Mario22. Da bin ich!

  • Guten Morgen Mario,

    besonders die ersten Wochen in völliger Nüchternheit sind für die Psyche und die Emotionen herausfordernd.

    Zumindest ging es mir auch so!

    Das legt sich mit der Zeit! Gebe deinem Körper und Deiner Psyche Zeit, viel Zeit.

    Und lass die Finger von Internetrecherchen!

    Ich habe das früher auch immer gemacht, mich verrückt recherchiert.

    Habe mir selbst Diagnosen gestellt, die mich über Wochen runter gezogen haben.

    Und am Ende musste ich immer einsehen das meine Diagnosen falsch waren.

    All die negativen Gedanken waren völlig unnötig!

    Bei wirklichen Beschwerden hilft nur der Gang zum Facharzt!

    Durch die Sauferrei verändert sich dein Stoffwechsel! Dieser reguliert sich nun wieder und ja, manchmal merkt man das.

    Mein Körper spielte viele viele Wochen seine Spielchen mit mir.

    Und am Ende war .an endlich wieder gesund.

    Hast du einen Therapeuten?

    Finde es unglaublich wichtig auch seine Psyche zu heilen.

    LG

  • Hallo Mario,

    Internetrecherche, da kann man sich ordentlich verrückt machen, gerade wenn man oberflächlich sucht und einem das Fachwissen fehlt.

    Wie Veru es gut erwähnte, dein Stoffwechsel verändert sich, jahrelang trainierte man seinen Körper mir dem Nervengift Alkohol, er gewöhnte sich daran und tolerierte es zunehmend, betäubte allerlei Synapsen und wurde zum festen, regelmäßigen Bestandteil.

    Der fehlt nun. Ganz klar, daß der Körper jetzt ein bisschen durcheinander kommt, er versucht nun wieder eine Balance herzustellen, Nervenzellen regenerieren sich, die Ausschüttung der Botenstoffe ist eine andere, der Körper benötigt nun Zeit dafür.

    Bei mir bemerkte ich, ich wurde aufmerksamer, achtete viel mehr auf die Reaktionen, Hinweise meines Körpers. Vorher wurde vieles einfach nur betäubt (positives und negatives), nun fällt mir es auf.

    Typisch Mensch, vermutet man plötzlich Krankheiten und wenn man Pech hat, steigert man sich hinein und wird wirklich krank und sei es nur im Kopf. :idea:

    Wenn du das Gefühl hast, krank zu werden, gehe zum Arzt.

    Ich beschäftigte mich viel damit, wie sich der Körper verändert, durch permanente Zugabe von Alkohol und war/ bin erschüttert, wie fahrlässig ich dieses „Wunderwerk“ Mensch behandelte, so wäre ich niemals mit meinem Haustier umgegangen.

    Gib` deinem Körper die Zeit, die er braucht und mache dich nicht unnötig verrückt.

    Bei mir dauerte es z.Bsp. mehrere Wochen (!), bis mein Schlaf sich wieder normalisierte.

  • Huhu miteinander,

    will nur kurz ein Erfolgserlebnis teilen: Heute schickte ich einer alten Schulfreundin ein Bild von uns, das ich auf dem Handy entdeckt hatte. Sie schrieb das Übliche, u.a. "Wie gehts dir" - und als ich mit einem lässigen "So halbwegs" antwortete, versuchte sie direkt anzurufen und ihre Antwort klang irgendwie alarmiert.

    Dann dachte ich, okay, jetzt ruf mal zurück, damit sie sich nicht ernsthaft Sorgen macht. Und im ersten Moment des Gesprächs dachte ich "Bloooß nicht erwähnen, was dich gerade wirklich beschäftigt - das ist sonst echt peinlich, wenn sie dich nächstes Jahr beim Abitreffen mit nem Bier sieht."

