Am Ende der Straße: Rechts oder links abbiegen?

  • Mein Lieber,

    wieder mal 100% Zustimmung. Konkret bei den beiden (ist auch egal, wen ich meine) haben etliche Warnungen ausgesprochen und Tipps gegeben, ich auch. Meine basierten nicht so sehr auf Erfahrungen, sondern auf dem Abgleich Grundbausteine/Situation x bei Person y.

    Ich komme mit den GBS wunderbar klar, sie sind kein Allheilmittel aber helfen mir sehr, nicht falsch abzubiegen. Wenn Schnee liegt, keine 160 fahren, im Herbst, wenn Laub auf der Straße liegt, langsamer fahren. Schulterblick. Nicht telefonieren beim Autofahren. Und immer mit der Blödheit der anderen Verkehrsteilnehmer rechnen, wachsam sein und eigene Fehler so gut es geht vermeiden...

    Dann hat man gute Chancen, unfallfrei anzukommen...
    Halber Schulterblick, nur kurz telefonieren oder bei Schnee nur 120 fahren sind nicht zielführend....

  • Hallo Vollwaise,

    deinen Verbesserungsvorschlägen für das deutsche Gesundheitssystem kann ich nichts hinzufügen. Ich finde sie klasse.
    Wie wirst du dich konkret einbringen und etwas anschieben? Gründest du eine Initiative? Trittst du einer Partei bei, die nicht an der Groko beteiligt ist? Gründest du eine SHG oder einen Verein zur Unterstützung von Alkoholikern, die aus dem Entzug kommen?
    Möglichkeiten gibt es viele. Welche nimmst du in Angriff?

    Bei Aliengirl schriebst du folgendes:

    Zitat


    Es ist super und es wird Dich irre nach vorne bringen, wenn Du, wie Du nun vorhast, ganz klar sagst, was Phase ist: Du willst und wirst keinen Alkohol mehr trinken, weil Du Alkoholikerin bist und dies nicht mehr sein willst!


    Willst du kein Alkoholiker mehr sein?

    Viele Grüße,
    Penta

  • Moin Vollwaise

    Ich schreibe dir hier, um Florians Faden nicht zu zerschießen.

    Du glaubst ihm nicht. Warum nicht? Ich habe hier u.a. auch gelernt einmal dumm zu glauben.

    Fakt ist doch, ich kann nur meine Gedanken denken, meine Gefühle fühlen und entsprechend handeln. Es gibt sicher Situationen, da gibst du noch Vollgas, da ich stehe längst auf der Bremse. Und natürlich umgekehrt.

    Wenn du Ängste hast, zweifelst, fühlt es dein Gegenüber nicht, kann es nicht nachvollziehen und umgekehrt.

    Ich gehe immer davon aus, dass mein Gegenüber anders tickt und entsprechend anders handelt, auch wenn dieses Handeln für mich nicht nachvollziehbar ist.

    Natürlich ist es sinnvoll, ganz besonders am Anfang, jeden Hinweis ernstzunehmen und immer wieder die eigenen Handlungen zu überdenken, sich zu prüfen, aber zu viel Ängstlichkeit schafft Unsicherheiten, die auch zum Rückfall führen können.

    Nun hätte ich deinen Nick beinahe mit ei geschrieben. :oops:

    LG PB

    Es nützt nichts Jemandem eine Brücke zu bauen, der gar nicht auf die andere Seite will.

  • Zitat

    Ich habe nachgesehen, seit wann ich denn hier bin, weil ich das Gefühl habe, dass wir zwei Mitleser und -schreiber gerade verloren haben und dies wären dann die ersten in meiner hiesigen Zeit . Ich wünsche mich sehr, dass ich mich irre, aber mein Gefühl sagt mir, dass es so ist.

    Ich habe ja in der Dienstagsgruppe unzählige Rückfälle gesehen (und danach diejenigen Leute nicht mehr), aber bei mir will sich einfach keine Routine oder Gleichgültigkeit einstellen. Einfach nur traurig....

