Noch lange nicht trocken.

  • hallo carmen

    es ist schon ein gutes stück geschafft diese krusen gedanken als das zu erkennen was sie sind. wer eine lüge als solche erkennt fällt nicht auf sie rein. ich hoffe für dich das du mit deinem therapeuten ein gutes vertrauensverhältniss aufbauen kannst, das fand ich extrem wichig weil man sich nur dann auch öffnen kann und über die ganz tief sitzenden mit schuld und scham behafteten dinge ansprechen und aufräumen kann. ich war damals bei einer frau die mir von anfang an sehr symphatisch war und mit der ich sehr schnell frei reden konnte, selbst über die miesesten tiefsten gedanken gefühle und auch taten. mit ruhm hat sich im suff schließlich noch keiner bekleckert, daher ist den therapeuten auch nichts fremd.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo Carl Friedrich,

    danke für Deinen Zuspruch!

    Ich gehöre ja zu denen, die in den ersten Wochen unter heftigsten Suchtdruckanfällen gelitten haben. War der eine " Anfall" gerade vorbei, folgte recht bald der Nächste. Das war so heftig, dass noch nicht einmal mehr Ablenkung half. Das Forum war meine Rettung!

    Die charmanten Versuche des Suchtgedächnissess kann ich auch viel leichter verwerfen - ihr Auftritt ist auch wesentlich dezenter.

    Ich bin zuversichtlich, dass es mit der Zeit auch bei mir immer besser wird.


    "Jede Trigger-Abwehr macht dich für die Zukunft stärker."

    Das denke ich auch. So gewinnt man Stück für Stück Selbstvertrauen und Sicherheit zurück, die ich mir leider fast weggesoffen habe.

    Hallo Doro,

    ich hoffe auch, dass ich mit dem Therapeuten zurechtkomme. Es ist Gold wert, wenn es wie bei Dir, auf Anhieb passt. Ich habe in der Vergangenheit meistens keine guten Erfahrungen gemacht, gehe aber ohne Vorbehalt und zuversichtlich zu dem Termin. Denn es kann ja auch an mir gelegen haben, dass es nicht funktioniert hat, wenngleich meines Erachtens einige Therapeuten den Beruf verfehlt haben.


    mit ruhm hat sich im suff schließlich noch keiner bekleckert,

    So ist es!

    Allen ein schönes Wochenende! :)

    LG
    Carmen

  • Guten Morgen,

    gestern gegen 17 Uhr bekam ich plötzlich heftigen Suchtdruck ohne einen erkennbaren Auslöser. Er war einfach von null auf hundert da und hielt ganze 4 ! Stunden an. Ich versuchte mich mit allem möglichen abzulenken, aber ich konnte mich auf nichts mehr konzentrieren, die Gedanken kreisten permanent um Alkohol. Ich sah mich schon bildlich zur Tankstelle laufen. Dann loggte ich mich hier ins Forum ein, schrieb mir alles von der Seele, ich war so verzweifelt, dass die Tränen flossen. Das Schreiben schaffte mir schon ein wenig Erleichterung, aber der Druck hielt weiter an.

    Also ging ich gegen 20 Uhr mit meinem Hund anderthalb Stunden spazieren, ohne Geld und so, dass ich an keiner Tankstelle oder Kiosk vorbeikomme ( denn da hätte ich zur Not auch noch aufschreiben lassen können). Der Suchtdruck hielt noch über eine Stunde auf dem Spaziergang an und ich fragte mich, wie ich es nur schaffen soll, wenn nicht bald Besserung eintritt. Ich wusste, dass er irgendwann nachlassen wird, aber in dem Moment ist man einfach verzweifelt.Ich hielt mir immer wieder vor Augen, wie erbärmlich und elend das Ganze enden würde, wenn ich jetzt trinke und das ich da nie wieder hin will. Auf den letzten 20 Minuten ließ der Druck nach und als ich gegen 21 Uhr 30 zu Hause ankam war der "Anfall" vorbei.

    Ich las dann noch den restlichen Abend hier im Forum in den Tagebüchern der anderen Mitglieder und ging gegen 00 Uhr erschöpft ins Bett. Ich bin am Dienstag seit drei Monaten abstinent und der gestrige Suchtdrucksanfall hat mir wieder gezeigt, dass ich noch ganz am Anfang stehe. Bei mir hält der Suchtdruck oft sehr lange an; gestern waren es 4 Stunden! Da beneide ich manchmal die Leute, bei denen der Druck nur eine halbe Stunde anhält oder noch weniger. Aber auch diese vier Höllenstunden habe ich überstanden. Es ist zu schaffen und es geht vorbei.

