• hallo ihr lieben,
    die letzten Tage habe ich mich so irgendwie durchgewurschtelt, aber heut bin ich wieder an einem absoluten Tiefpunkt angelangt.
    kann keinen klaren Gedanken fassen, bin unkonzentriert und stehe völlig neben mir.
    ich kann an überhaupt nichts anderes mehr denken so sehr ich mich auch um Ablenkung bemühe. es war damals bei der ersten Trennung schon hart, aber gegen das was jetzt in mir vor geht, war es das reinste Kinderspiel.
    ich weiß das ich mich mehr um mich kümmern müsste, zumal ich gesundheitlich eh schon in schlechter Verfassung bin. aber ich schaffe es kaum mich aufzuraffen und zum Arzt zu gehen. in nähster Zukunft steht eine op an der Wirbelsäule an, aber ich kümmer mich nicht mal um die verordneten Termine für die Physiotherapie. ich bekomm es irgendwie nicht hin mal für ein paar Stunden den Kopf frei zu bekommen. 24/7 dreht sich alles nur um ihn und das obwohl ich überhaupt keinen Kontakt zu ihm habe.
    So jetzt hab ich mir wenigstens ein bisschen was von der Seele geredet...
    liebe grüße und gute Nacht an alle

  • Guten Morgen,

    Wenn du deine Gedanken hierlassen kannst und dir das hilft, dann nutze die Gelegenheit.
    Denn es gibt hier Menschen, denen es ähnlich geht wie dir.
    Teile deine Gedanken. Versuche sie auszudrücken.
    Dann laufen sie nicht als Endlosschleife durch deinen Kopf.
    Mir hat das sehr geholfen.


    Liebe Grüße
    Hans

  • Liebe lg,

    echt blöd, diese Endlosschleifen im Kopf, kenne ich zur Genüge. :( .

    Wie Hans das schon schreibt, es ist schon mal gut, diese Gedanken auch hier zu lassen.

    Diese Gedanken scheinen dir ganz schön Energie zu rauben. Energie, die du besser für dein Leben brauchen könntest. Ich habe in meiner Therapie da was gelernt.

    Ich kann zu meinen Gedanken "stopp" sagen. Ich kann ihnen sagen, "ich habe jetzt wirklich lange genug darauf rumgegrübelt. Ich habe dieser Sache wirklich genug Zeit und Kraft geopfert. Jetzt ist mal Pause hier! Jetzt mache ich mal was anderes und kann ja morgen früh wieder für 1 Stunde rumgrübeln, wenn ich mag!"

    Das klappt bei mir auch nicht immer auf Anhieb aber es klappt immer besser. Vielleicht magst du es auch mal probieren.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • hallo zusammen,
    dass hätte was wenn ich meine Gedanken steuern könnte. aber momentan steuern sie eher mich. zig mal am Tag hab ich das Handy in der Hand und bin drauf und dran ihm zu schreiben. bislang konnte ich mich immer noch wieder zurück nehmen. was aber wahrscheinlich eher daran liegt, dass ich den Mut gar nicht hätte.
    ich fühle mich irgendwie so verraten und verkauft.
    als er mich vor zwei Wochen anrief, erzählte er mir auch das die kleine oft nach mir fragen würde. warum muss er mir das denn auch noch aufdrücken, ich vermiss seine Tochter ja auch so schon genug.
    entschuldigt bitte wenn ich etwas wild durcheinander schreibe, dass sind halt alles Gedanken die mich gerade sehr bewegen.
    liebe grüße

  • Guten Abend LG

    Vielleicht fehlt dir nicht der Mut ihn anzurufen, sondern es gibt in dir eine ganz leise Stimme, die dir sagt, dass es für dich besser ist, keinen Kontakt zu haben.

    Ich habe in meinen nassen Zeiten gelogen und getrickst, um meine Ziele zu erreichen und insbesondere meinen Stoff zu bekommen.
    Weder zu mir noch zu anderen Menschen, die mir Nähe waren, war ich ehrlich.

    Das ist das Wesen der Sucht. Sie zerstört Menschen: den Alkoholiker, wie den Co.
    Wir haben aber eine Chance, uns zu befreien.
    Du auch!

