Chiarabruehl Tipps, Ratschläge - Lebensgefährte ist schwer abhängig

  • Hallo an alle,

    ich habe sehr lange überlegt ob ich etwas schreibe und wenn ja was?

    Ich weiß nicht wo es anzufangen gilt, denn der Leidensweg ist lange. Lange habe ich um das gekämpft was meinen Freund und mich zusammen gebracht hat und habe jetzt das Gefühl vor den Trümmern unserer Beziehung zu stehen, die durch den Alkohol verursacht wurde. Der Alkohol hat ihn stark verändert. Natürlich, bei wem ist das nicht so, wenn man Tag ein und Tag aus Liter-weise in sich hineinkippt. Ich habe unserer Familie wegen so viel versucht, wir haben 2 Kinder die 8 und fast 4 sind. Die letzten 2 Wochen ist es so schlimm geworden daß er jeden Tag betrunken nach Hause von der Arbeit kam, in die Haustüre gefallen ist. Ich warte jeden Tag darauf OB er heimkommt, wann der Tag ist wo er einen Unfall baut, vom Dach fällt ( er ist selbständiger Dachdecker).

    Die Kinder werden mittlerweile mit Halts Maul im Rausch, angemacht. Ich renne morgens um 5 durch das Haus und sammel alle Flaschen ein, damit die Kinder nicht im Badezimmer stehen und mir Flaschen bringen mit Worten wie: Die hat Papa hier vergessen.

    Er schlafwandelt seit ein paar Wochen sehr viel. Zum ersten Mal war dies vor ein paar Jahren. Wenn er schlafwandelt uriniert er mir in alle möglichen Ecken unseres Hauses. Nur nicht auf die Toilette. Davon werde ich natürlich wach und bin minimum mit einer halben bis dreiviertel Stunde mit Putzen beschäftigt. Dann bin ich natürlich so wach, dass meine Nächte im Moment ab 3:00 oder 4:00 Uhr beendet sind.

    Ich bin so ratlos. Letztes Jahr habe ich geglaubt der Wendepunkt ist da. Er hat offen zugegeben das er ein Problem hat und war bei der Suchthilfe. Einmal. Dann hat er festgestellt da das, die Menschen dort alle nichts drauf haben.

    Ich hoffe ich finde hier ein paar Ratschläge, wobei ich denke ich weiß, dass ich alleine der Kinder wegen, gehen muss. Um sie und mich zu schützen. Ich fühle mich schlecht, einen Menschen den ich liebe, alleine mit seinem Schicksal zu lassen. Dennoch kann ich ihm nicht helfen. Ich kann mich nicht weiter selbst verlieren.

  • Hallo Chiara,

    herzlich Willkommen hier bei uns.

    Da kommt ja einiges zusammen bei dir.

    Zitat

    Er hat offen zugegeben das er ein Problem hat und war bei der Suchthilfe. Einmal. Dann hat er festgestellt da das, die Menschen dort alle nichts drauf haben.


    Über seine Feststellung muß ich fast lachen. Aber nur fast. Denn es ist traurig, daß er nicht bereit ist, die Hilfe anzunehmen. In der Suchtberatungsstelle sitzen doch keine Pappfiguren, sondern meistens sehr gut ausgebildete Mitarbeiter.

    Leider kann man ihm von außen nicht helfen, wenn er nur Probleme zugibt, aber nicht bereit ist, der Erkenntnis Taten folgen zu lassen. Absichtserklärungen bringen dir und den Kindern nichts. Außerdem ist eine Suchterkrankung bzw. Alkoholismus kein "Problem". Es ist eine Erkrankung, die der Betroffene aber selber zum Stillstand bringen kann.

    Der Austausch hier kann dir gut dabei helfen, dich zu sortieren und zu überlegen, was jetzt das beste für die Kinder und dich ist.

    Bevor es mit dem Austausch richtig losgeht, wollte ich fragen, ob du dich hier mit deinem richtigen Namen angemeldet hast? Das wäre nicht gut, weil man dich bzw. ihn erkennen könnte. Falls es so ist, schreibe bitte einen erfundenen Usernamen hier rein, dann wird das von unserem Admin geändert.

