Lanananana - Auf dem Weg zurück zu mir

  • Siri vielen lieben Dank für Deine Gedanken!

    Ich weiss nicht, ob es anders wäre, wenn sie mich um Entschuldigung bitten würde.

    Über den werde ich noch ein wenig nachdenken … ich glaube eine Entschuldigung von meinen Eltern würde mich trösten/hätte mich getröstet (mein Vater ist ja schon ewig tot) , weil ich dann das Gefühl hätte, gesehen und ernst genommen worden zu sein … aber ich muss mir das nochmal aus mehreren Perspektiven anschauen. Auf jeden Fall ein interessanter Impuls! Eine Umarmung für Dich!

  • Huhu Siri und La

    ihr seid definitiv nicht alleine mit diesem Gefühlen. Rein äußerlich würde man es mir wahrscheinlich nie zuschreiben, aber ich fühle mich innerlich sehr oft genauso wie ihr es beschrieben habt. Das geht schon mein ganzes Leben so.

    Bin kein EKA habe aber andere Kindsheitstraumen.

    Auf was ich setzten würde ist energetische Heilung, da die Traumata einfach in unseren Zellen abgespeichert sind (oft ohne dass wir uns dessen bewusst sind) und dieses Lebens Gefühl ‚bescheren‘.

    Dann hilft es auch sehr ergänzend dazu bewusst die bedingungslose Selbstliebe zu praktizieren. Bedingungslos. Egal welchen negativen Gedanken man hat - direkt einen Strom von Liebe zu sich selbst losschicken. Egal wie ‚mangelhaft‘ man ist - Liebe ist die Antwort.

    Liebe ist generell die Antwort. Egal wie die Frage war.

  • ich glaube eine Entschuldigung von meinen Eltern würde mich trösten/hätte mich getröstet (mein Vater ist ja schon ewig tot), weil ich dann das Gefühl hätte, gesehen und ernst genommen worden zu sein …

    Liebe Lanananana,

    das verstehe ich gut. Und ich sehe es genauso wie Du. Eine ernsthafte Entschuldigung impliziert immer auch die Anerkennung der eigenen Person und das ist es, was man sich in engen Beziehungen wünscht: gesehen und respektiert zu werden.

    Ich hatte diese Sehnsucht bei meiner Mutter auch sehr lange. Mir ist aber klar geworden, dass sie das einfach nicht kann, und nichtmal aus Böswilligkeit. Mir ist gerade in den letzten Monaten klar geworden, dass sie selbst von einem nicht verarbeiteten Trauma betroffen ist, das sie unreflektiert weitergegeben hat. Mir hat einmal eine Therapeutin gesagt, dass einem nur so viel von einem Trauma bewusst wird, wie man auch verarbeiten kann. Ich hatte damals große Angst, dass die Träume, in denen ein traumatisches Erlebnis immer wieder hochkam, noch schlimmer werden könnten. Es war mir bereits zu viel. Diese Aussage hilft mir dabei, die Sehnsucht nach einer Entschuldigung ziehen zu lassen. Mich tröstet es, dass ich mich um diese Traumata kümmern kann, ich mir diese Zeit genommen habe und weiterhin nehme. Auch wenn es unendlich anstrengend ist, lerne ich mich selbst dabei besser kennen, etwas, was meiner Mutter verschlossen geblieben ist. Und es ist unendlich traurig, das bei einer Person, die einem wichtig ist, am Lebensende zu sehen, es bedeutet völlige Haltlosigkeit.

    Ich weiss nicht, ob Dir das ein Trost sein kann? Von den Eltern diese Beachtung nie gefunden zu haben und deshalb immer auch irgendwie verkannt worden zu sein, ist sehr schmerzhaft. Aber ist es nicht am wichtigsten, dass man sich auf seinem Weg nicht selbst verfehlt? Ich weiss nicht, ob es klar ist, was ich meine, ich kann es nicht besser zum Ausdruck bringen. Auch die Selbstliebe, von der Eldamalu schreibt, gelingt ja nur, wenn man dieses Selbst einigermassen kennt.