    Liebe Grüße
    Hans

  • guten Abend Hans,
    ich verstehe was du meinst, aber was sollte nach der ( von ihm gewollten Trennung ) noch seine Intention sein mich zu belügen? er hat doch nichts mehr davon, welches Ziel sollte er über mich noch erreichen wollen?
    liebe grüße

  • Ich bin zwar nicht Hans aber ich hätte da 2-3 Denkanstöße, ob sie zutreffen?
    Keine Ahnung:

    - Man würde so seinen gut funktionierenden Co. zurück bekommen weil man festgestellt hat, dass es doch bequemer mit als ohne ist.
    - dieses "Abstoßen und Anziehen" ist ein typischer Mechanismus um Abhängikeit zu erzeugen.
    - Er könnte dir Schuldgefühle verursachen ala: Ja eigendlich will ich ja garnicht aber ich bin jetzt mal so großzügig und nehme dich zurück, dafür schuldest du mir dann aber was und wehe du meckerst nochmal

    Ich hatte das "Glück" nie wirklich einen Co. zu haben, aber das sind so Gedanken die mir beim Lesen des Verhaltens kommen.

    Bleib' stark du hast die ersten Schritte in die richtige Richtung gemacht, klar fühlt sich das manchal seltsam an und man will zurück in den Schutz der Gewohnheit.... aber du weisst ja mittlerweile, dass das kein Schutz sondern ein Gefängnis der übelsten Sorte ist.

    Train to survive

    survive to train

  • Hallo leergebrannt,

    wenn ich mal wieder so richtig fest in der Schleife war/bin, hab ich gesungen. Beim Singen kann man nicht denken - entweder oder.

    sonnige Grüße
    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Hallo Leergebrannt,

    kann die Beiträge von der Alkoholikerseite von Hans und Barthell 100% so unterschreiben.

    Ich schätze auch, das Dein nasser Alkie sich wieder meldet.
    Wahrscheinlich bist Du mittlerweile durch den Entzug vom XY auch weich gekocht genug, richtig?
    Oder Du hältst es nicht mehr aus und meldest Dich sogar selbst?
    Und dann beginnt alles von vorn...

    Wie Barthell schon schreibt, dieses ambivalente Verhalten "Anziehen und Zurückstoßen" erzeut Abhängigkeit.
    Das betrifft nicht nur eine Beziehung zwischen einem CO und einem nassen Alkie.
    Beziehungsunfähige Menschen legen dieses Verhalten auch oft an den Tag.

    LG Sunshine

  • hallo ihr lieben,
    momentan erlebe ich das absolute gefühlschaos. da ist wirklich alles mit dabei, angst, hass, wut, trauer, hilflosigkeit und noch ganz viel anderem mehr.
    ich versuche mich mit allem möglichen abzulenken, für ein zwei stunden klappt das auch ganz gut, aber dann steh ich vor dem gleichen dilemma wie vorher.
    es ist schon so wie ihr es beschrieben hattet, eine gnadenlose endlosschleife.
    liebe sunshine, ich glaube nicht das er sich nochmal melden wird, dann hätte er es wahrscheinlich längst schon getan.
    vielleicht ist er ja inzwischen trocken und es lag doch an mir. dann wäre es doch meine schuld.
    liebe grüße

  • Zitat von leergebrannt

    ohne, einen weg zurück gäbe es für mich nur mit einer Langzeit Therapie. und selbst dann auch nur vielleicht

    liebe grüße

    Hallo LG,

    Ich darf dich mal an deinen Post erinnern.
    Nach 14 Tagen ist kein nasser Alkoholiker trocken.
    Da hat er vielleicht gerade mal eine Trinkpause eingelegt.

    Du bist weder daran schuld, dass er trinkt, noch kannst du beeinflussen, dass er aufhört.
    Die Beziehung zu einem anderen Menschen kann nicht auf Schuld und gegenseitigen Vorwürfen beruhen. Und auch nicht auf Selbstbezichtigungen.

    Derjenige, der eine Beziehung unmöglich macht, ist der Alkoholiker.
    Co's verschwenden Unmengen an Kraft und Lebensenergie diesen Umstand zu ignorieren, so verstehe ich das heute.

    Viel Kraft
    Hans

  • hallo Hans,
    als Vorwurf hatte ich es auch nicht aufgefasst. du wirst in weiten teilen sogar recht haben. es sind halt im Moment halt so meine Gedanken und Empfindungen.
    ich finde gut, dass Du mir das auch aus der anderen Position vermitteln kannst. denn noch bin ich in der Phase, wo ich versuche einigermaßen sein tun und handeln auch nur ansatzweise verstehen und verarbeiten zu können.
    liebe grüße und gute nacht

  • Hallo leergebrannt,

    ich glaube, ich hab schon mal nachgefragt. Was versprichst Du Dir davon, wenn Du sein Tun und Handeln verstehen und verarbeiten kannst? Mir ging es ja ähnlich. Das Schlimme war, ich konnte ihn und seine Argumente so gut verstehen :roll: , aber das hat mich ja nur daran gehindert, meinen Wahrnehmungen zu trauen und ins Handeln zu kommen. Hab halt weiter in dieser Situation verharrt. Heute weiß ich, dass ich einen Alkoholiker nicht verstehen kann, weil ich nicht süchtig bin.