    Thomas, Du kennst die Rückfallquote, Du hast es selbst in Deiner Gruppe mehrmals mit erlebt.
    Es ist hier auch nicht viel anders, auch hier verschwinden Leute und zu einem großen Teil hängen sie wohl auch wieder an der Pulle.
    Ich bin da ne knallharte Realistin, kenne ebenso die hohe Rückfallquote und kann mir dann auch 1 und 1 zusammenzählen.
    Aber es gibt sicher auch einige Menschen, die inzwischen andere Hilfsangebote nutzen und hier dann verschwinden,
    weil ein anderes Hilfsangebot für sie geeigneter (reale Gruppe, LZT etc.) ist.
    Wir können ja auch keine Wunder vollbringen, wir sind auch "nur" eine SHG und auch hier muss jeder am Ende selbst zusehen, was er draus macht.
    Ohne Eigeninitiative, Veränderungswilligkeit und neue Prioritäten setzen läuft nun mal nix, das weißt Du auch selbst, muss ich Dir nicht groß erklären.

    Ja, es IST traurig, wenn jemand wieder abhängig säuft.
    Weil es eine Qual ist. Weil es eben keinen Bock mehr macht und ich vermute, das ganze wird nochmal ne Nummer unerträglicher,
    wenn man schon mal einige Wochen trocken war.
    Ich persönlich habe wirklich Verständnis für Rückfälle, weil ich persönlich mit Leuten gesprochen habe, die welche hatten.
    Da war nix beneidenswertes dran und zu einem unbeschwerten Trinken werden wir auch nie wieder zurückkehren können.
    Rückfälle bringen darum auch immer viel Leid mit sich, für den Betroffenen selbst und ebenso für die Angehörigen.
    Was mich viel eher ärgert, das ist, wenn der Alk sich wieder jemanden zurück geholt hat.
    Dabei dämonisiere oder personifiziere ich den Alk gar nicht, er ist für mich nur noch ne chemische Droge, die ich nicht mehr konsumiere.
    Aber trotzdem ärgert es mich, wenn der Alk das Suchtgedächtnis so penetrant vollabert, bis derjenige doch wieder zur Pulle greift.
    Kann es gerade nicht besser beschreiben :wink:

    Bei mir ist es übrigens so, das ich inneren Abstand halten kann zu den Menschen hier im Forum.
    Ich bin trotzdem traurig, wenn jemand rückfällig wird oder es ihm anderweitig schlecht geht.
    Aber ich kann mich dagegen auch abgrenzen, denn das bin nicht ich.
    Ich muss das sogar so machen, denn ich bin ein recht empathischer Mensch (auch wenn andere das evtl. nicht glauben können, is trotzdem so :wink: )
    und wenn ich mich nicht ausreichend abgrenze, nehmen mich Geschehnisse bei anderen zu sehr mit.

    Es ist kein Geheinmis, das sich Menschen auch gegenseitig mit runter ziehen können, und plötzlich hängst Du selbst in einem Rückfall drin.
    Von daher halte ich es für "gesünder", sich nicht persönlich zuuu sehr zu involvieren, auch aus Selbstschutzgründen.
    Und man kann auch nicht viel mehr machen als seine eigenen Erfahrungen weiter geben.
    Vielleicht nimmt sie ein anderer an, weil er das kann. Oder aber er tut das nicht.
    Ist auch sein gutes Recht, es nicht zu tun. Alles erwachsene Menschen hier.
    Mir ist das egal, ob jemand meine Erfahrungen annehmen möchte, das trifft mich nicht persönlich.
    Wenn ich jemanden helfen kann, ist es nett, aber ich bin davon nicht abhängig, habe kein Helfersyndrom.

    Es ist auch mitunter so, das die betreffenden Personen hier auch wieder auftauchen und es nochmal neu versuchen wollen.
    Und dann auch weniger beratungsresistent sind.
    Manch einer muss eben erst noch ein paar Runden drehen... da kannst Du nix dran ändern.
    Und manch einer schafft es auch tatsächlich nie. Leider saufen sich immer noch viele Menschen am Ende zu Tode. :cry:
    Mir tut das sehr leid.

    LG Sunshine

  • Martin schrieb in Florians Thread an mich gerichtet:
    ================================
    Hallo Vollwaise,

    Zitat:
    Es macht keinerlei Sinn, hier zu lügen, es wird hier aber trotzdem gelogen,......


    ich möchte dich bitten solche Behauptungen in Zukunft zu unterlassen Ausrufezeichen

    Wenn wir nicht mehr glauben was geschrieben wird hat unser Forum bald keinen Sinn mehr.

