• Hallo Lilli,

    Zitat

    Aber NUR das, kein Wort über den Alkohol und das dieser der Hauptgrund für meinen Auszug ist.


    das ist Taktik, so braucht er nicht hinzusehen beim Thema Alkohol.
    Da werden schnell andere Themen ausgepackt, von denen er hofft, das du darauf anspringst und schon ist das Hauptthema vom Tisch. So habe ich es auch erlebt.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Es ist, wie Morgenrot schreibt. Alles ist Thema, nur das Saufen nicht mehr. Ich erinnere mich noch daran, dass ich in der Endphase der Beziehung allein im Urlaub mit den Kindern war, er musste zu Hause arbeiten und hatte abends schön gesoffen und mich aufgrund eines Fotos, auf dem ich wohl ne knackige Jeans anhatte, den Schluss zog, ich würde fremdgehen und hätte mich absichtlich aufgebrezelt. ICH war wieder die Blöde, weil er sich was in seinem Suff zurecht gesponnen hatte. Das Ende vom Lied: Er hat mir den Urlaub versaut. Beleidigungen, Unterstellungen, dann blockiert... ich war verzweifelt. Hab zu der Zeit leider selbst noch gesoffen und mir alles gefallen lassen.

    Später noch wurde das, was er sich da zusammengereimt hat (ich wiederhole: aufgrund einer zu knackig sitzenden Jeans!!! :roll: ) immer wieder Thema. „In dem Urlaub, wo Du bestimmt fremdgegangen bist...“
    Hätte ich es mal bloß gemacht, dann hätte ich wenigstens meinen Spaß gehabt, anstatt da wie ein Häufchen Elend meinem Säufer hinterher zu heulen und zu versuchen, vom Gegenteil zu überzeugen.

    Das sind KLEINE Beispiele. Von den großen Beispielen mal ganz zu schweigen... ich würde nicht mit ihm an einem Strang ziehen, weil ich meinen Job nicht aufgebe, um in seiner Firma zu arbeiten... das habe ich nie gemacht, weil er nicht einsichtig war (oder nur phasenweise), dass er aufhört zu saufen. Sonst hätte ich es gemacht.

    Ich hab gesagt, „lass uns das mit dem Saufen in den Griff bekommen, wenn dann alles klappt, fange ich bei Dir an“.
    Daraus wurde von ihm: „Meine eigene Partnerin lässt mich in der Firma hängen. Kein Wunder, dass ich saufe“.
    Soviel dazu. Ar.......!

    Sorry fürs Auskotzen in Deinem Tagebuch :mrgreen:

    Aber es zeigt eben auch das verrückte Denken, Handeln und Argumentieren eines Säufers auf....

  • Guten Morgen,

    Zitat

    das ist Taktik, so braucht er nicht hinzusehen beim Thema Alkohol.


    genau das ist es wohl. Allerdings stecke ich gerade noch viel zu sehr drin und bin leider zum Teil viel zu sehr empfänglich für seine Manipulationsversuche.

    Zitat

    Sorry fürs Auskotzen in Deinem Tagebuch :mrgreen:

    Das ist schon in Ordnung. :mrgreen:

    Ich zweifle manchmal an meinem Verstand. Gestern Abend hat er mich wieder mit Nachrichten bombadiert. Immer ging es nur darum, wie schlecht es ihm geht und dass ja allen egal wäre, wie er sich fühlt und auch seine Freunde ihm nicht antworten würden, obwohl er ihnen ja geschrieben hat, dass es ihm schlecht geht, usw. Dann wieder die Frage, ob ich unterwegs bin und ich hätte ja sicher etwas Wichtigeres zu tun, als ihm zu antworten und dass es für ihn unerträglich ist und er mich so sehr vermisst. Dass er schon angefangen hat, meine Sachen einzupacken und es ihm so weh tut.
    Auf seine ersten Nachrichten habe ich noch reagiert und geantwortet. Als es dann aber immer weiter ging, habe ich nur noch geschrieben, dass es schon spät ist und ich jetzt schlafen werde. Die restlichen 10 (!) Nachrichten von ihm habe ich erst heute morgen gelesen.

    Mir ging es gestern Abend nicht gut und ich war besonders empfänglich für seine versteckten Vorwürfe. Kurz (aber wirklich nur kurz) habe ich sogar das Bedürfnis gehabt, zu ihm zu fahren und ihn zu trösten. Was läuft hier eigentlich für ein Film?
    Heute morgen sehe ich es wieder etwas klarer und bin froh, dass ich dem kurzen Drang nachzugeben nicht gefolgt bin. Letztendlich geht es doch genau darum, dass ich wieder einmal versuchen würde, es nur ihm recht zu machen.

    Und ich hatte das Gefühl, dass er wieder betrunken war (es lag an seiner Wortwahl). Das enttäuscht mich total. Da er am Anfang der Woche irgendwie doch noch überzeugender klang als sonst, als er versichert hat, aufhören zu wollen.

    Ich hoffe irgendwie, dass ich besser mit allem umgehen kann, wenn ich wirklich in meiner Wohnung bin. Zurzeit ist das alles noch so unwirklich und ich fühle mich unwohl in der fremdem Umgebung.