    LG
    Carmen

  • Hallo Carmen,

    Suchtdruck über eine längere Zeit kenne ich zur Genüge. Auch nach längerer Trockenheit tauchte er immer mal wieder auf.
    Geholfen hat mir in solchen gefährlichen Situationen sehr viel Wasser oder kalten Tee trinken.
    Ich habe das Zeug dann so lange in mich hineingeschüttet bis nichts mehr ging. Geholfen hat es mir immer. Auch erkundete ich danach, welche Umstände zu diesem Suchtdruck führten.

    Einige Situationsbedingte Umstände konnte ich dabei klären ( zB. Alkoholwerbung im TV oder auch nur ein Film in dem genüsslich getrunken wurde) Viele Situationen waren für mich nicht ausfindig zu machen. Aber diese Situationen ordnete ich dann permanent zum Krankheitsverlauf ein. Trocken leben bedeutet ja nicht, keine krankheitsbedingten Symptome mehr zu haben.

    Ja Suchdruck wird im Laufe der Zeit immer seltener. Bei mir ist der starke Suchdruck nach 9 Jahren zum erliegen gekommen. Der Wunsch nach Alkohol taucht trotzdem immer mal wieder auf.
    Heute bin ich davon überzeugt das bei mir dieser Zustand nie vorüber gehen wird.
    Heute führe ich so ein zufrieden ( im Bezug zum Saufen) trockenes Leben, das ich mit den falschen Wunschvorstellungen gut zu recht komme.

    Was half mir bei Suchdruck:
    1 sehr viel Flüssigkeit bis zu abwinken trinken. !!!
    2 die Umgebung in der ich mich befand möglichst verlassen.
    3 der starke Gedanke die Situation überstehen zu wollen.
    4 sehr intensiv drüber nachdenken wohin mich das erste Glas bringen wird !!!!
    5 Das Bewusstsein aus der überstandenen Situation gestärkt fürs nächste Mal herausgekommen zu sein.

    „Aber auch diese vier Höllenstunden habe ich überstanden. Es ist zu schaffen und es geht vorbei. „
    GUT GEMACHT.

    Lieben Gruß
    Nobby :wink:

  • Hallo Nobby.

    Kleine Ergänzung zu deinen absolut zutreffenden Punkten:

    Ab- und an stecken hinter Saufdruck auch ganz profane Dinge wie Hunger oder Durst. Wasser ist der Klassiker, ich nehme dann immer eins mit viel Kohlensäure, dass der Magen schön aufgepumpt ist.

    Aber den Hunger sollte man auch mal im Blick haben und ggf. was essen. Sich genüsslich 1-2 Äpfel schälen, portionieren und langsam essen, nur so als Beispiel, muss ja nicht gleich 'ne Tafel Süßes sein. Ich nehme auch schon mal Möhren oder Kohlrabi.

    Mir hilft es, mich ausreichend zu ernähren. 3 Mahlzeiten und nach Möglichkeiten keine weiteren Snacks, von dem Apfel oder sonstigem Obst/Gemüse mal abgesehen. Und gegen überflüssige Pfunde hilft so eine Strategie neben körperlicher Betätigung und Bewegung auch.

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Hallo Nobby,

    danke für Deine Erfahrungen und die Tipps. Wenn ich wie gestern in so einem heftigen Anfall von Suchtdruck stecke, vergesse ich schon mal schnell, dass es auch noch andere Menschen gibt, denen es genauso geht oder ging wie mir. Dieser Tunneblick lässt einen dann ganz schön verzweifeln und man fühlt sich so hoffnungslos und allein.


    Aber diese Situationen ordnete ich dann permanent zum Krankheitsverlauf ein. Trocken leben bedeutet ja nicht, keine krankheitsbedingten Symptome mehr zu haben.

    Diese Aussage hier finde ich ganz wichtig und hilfreich. Zu oft vergesse ich noch, dass ich krank bin und die Symptome nichts mit Willensschwäche oder einer falschen Einstellung zu tun haben. Ich weiß, dass ich krank bin, ja, aber in Ausnahmesituationen wie gestern zweifle ich dann immer noch zu sehr an meiner Stärke, frage mich, ob und was ich falsch mache, dass ich schon wieder so zu kämpfen habe, fange an mich mit anderen Alkoholikern zu vergleichen, die nicht so schlimmen Suchtdruck haben usw..
    Diese Herangehensweise ist aber total kontraproduktiv. Vielleicht wären Deine zwei Sätze etwas, dass ich mir an den Kühlschrank hängen sollte. :)

    Danke für Deine Offenheit und den Zuspruch!

