?

  • Zitat von Kaleu

    Wie findet das eigentlich Deine Tochter wenn sie den emotionalen Puffer für eure Beziehung spielen muss?

    Hallo Kaleu

    Sie muss nicht, Sie hat sich selber angeboten.
    Sie meinte zu mir, ich könnte jederzeit zu Ihr gekommen, egal was ist.

    Meinst Du ich sollte Ihr Angebot Ihr zuliebe ausschlagen?
    Oder wieso stellst du mir diese Frage?

    weinender Engel

  • Schreib ich auch mal was dazu, weinender Engel... :wink:

    Wenn Du Deine Tochter mit in die Sache reinziehst, finde ich das schlimm.
    Kinder sollten nicht für ihre Eltern verantwortlich sein (oder sich verpflichtet fühlen) in solchen Dingen... NIE... egal wie alt sie sind, das ist meine persönliche Meinung.
    Denn Du bist ja wohl im Vollbesitz Deiner geistigen Kräfte und selbst handlungsfähig.
    Wenn Du allerdings Deine eigene Handlungsfähigkeit von Deinem XY einschränken lässt (egal ob er wieder säuft oder nicht) dann ist das DEINE ureigenste Sache und da lasse mal lieber Deine Tochter bei raus.
    Mal ganz davon abgesehen, das Du ihr damit ein sehr schlechtes Beispiel gibst, indem Du ihr vormachst, wie CO-Abhängigkeit funktioniert.
    Kinder neigen dann nicht selten später zu den gleichen Verhaltensweisen, vielleicht tut das Deine Tochter auch schon ??

    Du selbst kannst für Dich handeln, wann immer Du willst.
    Selbst wenn Dein XY ne Trinkpause macht, kannst Du das.
    Der Zeitpunkt spielt dafür keine Rolle.
    Aber ein CO will ja lieber weiter retten und machen und tun und all dieses, was die Krankheit ausmacht.
    Da braucht der Alkie nich mal für saufen, er muss nur hilfbedürftig erscheinen, das reicht doch auch schon, gelle ? :wink:
    Von daher fällt es mir oftmals ausgesprochen schwer, zu glauben, das der CO handeln wird, wenn der XY wieder säuft.
    Auch wenn Du schreibst, das wäre dann so sicher wie das "Amen in der Kirche".
    Denn schau, wenn Dein XY wieder säuft, dann beginnt doch wieder die Jammerei, das er Deine Hilfe braucht und dieses und jenes und all das blabla, mit dem man seinen CO bei der Stange hält.
    Ist doch klasse, dann endlich wieder in die Rolle der Helfenden zu schlüpfen... und endlich hat alles wieder seine "Ordnung" und keiner muss an sich was ändern.
    Passt dann auch alles wieder.

    Lieber Engel, ich verfolge übrigens Deinen Thread hier auch so ab und an mit.
    Und ich habe den Eindruck, Du hast noch nicht so viel begriffen, wie das mit der CO-Abhängigkeit ist.
    Wie gesagt, ist nur so mein Eindruck.
    Kann es sein, das Du Dich mit anderen Baustellen mehr beschäftigst, mit anderen Menschen (evtl. auch mit Deinem XY und ob er wieder saufen wird, und was dann passiert und blabla)
    anstatt Dich mal um DEINE Baustelle zu kümmern, die da CO-Abhängigkeit heißt ?

    LG Sunshine (Alkoholikerin)

  • Hallo Sunshine

    Danke für deine offenen Worte. So habe ich das gar nicht gesehen.
    Ist immer gut, wenn man andere Sichtweisen liest.

    Ich dachte, ich soll Hilfe annehmen, meine Tochter bittet mir Hilfe an. Das Sie das tut, weil sie evtl. selber Co ist, so habe ich das nicht gedacht.
    Ok. Sie ist Krankenschwester in der Psychiatrie, hat auch mit Drogen und Alkohol zu tun, also nur bei der Arbeit.
    Aber ich kann troztdem nicht davon ausgehen, dass Sie weiss was Sie tut? Ok, das muss ich erstmal sacken lassen. Verdammi, soweit hab ich echt nicht gedacht. Bin ich doof?

    Da braucht der Alkie nich mal für saufen, er muss nur hilfbedürftig erscheinen, das reicht doch auch schon, gelle ? :wink:
    Sunshine, du hast recht....

    Ob ich es begriffen habe was co ist? Bin mir nicht sicher. Lese gerade ein Buch darüber. Beim Kurs für Angehörige von Alkoholabhänigen ist der Begriff Coabhängigkeit nicht gefallen auch wurde kaum oder wenig über Trennung gesprochen.
    Habe in drei Wochen wieder eine Termin bei der Suchtberatung.

    Ich werde noch viel lernen müssen, bin aber auf dem Weg.

    weinender engel

  • Zitat

    Meinst Du ich sollte Ihr Angebot Ihr zuliebe ausschlagen?

    Nein. Nicht ihr zu Liebe. Wäre der falsche Grund. Mir ging es mir meiner Frage auch gar nicht so darum, wenn Du mal irgendwohin abhaust. Auch zu Deiner Tochter. Mal.

