• hallo Seeblick

    danke für die Antwort...er hat eben angerufen aus dem Krankenhaus, und fragte nach Tabak....ich habe ihm das so erklärt, dass die Freundschaft nicht gekündigt ist und er mir einen Nachweis über eine LZT bzw einen Nachweis darüber, dass er min 3 Monate trocken gewesen ist....das war eine ziemlich klare Ansage....er hat nicht mal diskutiert und war damit einverstanden....ich habe meine Türen wieder auf gemacht....hoffentlich hält er sich daran....sonst werde ich über die Kündigung der Freundschaft nicht mehr nachdenken

    danke

    Lieben Gruß

    mexico

  • ich bin ebenfalls Alkoholikerin. Ist mir aber auch lange schwer gefallen, das zu erkennen und zu benennen. Habe ich auch erst einige Zeit trocken sein müssen, bevor ich es so richtig innerlich zulassen konnte und dann auch aussprechen und mir selber glauben.


    Ist ja zunächst mal sehr mit Scham verknüpft. Aber je mehr Menschen offen mit dieser Krankheit umgehen, umso leichter wird es für andere. Und ich denke ja auch, dieses Verschweigen oder „Drumherumreden“ begünstigt geradezu, dass mehr Menschen das Suchtpotential beim Alkoholkonsum unterschätzen.

    Hi Thalia,

    Jeder soll sfür sich definieren wie er mit dem Thema "Alkoholiker, Trocken..etc ) umgeht... So wie es ihm/ihr eben passt.

    Was mich in Rage bringt ist wenn jemand aus meinem Umfeld mir etwas in der Art sagt "Ja aber du warst kein richtiger Akoholiker, du hast nur etwas übertrieben". Man sagt ja auch nicht zu jemandem "Du hattest ja auch nur ein bisschen Krebs., Aids, ... ) es ist ein biscchen wie Fremdschämen anderer..

    Das ist beleidigend und respektlos und nervig.

    Aber he, was solls ich muss mich ja nicht mit den Leuten umgeben, von daher...

    LG

    Daniel

  • hallo Geroldsteiner,

    Das ist beleidigend und respektlos und nervig.

    wenn du da drüber stehst haste gewonnen

    die meisten reagieren auch nur so, weil sie mit der Situation überfordert bzw hilflos sind....die nervigen Leute haben sich halt nicht so viel damit beschäftigt...die wissen es eifach nicht besser...ist warscheinlich nicht mal böse gemeint...du hast dich ja verändert und nicht die aus deinem Umfeld

    ich wüste auch nicht wie ich reagieren soll, wenn mir jeman sagt, er hat Krebs...ach du Armer oder wird schon...i

    Lieben Gruß

    mexico

    Einmal editiert, zuletzt von mexico (6. Oktober 2021 um 08:23)

  • wenn du da drüber stehst haste gewonnen

    ...recht hast du, ist aber irgendwie nervig... (es ist so als hätte man nie ein Problem mit irgendwas gehabt... )

    Es ist so als sähen die Leute (enien überwundene) Alkoholsucht als ein unaussprechbares Makel an.. wobei ich kein Problem habe zu sagen: "Ja, ich habe früher mal gesoffen..."

    Ich steh zu meiner Vergangenheit, und nein ich bin nicht stolz auf manche Dinge die ich getan habe. Ich war halt krank und jetzt geht es mir bestens.

    LG

    Daniel

  • Den Kampf gegen den Alkohol aufzunehmen und bis an sein Lebensende unaufhörlich zu führen - das ist meines Erachtens Ausdruck immenser Stärke - und da darf man auch mal Stolz sein - das ist meine Meinung.

    Alkohol ist einfach viel zu präsent in unserer Gesellschaft und wird nicht wirklich als Gift\Droge wahrgenommen- das verstärkt meines Erachtens die Problematik.

  • Hi nochmal,

    Ich stelle mir oft die Frage welche Erfahrungen andere Abstinenzler haben, hinsichtlich nichts trinken.

    éfters werde ich gefragt "Hast du denn nie Lust auf ein Glas Alkohol?" Meine Antwort ist immer dieselbe: "Nein hab ich nicht"

    Es ist tatsächlich so dass ich nie an "nichtstrinken" denke, Alkohol ist für mich einfach kein Thema. Ich habe einen lieben Partner seit 10 Jahren er trinkt gemässigt Alkohol (zu Hause bei mir) und es ist mir einfach egal...

    Ist stelle mir schon manchmal dir Frage ob es langzeit Abstinenzler gibt die aber trotzdem noch mit sich kämpfen um nichts zu trinken.

    So nach dem aufstehen Gedanken nach dem Motto: "Ich hoffe ich schaffe den Tag ohne Rückfällig zu werden".

    Ich stelle mir die Frage ob es tatsächlich Abstinenzler gibt die jeden Tag ans trinken denken jedoch nur durch pure Willenskraft nicht rückfällig werden.

    Ich muss dazu sagen (und das ist mir erst heute bewusst) dass ich alkoholische Getränke eingentlch nicht mag, ich habe nie als Geniesser getrunken ich habe nur getrunken um nicht nüchtern zu sein... und um mich besser zu fühlen.