    Hallo Carl Friedrich,

    leider leidet meine Ernährung seit meiner Abstinenz und ich esse ziemlich ungesund. Zu Saufzeiten hab ich mich viel gesünder und disziplinierter ernährt, weil ich mir dann einreden konnte, dass ich ja neben der ganzen Trinkerei wenigstens in diesem Punkt auf mich achte.
    Ich bin aber zuversichtlich, dass es mir bald wieder gelingt, mich gesünder zu ernähren. Bei Suchtdruck trinke ich übrigens auch lieber Wasser mit Kohlensäure.

    LG
    Carmen


  • Ich weiß, dass ich krank bin, ja, aber in Ausnahmesituationen wie gestern zweifle ich dann immer noch zu sehr an meiner Stärke, frage mich, ob und was ich falsch mache, dass ich schon wieder so zu kämpfen habe, fange an mich mit anderen Alkoholikern zu vergleichen, die nicht so schlimmen Suchtdruck haben usw..

    Hallo Carmen!

    Bitte keine Vergleiche mit anderen. Die bringen dich kein Stück weiter. Woher willst Du wissen, dass andere keinen oder nur selten Saufdruck haben? Kennst Du alle anderen Aussteiger? Nein.

    Bist Du dir sicher, dass diejenigen, die behaupten, sie hätten alles problemlos im Griff, wirklich die Wahrheit berichten?

    Ich kann dir aufgrund meiner bisherigen Zeit der Abstinenz und den Leuten, denen ich begegenet bin, nur vergewissern, dass nahezu alle, insbesondere in der Anfansgzeit, von Suchtdruck heimgesucht wurden. Die einen häufiger, die anderen etwas weniger. Das Fehlen von Craving ist da eher die Ausnahme.

    Wo soll denn sonst die hohe Rückfälligkeit herkommen?

    Übrigens, mit der Zeit wird das mit dem Druck besser. Die Schübe werden seltener und die Abstände immer größer.

    Also Kopf hoch, was Du durchmachst, haben auch schon andere hier ausgehalten. Warum sollte es dir nicht auch gelingen?

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Hallo liebe Carmen,
    nun einmal an dieser Stelle ein kurzes Lebenszeichen von mir.
    Deine Fähigkeit in Worte zu fassen was im Kopf eines Suchtkranken vor sich geht hilft mir so ungemein mich und meine Geschichte mit Mr. XY zu verstehen ! Ich zitiere dich:
    Hier ein paar Beispiele meiner nassen Gedanken: ,, Du musst endlich mal wieder richtig abschalten, nur einmal trinken, danach kannst du dich wieder mit deiner Krankheit beschäftigen, das hast du dir nach all dem Stress verdient, das Leben ist ja nüchtern garnicht zu ertragen, da kann man ja nur trinken, nur dieses eine Mal, dieses Mal wird es schon nicht ausarten, du hast es in der Vergangenheit nicht geschafft trocken zu werden, also wirst du es auch dieses Mal nicht schaffen, dein " Kampf" bringt eh nichts, irgendwann trinkst du sowieso wieder, quäle dich doch nicht so, das ist ja nicht auszuhalten, schau mal, was du durch deine Sucht alles angerichtet hast und wo du heute stehst, das kannst du garnicht mehr gutmachen, bringt doch alles nichts, du bist ein hoffnungsloser Fall." Und so weiter und sofort. Allein beim Aufschreiben habe ich gemerkt, wie trügerisch und unwahr und perfide diese Gedanken sind.
    Genau das,was du dort geschrieben hast spiegelt meine Vermutung was in der Birne meines Mr.XY vor sich geht und ging !
    Und das bringt mich weiter in meinem Prozess des Loslassens und des Aktzeptierens das ich nun in meinem Herzschmerzjammertal sitze aus dem ich mich nur befreien kann wenn ich mich mutig meiner eigenen Biographie und allem damit einhergehenden Schmerz stelle.
    Genau das mache ich grade,ich bin dabei mein Leben komplett aufzurollen , mir alles anzusehen und es vor allen Dingen zu erfühlen.Um in Zukunft endlich aus meiner erlernten Hilflosigkeit rauszukommen und Verantwortung für mich und mein Handeln übernehmen zu können !
    Und du Carmen, in deiner Offenheit,du hilfst mir dabei. Das ist so verrückt sich auf diesen Prozess einzulassen und sich selber mehr und mehr zu verstehen.
    Ich möchte dich bestärken, bleib auf deinem Weg. Es ist der Richtige! Du bist WERTVOLL und verdienst ein zufriedenes ,mit vielen Glücksmomenten gespicktes Leben ohne Alkohol und Drogen.
    Liebe Grüße
    S.