    Dir wurde bisher doch auch geglaubt Ausrufezeichen

    LG Martin
    =================================

    Lieber Martin,

    ich interpretiere Dein Posting wie folgt und bitte Dich um Stellungsnahme. Bitte bedenke, dass ich Dich nicht als "normalen User", sondern in Deiner Funktion als Moderator anschreibe, der ja in gewisser Weise die Richtlinien des hiesigen Forums repräsentiert und deren Einhaltung zu überwachen hat....

    a) Der hiesige User ist verpflichtet, hier grundsätzlich alles zu glauben, was andere User schreiben. Werden einzelne Postings oder Inhalte von Postings ganz oder teilweise angezweifelt, sei deren Unwahrheit und Unplausibilität auch noch so offensichtlich, darf man den Wahrheitsgehalt des Postings keinesfalls anzweifeln.

    Ist dies laut Forenregeln so?

    b) Die Tatsache, dass einem selber hier bislang auch alles geglaubt wurde, zwingt einen im Umkehrschluss, dann eben auch allen Usern alles zu glauben. Hier ergeben sich dann für mich gleich zwei Fragen:

    1) Ist dies laut Forenregeln so?

    2) Würde dies im Umkehrschluss bedeuten, dass sich das Recht, den Wahrheitsgehalt einzelner Postings anderer Teilnehmer anzuzweifeln erst dann ergibt, wenn diese den Wahrheitsgehalt der eigenen Postings vorher angezweifelt haben bzw. dritte User den Wahrheitsgehalt eigener Postings angezweifelt haben? Oder ist es generell so, dass man als User des hiesigen Forums, dessen Adresse laut Impressum auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland liegt und demzufolge die Grundrechte wie freie Meinungsäußerung etc. unabdingbar gelten, sämtliche Postings anderer User zu glauben und vorbehaltlos zu akzeptieren hat? Ein zugegebenermaßen sehr langer Schachtelsatz, deshalb ein Beispiel:

    User a schreibt: Ich bin Dreimetervierzig groß und kann fliegen, zaubern und hellsehen...

    User b hat leichte Zweifel an dem Wahrheitsgehalt, da im dies unplausibel erscheint. Darf User b diese Zweifel hier äußern oder muss b, wenn er Stellung dazu nehmen will, posten

    "Hallo a! Toll...."

    Auch hierzu hätte ich gerne eine Stellungnahme.

    Die wichtigste Frage, lieber Martin, jedoch zum Schluss:

    Wer bitte glaubst Du zu sein, dass Du denkst, Du könntest mir den Mund verbieten oder mir vorschreiben, wie und was ich denn zu denken habe?

    Abgesehen davon, dass ich mir sicher bin, dass mein Maschinchen im Köpfchen ein wenig größer ist als Deines bliebe hierbei die Frage, ob und wenn ja wer Dir denn das Recht dazu gegeben hat, auf welche Weise auch immer...

  • Hallo Vollwaise,

    Alkohol macht Wesenveränderung und zerstört so einiges in der Birne.

    Das ist so, gibt sicher Statistiken mit 1. 2. 3. a) b) c).... muß ich jetzt nicht raussuchen.

    Eines zeichnet nasse Alkoholiker aus und das ist die maßlose Selbstüberschätzung. Da biste gerade gut dabei. Trief nasse Denke, und wenn du noch so stabil und turbotrocken daherkommen willst.

    Versuche mal bei dir selber zu bleiben.

    LG, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Linde, danke für den Hinweis.

    Da Du ja auch Moderatorin hier im Forum bist, kannst Du mir ja evtl. statt Martin die Fragen beantworten.

  • Nee, Vollwaise, das sind rhetorische Fragen. Keine Lust auf deine Spielchen. Wenn du mit sowas im realen Leben durchkommst, bitte. Aber bei mir beißt du auf Granit. :lol:

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Vollwaise,

    Zitat

    Wer bitte glaubst Du zu sein, dass Du denkst, Du könntest mir den Mund verbieten oder mir vorschreiben, wie und was ich denn zu denken habe?

    die Frage beantworte ich so:

    Zitat

    Was sind Moderatoren?
    Moderatoren sind Personen (oder Gruppen) die auf das tägliche Geschehen in dem jeweiligen Forum achten. Sie haben die Möglichkeit, Beiträge zu editieren und zu löschen, Themen zu schließen, öffnen, verschieben oder löschen. Moderatoren haben die Aufgabe, die Leute davon abzuhalten, unpassende Themen in einen Beitrag zu schreiben oder sonstigen Blödsinn in das Forum zu setzen.