    So wie Du es geschrieben hast, ist aber Deine Tochter berits sowas wie der mentale Rettungsanker und Du lagerst somit Verantwortung die Du und er für die Beziehung tragen auf die Tochter aus. Nimmt man das wörtlich, hängt damit über Deiner Tochter im Grunde rund um die Uhr ein Damoklesschwert. Und sie hat nichtmal Einfluss darauf.

    Zu deutsch - es gibt da was, was in eurer Beziehung in Schieflage ist, ihr seid aber nicht in der Lage das in der Beziehung zu klären und verlagert die Verantwortung dafür nach aussen.

    Also muss Deine Tochter parat stehen wenn er säuft. Somit steckt sie auch drin.

    Ich für meinen Teil, würde das nicht wollen. Wenn ich meine Beziehung nicht auf die Kette kriege ist das mein Ding. Andere da mit reinziehen, käme für mich nicht in Frage.

    Ausserdem tust Du Dir selber keinen Gefallen.

    Er darf ja saufen. Hast ja schon eine Sicherheit dafür auf den Schultern Anderer.

  • Hallo Kaleu

    Ok, jetzt verstehe ich was Du meinst.

    Das möchte ich nicht. Sie hat Ihr eigenes Leben.
    Dacht einfach es wäre ok, wenn ich zu Ihr gehe. War einmal für eine Nacht bei Ihr. Ansonsten noch nie. Sie kriegt es auch nicht mit wenn er säuft, ich jammere bei Ihr nicht. Nur beim letztenmal...das hat sie mitbekommen.

    Aber ich möchte ja gar nicht von daheim weg :D . möchte das mein Leben so bleibt wie es im Moment ist. Kann doch nicht so schwer sein?

    weinender Engel

  • Hallo Engel,

    viele Kinder von Alkoholikern gehen später in "Helferberufe", z. B. Krankenschwester, Arzthelferin, Tierpflegerin usw. usw. Eben weil sie das alles früh verinnerlicht haben. Wenn sie ihren Vater nicht "retten" konnte, arbeitet sie ausgerechnet in der Psychiatrie und Entgiftung? Vielleicht Zufall, vielleicht nicht. Aber es soll hier nicht um sie, sondern um dich gehen. Ich finde es gut, daß du dich auf diese Thematik einläßt und neue Wege in Erwägung ziehst. Aber daß alles so bleibt wie es ist oder wie es mal war, hm, ob das geht?

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Ich hab das übrigens nicht als Kritik gemeint oder so. Ich find es ehrlich gesagt nicht mal schlecht, wenn Du Dir für Dich eine - wenn ich nicht mehr kann - hau ich ab - Sicherheit suchst. Das ist durchaus ein wichtiger Selbstschutz.

    Ich bin nur einfach selbst für absolut klare Verhältnisse und das aufdröseln von Verantwortungen. Erst die volle Übernahme der eigenen Verantwortung und Abgabe von Fremdverantwortungen kann verfahrene Strukturen aufbrechen und letzten Endes verändern. Der Grund warum so eine Sosse so festgefahren ist, sind zum größten Teil die vermischten Verantwortungen und das reicht manchmal so tief, dass man das überhaupt nicht blickt. Ging mir auch so, ich erschreck mich heute noch manchmal wenn ich merke was ich da eigentlich alles gemacht habe.

    Speziell für Deinen Fall, würde ich das verändern. Dahingehend, mich bei Deiner Tochter für das Angebot zu bedanken, aber ihr auch zu sagen, Du, das ist meine Sache. Ich freu mich über Dein Angebot.

    Fertig.

    Es geht mir dabei nichtmal darum, dass der Tochter zu liebe zu tun, sondern mir zu liebe. Meine Beziehung und wie ich mich in meiner Beziehung fühle ist meine Sache und meine Verantwortung. Fertig.

    Das Damoklesschwert was da hängt ist nämlich eigentlich nur seins. Nur. Nichtmal Deins. Dein Job wäre zu lernen, dass es nicht Deins ist. Sondern das bei ihm zu lassen. In dem Moment, wo Du's bei Deiner Tochter hinhängst, hat die das an der Backe und Du nix gelernt, nur ausgewichen.

    Wenn's dann echt brennt, würde ich in dem Moment handeln. Sprich, der säuft wieder? Okay. Ich hau ab. Mal die Tochter fragen. Somit hat die die Chance abzulehnen wenn es ihr gerade nicht passt. Ohne schlechtes gewissen haben zu müssen weil die ganze Zeit eine Absprache im Raum stand. Gut, macht nix. Dann geh ich halt in's Hotel.

    Hilfe und Unterstützung suchen ist eine Sache. Aber die sollte nur dazu diesenen, letzten Endes selber einen selbständigen Umgang mit der Situation zu finden und zu lernen, nie dahin, sich darauf zu verlassen, dass einen schon jemand auffängt wenn man wieder mal abkackt.