    Danke für euer Feedback.

    LG

    Daniel

  • hallo Tippi,

    der Kampf bis ans Lebensende wird wirklich leichter und hört auch irgendwie auf...es ist im Moment kein Kampf mehr für mich...anfangs habe ich Strategien gefunden es zu schaffen..und es war wirklich ein Kampf gewesen da hinzukommen wo ich gerade bin....am Anfang war ich stolz erkannt zu haben, alkoholkrank zu sein, und dass ich den Weg begonnen habe mit dem Aufhören...heute bin ich total stolz es geschafft zu habe...aber ich bleibe vorsichtig

    Lieben Gruß

    mexico

  • der Kampf bis ans Lebensende wird wirklich leichter und hört auch irgendwie auf...es ist im Moment kein Kampf mehr für mich

    meine Therapeutin hat mir geraten dem Akohol gegnüber zu kapitulieren. Un dies anhand eines Beispiels..

    Sie hat mir erklärt:

    "Ok, stell dir vor jemand verspricht dir 100.000 EUR Preisgeld falls du einen Boxkampf gegen Mike Tyson gewinnst.

    Du probierst es und scheiterst. Dann wird das Preisgeld erhöht und du probierst es noch mal, und nochmal und nochmal...

    Irgendwann musst du einsehen dass du den Kampf nicht gewinnen kannst also lass die Finger davon... und mach genau dasselbe beim Alkohol. Denn du kannst nicht gewinnen."

    Ich fand das damals schon sehr hilfreich und einleuchtend.

    Es freut mich wenn ich lese: "es ist im Moment kein Kampf mehr für mich"

    LG

    Daniel

  • hallo Mexico, hallo Geroldsteiner,

    hast du schon mal daran gedacht, das du durch deine Abstinenz anderen ungewollt einen Spiegel vorhälst?

    Du konfrontierst sie quasi durch deine Abstinenz mit ihrem eigenen Trinkverhalten, das ist nicht immer angenehm.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Ist stelle mir schon manchmal dir Frage ob es langzeit Abstinenzler gibt die aber trotzdem noch mit sich kämpfen um nichts zu trinken.

    Hallo Daniel,

    während meiner 10 jährigen Abstinenz war kein Gedanke mehr an Alkohol vorhanden. Ich fühlte mich sicher und glücklich.

    Meine Nachsorge Gruppe bestand aus gelegentlichen Telefonaten und Treffen mit zwei befreundete Ärzten, die leider verstorben oder sehr schwer erkrankt sind. Ich war mir sicher, dass es nun auch ohne weitere Nachsorge weiter geht, mit meinem abstinenten Leben.

    Eine trügerische Selbstsicherheit aus heutiger Sicht. Ich hatte schleichend Grundregeln missachtet. Alkoholische Getränke nicht entsorgt oder weiter gegeben, sondern stehen lassen....Kistenweise. Kann mir nichts mehr anhaben, da war ich felsenfest von überzeugt.

    Das in uns nur etwas schlummert, dass wir bei aller mentalen Kraft nicht im Griff haben, wurde mir am 25.07.2019 schmerzhaft deutlich.

    Voraus gegangen waren jahrelange Rechtstreitigkeiten, Wasserschäden, eine nicht freiwillige Firmenaufgabe, Probleme in der Partnerschaft, Schlaflosigkeit und weitere Vorkommnisse, die mich an den Rand des Ruins getrieben haben.

    Alles zunächst trocken ausgefochten, bis zum heißesten Sommertag (41°) am 25.07.2019. Musste ja unbedingt in der Hitze 700 m2 Rasen mähen...mit anschließendem heftigstem Sonnenbrand....Sonnenstich???

    Trinken...viel Wasser trinken..bis das kühl gestellte Wasser ausgetrunken war. Da gabs ja noch im Keller, kühl......die Geschenke.

    Kann mich beim besten Willen nicht erinnern, was ich gedacht habe in diesem Moment aber der Griff zum "Stoff" dauerte nur wenige Augenblicke und es folgte, was in den meisten Fällen folgt. Kein Ausrutscher (Laps oder Lapsus) sondern der fatale Absturz in die schlimmsten Zeiten.

    Wo waren die Fehler?

    Die trügerische Selbstsicherheit

    Die verloren gegangene Nachsorge

    Alkoholfreies Umfeld schaffen...und halten. Habe dabei deine Situation..Partner trinkt moderat... auch erlebt und trocken überstanden. Aber ein Spiel mit dem Feuer. Für mich, eines der schwierigsten Themen im Hinblick auf eine stabile, glückliche und lebenslange Abstinenz.

    Eine ähnliche Situation/Partnerschaft während meiner neu gewonnen Abstinenz habe ich aus genannten Gründen beendet. Nach meinem Rückfall weiß ich, hoffentlich endgültig, dass die Kraft des Suchtgedächtnisses stärker ist als der hoffentlich bald vorüber gehende Herzschmerz.