    Zu deinem letzten Satz:

    Zitat

    Abgesehen davon, dass ich mir sicher bin, dass mein Maschinchen im Köpfchen ein wenig größer ist als Deines bliebe hierbei die Frage, ob und wenn ja wer Dir denn das Recht dazu gegeben hat, auf welche Weise auch immer...

    Dazu äußere ich mich nicht da das dir wieder als Vorlage dienen könnte, dazu ist mir meine Zeit zu schade.

    Gruß Martin

  • Martin,

    danke für Deine ausführliche Stellungnahme.

    Ich habe nur Probleme mit dem Abgleich der Moderatorendefinition, die ich richtig finde, denn ansonsten versinkt hier alles im Chaos, und Deinem konkreten Posting.

    Ist es denn ein unpassendes Thema, wenn man den Wahrheitsgehalt eines Postings in Zweifel zieht oder ist es sogar Blödsinn?

    Gibt es eine wie auch immer geartete Wahrscheinlichkeit, dass bei überschlägig 100.000 Postings (die ich nicht gezählt habe) und vielleicht 1 Mio Sätzen der hiesigen User ein oder evtl. zwei Postings nicht ganz der Wahrheit entsprechen könnten?

    Oder um mal unser Scharmützelchen zu beenden:

    Gehört es nicht im Gegenteil zu den Kennzeichen von aktiven oder alsbald rückfälligen Alkoholikern, zu lügen was das Zeug hält, egal ob Anderen gegenüber oder sich selbst gegenüber?

    Ich jedenfalls kann das für mich selber behaupten. Wenn ich die Lügen, die ich während meiner Saufzeit verbreitet habe, alle beichten würde, wäre 2018 rum...

  • Hallo Tom,

    nun ist es sicherlich nicht die Funktion als Moderator alles erklären zu müssen. Das muss man aber braucht es nicht hinzunehmen. Diskussionen darüber machen genauso wenig Sinn wie der Versuch den Moderator aus der Reserve zu locken um einen Schlagabtausch zu führen. Der am Ende immer sinnlos ist.

    Damit würde ich mal vorschlagen das wir das so belassen.

    Jetzt mal in der Funktion als Hartmut den Alkoholiker. In der Art der Schreibweise können schon Anhaltspunkte geben ob einer wieder sauft oder seinen Weg noch trocken geht. Das sind Erfahrungen die ich hier in den Jahren erlernt habe. Nun will ich nicht behaupten das du wieder saufst, dazu kenne ich dich zu wenig. Was mir jedoch auffällt sind deine emotional geführten Diskussionen. Am Anfang als du hier rein gekommen bist , da war es schon etwas heftiger , dann eine Phase sachlicher Diskussionen und heute bist irgendwie wieder aufgewühlt.

    Ist alles soweit OK bei dir oder kann ich das als deine Art abbuchen?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Vollwaise,

    Du hast zu Recht gewisse "Normen" im Forum kritisiert.

    ... aber Dein "Maschinchenvergleich" war nur frech, arrogant und überheblich.

    Wenn Du Charakter hast, solltest Du den zurücknehmen.

    Carl

  • Lieber Hartmut,
    lieber Karsten,

    es ist richtig, wieder auf die sachliche Ebene zu kommen.

    Ich bin nach wie vor Lichtjahre davon entfernt, wieder zu trinken und die Art meiner letzten Postings hier mögen den einen oder anderen befremden und es wird sicherlich Leute gegeben haben, die hier in der Vergangenheit ein ähnliches Muster zeigten wie ich und dann kurzfristig einen Rückfall erlitten haben.

    Ich hatte aber keinen und bin mir sicher, dass dieser auch nicht bevorsteht, denn mein Denken hat sich keinen Millimeter in Richtung Alkohol verändert. Traurigkeit ist nicht vorhanden oder was auch immer sonst, anhand dessen ich mir einreden könnte, dass dies oder dies dann ein Grund wäre, wieder zur Flasche zu greifen.