    Das führt nämlich letzten Endes dazu, Probleme zu ignorieren weil sie auf Dritte ausgelagert wurden. Man selbst braucht dann nicht mehr darunter leiden. Das nimmt wieder den Handlungs- und Veränderungsdruck und sorgt dafür, dass kranke Strukturen stabil bleiben.

    Zitat

    möchte das mein Leben so bleibt wie es im Moment ist. Kann doch nicht so schwer sein?

    Dann klär das Thema mit Männe. Wenn Dir die Sicherheit fehlt, dass Du draussen einen Rettungsanker hast, steigt vielleicht auch Deine Motivation das Thema mal ernsthaft und vor allem konsequent anzusprechen.

    Und da wäre eigentlich beim gegenwärtigen Stand nur zu sagen, hey, so wie's ist, find ich es super. Wenn Du wieder säufst, bin ich weg. Nicht nur ein Wochenende.

  • Hallo

    Toll das es hier immer Beiträge gibt. Man fühlt sich nicht alleine.

    Linde66
    Meine Tochter ist eine Helfernatur, schon immer gewesen.
    Hab jetzt ein schlechtes Gewissen weil meinen Ex habe ich verlassen weil er ein Alkoholproblem hatte da war sie 9-12 Jahre alt. Danach waren wir zwei paar Jahre allein. Dann kam mein jetziger. Früher hab ich auch gern mal einen über den Durst getrunken. Das hat Sie wohl alles geprägt.
    Bin etwas traurig jetzt, das ich Ihr das alles zugemutet habe :cry:
    Aber ich kann es leider nicht rückgängig machen
    Kaleu
    Ich nehme keine Beiträge als Kritik, sondern als Beiträge an. Zum lesen, zum nachdenken.....es hat mir schon sehr geholfen. Ich kann mir herausziehen was zu meiner Situation passt.
    Mit meiner Tochter hat du recht, ich werde ihr danken für ihr tolles Angebot.
    Das buch wo ich lese heisst: ich lasse deins bei dir.
    Wie du schreibst ist es ja sein Problem, nicht meins, nicht das meiner Tochter.

    Dann klär das Thema mit Männe

    Versuche ich ja, aber er sieht sich nicht Alkoholiker. Und solanage das so ist, wird sich nix änder

  • Hallo Engel
    Natürlich kannst und sollst du deine Tochter (oder wen auch immer Treffen ,dich verabreden) Außenkontakte sind wichtig.
    Aber.... wenn sie nur stattfinden weil es zuhause gerade danebenhängt ,dann ist das ,,benutzen,, egal ob ,man den Beweggrund für das Treffen /den Besuch nun nennt oder nicht.
    Ich möchte z.B. gerne das andere Menschen Kontakt mit mir haben ,sich über das Beisammensein freuen etc.

    Hätte ich aber den Eindruck ich wäre nur Mittel zum Zweck (Streit zuhause/Langeweile oder sowas) würde ich wirklich sauer und enttäuscht sein und beizeiten einen solchen Kontakt wo ich nur benutzt werde abbrechen............
    Erkennst du den Unterschied?
    Und wie würdest du dich fühlen wenn das Jemand mit dir macht?

    LG R..

  • Zitat

    Versuche ich ja, aber er sieht sich nicht Alkoholiker. Und solanage das so ist, wird sich nix änder

    Welche Rolle soll das spielen? Wartum ist Dir wichtig, daß er sich als Alkoholiker sieht?

    Dachte Du willst keinen Partner der säuft.

  • Hallo Engel,

    Zitat

    Versuche ich ja, aber er sieht sich nicht Alkoholiker. Und solanage das so ist, wird sich nix ändern

    Das hat mich auch lange beschäftigt. Als ich das aber auch gefühlsmäßig abgeben konnte, ging es mit unserer Beziehung bergauf. Mein Mann trinkt nicht mehr, er möchte mit mir leben. Es ist seine Entscheidung.

    Was wäre denn, wenn er zu Dir sagt, dass er Alki ist, damit er seine Ruhe hat? Damit ist Dir doch genauso wenig geholfen. Ich kann Deine Gedanken und Gefühle gut nach vollziehen. Es ging mir ja bis vor ca. einem Jahr genauso. Als dann in meinem Gefühl auch angekommen ist (vom Kopf her war alles klar), dass ich nicht meinen Mann und sonst auch niemanden ändern kann, da konnte ich mich auch von diesem Gedankenkonstrukt verabschieden. Ich kann mich ändern. Ich kann für mich rausfinden, was ich möchte, was ich brauche und womit ich auf keinen Fall leben möchte. Das ist schon ein erster Schritt. Die Umsetzung meiner Wünsche und Bedürfnisse ist dann ein zweiter Schritt, der manchmal nicht so einfach ist. Aber es hat sich für mich gelohnt, diese Wege zu gehen und ich behaupte mal ganz frech, dass es sich für meinen Mann auch gelohnt hat und weiterhin lohnt. Es ist nicht immer eitel Sonnenschein, aber ich fühle mich wohl in unserer Beziehung.

    Wünsche Dir ein schönes WE
    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

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