    Nächste Woche habe ich auch ein Erstgespräch bei einem Therapeuten. Darauf freue ich mich auch. Ich muss über die Dinge, die mich belasten, reden (oder schreiben), sonst platze ich. :-|

    Morgen früh fahre ich zu ihm und packe meine Sachen in Kartons und auf den Flur. Mit ihm. Drückt mir die Daumen, dass ich es schnell und ohne großen Zwischenfälle hinter mich bringen kann. :x

  • Du wirst Dich nicht täuschen. Ich hab auch immer gemerkt, an der Wortwahl und Stimmungsschwankungen und Anzahl der Nachrichten trotz Nicht-Reaktion, ob getrunken wurde oder nicht.

    So verrückt sich das anhört, aber es ist doch eigentlich gut. Denn:
    Im Grunde genommen, wirst Du am laufenden Band in Deiner Entscheidung bestätigt!!

  • Guten Morgen,

    ich bin mir sicher, dass ich zu 90% rieche, sehe oder höre, wenn einer getrunken hat. Da bin ich so sensibilisiert und bei meinem Mann sind es 100%. Das hat diese Zeit neben einem trinkenden Partner mit mir gemacht. Da brauchst Du an Deinem Gefühl absolut nicht zu zweifeln.

    Daumen für morgen sind gedrückt und auf jeden Fall ist alles besser, als neben einem nassen Alkoholiker zu leben.

    sonnige Grüße
    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Kannst du jemanden zu dem Termin mitnehmen? Kann ja im Auto warten.
    Nur falls was wäre.
    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Linde,
    das ist leider schwierig, weil ich hier kaum jemanden kenne.
    Allerdings fürchte ich auch keine Gewaltausbrüche, sondern eher unerträgliches Selbstmitleid, mit dem ich schwer umgehen kann. :-|
    Und wenn ich merke, dass er getrunken hat, gehe ich sowieso sofort wieder und bleibe nicht alleine dort.
    Wie Lütte es gesagt hat, auch ich "rieche" schon immer beim Betreten der Wohnung, ob was faul ist. Bisher konnte ich mich auf mein Gefühl auch verlassen. Und ich kann gar nicht erklären, warum das so ist. Das sind wohl die feinen Sensoren, die man als Co entwickelt. Oder es liegt daran, dass ich sowieso ganz feine Sensoren habe.

  • Ich rieche und sehe es auch sofort. Ich weiß allerdings nicht, ob es daran liegt, dass ich co.-abhängig war oder ob es daran liegt, dass ich selbst gesoffen habe.

    Ok, nun achte ich auch mehr darauf. Neulich habe ich ein Foto von einer Bekannten im Status gesehen. Was ja bedeutet, dass sie da nicht verkatert in die Kamera geguckt hat, denn wer veröffentlicht schon gern Bilder, wo man versoffen aussieht? :D
    Und ich dachte sofort: Scheisse. Sie trinkt.

  • Heute ist es wieder ganz schlimm. Ich laufe herum wie Falschgeld, bin extrem unruhig und fahrig. Und ich möchte endlich zur Ruhe kommen. :-|
    Und jetzt jammere ich auch schon die ganze Zeit rum. :shock:

  • Hallo, bin gerade wieder zurück. 🙄
    War den ganzen Tag fort, Kisten gepackt, Keller ausgeräumt, zwischendurch Mittagessen und ein Spaziergang. Wir haben viel geredet und er hat mir auch gesagt, dass er vorgestern etwas getrunken hat. Den Antrag auf Therapie hat er dort liegen.
    Ich bin ziemlich durcheinander nach diesem Tag. Er hat eigentlich fast durchgehend geweint. Hat mir aber auch immer wieder gesagt, dass er die Therapie machen will. Damit ich zurück komme. Nicht für sich selbst. Das ist nicht das, was ich hören wollte. Zwischendurch wollte er mich immer wieder davon überzeugen, einfach da zu bleiben. Und sagte mir, dass er die Therapie ja viel leichter durchstehen würde, wenn ich da wäre. Und es wäre ja jetzt eine doppelte Belastung für ihn. Außerdem hat er mir in Tränen aufgelöst immer wieder gesagt, wie leid ihm das tut, was er mir angetan hat. Ich war total überfordert. Kann mit soviel Trauer, Angst, Verzweiflung, Selbstmitleid überhaupt nicht umgehen. Alles in mir verkrampft sich.
    Nachdem er darauf bestanden hat, mich zu meiner Unterkunft zu fahren (ist ja nicht meine Wohnung), war es eine extrem verheulte Fahrt und ein tränenreicher Abschied.
    Und wieder der Kampf zwischen Verstand und Herz.
    Ich bin so traurig und durcheinander.
    Es hätte alles so gut sein können, ohne diesen Sch... Alkohol. Und ich bezweifle weiterhin, dass er es jetzt schafft.
    Dieses krasse Selbstmitleid zieht mich ziemlich mit runter.
    Und vermutlich wird er dafür sorgen, dass ich die nächsten Tage immer wieder erfahre, wie schlecht es ihm geht.
    Wenn er mal nicht geheult hat, haben wir uns echt toll unterhalten. 😔
    Morgen kommen die Umzugshelfer und wir packen die Sachen ein. Ist viel mehr als ich dachte. 🙄
    Ich hoffe, er ist in dieser Zeit mit dem Fahrrad unterwegs. Zumindest hat er es vor. 😔

  • Lilli, klar ist das schwer. Aber er sagt es selbst. Er will es für Dich machen, nicht für sich. Das kann nicht funktionieren. Ich verstehe total, dass es Dir nicht gut geht. Manchmal muss der Verstand sich einfach durchsetzen. Leider.

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