    Der Grund für die Heftigkeit meiner Postings liegt in meinem Charakter. Ich war immer ein grundehrlicher Mensch und bin von Kindesbeinen so erzogen worden. Wenn mich jemand fragen würde, was ich an meiner Säuferzeit am schlimmsten fand, dann wäre die Antwort MEINE LÜGEREI!

    Ich erspare Euch jetzt Details, einige hatte ich ja schon in anderen Postings erwähnt. Der größte Klopper beim Thema Lügerei ist für mich der Selbstbetrug, den ich damals bis fast zum bitteren Ende gefahren bin.

    Ich wusste ja, dass ich Alkoholiker bin und dass mich dies zugrunde richten wird und dass die Menge des Alks jeden Tag mehr und mehr wurde. Ich wusste, dass meine Ehe dran zugrunde gegangen ist, ich wusste, dass ich meine jetzige Beziehung nach dem selben Schema ruiniere.... Und ich könnte Euch bis morgen früh schreiben, was ich noch so alles wusste, alles Wissen war auf dem Level 2+2=4.

    Ich habe absolut NULL Zweifel, dass 2+2=4 stimmt. Genauso wenig Zweifel hatte ich, dass ich mich und alles in meinem Umfeld zugrunde richte.

    Öhh neee, ist ja gar nicht so, ist nicht so schlimm, wenn ich will, trinke ich morgen weniger... Habe 5 Pullen Wein am Tag getrunken und habe dann am nächsten Tag 6 gekauft mit der Absicht, heute 3 und morgen drei zu trinken. Wären ja jeweils 2 weniger pro Tag gewesen.... Das Ergebnis dieser Idee dürft Ihr gerne erraten, es gibt jedoch nix zu gewinnen, da die Quizfrage zu einfach ist....

    Aber wenn ich gewollt hätte, hätte ich auch jeden Tag nur eine Pulle trinken können und wäre 6 Tage mit dem Einkauf ausgekommen. Sagte der Lügner in mir.....

    Der andere, der gerade dabei war, sich zu vernichten, wusste, dass die Ration 6 Flaschen pro Tag nur temporär reichen würden und absehbar dann 7 oder 8 u.s.w. herangeschafft werden müssen....

    Ist nicht gut für Dich, guck Dich mal an wie Du aussiehst, sagte die Restvernunft. Das andere Ich sagte (und das andere ich wurde mit jedem Schluck stärker), dass es wohl stimmt, dass ich aussah wie ausgekotzt, dass dies aber reversibel ist, wenn ich nur mal drei oder vier Tage nix trinke, was ja, wenn ich will, kein Problem ist... Also weiter und weiter...

    Ich kürze das jetzt mal ab, wie die Sache geendet hat, wisst Ihr ja alle....

    Ich bin jetzt seit 2 Monaten trocken und habe eine sehr große Distanz zum Alkohol. Diese hat verschiedene Bausteine, aber eben auch die wirklich abgrundtiefe Verachtung des besoffenen Idioten von damals, der wider besseres Wissen immer weiter und weiter gemacht hat....

    Ich finde mich in der Saufzeit total lachhaft, absurd, ekelhaft und total zum kotzen, aber vor allem unendlich dämlich! Ich habe eine stinkende Wut auf mich, dass ich mich erst so spät gegen mich selber durchgesetzt habe und ich könnte mir selber in die Fr..... hauen dafür, dies so lange, bis mir die Faust wehtut.

    Am meisten ekelt mich meine Lügerei mir selbst gegenüber an, die das mit Abstand größte Hindernis war, endlich mit dem Trinken aufzuhören. Wahrscheinlich das einzige Hindernis, Selbstbetrug.... Wenn ich daran denke, überkommt mich eine geradezu rasende Wut mir selber gegenüber.

    Ich hatte damals aber keinen Hartmut etc, die mir Tipps und Anstöße gegeben haben, mal hier und mal da nachzudenken, die mir zumindest eine grobe Richtung gegeben haben und deren Hinweise eben auf der Erfahrung beruhen, wie man mit dem Saufen aufhört (kann jeder) und eben auch trocken bleibt (können extrem wenige).

    Ich habe unendlich viel Zeit mit dem Nachdenken über meine Krankheit verbracht, habe mir die Grundbausteine verinnerlicht, habe diese um eigene, auf Logik basierende "Weisheiten" ergänzt, habe unendlich viel zu dem Thema gelesen und tue das nach wie vor, die Sache mit der Dissertation war kein Fake.