    sonnige Grüße
    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Hallo Leergebrannt,

    ich sehe das ähnlich wie Lütte, Meine Suchtberaterin hat mir gesagt, dass selbst sie die Täglich mit Suchtkranken Menschen zu tun hat, sie meistens nicht wirklich versteht, sich auf das was sie gelernt hat bzw. was sie vom Hören kennt verlassen muss, weil die Gedankengänge eines Suchtkranken eben etwas anders funktionieren.

    Das Verstehen zu wollen ist unsinnig, da gibt es nix zu verstehn (ich verstehe mich ja nichtmal selbst jetzt mit etwas Abstand betrachtet)

    Das kannst du aus meiner sicht versuchen wenn du ein Stabiles Leben um DICH aufgebaut hast. Die Energie ist aktuell verschwendet würde ich sagen.
    Konzentriere dich drauf dein Leben in den Griff zu bekommen, nicht seins, Du brauchst die Kraft und energie jetzt nötiger als irgend wer anderes, verwende sie nicht auf Unterfangen die dir akut sowieso nicht helfen.

    Klar klingt das evtl. gemein, aber aus der Erfahrung kann ich dir sagen, dass du unendlich viel Energie in einen Alkoholiker pumpen kannst ohne das was zurück kommt....

    Train to survive

    survive to train

  • hallo ihr lieben,
    ich hatte mich wohl etwas ungeschickt ausgedrückt. ich weiß das ich ihn wohl nicht verstehen kann. ich meinte eher das ich versuche es für mich zu verstehen und verarbeiten zu können.
    gerade eben weil er ( wie wahrscheinlich jeder suchtkranke ) zwei gesichter hat, fällt mir das besonders schwer. wenn er durchweg schlecht gewesen wäre, würde es mir wohl leichter fallen damit klar zu kommen. aber das war er eben nicht.
    ich kann auch gar nicht sagen, ob dieses gar keinen kontakt haben jetzt gut oder schlecht für mich ist, denn leider sind ja nach wie vor gefühle vorhanden und die kann ich beim besten willen nicht einfach ausschalten...
    liebe grüße und gute nacht

  • Hallo leergebrannt!

    Ich bin zwar keine Expertin, aber ich habe für mich versucht, diese "zwei Gesichter" nicht mehr zu trennen. Guter Cop, böser Cop... NEIN!!! Ob richtig oder falsch- weiß ich nicht, aber für mich auf jeden Fall leichter, mich von dem Menschen zu lösen, der mir nicht gut tut. Sonst wäre ich immer hin- und hergerissen zwischen "aber er kann ja so toll und so lieb und so weiß ich nicht was alles sein"
    LG

  • Hi, ich bin es nochmal :) Was mir sehr geholfen hat, war auch die Beiträge der trockenen Alkoholiker in diesem Forum zu lesen. Durch ihre sehr ehrlichen Schilderungen konnte ich zumindest ansatzweise erahnen, wie sinnlos es ist, zu versuchen, jemanden zum "Nichttrinken" zu überzeugen. LG

  • hallo chuck81,
    ich weiß ja das ich ihn nicht vom trinken abhalten kann und das es in seinen händen liegt.
    mein größtes problem ist das ständige vermissen des " guten " menschen, dass kann das negative das ich mit ihm erlebt habe irgendwie nicht aufwiegen.
    es ist so kompliziert, dass ich mich manchmal selbst nicht verstehe.
    im moment hab ich das gefühl, dass es immer schlimmer statt besser wird.
    liebe grüße

  • hallo leergebrannt,

    Zitat

    ist das ständige vermissen des " guten " menschen


    ich hab gerade etwas in einem anderen Thread geschrieben, da fielen mir deine Worte ein.

    Ich habe mich auch immer wieder an die guten Seiten erinnert, wie er "lieb und nett" zu mir war.
    Das es so war, dafür habe ich viel "investiert" und vieles alleine getragen um ihm nicht die Stimmung zu vermiesen.

    Ich habe für diese guten Momente gelebt, ja das kann ich nennen. Dabei blieb ich aber auf der Strecke. Meine Gefühle und Bedürfnisse existierten nicht, trotzdem habe ich immer weiter gemacht, bis es einfach nicht mehr weiter ging. Das war der Tag an dem ich das Forum gefunden habe.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!