Vorstellung Micha (Quartalstrinker)

  • Ich bin Alkoholiker, musste ich leider am Anfang des Jahres 2021 feststellen. Ich habe es lange Zeit geleugnet. Ab 15.Januar 2021 weiß ich, dass ich aufhören muss. Habe es versucht. Habe mich von meiner Frau auf ihren Wunsch hin getrennt, wobei mir die Trennung nicht so schwer fiel - wir haben uns auseinandergelebt. Sie war aber auch Co-Abhängig von mir und meinen Konsum. Wobei das nicht der Trennungsgrund Nr.1 war aber sicherlich auch seinen Teil dazu beisteuerte.

    Leider habe ich es nur bis Mitte Mai durchgehalten und wieder gesoffen. Danach nochmal trotz guten Willens 15.Juli und dieses Wochenende Freitag und Samstag (6./7.August). Am Sonntag morgen aufgewacht und das war's. Ein absoluter Quartalstrinker. Aber leider der übelsten Sorte. Ich benehme mich schlimm und peinlich. Werde aber auch nicht wirklich ernst genommen, wenn ich Alkohol ablehne und mir fällt es dann sehr schwer nein zu sagen bzw. es triggert mich. Ich tue jetzt alles um davon wegzukommen. Trenne mich von einigen Leuten die mich triggern aus meinem Umfeld für immer.

    Ich hoffe ich schaffe es. Ich will einfach auf keinen Fall mehr trinken. Aber wie das bei einem Quartalssäufer ist - mittlerweile kenne ich es - und so steht es ja auch im Internet geschrieben, weiß ich leider, dass dieser Wille irgendwann wieder vergeht. Ich hoffe einfach nicht und werde kämpfen solange es geht. Ich versuche alle möglichen Trigger zu entsorgen, gehe jetzt immer am Sonntag zu den Anonymen Alkoholikern und versuche auch im Forum aktiv zu sein um Hilfe zu bekommen und zu erlesen.

    Ich bin 39 und habe mit 16 mein ersten Schluck Bier genommen. Andere Sachen durchprobiert, aber trank fast ausschließlich Bier. Ich weiß, dass ich ein Typ bin, der wirklich 0 Alkohol trinken darf. Ich werde niemals kontrolliert trinken können. Ich werde im Suff verbal aggressiv und benehme mich einfach peinlich. Verschicke peinliche Posts bei Facebook und über WhatsApp, wo ich mich dann absolut für schäme oder sogar entschuldigen muss. Ich trank bisher ausschließlich zuhause. Bin aber so laut, dass es wahrscheinlich die ganze Nachbarschaft mitbekommen hat.

    Ich hoffe ich kann hier gute Ratschläge bekommen, was ich noch machen kann.

    Dann auf ein Leben ohne den Alkohol !

    Alkohol löst Partnerschaften, Finanzen, den Arbeitsplatz, die Fahrerlaubnis auf...nur Probleme löst er nicht...

  • Hallo Micha,

    willkommen bei uns im Forum!

    Du hast erkannt, dass Du mit dem Alkoholkonsum ein grosses Problem hast. Das ist schon etwas wert.

    Auf der einen Seite schreibst Du, Du kannst nur schwer Alkohol ablehnen, wenn Du ihn angeboten

    bekommst, auf der anderen, dass Du nur allein trinkst.

    Es gibt Menschen, z.B. die vertragen keinen Alkohol, da braucht man keine Erklärungen abgeben.

    Generell sollte man sowieso, gerade am Anfang Situationen meiden, an denen Alkohol getrunken wird.

    Diese peinlichen Aussetzer im Internet, etc. sind mir bekannt. Einfach nur schrecklich!

    Weist Du, was am besten dagegen hilft?! Lass das erste Glas stehen! Du scheinst nicht körperlich

    abhängig zu sein. Mir ging es da anders...

    Jeden Tag das erste Glas stehen lassen...