    Deswegen bilde ich mir ein zu merken, wenn jemand vom Weg abgekommen ist, vom Weg ab zukommen droht oder aber noch nie nie auf dem Weg war. Wen ich damit meine, muss ich nicht sagen und warum ich das meine, muss ich wohl auch nicht sagen.

    Wenn derjenige dann vorher einen eher fragilen und hilfesuchenden Eindruck gemacht hat (und u. a. auch ich versucht habe, ihm zu helfen) und er sich dann gegen sämtliche Logik in Situationen begibt, wo selbst das stärkste Pferd rückfällig werden würde, wenn derjenige dann trotz aller Warnungen weiter ins Risiko geht und sich sogar neben den bestehenden neuen Nervenkitzel sucht und dann auf einmal aus dem fragilen Forenmitglied, welches vorher hier Rat und Hilfe suchend aufgelaufen ist, Tarzan persönlich wird, der die ganzen Fallstricke locker meistert, zweifele ich das an bzw. meine Logik, meine Erfahrung (Dienstagsrunde) und die einschlägige Lektüre, vor allem aber mein gesunder Menschenverstand und das Hineinversetzen in denjenigen sagen mir dann, dass er lügt!

    Punkt! Er darf lügen und ist mir gegenüber nicht zur Wahrheit verpflichtet, wer bin ich denn? Aber dennoch ist es nun mal so, dass er lügt, und wie zur Bestätigung kommt dann alsbald ein Posting, in dem dann mehrere andere dafür verantwortlich gemacht werden, dass nunmehr der Rückfall unausweichlich ist, weil erstens, zweitens und drittens....

    Und schwupps sehe ich mich von damals, meine verachtenswerten Lügen und meine Selbstzerstörung und mir platzt der Kragen.... Wenn andere Dienstags in der Runde vom Pferd erzählen, 4 Pfefferminz fressen und ne Fahne haben, aber ansonsten ist alles total OK, unterdrücke ich diese Wut und tausche sie gegen absolute Gleichgültigkeit.

    Hier ist es jedoch anders, sei es durch die Anonymität oder aber weil ich die Sache habe kommen sehen und ich hätte sehr gerne Unrecht gehabt. hatte ich aber leider wieder mal nicht, genau wie so oft in den Dienstagsrunden, wo ich die Negativprognosen jedoch für mich behalte und mich freue, wenn ich dann eine Woche später Unrecht hatte, aber traurig bin, wenn ich Recht hatte, was leider meistens der Fall ist.

    Und wenn dann noch einer kommt und mir dann noch den Mund verbieten will, werde ich nun mal subtil....

    Ich verstehe eben nicht mehr, was einem der Selbstbetrug "Hey Leute, bei mir ist alles OK" bringen soll.... Er ist vielmehr ein sicheres Zeichen für eine riesigen Schritt (zurück) in die falsche Richtung....

    Und das kotzt mich an!

  • Carl,

    hast ja Recht, war blöde, aber mir sind die Gäule durchgegangen.

    Martin:
    Sorry, war im Eifer des Gefechtes. Nix für Ungut...

  • Ah... jetzt wirds mir klar. Jetzt begreife ich es. Gut. Auch ich habe gelogen was das Zeug hielt, als ich noch gesoffen habe. Aber nicht seitdem ich abstinent bin.

    Ist Dir schon mal der Gedanke gekommen dass ich vielleicht doch nicht lüge, sondern mich schlicht und einfach überschätzen könnte?

    Ist es nicht irgendwie nachvollziehbar das jemand, der unheimlich über seinen Schatten gesprungen ist, und trotzdem Sport getrieben hat bis ihm die Zunge zum Ar*** raushing, dermassen voll von Endorphinen ist, dass er das Gefühl hat, alles zu schaffen? Muss das zwangsweise "Lügen" bedeuten? Darf man sich in Deinen Augen nicht darüber freuen dass man neben Biertrinkern tatsächlich null Reissen verspürte? Mensch, echt... Dich freut's doch sicherlich auch, wenn Du an eine solche Situation gerätst, und merkst: Sie kann Dir nichts anhaben...
    Dass dies funktioniert hat, heisst ja nicht, dass es immer funktioniert, und das hat auch niemand behauptet - am allerwenigsten ich...