    LIebe Grüße und auch Dir eine Umarmung, Siri

  • Danke für eure Gedanken Siri und Eldamalu , vielen Dank für den Austausch! Es tut mir echt gut zu wissen, dass ich nicht allein so fühle! Und ja - ich sehe das auch so, dass es ein Geschenk ist, dass ich - im Gegensatz zu meiner Mutter - selbstreflexiv sein und mich mit mir auseinandersetzen kann. Ja, das ist auf jeden Fall tröstlich!

    Aber die Traumen hängen mir schon erschreckend hartnäckig in den Knochen! Und manchmal erscheint es wirklich so schwer das alles allein zu bewältigen. Also allein mit professioneller Hilfe.

    Immerhin: Selbstliebe kann ich inzwischen wirklich gut! Aber es wäre auch schön, von jemandem geliebt zu werden … also jemandem, der nicht seine Arbeit oder den Alk auf die eins setzt - sondern sich für unsere Beziehung und gemeinsames Wachstum interessiert … jemand der nicht einfach grußlos einfach aus meinem Leben verschwindet … jemand der zuverlässig ist und nicht komplett unberechenbar wie meine Eltern.

    Ich hab manchmal die Sorge, ich ziehe ungewollt immer wieder Menschen an, die sich selbst nicht genug lieben, um bereit zu sein eine gesunde Beziehung einzugehen …

    Und obwohl ich wirklich meine beste Gesellschaft bin, hab ich die Sehnsucht, mich auszutauschen, zu teilen und dass jemand irgendwo an mich denkt und auf mich wartet … ich sehne mich nach Liebe - jenseits der Selbstliebe! Eine Umarmung zurück!

  • Immerhin: Selbstliebe kann ich inzwischen wirklich gut! Aber es wäre auch schön, von jemandem geliebt zu werden … also jemandem, der nicht seine Arbeit oder den Alk auf die eins setzt - sondern sich für unsere Beziehung und gemeinsames Wachstum interessiert … jemand der nicht einfach grußlos einfach aus meinem Leben verschwindet … jemand der zuverlässig ist und nicht komplett unberechenbar wie meine Eltern.

    Ich hab manchmal die Sorge, ich ziehe ungewollt immer wieder Menschen an, die sich selbst nicht genug lieben, um bereit zu sein eine gesunde Beziehung einzugehen …

    Und obwohl ich wirklich meine beste Gesellschaft bin, hab ich die Sehnsucht, mich auszutauschen, zu teilen und dass jemand irgendwo an mich denkt und auf mich wartet … ich sehne mich nach Liebe - jenseits der Selbstliebe! Eine Umarmung zurück!

    Liebe Lanananana,

    das Gefühl kenne ich und wo ich so deinen Text lese kommt mir der Gedanke…

    Vielleicht hat es einen Grund, warum ich genau die Männer bekomme, die ich bekomme.

    Vielleicht hilft mir ihre Art mich selber weiter zu entwickeln.

    Vielleicht bin ich noch gar nicht bereit für einen Mann, der so ist wie ich meine ihn zu brauchen.

    Vielleicht habe ich auch einfach nur eine falsche Vorstellung und das was ich meine zu brauchen ist gar nicht das, was ich brauche.

    Vielen Dank für deine Gedanken. Sie geben mir den Anstoß gewisses Denken mal zu hinterfragen

    LG

    Hope

  • Vielleicht hat es einen Grund, warum ich genau die Männer bekomme, die ich bekomme.

    Vielleicht hilft mir ihre Art mich selber weiter zu entwickeln.

    ...

    Liebe Hope,

    ich kann Deine Gedanken nachvollziehen und halte es, wo immer es mir bewusst wird, auch so, aus dem, was ist und war, zu lernen.

    Und dennoch: Ich denke, dass es auch den Zufall gibt. Dem könnte man zudem ein wenig nachhelfen, indem man gezielt versucht, Lebensgewohnheiten zu ändern und sich vorsichtig auf Menschen einzulassen, die einem zunächst einmal fremd und unvertraut vorkommen.

