• Natürlich trinke ich noch. Alles andere wäre ja lebensgefährlich.

    Ich habe letzte Woche versucht, nichts mehr zu trinken. Aber das schaff ich nicht. Ich werde dann unruhig und bekomme Angst vor den Entzugserscheinungen. Ein Teufelskreis.

  • Ich schätze, ich hab mich missverständlich ausgedrückt. Also: Ich werde in 2 bis 3 Wochen auf der Station im Krankenhaus aufgenommen. Dann wird eine Entgiftung stattfinden, der anschließend eine 2-wöchige Therapie folgt. Außerdem habe ich mir vorsorgehalber bereits einen Termin bei einer Psychologin gesichert. Den werde ich wahrnehmen, WENN die Reha anschließend nicht genehmigt wird. Denn natürlich ist mir der Aufenthalt in einer Fachklinik dann doch lieber, als zwei mal die Woche zur Psychologin zu fahren.

    Im Moment habe ich keine Therapie, da hast Du Recht. Aber das startet ja jetzt alles.

  • Ok,,dann brauchst du edit Martin und bist im Entzug richtig. Die dosieren dich tageweise runter. Dann musst du dahin. Aber ich war da nach einer Woche fehl am Platz. Und Therapie im Sinne einer Individual Therapie kannst du dir abschminken

  • Zitat

    will man denn dann nicht eigentlich sterben?


    Ähm, nein? :roll: Ich weiß ja nicht, wie es Dir geht, aber ich würde schon noch gerne etwas länger auf der Welt sein.

    Zitat

    Ich wünschte, ich würde krampfenn und wäre tot.


    Ich bin sicher der letzte, der hier Ratschläge verteilen darf, aber: Ich denke, dass Du Dir besser schnell Hilfe organisieren solltest. Solche Gedanken sind meiner Meinung nach brandgefährlich.

  • Hallo Quadrat2

    Zitat

    Natürlich trinke ich noch. Alles andere wäre ja lebensgefährlich.
    Ich habe letzte Woche versucht, nichts mehr zu trinken. Aber das schaff ich nicht. Ich werde dann unruhig und bekomme Angst vor den Entzugserscheinungen. Ein Teufelskreis.

    nun scheint mir ein Fehler unterlaufen zu sein und ich habe dich vorzeitig für diesen Bereich freigeschaltet. Hier tauschen sich die Mitglieder erst nach der Entgiftung aus. Ich deaktiviere dich nochmal bis nach der Entgiftung. Bis dahin kannst du wie gewohnt dich im Vorstellungsbereich austauschen.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Zitat von pauline37

    Und Therapie ist nicht bzw kaum vorhanden. Im Grunde nichts anderes als Inhaftierung zum trocken bleiben. Aber was kommt danach?

    Pauline es wäre vielleicht hilfreich, wenn du nicht verallgemeinern würdest, sondern schreiben würdest, dass die qualifizierte für dich persönlich schei.ße war.

    Die qual. Entgiftung bei der ich war, die war auch qualifiziert. Ich war eine Woche nüchtern (Entzug im "normalen" Krankenhaus.) als ich dort hin bin.

    Es gab Gruppen- und auch Einzelgespräche, es gab Therapie (Ergo, Sport, Musik u. s. w.) und es gab Gespräche mit Selbsthilfegruppen aus der Stadt und Gespräche mit Vertretern von Suchttherapeutischen Einrichtungen (z. B. Diakonie) aus der Umgebung also eben auch Vorbereitung auf weitere Schritte nach der Entgiftung.

    Das Klientel: Säufer, Kiffer, Medikamentenabhängige ... die ganze Palette. Manche waren etwas "schräg" drauf aber alle in Ordnung.

    Hab keine Angst, da passiert dir in der Regel nur Gutes.

  • So, da bin ich wieder.

    Mittlerweile habe ich einen qualifizierten Entzug hinter mir und befinde mich in den kommenden 2 Wochen noch stationär in Therapie. Es geht mir gut und ich habe (bis auf ein bisschen zittern) keine Entzugserscheinungen zu verzeichnen. Naja, in den Beinen hat sich ein wenig Wasser angesammelt. Das käme wohl von der Leber, die jetzt vom Alkohol- in den Kein-Alkohol-Modus umschalten muss. Salopp gesagt.

    Ich hab einen Bärenhunger und fresse der Klinik die Haare vom Kopf. :D 3 Kilo zugenommen in einer Woche. Kann ich aber vertragen. Danke, Suchtverlagerung...