    Sorry, aber irgendwie find ich Dich schräg. Und Du projizierst Dein Verhalten auf andere. Da gibts anscheinend keine Abweichungen, keine anderen Möglichkeiten... die denken da anscheinend alle wie Du, nicht?

    Also Deine Schreibe verrät mir mehr über dich als über mich... und du tust mir leid.

  • Hallo Tom

    ich mache mal mein Küchenpsychologie Fenster auf.

    Ich denk das es auch schwer zu akzeptieren ist, wenn ein wahrheitsliebender Mensch die Kontrolle darüber verloren hat und sich selbst anlügen muss. Das es ein Bestandteil der Krankheit ist, akzeptiert er nicht, da es ein Widerspruch zu seinen Naturell ist.

    Nun schafft er dem Suff zu entkommen findet zur Wahrheit zurück und alle Lügen der Vergangenheit liegen vor ihm. Kommt hier ins Forum. Was passiert ? Er findet sich in den Geschichten die aus der nassen Zeit erzählt werden oder Geschichten die nach seinem Verständnis wieder dahin führen, wieder. Ist nichts anderes als in den Spiegel zu schauen . Da kann es schon zu heftigen Reaktionen kommen.

    Nun verrate ich dir mal was. Mir ging es so :wink:

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Vollwaise,

    Zitat

    Ich verstehe eben nicht mehr, was einem der Selbstbetrug "Hey Leute, bei mir ist alles OK" bringen soll.... Er ist vielmehr ein sicheres Zeichen für eine riesigen Schritt (zurück) in die falsche Richtung....


    Ich z.B. sehe auch vieles, lese vieles, denke mir dabei vieles.

    Aber bei allem gilt: Zuständigkeit prüfen!
    Ich bin zuständig für MEINEN Selbstbetrug.
    Ich kann ihn unendlich fortführen, wenn ich das will. Da kannst du dich gern auf den Kopf stellen, wenn du magst. Ich tu das, was ich für richtig erachte. Machst du doch auch!
    Wie leicht fällt es dir, Anregungen und Anstöße anzunehmen?
    Bisher hast du z.B. meine Fragen ignoriert. Warum?
    Im Normalfall würde ich darüber hinwegsehen, weil es absolut deine Sache ist, was du tust.
    Aber ich versuche es nochmal, gerade weil ich mir denke: Hey, er ist noch nicht so lange ohne Alk.

    Im Gegensatz zu dir hasse ich dich nicht nicht. Mich im Übrigen auch nicht.

    Grüße, Penta

  • Entschuldige Vollwaise,

    du schriebst gar nicht von Hass, sondern über Verachtung. Aber auch da gilt, was ich zum Schluss schrieb, ich verachte weder dich noch mich.

    Zitat

    Ich bin jetzt seit 2 Monaten trocken und habe eine sehr große Distanz zum Alkohol. Diese hat verschiedene Bausteine, aber eben auch die wirklich abgrundtiefe Verachtung des besoffenen Idioten von damals, der wider besseres Wissen immer weiter und weiter gemacht hat....

    Ich finde mich in der Saufzeit total lachhaft, absurd, ekelhaft und total zum ko..., aber vor allem unendlich dämlich! Ich habe eine stinkende Wut auf mich, dass ich mich erst so spät gegen mich selber durchgesetzt habe und ich könnte mir selber in die Fr..... hauen dafür, dies so lange, bis mir die Faust wehtut.

    Am meisten ekelt mich meine Lügerei mir selbst gegenüber an, die das mit Abstand größte Hindernis war, endlich mit dem Trinken aufzuhören. Wahrscheinlich das einzige Hindernis, Selbstbetrug.... Wenn ich daran denke, überkommt mich eine geradezu rasende Wut mir selber gegenüber.

    Das finde ich auch aus anderer Sicht sehr interessant, denn ich habe seinerzeit ähnliches gefühlt.
    Heute weiß ich, dass ich Verachtung, Wut und Ekel brauchte, um meine Distanz zum Alkohol herzustellen und überhaupt halten zu können.

    Erst nachdem ich auf andere Art und Weise Distanz zum Alkohol hatte, z.B. durch die Gewohnheit an mein alkfreies Leben und das Fortschreiten der Trockenheit (Zeit) legten sich bei mir diese unangenehmen Gefühle meine Saufzeit betreffend. Ich brauchte sie nicht mehr.