    Viele liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Vielen Dank für deine Nachricht. Ja das es kein Problem ist, dass weiß ich. Auch das es eine Krankheit ist, auch wenn das nicht immer leicht fällt als solche zu sehen.

    Nein, dies ist nicht mein richtiger Name. :)

    Aber danke, für den Hinweis.

    Liebe Grüße

  • Hallo Chiarabruehl,

    ich werde dich demnächst freischalten. Möchtest du auch deinen Vorstellungsthread in den zuständigen Bereich verschoben haben? Dann gibt mir ein kurzes ok.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Chiara,

    bei dir hab ich jetzt den großen Drang doch auch mal wieder was beizutragen, denn etwas bestimmtes hat mich sehr berührt und betroffen gemacht. Mein Vater hat in meiner Kindheit auch oft nicht das Klo gefunden und manchmal in der Nacht wachte ich auf, weil da plötzlich jemand, mein Vater, bei mir im Zimmer stand und in die Ecke pinkelte. Ich habe diesen Anblick nie vergessen, verdrängt schon, aber wo ich das grade gelesen habe war es sofort wieder da. Das war schlimm für mich als Kind, zumal meine Mutter nicht hinterher gekommen ist und sauber gemacht hat. Sie hat sich meist eher in der Öffentlichkeit darüber lustig gemacht, wenn mal wieder eine Matratze entsorgt werden musste, weil wieder alles vollgepinkelt war. An mich hat sie dabei nicht gedacht. Ich sage dir eins ganz eindrücklich: ein Kind möchte seinen Vater so nicht sehen, besoffen, nackt, mit seinem Teil in der Hand und vor ihm urinierend! Und es tut ihm noch mehr weh, wenn dann die Mutter dieses auch noch öffentlich lächerlich macht… das nur nebenbei, das wirst du bestimmt nicht tun . Also, ich kann an dieser Stelle nur sagen, tu das deinen Kindern nicht an!! Tue ihnen diesen Vater nicht an… Schütze deine Kinder. Wenn er die Kurve kriegt, kriegen würde, wäre er ja immer noch ihr Vater und eine gute Beziehung zukünftig möglich, aber so…

    Ich wünsche dir alles erdenkliche an Kraft um die Dinge für dich und deine. Kinder zu sortieren und anzugehen!

    Vg Blume

    Lieben Gruß,

    Blume

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    You can´t connect the dots looking forward. You can only connect them looking backwards.

    Steve Jobs

  • Hartmut 22. September 2021 um 19:17

    Hat den Titel des Themas von „Tipps, Ratschläge - Lebensgefährte ist schwer abhängig“ zu „Chiarabruehl Tipps, Ratschläge - Lebensgefährte ist schwer abhängig“ geändert.
  • Hallo Chiara,

    bei dir hab ich jetzt den großen Drang doch auch mal wieder was beizutragen, denn etwas bestimmtes hat mich sehr berührt und betroffen gemacht. Mein Vater hat in meiner Kindheit auch oft nicht das Klo gefunden und manchmal in der Nacht wachte ich auf, weil da plötzlich jemand, mein Vater, bei mir im Zimmer stand und in die Ecke pinkelte. Ich habe diesen Anblick nie vergessen, verdrängt schon, aber wo ich das grade gelesen habe war es sofort wieder da. Das war schlimm für mich als Kind, zumal meine Mutter nicht hinterher gekommen ist und sauber gemacht hat. Sie hat sich meist eher in der Öffentlichkeit darüber lustig gemacht, wenn mal wieder eine Matratze entsorgt werden musste, weil wieder alles vollgepinkelt war. An mich hat sie dabei nicht gedacht. Ich sage dir eins ganz eindrücklich: ein Kind möchte seinen Vater so nicht sehen, besoffen, nackt, mit seinem Teil in der Hand und vor ihm urinierend! Und es tut ihm noch mehr weh, wenn dann die Mutter dieses auch noch öffentlich lächerlich macht… das nur nebenbei, das wirst du bestimmt nicht tun . Also, ich kann an dieser Stelle nur sagen, tu das deinen Kindern nicht an!! Tue ihnen diesen Vater nicht an… Schütze deine Kinder. Wenn er die Kurve kriegt, kriegen würde, wäre er ja immer noch ihr Vater und eine gute Beziehung zukünftig möglich, aber so…

    Ich wünsche dir alles erdenkliche an Kraft um die Dinge für dich und deine. Kinder zu sortieren und anzugehen!