    Als ich meinen Mann vor vielen Jahren kennen gelernt habe, hat mich vieles an seiner Art zunächst irritiert, obwohl ich sehr verliebt war (und bin). Es war so viel so unvertraut. Ich war zu Beginn überzeugt, dass er mich nicht "wirklich" liebt. Dann gab es nach einiger Zeit jemanden, der mir extrem vertraut vorkam, in dessen Gesellschaft ich aber zugleich eine ungeheure Unruhe entwickelte, die ich nach und nach als diffuse Angst deuten konnte. Das war der Anstoss für meine erste Therapie, dieser Kontrast zwischen zwei Männern und deren Art mit anderen Menschen umzugehen. Auf der einen Seite Vereinnahmung und kontrollierendes Verhalten (was mir vertraut war und ich als Liebe und Sicherheit missverstanden habe) und auf der anderen Seite Offenheit, Zurückhaltung und Tiefe. Es war sehr schwer für mich, die Offenheit richtig zu deuten, mich einzulassen und zu vertrauen. Das musste ich erst lernen und es ist weiterhin ein Prozess. Ohne meinen heutigen Mann ich das vielleicht nicht kennengelernt.

    Liebe Grüße Siri

  • Ich habe ein altes Festnetztelefon auf dem nur meine Mutter anruft. Da hat er mich vor ein paar Tagen erwischt. Mein Ex-Freund hat sofort ganz viele Vorwürfe abgefeuert: warum ich ihn immernoch blockiert habe auf allen anderen Kanälen, dass wir doch ein perfektes Paar gewesen sind und ich ihn nur fallen lassen habe, weil er krank ist, dass er ihm jetzt so schlecht geht und er nicht mehr weiter weiß … Ich war zu überfahren von der Situation um direkt aufzulegen … aber immerhin hab ich mich nicht auf lange Rechtfertigungen eingelassen und ihn daran erinnert, dass ich ihm vor seinem letzten Trinkpausenende gesagt habe, dass ich keine weiteren Schleifen in dem Suchtsystem mehr drehe und er bevor er wieder zur Flasche greift mit seinem Therapeuten sprechen soll.

    Er hat dann den Hörer auf die Gabel geschmissen. Und ich war schlagartig wieder in einer Gefühlswelt, die ich so sehr lange nicht gefühlt hatte. Die ich aber sehr gut kenne aus unserer gemeinsamen Zeit im Suchtsystem und die ich wirklich kein bisschen vermisst habe.

    Seit meinem letzten Eintrag hier war ich schön in der Balance. Auch mit mir allein. Seit dem Telefonat fühle ich mich interessanterweise wieder wie der einzige Mensch, der nie wirklich geliebt worden ist und der nirgendwo richtig dazu gehört. Immerhin - ich zieh mir nicht mehr den Schuh an, dass ich ihn im Stich gelassen habe. Trotzdem Wahnsinn, wie hartnäckig die alten Muster sind - kleiner Trigger und mit voller Wucht sind sie wieder präsent.

    Ich versuche die Welle an Trauer und Verunsicherung auszuhalten und zurück in meine Mitte zu finden. Unterm Strich bin ich nämlich - auch wenn es ein wenig traurig ist - in jedem Fall lieber allein als in stressiger Gesellschaft.

  • Liebe Lana,

    er ist wirklich krank. Nach der langen Zeit der Trennung will er noch immer Kontakt mit Dir.

    Das nächste Mal legst Du sofort auf, der Überraschungsmoment hat Dich kalt erwischt.

    Super, dass Du siehst, wie gut es Dir, ohne ihn, geht!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Danke, dass Du das nochmal so auf den Punkt bringst. Ich glaub in der Vergangenheit hab ich oft solch toxische/kranke Verhaltensweisen für „besser als gar kein(e) Aufmerksamkeit/Liebe/ Mensch, der an mich denkt gesehen. Und viele hohe Preise dafür bezahlt. Ich bin mir selbst so dankbar, wie viel ich in den vergangenen Monaten für mich getan und auch erreicht habe. Und Euch auch - für eure Unterstützung und Hilfe!