    Soll kein Ratschlag und schon gar keine Leitlinie sein. Es ist eines meiner Ergebnisse nach intensivster Aufarbeitung der Geschehnisse.

    Danke für das Thema

    Topema

  • hallo Mexico, hallo Geroldsteiner,

    hast du schon mal daran gedacht, das du durch deine Abstinenz anderen ungewollt einen Spiegel vorhälst?

    Du konfrontierst sie quasi durch deine Abstinenz mit ihrem eigenen Trinkverhalten, das ist nicht immer angenehm.


    lg Morgenrot

    Hallo,

    ich möchte betonen dass ich niemanden hier beurteile, hier werden Erfahrungen ausgetauscht.

    Ich denke auch dass, wenn jemand bezeugt dass es auch OK ist (vielleicht sogar selbstverständlich ist) ohne Alkohol zu leben, manchen Leuten Hoffnung gibt dass es auch zu schaffen.

    Wie gesagt, ICH beurteile niemanden hier.

    BG

    Daniel

  • Ich hoffe es geht Dir wieder gut und bedanke mich für deine Antwort.

    Danke der Nachfrage.

    Ja, es geht mit seit über 14 Monaten wieder gut. Besonders auch durch dieses Forum hier. Wann immer Zeit ist, lesen oder schreiben, ist für mich die beste Nachsorge die ich mir zur Zeit vorstellen kann.

    Beste Grüße

    Topema

  • hallo Morgenrot,

    wenn ich jemanden zu nahe getreten bin bzw unangenehm rübergekommen bin....pardon...das wollte ich nicht...manschmal höre ich mich gerne reden bzw schreiben und verliere den Faden

    Lieben Gruß

    mexico

  • Ja, es geht mit seit über 14 Monaten wieder gut.

    Das ist schön. Wie in deinem vorherigen Kommentar beschrieben hattest Du ja alle Katastrophen und Belastungen zusammen. Manchmal wachsen einem die Probleme über den Kopf. Hoffe jetz ist wieder alles (oder das meiste) im Lot.

    :wink:

    Lieben Gruss

    Daniel

  • hallo Mexico,

    alles gut. Ich wollte nur eine Erfahrung weitergeben, die ich in Gesprächen gemacht habe, als es um die Trockenheit meines Mannes ging.

    Da bekam ich oft gesagt, dein Mann doch nicht.

    Dann sprach ich mit einem Langzeittrockenen, der mir genau das mit dem Spiegel erzählte. Das leuchtete ein, und ich habe es auch mit keinerlei Bewertung verbunden.

    lg morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • "Ok, stell dir vor jemand verspricht dir 100.000 EUR Preisgeld falls du einen Boxkampf gegen Mike Tyson gewinnst.

    Du probierst es und scheiterst. Dann wird das Preisgeld erhöht und du probierst es noch mal, und nochmal und nochmal...

    Irgendwann musst du einsehen dass du den Kampf nicht gewinnen kannst also lass die Finger davon... und mach genau dasselbe beim Alkohol. Denn du kannst nicht gewinnen."

    Ich mag solche "Eselsbrücken" die die Machtlosigkeit der Sucht gegenüber verdeutlichen.

    Nach dem ich einen Bericht von Winfried Lintzen Psychtherapeut über den süchtigen Hirnstamm entdeckt hatte und dieser von einem grinsenden Monster schrieb, habe ich für mich die Story vom Bär im Winterschlaf konstruiert.

    Der Bär fährt im Winterschlaf (Abstinenz) alle Funktionen auf ein Minimum herunter. Ist aber immer noch wach genug um sich gegen Feinde (Alkohol) blitzartig zur Wehr zu setzen. Also immer schön darauf achten, dass die Höhle (Wohnung/ Lebensraum) weiträumig von Feinden frei gehalten wird, damit der Bär in Ruhe weiter schlafen kann. Keine Chance...wenn das Viech (Suchtgedächtnis) wach wird und Nahrung (Alkohol) riecht.

    Schön kitschig....aber entspricht exakt den Abläufen bei einem Rückfall.

    Bin jetzt quasi Bärendompteur

    Beste Grüße

    Topema

  • guten Morgen

    eigentkich müssten ja heute sehr viele Menschen einen trockenen Geburtstag feiern....wollten so viele aufhören im neuen Jahr...hab ich jedenfalls oft als Ziel in meiner nassen Zeit gehört

    ich kenne aber keinen wissentlich

    gibt es hier jemanden der am 1.1. aufgehört hat und trocken geblieben ist.....

    ein schönes neues Jahr an alle

    lieben Gruß

    mexico

  • ich kenne aber keinen wissentlich

    Frohes neues Jahr zunächst.

    Auf Dauer ganz sicher nicht.

    Habe solche Vorhaben geschafft...mal für ein Jahr, dann für zwei Jahre.

    Die Trinkpausen haben eher in trügerische Gedanken...siehste, ist doch nicht so schlimm..geführt. Schaffst Doch allein, dachte auch mein Umfeld.

    Was folgte, auf diese Trinkpausen, waren die schlimmsten Abstürze mit unglaublichen Mengen.

    Beste Grüße

    Thomas

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