    Vg Blume

  • Ich danke dir für deine Nachricht und deine Offenheit. Es ist wirklich nicht einfach. Sie haben ihn Gott sei Dank, so noch nie gesehen, was die Sache A nicht besser macht und B nicht bedeutet, dass dies noch kommen kann.

    Es tut so unfassbar weh, zu sehen wie ein so junger Mensch sich zu Grunde trinkt. Ich musste auch wirklich hart daran arbeiten, es als Krankheit zu sehen, aber das ändert nichts daran, wenn er keinen Schritt in Richtung Hilfe gehen will oder kann. Das ganze geht jetzt 6 Jahre, davon 3 Jahre extrem. Schätzungsweise 3 - 5 L Bier täglich. Minimum. Dabei arbeiten und Auto fahren.

    Der Rekord war letzten Monat, 27 Tage - 10 Kisten Bier. Nicht eingerechnet was unterwegs an der Tankstelle geholt wird und was auf dem Firmengelände getrunken wird.

    Ich bin tatsächlich am Ende.

  • Hallo Chiara, schön das du den Weg hier her gefunden hast!

    Deine Geschichte hat mich sehr berührt. Meine eigenen Kinder sind in einem ähnlich Alter und ich selbst erinnere mich an viele schlimme Momente, deutlich vor meinem vieren Geburtstag.

    Auch wenn du sagst, deine Kinder haben ihren Vater noch nicht in die Ecken pinkeln sehen und Flaschen räumst du weg, bevor die Kinder sie finden… Die Kleinen haben schon sehr viel mehr mit bekommen, als du wahrhaben möchtest.

    Ich bin tatsächlich am Ende.

    Dann LAUF!!!!

    Lauf weg so schnell und so weit du irgendwie kann. Rette dich und vor allem Rette deine Kinder, sie können sich selbst nicht beschützen. Ihr habt schon jetzt so viel ertragen müssen. Du sagst selbst, du rechnest jeden Tag mit einem Unglück. Erspare es deinen Kinder, ihren Verunglückten oder toten Vater auf dem Küchenboden zu finden!

    Du bist ganz bestimmt eine starke Frau und deshalb geh!

    Du musst nicht schweige oder deinen Partner schützen. Such dir Hilfe, wo immer du sie bekommen kannst. Vielleicht kannst du erst einmal zu Familie oder Freunden ziehen?! Geh zur Suchtberatung, lass dir sagen, was es zur Unterstützung gibt in deiner Region. Schreib dir hier deinen Kummer von der Seele. Mach was auch immer nötig ist, aber Lauf!

    Lass dieses Elend so schnell es geht hinter dir und Rette deine Kinder vor noch schlimmeren Erfahrungen.

    Viel Kraft und viel Glück, Lea

  • Hallo Lea,

    Vielen lieben Dank für deine Nachricht.

    Ich weiß was du meinst und mir ist absolut klar, was meine Kinder bereits alles erlebt haben und mitbekommen. Ich wollte auch damit nicht sagen, dass sie das nicht haben. Es ist so viel was man zu all dem ganzen schreiben könnte.

    Ich habe riesen Angst vor dem Schritt zu gehen, Angst davor was mit ihm passiert. Auch wenn ich ganz genau weiß das ich ihm nicht helfen kann, vielleicht konnte ich das noch nie.

    Ich weiß was ich tun muss, damit wir wieder leben können und die Kinder in ihrem zu Hause glücklich sein können.

    Auf der anderen Seite fühlt es sich an als würde man die Liebe seines Lebens im Stich lassen mit all dem Unglück.

    Auch wenn nur er es daraus schaffen kann.

  • Liebe Chiara,

    der Mann, den du als Liebe deines Lebens gesehen hast, den gibt es aktuell nicht mehr, also kannst du ihn auch gar nicht im Stich lassen. Dieser Mann ist nicht mehr da! Vielleicht findet er selbst einen Weg da raus, vielleicht auch nicht. Da hast du leider keinen Einfluss drauf 😔

    Ich weiß was ich tun muss, damit wir wieder leben können und die Kinder in ihrem zu Hause glücklich sein können.