  • Liebe S.,

    vielen Dank für Deine lieben Worte!

    Ich freue mich so sehr für Dich, dass Dir meine Schilderungen und Gedankengänge helfen, alles etwas besser zu verstehen und zu verarbeiten. Es erfordert viel Mut sich mit sich und seiner Vergangenheit auseinanderzusetzen und es ist stark von Dir, dass Du Dich nun auf diese Reise begeben hast.

    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft auf Deinem Weg!

    LG
    Carmen

  • Danke S.! :)

    Heute war ein entspannter Tag und ich habe nicht viel gemacht.
    Meine Stimmung ist weiterhin bescheidenen, aber das Wichtigste ist, dass ich weiterhin nüchtern bin.

    LG
    Carmen

  • Ich hatte vergangenen Freitag leider einen eintägigen Rückfall, Vorfall, wie auch immer man das nach drei Monaten Abstinenz nennen mag, den ich zum Glück stoppen konnte. Nun fange ich wieder von vorne an und bin seit Samstag, dem 6.6. ,wieder nüchtern.Wie kam es dazu, was lief falsch? Ich habe die gleichen Fehler wie in der Vergangenheit gemacht und es noch nicht einmal bemerkt. Ich wollte wieder alle Baustellen ( keinen Job mehr, keinen Führerschein mehr, kaputte Beziehung( alles übrigens wegen der Sauferei)) und andere Probleme auf einmal gelöst haben und war damit so überfordert, dass ich nicht mehr wusste wo mir der Kopf steht und womit ich beginnen soll.
    Resultat: Ich tat garnichts mehr, verfiel in Selbstmitleid, negatives Denken und hatte wieder Zukunft- und Versagensängste. Der Rückfall am Freitag war kein Kurzschluss, sondern hat sich über mehrere Wochen aufgebaut. Ich wusste ganz genau, was ich tat, als ich mir den Alkohol kaufte, versuchte aber garnicht mehr gegenzusteuern, weil ich keinen Sinn mehr in meinem Leben sah, nicht an mich glaubte und einfach aus der Realität fliehen wollte.

    Schon beim Einkauf fühlte ich mich schlecht und kann im Nachhinein sagen, dass der Abend, wie erwartet, furchtbar verlief.Da war nichts mit Euphorie oder angenehmen Rausch, es war ein elendes Besäufnis bis zur Besinnungslosigkeit.Ich wachte am nächsten Morgen mit noch schlimmeren Depressionen und Ängsten auf,hatte wieder Erinnerungslücken, fühlte mich körperlich und psyschich so elend, Scham- und Schuldgefühle überkamen mich, die ganze Palette halt.
    Die Mitglieder im geschlossenen Bereich haben mich sehr gut aufgefangen und somit konnte ich wieder aufhören.

    Ich bin natürlich geknickt, dass ich es nicht geschafft habe, abstinent zu bleiben, aber ich kann es nicht mehr rückgängig machen, sondern werde jetzt noch mehr auf mich achten und nicht mehr die gleichen Fehler, wie in den letzten drei Monaten begehen. Ich bin dankbar, dass ich nicht weitergesoffen und den Absprung geschafft habe, sonst könnte ich hier gerade nicht nüchtern schreiben, sondern würde betäubt und unzurechnungsfähig dahinvegetieren. Ich wünsche mir so sehr, dass ich trocken werde. Die Alkoholkrankheit zerstört einfach alles. Ich muss sie endgültig stoppen. Also beginne ich nun wieder von vorne.

  • Hallo Carmen,

    es ist wirklich gut, dass du deinen Rückfall stoppen konntest.
    So, wie du es auch berichtest, bin ich der Meinung, dass sich bei mir ein Rückfall über einen längeren Zeitraum aufbauen würde, was er bisher bei mir aber nicht tat.

    Zitat

    Die Alkoholkrankheit zerstört einfach alles. Ich muss sie endgültig stoppen.


