Angy - Co Abhängigkeit

  • Hi Leute,

    Ich bin die Ehefrau von einem Mann der sein Trinkverhalten absolut nicht unter Kontrolle hat.Ich spreche nicht von harten Spirituosen sondern Bier reicht aus ,um seine Kontrolle über sich selbst komplett zu verlieren .Wir sind seid 10Jahren zusammen und haben ein Kind.Ich selbst habe das Rauchen ( vor 2J.)und das trinken (erst seid 9.7.) komplett aufgegeben ,habe gerne Mal ein Wein getrunken.Aber da ich sehe anhand meines Mannes was Alkehol anrichtet habe ich es aufgegeben..Nüchtern ist mein Mann super ,hab das Gefühl dass wir dann so gut wie keine Probleme haben...sobald er trinkt merke ich wie angespannt ich werde und aufm Zahnfleisch gehe weil er dann richtig unangenehm wird ,es fängt schon beim Reden an....habe ilihn konkret jetz auf sein Trinkverhalten angesprochen und er meinte selber er muss kürzer treten nach drei Tagen trinkt er wieder Bier auch wenn's nur 3dosen sind.....ich ihn drauf angesprochen wird er richtig sauer auf mich (habe das Gefühl er lässt es an mir aus wenn er merkt das er versagt beim Alkehol.) mittlerweile,das habe ich ihm auch schon gesagt weiss ich gar nicht wie ich mit Ihm umgehen soll einmal mit ihm im Suff und dann Nächten Tag nüchtern wieder mit seinem tollen charakter.sorry für den langen text.das ist das Erste Mal das ich es offen lege weil ich mich nicht so gegenüber meinem Kreis mich nicht öffnen möchte.

  • Hallo Angy, willkommen hier. Das, was Du da beschreibst, kommt mir sehr bekannt vor. Habe ich über meinen Ex-Freund gesagt und viele Male so oder ähnlich hier gelesen: „nüchtern ist er so toll“ - „nur wenn er betrunken ist wird er sauer, doof und aggressiv“. Aber kann man den nüchternen Partner wirklich trennen von dem, der Alkohol konsumiert und sich dann total verändert? Ich fürchte nein!

    Ja, er lässt es an Dir aus, weil,Du ihn beim Trinken störst.

    Ich weiß genau wie sehr dieses Auf und Ab an den Nerven zehrt. Wie sehr es einen verunsichert und runterzieht. Was genau erhoffst Du Dir hier?

  • Hi lananaa,was ich hier erwarte ganz ehrlich..keine Ahnung !Evtl. zu wissen daß ich nicht die Einzige bin mit den Problemen die ich habe...weil von außen alles immer so toll aussieht...wie gesagt wir sind seid 10jahren zusammen 5davon verheiratet haben vor 2jahren unser Eigenheim gebaut und er (mein Mann)ist ein guter Vater.... wäre das mit dem Alkohol nicht... früher hab ich mir immer selbst gesagt das ich zu sehr übertreibe bezüglich des alkehols aber heute ich bin 30jahre mein mann35 hab ich ein ganz anderen Blick darauf ..mein Mann hatte keine einfache Kindheit bezüglich auch sein Familien Leben und ich glaube er probiert mit dem Alkohol sobald ein Problem aufkommt zu entfliehen...solange er es nicht sieht ändert sich nichts...das sehe ich ein...aber ich will uns nicht aufgeben...bzw IHN nicht aufgeben...aber mir muss auch bewusst werden das ich nichts unter Kontrolle habe sein Trinkverhalten was ich aber ständig probiere ,herr über die Situation zu werden auch wegen meinem Kind dass es nicht zu viel mitbekommt

  • Wenn Du an der Beziehung festhalten möchtest, wie sie ist, wird es so weitergehen - vermutlich schlimmer werden. Mein Vater ist mit 50 an den Folgen des Alkoholkonsums gestorben. Er hat nur Bier getrunken. Aber im Laufe der Jahre eben immer mehr davon. Ich erzähle Dir das, weil du dein Kind erwähnst. Du kannst sicher sein, dass es mehr mitbekommt als Du denkst. Und das ist wirklich ein schweres Los. Ich leide noch heute unter der Situation unter der ich aufgewachsen bin.

  • Hallo Angy,

    herzlich willkommen in unserem Forum.

    Du bist nicht die einzige mit diesem Problem und auch nicht die einzige die glaubt, dass sie übertreibt.

    Dich stört der Alkoholkonsum deines Mannes, und du wirst angespannt und es geht dir nicht gut damit.

    Dafür brauchst du auch keine Entschuldigungen zu suchen.
    Alkohol löst keine Probleme, er schafft immer neue, das habe ich auch erfahren müssen.

    Ich wollte eine "heile Welt" erhalten, die es schon lange nicht mehr gab.

    ich ihn drauf angesprochen wird er richtig sauer auf mich

    das ist das typische Verhalten eines Alkoholikers. Dadurch kommst du wieder ins nachdenken, ob vielleicht doch alles nicht so schlimm ist, so hat er erstmal wieder Ruhe und kann weiter trinken.