    Wenn du das weißt… na dann trau dich!

    Raff dein letztes bisschen Kraft zusammen und trau dich 😊

    Was, wenn du dich entscheiden müsstest.

    Auf der einen Seite der Mann, der er aktuell ist, der deine Kinder beschimpft, der wie ein räudiger Hund in die Ecken pinkelt, für den du auf deinen Schlaf und deine Würde verzichten musst.

    Auf der anderen Seite, deine wundervollen Kinder, für die du zur Zeit der einzige Anker und definitiv die Liebe ihres Kleinen Lebens bist.

    Natürlich ist es unfassbar schwer eine Entscheidung zu treffen, bei der es sich Anfühlt, als würde sie gegen einen geliebten Menschen gehen. Nur so ist es ja gar nicht. Du entscheidest nicht gegen ihn. Du entscheidest dich nur für dich! Weg von ihm und hin zu deinen Kindern.

  • Hallo Chiara,

    bitte lass nicht Deine Kinder im Stich, indem Du bleibst. Das haben sie nicht verdient. Sie leiden mehr, als sie es zeigen, ganz sicher.

    Du kannst es Dir vielleicht gerade nicht vorstellen, aber Du wirst wieder glücklich werden und Dich vor allem frei fühlen, wenn der erste Trennungsschmerz vorüber ist. Und er WIRD vorübergehen!

    Dein Mann ist ja leider nicht mal ansatzweise auf dem richtigen Weg. Das ist alles so wertvolle Zeit, die davon läuft.

    LG Cadda

  • hallo Chiara,

    ich musste erst meinen kleinen ins Bett bringen, wollte dir aber heute auf jeden Fall noch schreiben; hier bin ich.

    Ich danke dir für deine Nachricht und deine Offenheit. Es ist wirklich nicht einfach. Sie haben ihn Gott sei Dank, so noch nie gesehen, was die Sache A nicht besser macht und B nicht bedeutet, dass dies noch kommen kann.

    Es tut so unfassbar weh, zu sehen wie ein so junger Mensch sich zu Grunde trinkt. Ich musste auch wirklich hart daran arbeiten, es als Krankheit zu sehen, aber das ändert nichts daran, wenn er keinen Schritt in Richtung Hilfe gehen will oder kann. Das ganze geht jetzt 6 Jahre, davon 3 Jahre extrem. Schätzungsweise 3 - 5 L Bier täglich. Minimum. Dabei arbeiten und Auto fahren.

    Der Rekord war letzten Monat, 27 Tage - 10 Kisten Bier. Nicht eingerechnet was unterwegs an der Tankstelle geholt wird und was auf dem Firmengelände getrunken wird.

    Es wird kommen; es werden zumindest viele Dingen kommen die sie sehen werden, ob es nun das urinieren ist, oder was anderes. Ich musste öfter den Notruf absetzen, bzw. was heißt musste, als Kind bzw. Jugendliche macht man das nunmal, weil ist ja der Vater der da mit dem aufgeschlagenen Kopf liegt, oder mit ansehen wie er sich vor Besuchern lächerlich macht, oder mit der Flex im Suff seinen Finger absägt oder die Mitteilung bekommen, dass er nach einem Suizid im Krankenhaus liegt. Was ich sagen will, es ist egal, was es nun im einzelnen ist, es macht was mit den Kindern.

    Und ja, es tut weh, seinen Mann so zu sehen, es tut weh, zu sehen, wie sich jemand so zu Grunde richtet, obwohl das Leben doch so viel bereit hält ohne Alkohol und es alle Hilfe gäben würde, die derjenige bräuchte. Aber willst Du dich, Deine Seele und Deine Kinder kaputt machen, weil er dir so leid tut? Er ist erwachsen und für sein Leben selber verantwortlich! Bei meinen Eltern interessiert es mich heute nicht mehr, was sie machen, was oder wieviel sie saufen und ob sie daran sterben oder nicht. Es ist mir egal! Das war auch ein längerer Weg und ohne therapeutische Hilfe wohl so nicht möglich gewesen. Und ich bin auch bei meinem Mann soweit, dass er mir nicht mehr leid tut bzw. täte, wenn er sich dafür entscheiden würde wieder zu trinken. Ich wäre traurig, ja, das auf jeden Fall, unendlich traurig, wenn der Alkohol irgendwann doch wieder siegt und unsere Wege sich trennen müssten, aber er tut mir nicht mehr leid, denn er hat die Wahl, er hat die Hilfe, er hat die Möglichkeiten, er hat quasi alles, das schönste Leben. Er muss es nur leben...