    Das hört sich für mich sehr nach Druck und Kampf an. In früheren Posts von dir las ich auch davon, dass du kämpfen willst.
    Das ist grundsätzlich gar nicht verkehrt und bei dem einen oder anderen führt es vielleicht auch in eine lange Trockenheit. Für mich waren jedoch Druck und Kampf keine Optionen, denn ich wusste aus Erfahrung, dass mir gerade in Drucksituationen oft die Puste ausging.
    Mein Rezept war, mir immer wieder die Vorzüge eines trockenen Lebens bewusst zu machen und vor allem echte Veränderungen in meinem Alltag herbeizuführen.
    Die Grundbausteine besagen nicht nur, dass man nicht trinken darf. Es gibt Punkte, die das ganz normale Leben betreffen, wie z.B. ein trockenes soziales Umfeld und trockene Freizeitbeschäftigungen, vollkommen unabhängig von den Problemen, die tatsächlich auch mal Urlaub machen dürfen.
    Ich bin jetzt schon ne ganze Weile trocken. Viele dieser neuen trockenen Beschäftigungen sind mir bis heute geblieben, weil sie sich vom reinen Trocknungswerkzeug hin zu einem Hobby für mich entwickelt haben. Die Probleme, die auch ich zahlreich hatte, klärten sich. Manches dauerte Jahre. Jahre, in denen ich parallel zu ihrer Klärung jedoch auch viele angenehme Dinge kennenlernte und erlebte.
    Ich wünsche dir, dass du trocken bleibst und dabei nicht die Freude am Leben außer Acht lässt, denn ich glaube fest daran, dass eine Grundzufriedenheit eine sehr gute Basis für Trockenheit ist.
    Viele Grüße, Penta

  • Hallo Penta,

    danke für Deinen Beitrag und Deine Erfahrungen.


    Das hört sich für mich sehr nach Druck und Kampf an. In früheren Posts von dir las ich auch davon, dass du kämpfen willst.

    Ja, das hast Du richtig rausgehört. Ich mache mir generell zuviel Druck und werde ungeduldig, wenn nicht schnell Veränderungen eintreffen.Das zieht sich bei mir durch alle Lebensbereiche und diese zwei Punkte sind eine der Hauptauslöser für meine vielen Rückfälle.


    Mein Rezept war, mir immer wieder die Vorzüge eines trockenen Lebens bewusst zu machen und vor allem echte Veränderungen in meinem Alltag herbeizuführen

    Das ist ein guter Plan und ich hoffe, dass ich diesen nun langfristig mit Geduld und Ausdauer umsetzen werde.

    LG
    Carmen

  • Liebe Carmen,
    Ich kenne das auch, am Anfang der Abstinenz, die vielen Probleme, die einen plötzlich zu überfallen scheinen, aus allen Löchern schlüpfen und mich dabei seelisch nieder drückten. Dann die Ungeduld, die Selbstzweifel, wie alles im Griff zu bekommen.
    Ich habe mich auf eins konzentriert, erstmals nicht mehr zu trinken ... das war mein oberstes Ziel und der Hauptdarsteller meiner Probleme, also habe ich meinen Fokus darauf gelegt, wenn mich andere Nebenschauplätze ärgerten. Die kommen danach dran, habe ich mir gesagt. Alles zu seiner Zeit. Meine Priorität war nüchtern zu bleiben und das nicht zu vergessen. Das ist schon schwer genug am Anfang und braucht unheimlich viel Energie, fand ich. Es ist zu schaffen, bleibe am Ball. Es wird leichter, nach einer Weile. Ich habe auch mal gehört oder gelesen, dass der 3.te abstinente Monat eins der schwierigen ist für viele. Will sagen, du bist nicht allein damit, verurteile dich nicht. Aufstehen, Krone richten, weiter gehen, lernen daraus.
    Alles Gute dir !

  • Liebe Dhyana,

    danke für Deine aufbauenden Worte und über Deinen Bericht, dass es Dir zu Beginn der Trockenheit wie mir erging. Das stimmt mich zuversichtlich und bestärkt mich.

    LG
    Carmen

  • Der Weg ist schwer, liebe Leute

    Ich bin schon wieder rückfällig geworden und habe am Montag einen Termin in einer Klinik.Ich trinke und mir geht es so schlecht dabei. Warum trinke ich dann ? Ja! ... Das ist die Sucht! Rational nicht zu erklären und so ambivalent in sich selbst. Ich bin selbst süchtig und kann mein Verhalten nicht verstehen. Wie soll man dann erwarten, dass es Angehörige verstehen?!

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