Hallo ins Forum,
eine ganze Weile lese ich hier mit, und habe mich kürzlich angemeldet. Ich kopiere ersteinmal meine Vorstellung, hoffe es ist korrekt so.
Ich bin 51 jahre alt, Krankenschwester und seit 1,5 Jahren mit einem Alkoholiker zusammen ( Trias: Burn out, Depression, Alkohol). Er trinkt massiv viel Alkohol ( ca 3l -4l Wein + Hochprozentigem am Tag) Es beginnt morgens und dann Non-Stop. Irgendwann folgen dann etwa 10-12 abstinente Wochen. Dann ist es die schönste Beziehung, die ich jemals hatte. Der liebevollste Partner, kultiviert, charmant, aufmerksam. Machte mir einen Heiratsantrag, den ich annahm. Spricht über sein Inneres, dass der Alk ihm das Gefühl gibt, überlegen zu sein. Klaren Blickes und klaren Verstandes zeigt er sich einsichtig und verspricht, nie wieder solchen Exzessen zu verfallen Und dann geht es wieder los...
Was mich zusätzlich tief verletzt: Er war 25 jahre verheiratet. Seine Ex ist wegen Co-Abhängigkeit in Therapie. Lässt ihn aber nicht wirklich los Wenn sie "einen im Tee" hat bombadiert sie ihn stundenlang mit Liebesbotschaften Und sobald er säuft, kontaktiert er sie auch wieder.
Nach einer wundervollen trockenen Phase, in der er sogar einen Termin für eine Therapie suchte und fand , war jetzt vor Kurzem seine Scheidung durch. Das war der Starschuss zur neuen Sauf-Phase. Kaum aus dem Gerichtssaal raus, wurde die Buddel angesetzt. Er scheint sie zu lieben und mich zu benutzen. Ich kann nicht mehr und habe es beendet. Er reagiert regelrecht hasserfüllt, attackiert mich mit unmöglichen Dingen, unterstellt mir Untreue und Ähnliches. Ich habe es lediglich gewagt, ihn mit seinem Verprechen und dem Therapieplatz zu konfrontieren und gefordert, dass der Kontakt mit der Ex in der Form nicht stattfinden sollte. Ich hoffe, hier Unterstützung zu finden und vielleicht die Möglichkeit zu erfahren, was in ihm vorgeht. Ich möchte nicht in der Co-Abhängigkeit landen, wenn ich es schon bin, will ich da raus. Momentan bin ich durcheinander, verletzt und weiß gar nichts mehr- außer, dass es so nicht weitergeht.
Danke fürs Lesen.
Ich bin einfach nur verzwiefelt und endschuldige mich im voraus schon einmal dafür, dass ich wenig strukturiert schreibe, sondern einfach nur drauflos tippe. Meine Geschichte steht im kopierten Vorstellungsbeitrag.
Momentan schickt er mich in ein Wechselbad. Wir haben nur schriftlichen Kontakt jetzt. Mal einsichtig, dann wieder eiskalt. Das kann mit jeder Zeile wechseln. Er gibt mir die Schuld für das Scheitern der Beziehung. Schiebt mir die Verantwortung in die Schuhe. Aber verdammt noch mal, es ist doch SEINE Entscheidung für die Flasche nicht meine. Sicher bin ich auch schwierig, aber das lässt sich doch nicht mit Alkohol kompensieren.
Am meisten verletzt mich der Kontakt mit seiner Ex.Ich bin kein übermäßig eifersüchtiger Mensch, aber es geht mir zu weit. Während sie ihn in regelmäßigen Abstand mit Liebesbotschaften bombadiert, wenn sie voll ist, lässt er sie nicht in Ruhe, wenn er voll ist. Er schreibt zwar keine Liebesbotschaften, aber mit Mitteilungen, wie depressiv er doch ist und wie schön die alten Zeiten waren. Was ist das für eine Verbindung? ich fühle mich wie ein Bauernopfer in einem schlechten Schachspiel, das beide miteinander spielen. Habt ihr Erfahrungen damit? Wie muss ich das einordnen?
Ich weiß, ich muss jetzt da raus. Gleichzeitig hoffe ich...wenn er nichts trinkt, dann ist es so wunderbar. Aber dann kommt irgendwann wieder das Monster namens Alkohol und ich habe nur noch Angst, was er ihr hinter meinem Rücken schreibt..zusätzlich zu den anderen Dingen, die wir alle kennen. Was soll ich denn jetzt tun? Er hatte schon einen Therapiplatz, den er jetzt absagen will. Alles nach der Scheidung. Was habe ich falsch gemacht. Man muss doch etwas Altes loslassen, um etwas Neues wachsen zu lassen. Warum reicht Liebe ( ich glaube ihm, dass er mich liebt) nicht aus?
Gruß, Selene