    Und wenn ich mir das überhaupt erlauben darf, ich hoffe ich sage jetzt nichts falsches, aber das ist schon eine ganz schöne Hausnummer, was er da täglich konsumiert! Ich könnte ehrlicherweise nicht mal sagen, ob ich das so hingenommen hätte , wenn mein Mann besoffen Auto gefahren wäre. Das hat er Gott sei Dank nie getan, ist dann immer zu Fuß los Stoff besorgen. Aber ich glaube, das wäre mir zu gefährlich gewesen, dass mal jemand dabei verletzt oder schlimmeres wird, kannst du denn mit ihm überhaupt noch irgendwann vernünftig sprechen, also gibt es da mal sowas wie nüchterne Momente in denen er ein Gespräch führen könnte? In dem du zum Beispiel den Ernst der Lage mal vernünftig, und nicht im Suff, klarstellen könntest, sei es nun dass du dich trennen möchtest, weil du so mit ihm nicht mehr leben möchtest oder dass er nicht mehr besoffen Auto fahren soll, weil du sonst die Polizei verständigen würdest?

    Auf der anderen Seite fühlt es sich an als würde man die Liebe seines Lebens im Stich lassen mit all dem Unglück.

    Ist er denn noch die Liebe deines Lebens, so wie er jetzt ist? Oder ist der Mensch nicht schon lange weg und du hältst an dem fest, was mal war... dazu habe ich auch das eine oder andere Mal tendiert in meinem Leben...

    ich fühle mich schlecht, einen Menschen den ich liebe, alleine mit seinem Schicksal zu lassen. Dennoch kann ich ihm nicht helfen. Ich kann mich nicht weiter selbst verlieren.

    Vielleicht lässt du ihn mit seinem Schicksal ja gar nicht alleine wenn du gehst, sondern lässt ihn eher mit seinem Schicksal alleine, wenn du bleibst? Dadurch dass du immer noch da bist, ist ja nichts besser geworden, oder? Und das heißt natürlich auf keinen Fall, dass es an dir liegt!!! Das war damit nicht gemeint.

    Ich hoffe, meine Zeilen waren ok für dich und haben dich nicht an der einen oder anderen Stelle verletzt. Das ist nicht meine Absicht, es sollen nur ein paar Denkanstöße sein.

    Es grüßt, Blume

    Lieben Gruß,

    Blume

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    You can´t connect the dots looking forward. You can only connect them looking backwards.

    Steve Jobs

  • Guten Morgen Blume,

    danke für deine Offenheit. Ich war die letzten Tage sehr sehr ehrlich zu mir selbst, hatte allerdings gestern Abend einen kleinen "Zusammenbruch" und habe einfach mal alles rausgelassen. Ich muss jetzt auch gleich zur Arbeit und meine Jungs noch wegfahren.

    Daher antworte ich bestimmt erst nachher.

    Ich habe gestern noch sehr lange mit meiner Schwiegermutter in spe gesprochen, bzw telefoniert und habe ihr erzählt das ich mich entschlossen habe hier ein wenig nach Rat und Menschen zu suchen, die ähnliches durch haben oder machen.

    Tatsächlich ist es im Moment so, dass ich sehr gerne mit ihm reden wollen würde, ihm zu sagen wie es in mir aussieht, dass ich bereit bin die Kinder zu nehmen und mir eine Wohnung zu suchen, dass er dringend Hilfe braucht, wie sehr er sich runiniert. Also eigentlich alles was mir auf dem Herzen liegt.

    Aber wann soll ich das tun? Der Pegel ist ja schon Ordentlich wenn er heimkommt und morgens steht er, wenn ich ihn wecke auf und geht 15 Minuten später zur Arbeit. Und im Halbsuff kann ich keinen Gespräch führen. Da kommt ja nichts an.