    Die Entgiftung war also Top! Was ich ein nun wenig vermisse, sind die Antworten auf die Fragen "Und jetzt?", "Wie gehts weiter?" oder "so bleibst du auch nach der Therapie trocken". Hier gibt es zwar viele Angebote (Physiotherapie, Ergotherapie, usw.), aber nur ein Gespräch mit der Psychologin pro Woche und eine Gruppentherapie pro Woche. Das halte ich für ein bisschen wenig. Das kommt dann wohl in der Therapie oder Reha danach.

  • hallo quadrat

    ich hatte in meiner entgiftung genau die selben fragen wie du, keiner konnte mir dort eine antwort geben mit der ich zumindest halbwegs zufrieden war.

    ich habe ja auch eine therapie angefangen, aber nach wenigen tagen wieder abgebrochen aus persönlichen gründen. also habe ich ja nie eine therapie gemacht und kann daher nicht sagen was dort weiter zur sprache gekommen wäre.

    ich habe mich danach an dieses forum gehalten und bin durch die grundbausteine bis heute trocken geblieben. ich habe mich so ziemlich mit allem befasst was mit alkoholismus zu tun hatte, habe nach den grundbausteinen gelebt und der rest kam dann quasi von selbst. das kam nicht von heute auf morgen, das dauerte seine zeit und erforderte auch arbeit an mir selbst. ich habe lange zeit hier im forum ein tagebuch geführt, allerdingst im geschützten bereich.
    das hat mir in der anfangszeit oft geholfen, einfach meine täglichen gedanken und alles was mich beschäftigt hat hier aufzuschreiben.

    ich habe nach meiner entgiftung sehr viel an meinem leben geändert, es fing damit an das ich den kontakt zu alten saufkumpanen abgebrochen habe über risikominimierung wozu auch ein alkoholfreies zuhause gehört sowie ein trockenes umfeld und alte gewohnheiten abgelegt habe und durch neue ersetzt habe.

    ich denke wenn du erstmal in der LZT bist, wird man viel intensiver auf dich eingehen und dir deine fragen beantworten können, hab geduld.
    grüße
    NNGNeo

  • Hallo zusammen,

    so, die 3 Wochen der Entgiftung sind vorbei. Ich habe nochmals um 4 Wochen verlängert bekommen und die anschließende Reha wird vom Amtsarzt, bei dem ich im Auftrag der Rentenversicherung vorstellig werden musste, befürwortet. Sie sollte jetzt also eigentlich von der DRV bewilligt werden. Dazu habe ich eine Frage:

    Könnt Ihr Reha-Kliniken empfehlen, die zum einen das Thema Sucht, aber auch die psychosomatische Schiene abdeckt? Welche ist empfehlenswert?

    VG
    Quadrat2

  • Moin Quadrat,

    Wenn ich mir die Zeiten angucke müßtest du eigentlich mittlerweile in einer LZT sein. Geht es dir soweit gut, was macht dein Weg in ein trockenes Leben? Wie sind deine Erfahrungen, was ist besser, wo hakt es?

    Erstmal viel Kraft für deinen Weg

    LG

  • Hi Garcia,

    sorry, ich hab jetzt erst wieder hier reingesehen. Deshalb die späte Antwort.

    Mir geht es gut. Die LZT startet in 3 Wochen. Mir wurden 15 Wochen bewilligt. Jetzt gehts also langsam los mit Packen.

    Es gab einen Rückfall, aber den habe ich mittlerweile wieder überwunden. Schließlich möchte ich "sauber" in die LZT ;)

    LG

  • Es ist genau dieser Ton, lieber Karsten, weswegen ich hier länger nicht mehr reingeschaut habe und eigentlich überhaupt nichts mehr schreiben wollte. Ich habe Garcia geantwortet, weil er sehr freundlich nachgefragt hatte.

    Diesen Stammtisch-Slang und das arrogante "von oben herab" finde ich einfach ätzend. Was ist so schwer, vernünftig miteinander zu kommunizieren, ohne diese Gossensprache? Ohne jegliche Empathie? Das ist mir schon ganz am Anfang aufgefallen und es stört mich immer noch!

    Ich musste wegen der LZT zum Amtsarzt, damit dieser der DRV bescheinigt, dass eine LZT angebracht ist. Der war auch so drauf: "Dass Sie saufen, hab ich gleich gesehen." Ein Unding! Abgesehen davon, dass das gar nicht stimmt, habe ich ihn mal dezent daran erinnert, dass das sich um eine Krankheit handelt und ich mir diesen Ton verbitte. Danach war's ok.

    Ich will weißgott nicht gebauchpinselt werden, aber es wäre schön, wenn sich hier der eine oder andere an seine hoffentlich vorhandene Kinderstube erinnern würde. Ansonsten bin ich raus.