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Hope,

    die Einsicht ist schon ein wichtiger Schritt. Das ist super!

    Ich habe lange gebraucht, um mir einzugestehen dass ich Alkoholokerin bin.

    Ich würde dir auf jeden Fall einen Besuch beim Hausarzt empfehlen, damit dort deine Werte überprüft werden.

    Hast du einen Plan, wie du dich selbst vor dem nächsten Glas schützen kannst? Ist beispielsweise dein Zuhause alkohlfrei?

    Viele Grüße

    Seeblick

  • Hallo Hope,

    ich habe genau dasselbe Problem. Ich schäme mich nach solchen Ausfällen immer sehr, das reicht dann oft um ein paar Monate nüchtern zu bleiben, aber irgendwann vergisst man das furchtbare Gefühl, trinkt mal ein Bier, dann zwei, bis zum nächsten Absturz.

    Es ist ein Teufelskreis unter dem man sehr leidet.

  • Natürlich. Zuhause gibt es kein Alkohol. Es gibt keinen Grund, warum es welchen geben sollte. Das Problem ist eher, dass ich, sobald ich 2-3 Monate nichts getrunken habe, mir doch 1-2 Bier mitnehme. Sobald ich die leer habe, geht es dann los. Ich hole die nächsten 2. Es ist kurz vor 22 Uhr...dann fahre ich halt zur Tankstelle und hole nochmal 3 .. "das waren jetzt die letzten" sage ich mir. Dann wache ich morgens zerstört am Boden auf, PC ist umgeschmissen, Handy liegt in der Ecke ich schaue, ob mein Portmonee noch da ist...dann Handy WhatsApp und Facebook erstmal die peinlichen Sachen löschen. Nach unten in den Keller gehen und schauen, ob das Fahrrad da ist..am Montag, Dienstag dann auf Konto schauen.."Mist...nochmal 5 Euro und 6 Euro an der Tanke ausgegeben 1:27 und 2:38..."....

    Alkohol löst Partnerschaften, Finanzen, den Arbeitsplatz, die Fahrerlaubnis auf...nur Probleme löst er nicht...

  • Hallo Micha,

    Willst Du wieder und wieder den selben "Schlammassel" erleben?

    Und wie sehen nun Deine weiteren Pläne aus?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Ich bin Alkoholiker, musste ich leider am Anfang des Jahres 2021 feststellen

    Hallo Hope 81,

    willkommen hier im Forum.

    Die Ausmaße deine Saufverhalten hast du schön geschildert und es ähnelt vieler Geschichten hier. Wann hast du das letzte Mal getrunken? Her tauchen sich Menschen aus die eine lebenslange Abstinenz anstreben . Wie sieht es bei dir aus?

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Micha,

    Willst Du wieder und wieder den selben "Schlammassel" erleben?

    Und wie sehen nun Deine weiteren Pläne aus?

    Hallo Hope 81,

    willkommen hier im Forum.

    Die Ausmaße deine Saufverhalten hast du schön geschildert und es ähnelt vieler Geschichten hier. Wann hast du das letzte Mal getrunken? Her tauchen sich Menschen aus die eine lebenslange Abstinenz anstreben . Wie sieht es bei dir aus?

    Ich werde jetzt immer - wenn auch nur einmal die Woche, weil ich Schichtarbeiter bin - Sonntags morgens statt in die Kirche zu den Anonymen Alkoholikern gehen. Ansonsten höre ich derzeit viele Podcasts, lese in den Foren, habe mir Literatur besorgt die ich lese. Ich werde auch mal zu meinem Hausarzt gehen und mit ihm die Lage besprechen. Ich würde gerne evtl. zum Psychologen und mit dem Sprechen um die Frage nach weiteren Möglichkeiten, Triggern zu besprechen. Eventuell haben auch die AA`s noch einmal Tipps für mich, was ich machen könnte.

    Ja ich kann nichts anderes anstreben, als eine lebenslange Abstinenz. Alles andere führt bei mir mittel- bis langfristig zum absoluten Exitus und womöglich zum Tod.