    Dann war die Idee ihm einen Brief zu schreiben. Wird ihm dann die Dringlichkeit bewusst?

    Mal davon abgesehen glaube ich auch nicht, dass er nach dem Gespräch aufwacht und sofort Taten sehen lässt. Nichts desto trotz muss ich dieses Gespräch führen. Für mich. Vielleicht auch damit ich weiß, ich habe es nochmal versucht. Er wird fallen wenn ich gehe, verdammt tief. Ich hoffe einfach das er es schafft.

    Und ja ich liebe ihn. Ich liebe den Mann den ich vor 12 Jahren kennengelernt habe. Aber nicht diesen Mann zu den er geworden ist durch den Alkohol. Meine Mama hat mir vor ein paar Tagen gesagt, dass er keinen Grund hat etwas zu ändern, weil für ihn alles gut ist. Ich bin da, die Kinder, wir haben unser Haus und genügend Essen. Er hat noch keine finanziellen Einbußen oder merkt daß er heute nicht zur Arbeit kann. Das hat mich ziemlich erschrocken, finde aber das dort sehr viel Wahrheit drinne steckt.

    Und wegen dem betrunken Auto fahren, ich habe schon so oft versucht auf ihn einzuwirken. Nicht nur die Gefahr was mit ihm passiert sondern auch mit anderen Verkehrsteilnehmern. Wie oft habe ich überlegt ihm den Schlüssel wegzunehmen.

    Dann würde er wahrscheinlich mein Auto nehmen oder sich abholen lassen um in der Firma den Zweitschlüssel zu holen. Es ist verdammt gefährlich was er tut.

    Deine kurzen Anrisse aus deinem Leben haben mich ganz schön getroffen. Aber ja es ist die Wahrheit. Und ich danke dir vielmals für deine Offenheit.

    Liebe Grüße

  • Hallo Cadda, vielen Dank für deine Nachricht.

    Ich habe gestern Mittag angefangen nach Wohnungen zu suchen. Um die Kinder und mich zu schützen, um irgendwann wieder befreit und ohne Angst zu leben.

    Wie sehr wünsche ich mir einen stinknormalen Alltag. Und genau dafür habe ich gestern angefangen zu suchen.

    Es wird verdammt hart, aber es ist so notwendig.

    Ich hoffe wirklich, dass du Recht hast und der Tag kommt an dem wir wieder glücklich sind.

    Ich hatte selbst keine einfach Kindheit, aber das hier kann ich meinen Kindern nicht mehr zumuten.

    Danke dir!

  • Hallo Lea,

    auch danke an dich für deine Nachricht. Sie hat mich wirklich tief getroffen. Auch wenn das Dinge sind die ich mir in der letzten Zeit sehr oft selbst zugestanden haben, berührt es glaube ich nochmal mehr wenn man es von jemand anderem hört.

    Du hast absolut Recht, die Liebe meines Lebens ist nicht mehr in diesem Menschen, nicht in dem Menschen zu dem er geworden ist durch den Alkohol.

    Es ist so, dass die Kinder und ich ein leben ohne das alles brauchen und daher habe ich gestern noch angefangen nach Wohnungen zu suchen.

    Es wird hart, aber der Weg ist das Ziel.

    Hoffentlich.

  • Hallo Chiara,

    herzlich willkommen in unserem Forum.

    dass er keinen Grund hat etwas zu ändern, weil für ihn alles gut ist. Ich bin da, die Kinder, wir haben unser Haus und genügend Essen. Er hat noch keine finanziellen Einbußen oder merkt daß er heute nicht zur Arbeit kann. Das hat mich ziemlich erschrocken, finde aber das dort sehr viel Wahrheit drinne steckt.

    Du hast eine kluge Mama, genau das ist der Knackpunkt. Der nasse Alkoholiker spürt (noch ) keine Konsquenzen seines Handelns und kann in seiner Komfortzone bleiben, es wird ja alles für ihn getan.

    Es einzusehen, das die Hilfe von uns Angehörigen keine Hilfe ist, das dauert oft sehr lange.
    Wichtig ist, das wir konsequent sind, in dem was wir tun, sonst werden wir nicht mehr ernst genommen.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

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