    Also:

    Zitat

    Wie kam es denn dazu?


    Ich war mir einfach zu sicher. Alles hat toll geklappt, ich war rund 2 Monate komplett ohne Alk und bin dann eben in die Falle getappt, in die wir alle schon getappt sind. Ich habs aber Gott sei Dank rechtzeitig gemerkt und das ganze als "Ausrutscher" abgehakt. Wichtig ist, was JETZT ist.

    Die Bewilligung hat eeewig gedauert. Aber das kennt Ihr ja sicher alle selbst. So viel Formularkram, Untersuchungen, Fragebögen und was weiß ich nicht alles. Beantragt habe ich diese Reha im Januar schon (!). Jetzt erst kann ich da hin. Man muss anscheinend Jan Ullrich heißen, um schnell einen Platz zu kriegen :wink:

    LG

  • Alles gut :wink:

    Zitat

    Vielleicht hätten wir dir ja helfen können und der Rückfall wäre vermieden werden können.


    In dieser Situation damals wahrscheinlich nicht. Da hätte ich nie dran gedacht, mich hier einzuloggen. Es war WM, ich saß mit dem iPad draußen im Garten und hab ein Spiel geschaut. Sonne, warm, einfach alles toll. In dem Moment hab ich mir gedacht: "Boah, jetzt ein Weizen." Ich bin dann einfach los und hab ne Kiste gekauft. Ich war ja schließlich "trocken", dachte ich. "Eines kannst Du doch jetzt trinken. Du brauchst den Alkohol doch gar nicht, sonst hättest Du doch ständig das Verlangen danach..." Aus dem Einen wurden am Ende des Tages dann vier. Am nächsten Tag auch, tja und dann wars ja eh egal. Die Kiste war ja da... Ihr kennt das ja alle.

    Jedenfalls wurde dann irgendwann endlich die LZT bewilligt und ich wollte vorher auf keinen Fall noch ne Entgiftung machen müssen. Wer weiß, wann ich da einen Termin bekommen hätte. Wofür hab ich mir denn den Allerwertesten aufgerissen, um endlich eine Therapie zu bekommen? Also hab ich es einfach sein gelassen. Ging erstaunlich einfach. Entzugssymptome hatte ich ja eh keine. Auch nicht bei der stationären Entgiftung damals. Ging also alles gut und jetzt bin ich wieder in der Spur und werde die LZT mit hervorragenden Blut- und Leberwerten antreten. :P

    Aber 15 Wochen sind schon echt lang...

  • Hallo lieber Quadrat,

    Ich möchte mich Karsten erstmal anschließen: wenige Leute hier melden sich nach einem Rückfall zurück, du gehörst da zu den Ausnahmen, und dafür: Respekt.

    Sinnvoll und wertvoll ist ne SHG (ob virtuell oder real) am meisten, wenn man schreibt oder spricht wenn der Schuh drückt - das ist immer schon eine Zeit vor dem Rückfall der Fall. So isses bei Alk: Aufgefangen werden ist leichter solange man noch nicht in der Luft ist :)

    Aber das zu merken, daß man eben schon keinen festen Boden mehr unter den Füßen hat, das braucht eine Menge trockene Zeit. Da beißt sich die Katze ein wenig in den Schwanz.

    Was hilft: sich das Schreiben / Sprechen zur Regel machen, egal ob grad alles gut ist, doof ist, dazwischen ist. Das wäre ein "Ich Paß auf mich selbst auf aber manchmal isses schwierig" - Ding... Auch wenn alles gut scheint bleibt das Eis dünn, jedenfalls das erste Jahr.

    Schön daß deine LZT Perspektive nun wahr wird. Sie wird das Eis dicker machen. Bleib dran. Lohnt sich.


    LG Frank

  • Hallo Quadrat,
    auch ich finde es gut, dass Du Dich zurück gemeldet hast. Weshalb Du Dich so dermaßen angegriffen gefühlt hast, verstehe ich nicht. Von oben herab hab ich den Beitrag von Karsten nicht empfunden.

    Ich freue mich für Dich, dass die Langzeittherapie bewilligt wurde. Das hat echt gedauert.

    Bei mir hat es auch sehr lange gedauert, bis die Anträge durch wegen. Ich hatte aber trotzdem regelmäßig Gespräche in der Suchtberatung, was die Sache sehr vereinfacht hat. Es war auch die gleiche Frau, bei der ich jetzt die offizielle Therapie mache. Wobei ich keinen Unterschied zu vorher merke. Ich habe diese Gespräche mit ihr, die ich vorher auch hatte. Nur die Gruppengespräche sind dazu gekommen.

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