  • Mein Ex-Freund hat sofort ganz viele Vorwürfe abgefeuert: warum ich ihn immernoch blockiert habe auf allen anderen Kanälen, dass wir doch ein perfektes Paar gewesen sind und ich ihn nur fallen lassen habe, weil er krank ist, dass er ihm jetzt so schlecht geht und er nicht mehr weiter weiß

    Halt mir bitte keinen Spiegel aus meiner nassen Zeit vor. Ändere den Vornamen in meinen und du hast eins zu eins denselben Text. Eventuell dialektisch anders. Aber stecke es mal in die Schublade "The same procedure as every year,;)

    Sorgen würde ich mir um dich machen, wenn du es nicht bemerkt hättest, dass er genau die Knöpfe drückt, die das in dir auslösen, was du gerade fühlst. Aber das hast du. Weiter so!

    Fühle es zu Ende und gut ist

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Du kannst Dir ebenso selbst dankbar sein, wie ich mir, Lana.

    Wir haben uns gelöst, von dem, was unser Leben nicht mehr lebenswert gemacht hat.

    Es sind die Dankbaren, die glücklich sind!

    Wobei Glück auch immer eine Auslegungssache ist. Es sind meist die kleinen Glücksmomente, die das Leben schön machen!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Liebe Lana,

    was mir so einfällt wenn ich bei dir lese: wie steht es eigentlich mit deinem Liebesleben 😊 musst du nicht beantworten. Aber ich fange gerade an wieder zu daten (oder ehrlich gesagt zum ersten Mal in meinem Leben zu daten...).

    Ich dachte immer, ich muss erst wieder "repariert" sein, bis ich mich wieder an eine Beziehung wage. Aber ohne Gegenüber komm ich gar nicht weiter. Da bleibe ich quasi im luftleeren Raum.

    Nur mal so als Denkanstoß. Es gibt nämlich viele nette Menschen da draußen. Learning by doing ist gerade meine Devise. Und Männer kennenlernen heißt auch nicht, dass man die Erwartung hat den nächsten Mr right zu treffen. Sondern einfach mal Spaß zu haben und sich selbst von einer anderen Seite kennenzulernen.

    LG,

    Kintsugi

    Alles was man über das Leben lernen kann, ist in 3 Worte zu fassen: es geht weiter.

  • Hast du das Gefühl in Gefahr zu sein? Wie weit geht er?

    Irgendwie schleicht sich ein mulmiges Gefühl bei mir ein, weil er einen Schlupfweg gefunden hat, um mit dir in Kontakt zu treten. Er weiß ja offensichtlich, daß du das nicht willst und macht es trotzdem.

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Lanana!

    Hoffentlich nimmst du dir seinen Anruf nicht zu sehr zu Herzen das ist ja krass nach so langer Zeit. Gut daß du so gefestigt bist mittlerweile. Lieber alleine als so eine ungesunde Beziehung.

    LG Marie

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hast du das Gefühl in Gefahr zu sein? Wie weit geht er?

    Nein. Ehrlich gesagt, tut er mir leid. Aber damit beschäftige ich mich nicht länger - weil ich bei mir bleibe. Ich geb auf mich acht. Ich glaub er hat gemerkt, wie sicher ich mir bin, dass ich nicht mehr zurück will in die Suchtspirale.

    Aber gut - wissen kann man das natürlich nie. Alk macht auch den nettesten Menschen unberechenbar …

  • Es gibt nämlich viele nette Menschen da draußen.

    Bei mir ist nix los in Sachen Liebesleben. 😄 Ich wüsste tatsächlich auch nicht, wo ich die vielen netten Menschen da draußen finden sollte. Hatte mich in einem Freizeitforum angemeldet, weil ich dachte, ein Schwung neuer „Freundinnen“ wäre mindestens genauso schön … aber leider hatte ich schon nach dem zweiten Treffen das Gefühl das ist (noch?) nichts für mich.

  • Alk macht auch den nettesten Menschen unberechenbar

    Das stimmt, Lana!

    Wohnt er in der Nähe? Wenn, dann sei aufmerksam und pass auf Dich auf!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Ja - er wohnt in der Nähe und ich bin vorsichtig! Tatsächlich bin ich das die Ganze Zeit, weil ich ihm nicht über den Weg laufen will. Ein paar Mal bin ich schon in Deckung gegangen, weil ich ihn von Weitem gesehen habe.

    Aber allein, dass er sich die Mühe gemacht hat, eine Festnetznummer rauszufinden anstatt vor der Haustür persönlich aufzulaufen macht mir Mut. Ich fühl mich eigentlich safe.

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