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  • Hallo Micha,

    zum Arzt zu gehen ist eine sehr gute Idee! Das ist ein ganz wichtiger Schritt.

    Es gibt Suchtberatungsstellen, die haben ganz viele Infos, wie ein Weg in die Trockenheit aussehen kann. Also weitere Anlaufstellen, wer für was zuständig ist usw. Eine Gruppe vor Ort ist auch gut.

    Wir sind ja hier auch eine Selbsthilfegruppe. Auch hier bist du richtig.

    Lieber Gruß

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Und zack, wieder über ein Jahr vorüber, Micha!

    Wie geht es Dir? Konntest Du Deine Vorsätze umsetzen?

    LG Elly

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    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hey ! Leider nicht ganz, habe dieses Jahr im Februar, März, August und dieses Wochenende getrunken. Ich versuche es aber weiterhin...ich lege mir jetzt ein Tagebuch an, welches ich jeden Tag ausfülle. Konsumiere verschiedene Bücher. Ich hoffe es klappt...

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  • Das Forenteam
    17. Mai 2021 um 16:40

    Auch dieser Artikel kann eine Hilfe und Denkanstoß sein!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Na, das ist ja mal eine Ansage!

    Ich bin gespannt! Aber nur Du hast es in der Hand!

    Das erste Glas stehen lassen.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Ich kenne deine Scham genau. Es ist brutal am nächsten Tag davon zu hören. Da bin ich voll bei dir, ich weiss wie sich das anfühlt.

    Hast du jemanden zu dem du völlig ehrlich bist und der zu dir steht? Damit meine ich nicht das das Saufen toleriert wird. Ich bin ein Gegner davon Alkoholiker völlig fallen zu lassen. Ich finde es wichtig nicht alleine gelassen zu werden.

  • Also viele wissen, dass ich Probleme mit Alkohol habe und aufhören will ja.

    Aber da es bei mir kaum auffällt, da ich meist alleine zuhause trinke, denken sie es ist nicht so schlimm. Aber es ist schlimm, sogar sehr schlimm.

    Danke für dein Verständnis.

    Aber es gibt eine Person zu der ich vollkommen ehrlich sein kann und das ist mein Bruder ja. Ich unternehme aber mittlerweile auch sehr wenig mit

    meinen Freunden, da oft leider doch was getrunken wird und das triggert mich dann. Ich ziehe mich sogar mit Absicht zurück und tauche auf Geburtstagen oder ähnlichen nicht auf oder bleibe extrem kurz da...

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  • Was heißt ich versuche es. Ich mache es jetzt verdammt !

    Nun sind das ja Vorhaben, die dir, uns oder andere Alkoholiker nicht fremd sind. Schall und Rauch, mehr ist das nicht. Und tief in dir drinnen, zumindest glaube ich das, weißt du es auch. Du hattest das schon im August 2021 ähnlich formuliert. Wolltest zu den AA und vieles mehr.

    Woran liegt denn die Umsetzung? Zum Beispiel mit den Grundbausteinen? Du bist ja nicht erst seit heute hier registriert. Kennst sie doch.

    Nicht falsch verstehen, du kannst auch bis zum verrecken weiter Saufen. Ich möchte dich zu nichts drängen, aber ein wenig den Arsch bewegen musst du schon. Wir unterstützen dich gerne, aber ohne dein Zutun wird das nichts.

    Gruß Hartmut

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  • Hallo Micha,

    verzeih` meine Neugier, doch was lässt dich immer wieder einknicken?

    So wie du berichtet hast, ist es dir ja schon gelungen ein paar Monate trocken zu bleiben. Ist das so?

    Was treibt dich wieder zum Alkohol, ist es Suchtdruck, Stress, Unzufriedenheit, lange Weile?

    Auch ich trank immer nur zu Haus, allein und führte sicherlich auch diverse komische, peinliche Telefongespräche.

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