Hallo,
im Prinzip habe ich die Thematik "Alkohol" für mich abgeschlossen und bin mir sicher, nie wieder in meinem Leben Alkohol zu trinken. Dass diese Aussage erst mit dem Tod bewiesen sein kann, ist mir klar; ich beabsichtige, unabhängig davon, auch nicht, eine Diskussion über Rückfälle oder "nasses Denken" zu führen. Dies muss jeder für sich selbst beantworten.
Die Diskussion soll sich mit der Definition "Alkoholiker" beschäftigen. Nun wird hier immer wieder betont, dass es wichtig sei, sich selbst als Alkoholiker betrachten zu können - kurz: Schluss mit Selbstbetrug. Hierbei stimme ich zu. Nun mag es viele Menschen geben, die sich ihr ganzes Leben selbst belügen; für diese Menschen wäre es schwierig, sich selbst als Dieb, Lügner und schließlich auch als Alkoholiker zu betrachten. Dies scheint in meiner Abstraktion aber nichts spezifisches für den Alkohol zu sein, sondern schlicht eine Charaktereigenschaft, die diese Menschen anfällig für Alkoholmissbrauch, Drogenmissbrauch und viele andere Tätigkeiten macht, die Geist und Gesundheit langfristig schädigen.
Auf der anderen Seite gibt es aber auch eine Minderheit, der es für das Selbstwertgefühl vollkommen egal ist, ob sie Alkoholiker, Dieb, Betrüger, Lügner, Mörder usw. sind. Dazu zähle ich mich. Wenn ich zurückdenke, war mir schon in den Jugendjahren klar, dass mein Alkoholkonsum nur der eines Alkoholikers sein konnte und ich folglich Alkoholiker bin. Diese "Erkenntnis" änderte nichts. Die Frage ist also, was es bringen soll, sich selbst als Alkoholiker zu bezeichnen, wenn vorsätzlich gehandelt wird?
Grüße