    Naja, ich habe es dann im passenden Moment doch erzählt. Und gleich gesagt, wie sie es einzuschätzen hat, wenn sie mich beim nächsten Mal wieder fröhlich trinken sieht. Sie war sehr zugewandt, herzlich und hat trotzdem kein Drama draus gemacht.
    Gut, dass ich mir direkt danach am liebsten ein Bier "zur Belohnung" aufgemacht hätte, ist jetzt kein schöner Aspekt, aber den Aspekt hatte ich zum Glück dann auch selbst in der Hand ;)

    Wünsche Euch einen schönen Abend,
    Mario

  • Naja, ich habe es dann im passenden Moment doch erzählt. Und gleich gesagt, wie sie es einzuschätzen hat, wenn sie mich beim nächsten Mal wieder fröhlich trinken sieht.

    Hallo Mario,

    wieso zweifelst Du daran, dass Du es nicht schaffst, ohne Alkohol zu leben?

    Du solltest Deine Denkweise ändern. Du kannst das schaffen, wenn Du das wirklich willst!

    Und außerdem solltest Du bedenken, dass Du wieder Deine Gesundheit riskierst.

    Stimmt, nur Du selbst nimmst das Glas mit Alkohol in die Hand, niemand sonst.

    Gut, dass Du das erkannt hast!

    Ich wünsche Dir auch einen schönen Abend!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Danke, guter Hinweis. Das ist glaube ich wieder dieser Versuch mit einem kleinen Späßchen einen möglichen Rückfall zu verharmlosen. Das wollte ich mir sowieso abgewöhnen. Ich habe zu lange mit flotten Sprüchen mein Getrinke vor mir selbst und anderen kleingeredet, weil "so lang man drüber lachen kann, ist es ja nicht ernst..."

  • Und gleich gesagt, wie sie es einzuschätzen hat, wenn sie mich beim nächsten Mal wieder fröhlich trinken sieht.

    Hallo Mario,

    ist zwar als Witz verpackt. Aber immerhin hast Du Dir damit einen weiteren Motivator verschafft. Gerade wenn es um Klassentreffen geht, spricht sich alles ja rasend schnell herum. Man kann nicht genug Motivatoren haben. Alle würde wissen was los ist, wenn Du trinkst.

    Dabei fällt mir ein. Am 2.07. habe ich Klassentreffen. 30 Jahre. Und es wird das erste Mal sein, dass ich einen Abend mit vielen Menschen verbringen werde, die trinken werden. Dann werde ich ein halbes Jahr nüchtern sein. Bin sehr gespannt. Im dümmsten Fall "fühle ich mich ziemlich schnell nicht gut" und gehe. Es gibt keinen Grund, irgendetwas auszuhalten.

  • Hallo Mario,

    ein Rückfall ist nie harmlos. Das kann man sich nicht schön reden.

    Es sei denn, der nötige Ernst fehlt, wie Du richtig erkannt hast.

    Wie ernst ist es Dir denn, wenn Du im Gespräch mit einer Freundin schon das peinliche Erlebnis eines Rückfalls durchdenkst?

    Du solltest tatsächlich mehr an Dich selbst glauben.

    LG Cadda

  • Hallo Mario,

    Aus eigener Erfahrung kann meinen Vorrednern nur beipflichten. Ein Rückfall ist nicht erstrebenswert und sollte daher nicht verharmlost werden. Er bedeutete für mich konkret:

    Massiver Vertauensbruch (Umfeld, Kumpel, Famile)

    Schuldgefühle

    Enttäuschung

    Wiederauftreten der Angst

    Gesundheitsrisiko (!)

    Könnte noch einige Punkte nennen, möchte das aber gerne dir überlassen ob dir persönlich vielleicht noxh etwas einfällt.

    Mensch, du hast es geschafft von dem Zeug los zu kommen. Du schaffst auch den weiteren Weg! Bleib am Ball und schreib Dir hier alles von der Seele. Den Fehler hatte ich z.B. gemacht, ich hatte versucht alles mit mir alleine auszumachen und habe mich vor meinem Rückfall auch hier zurück gezogen. Mach das nicht, teile alles mit uns.

    LG

  • Hallo Ihr Lieben,

    vielen Dank. Nein, auch wenn es so klang, ich bin noch nicht in der "Ach, das war doch nicht so schlimm"-Phase. Ich befürchte, die wird kommen, aber mit Sicherheit nicht in diesen psychisch so fordernden Tagen. Eher wenn die ersten Erfolgserlebnisse eintreten, die Laune von alleine wieder besser wird...aber die Hürde will ich auch schaffen.

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