    Magst du dich hier austauschen, dann sag uns kurz Bescheid, und dann bekommst du den Link zur Bewerbung für den offenen Bereich.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hi zusammen ,ich bin angy 30jahre alt und mit meinem Mann seit 10jahren zusammen der ein Alkehol Problem hat(hauptsächlich Bier). mittlerweile ist es 1 bis 2mal in der Woche verstärktes trinken...ist glaube ich dem zusätzlich geschuldet dass es familiäre Probleme seinerseits gibt und jobmäßig zur Zeit nicht viel los ist bei ihm dass es häufiger wird mit dem Trinken und er (mein Mann)in seiner eigenen Welt dann abtaucht.und ich ......ich probiere die Situationen gut zu meistern und probiere die Hoffnung nicht zu verlieren das er sich endlich befreit und erkennt das er ein Problem hat .ich probiere auch nicht mehr die Verantwortung für mein Mann zu übernehmen,dass er selbst für sich und sein Suff benehmen einstehen muss...sorry für die lange Bewerbung

  • Elly 19. Juli 2022 um 00:16

    Hat den Titel des Themas von „Co Abhängigkeit“ zu „Angy - Co Abhängigkeit“ geändert.
  • Hallo Angy,

    ich bin ebenfalls Angehörige eines Alkoholikers. Mein Freund trinkt seit wir uns kennen (12 Jahre) und sehr wahrscheinlich schon viel länger täglich Bier. Unser Sohn ist 10 Jahre alt. Vor 2-3 Jahren wurde es immer mehr und das hat mich sehr belastet. Ich habe mich, nachdem ich gemerkt habe, dass er gar nichts an seinem Konsum ändern möchte, von ihm getrennt.

    Wir verstehen uns momentan gut. Er trinkt nur noch heimlich, wenn ich im Bett bin. Immerhin mindestens 3 Liter Bier täglich. Diese Woche renoviert er seine neue Wohnung und wird dann ausziehen.

    Ich habe wirklich alles versucht um ihm zu helfen. Leider hat es nicht funktioniert. Das mussten hier leider die meisten Angehörigen erfahren.

    Auch mein Partner ist im nüchternen Zustand ein toller Mensch. Leider kann ich mich absolut nicht auf ihn verlassen, denn er ist jeden Abend betrunken. Ich konnte mich auf kein Fest mehr freuen, denn zu solchen Anlässen wurde dann getrunken bis zum Abwinken. An einem Silvesterabend hat er sich so betrunken, dass er gegen die Terrassentür der Nachbarn gefallen ist. Ich war schon im Bett, weil ich an Neujahr früh arbeiten musste. Mein Sohn hat alles mitbekommen und war völlig verängstigt. Die Reue am nächsten Tag hielt nicht lange an, dann trank er wieder täglich. Man entwickelt ja auch ganz feine Antennen. Ich konnte mit einem Blick in sein Gesicht sehen, wann er das erste Bier intus hatte. Ich fand es furchtbar ihn abends betrunken neben mir auf der Couch sitzen zu haben. Kein normales Wort mehr mit ihm sprechen zu können, sobald er getrunken hatte. Er hat dann über alles mögliche geschimpft. Nachrichten wollte ich schon gar nicht mehr einschalten, weil er darüber richtig in Rage geraten ist. Am Tag war er einfach ein anderer Mensch.

    Er hat mir immer wieder versprochen weniger zu trinken oder auch ganz aufzuhören. Ist mir zuliebe zu einer Suchtberatung gegangen und zu einem Arzt. 1x und dann nie wieder.

    Alles blieb wie es war. Mir ging es immer schlechter und er hat einfach immer weiter getrunken.

    Man kann bitten und betteln, schreien und heulen. Einen Alkoholiker, der nicht von sich aus aufhören möchte, erreicht das alles nicht. Deine größte Liebe kann ihn nicht zur Besinnung bringen. Das musste ich leider schmerzhaft begreifen.

    Den Alkoholiker kannst du nicht ändern, aber du kannst etwas für dich tun. Gib ihm seine Verantwortung für sein Leben und übernimm du die Verantwortung für deins. Du kannst Dinge ohne ihn planen. Mach etwas was dir gut tut und dir Spaß macht. Verbringe nicht deine Zeit damit, nur über seinen Alkoholkonsum nachzudenken. Du kannst auch eine Beratungsstelle für Angehörige aufzusuchen. Auch ganz viel hier im Forum zu lesen war mir eine große Hilfe.

  • Hi Schwerherz,ja mir hilft dieses Forum auch sehr ,einfach Mal offen alles da zulegen aber trotzdem anonym zu bleiben ....bei meinem Mann ist es auch so ..sobald er sein erstes Bier getrunken hatte wusste ich bescheid anhand seines redens und Gesichtsausdruck....bei meinem Mann ist es so das wir auf feiern vereinbaren dass er nichts trinkt...weil er selbst weiss wie es enden wird...er trinkt eher alleine.... gestern 3bier heute Gott sei Dank nichts....aber dass ist das krankhafte an der Sache...wird nichts getrunken wartet man förmlich drauf wann es wieder so weit ist...ich hoffe dass er wirklich irgendwann kontinuierlich aufhört mit dem Alkohol. Lg

  • Ich bin gerade total ergriffen beim Lesen Deiner Worte. Diese Parallelen in unserer Geschichte. Unfassbar.