    Penta

  • Hallo Vollwaise,

    Du redest Dir Deine Art hier schön, indem Du behauptest, Du würdest ja so sehr das Lügen hassen und die Wahrheit wäre Dir so wichtig, bla bla...

    Sorry, aber ich empfinde Deine Art einfach als provokant und mehr nicht. Wie im anderen Thread schon erwähnt, habe ich einfach das Gefühl, dass Du gern irgendwelche Schwachstellen heraus filtern möchtest, einfach aus dem eigennützigen Grund, DICH dadurch besser zu fühlen. DAS wiederum zeigt keinen schönen Charakterzug auf.

    Der Spruch, wo die Gäule mit Dir durchgegangen bin, sagt auch alles und lässt sehr tief blicken.

    Vielleicht solltest Du mal eine Deiner zahlreichen Maschinen da oben einen Gang zurück stellen, denn:
    Nach ganz fest kommt oftmals ganz lose....

  • Ich hatte hier am Anfang schon mal vor, nicht mehr zu schreiben. Da ich das Gefühl hatte, es mit einer Art Mensch zu tun zu haben, wo es einfach wenig Sinn macht, zu diskutieren, da diese Menschen IMMER Recht haben wollen, wenn sie sich überlegen fühlen. Passt auch in diesem Fall. Denn der Einzige, bei dem Du sicher nicht provokant werden würdest, ist Hartmut. Vielleicht weil er noch ein kleines Maschinchen (Achtung Verniedlichung) mehr laufen hat und das somit zu anstrengend für Dich werden würde?!

    Zeitweise fand ich Deine Beiträge aber so gut, dass ich sie gern gelesen habe, auch wenn immer mal wieder Teile dazwischen waren, die mich störten.

    Seit gestern weiß ich wieder, warum ich erst nichts mehr schreiben wollte. Dieses Überhebliche gefällt mir einfach nicht.

    Weißt Du, es ist schön, wenn man so viele Maschinen am Laufen hat, dass sie mit dem Durchforsten von Doktorarbeiten am Laufen gehalten werden müssen. Die menschliche Seite sollte aber nicht auf der Strecke bleiben. Deine Partnerin ist sehr verständnisvoll, da hast Du ziemliches Glück. Ich hätte mich an ihrer Stelle wohl gefreut, wenn Du Dir die Doktorarbeit etwas später vorgenommen hättest und das Treffen nicht abgesagt hättest.

    Versteh mich nicht falsch, Trocken sein ist wichtiger als Partnerschaft. Falls Du mir das jetzt antworten wollen würdest. Das weiß ich selbst und habe meine Trockenheit auch über meine Partnerschaft gestellt.
    In Deinem Beispiel aber ist es ja nun nicht so, dass Du deshalb wieder zur Flasche greifen würdest, nur weil Du an Tag XY nun diese Doktorarbeit nicht durchgehen kannst, sondern erst an Tag YX. So stabil bist Du doch wohl, dass Du Dich nicht zwanghaft jede Minute mit dem Thema auseinander setzen musst...

    Natürlich ist es Deine Sache und es ist ja auch nur ein Beispiel. Aber menschlich gesehen sagt auch dieses Beispiel viel aus. Du kannst das, was ich Dir hier schreibe, gern sofort abblocken und Dir denken „Da muss meine Partnerin Verständnis haben und fertig“, vielleicht bleibt aber ja doch was hängen.
    Denn versetze Dich mal in ihre Lage. Sie hat Ewigkeiten zurück gesteckt und wurde abgewiesen, weil Du gesoffen hast und nun soll sie auch noch zurück stecken und wird immer noch abgewiesen, weil Du nicht mehr säufst.

    Wenn es nur ne einmalige Sache war oder nur in Ausnahmefällen, ok.... Aber ich würde es nicht Tagesordnung werden lassen.

    Nun hab ich doch wieder einiges geschrieben, aber dieses Beispiel passte gerade so schön. Die Maschinen laufen und werden mit Stolz gefüttert. Super, denn mit viel Wissen und vielen Maschinen kommt man weit.
    Wenn aber das Sozialverhalten nicht mit läuft, dann nützt Dir die größte Maschine im Kopf nichts.....

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