  • Du wirst hier bei den Angehörigen noch viel mehr ähnliche Geschichten lesen. Ich konnte es am Anfang auch kaum glauben, denn ich dachte, dass ich mit meinem Problem ziemlich allein bin. Ich hatte ein völlig anderes Bild von Alkoholikern und habe erstmal gar nicht begriffen, dass mein Freund schon so süchtig ist, dass ich ihm nicht helfen kann.

    Irgendwann habe ich dann auch verstanden, dass er meine Hilfe gar nicht will. Er möchte trinken, auch wenn er dann jetzt aus unserer schönen Wohnung ausziehen muss, er unseren Sohn nicht mehr täglich um sich hat und unsere gemeinsame Zeit einfach aufgibt.

    Jedenfalls läuft so eine Beziehung mit einem alkoholsüchtigen Menschen meist nach dem gleichen Muster ab. Es werden immer wieder Versprechungen gemacht mit dem Trinken aufzuhören, die dann schnell wieder vergessen sind. Mich haben diese ewigen Enttäuschungen sehr getroffen. Ich habe ihm immer wieder geglaubt und musste dann doch feststellen, dass er mich belügt. Da habe ich völlig das Vertrauen verloren. Ich habe mir eine Therapeutin gesucht, weil ich wirklich auch physische Krankheitssymptome entwickelt habe. Am Anfang war eine Trennung für mich undenkbar. Das hat die Therapeutin so akzeptiert. Sie hat mich unterstützt und mir geholfen, damit es mir wieder besser geht. Am Anfang habe ich noch das Bedürfnis gehabt viel über meinen Freund und seine Abhängigkeit zu sprechen. Das war hier im Forum auch so und das ist bei allen Angehörigen erstmal so.

    Wichtiger ist es aber auf sich selbst und sein eigenes Leben zu schauen und da etwas zu verändern.

  • Ich hatte schlimme Schlafstörungen, da ich immer darauf gelauert habe, ob er wohl gerade wieder trinkt. Ich bin vom Öffnen der Bierdosen wach geworden oder konnte wegen dem Gedankenkarussell erst gar nicht einschlafen. Mein Freund ist nachts teilweise verwirrt durch die Wohnung gelaufen oder saß laut schnarchend auf der Toilette. Ich hatte immer Angst, dass unser Sohn ihn so findet. Wenn er dann neben mir im Bett lag, hat er unheimlich laut geschnarcht oder ist mitten in der Nacht aufgestanden und hat überall das Licht angemacht. Ich muss dazu sagen, dass ich unter Epilepsie leide und auf ausreichend Schlaf angewiesen bin um anfallsfrei zu bleiben.

    Ich habe ihm dann irgendwann gesagt, dass ich ihn nicht mehr im Schlafzimmer haben möchte. Dann wurde es wieder besser mit dem schlafen. Seit ca 1,5 Jahren schläft er im Kinderzimmer und unser Sohn bei mir

    Meine Gedanken waren aber auch tagsüber nur bei ihm und seiner Sucht. Das hat mich psychisch sehr belastet. Es gab Tage, da hat meine Chefin mich nach Hause geschickt, weil ich so fertig war. Außerdem sind mir meine Haare ausgefallen. Ich hatte kahle Stellen auf dem Kopf. Da keine Ursache gefunden wurde, gehe ich davon aus, dass auch das mit dem Stress zusammen hing.

  • Oh, das hört sich so belastend an. Und dann muss man noch arbeiten und das Kind versorgen und alles, was drumherum noch ansteht. Bei mir war es ähnlich, nur dass es die Tür zum "Stall" war, wohin er sich zurückgezogen hat. Oder das Einschalten des Bewegungsmelders im Flur. Wir haben auch schon ewig getrennt geschlafen, aus denselben Gründen.

    Ich bin oft mit Herzasen, Übelkeit und Schwindel aufgewacht. Konnte irgendwann nichts mehr essen, habe 25 kg verloren. Haarausfall bei mir auch wie verrückt.

    Nun kämpfe ich mit einem 2fachen Bandscheibenvorfall. Bin so mutlos und verzweifelt. Es fühlt sich an, als würde ich bestraft werden. Komme ganz schwer mit dieser Abwärtsspirale klar, obwohl es ja besser werden sollte.

  • Würde dir vielleicht auch eine psychologische Beratung gut tun? Mir hat das damals gut geholfen. Ich habe aber auch eine zeitlang ein Antidepressivum eingenommen.

    Machst du auch etwas für dich? Hast du Freunde mit denen du etwas schönes unternehmen kannst?

    Ich bin auch gespannt, wie es wird wenn wir bald getrennt wohnen. Momentan bin ich auch noch oft sehr traurig deswegen.

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!