Zitrone - Kein Leben zu dritt

  • Es ist leider so, manchmal muss man Menschen in Liebe gehen lassen.

    Wenn man es nicht tut, ist man in einer Endlosschleife. Dann ist es

    immer wieder schmerzhaft.

    Es schmerzt jetzt, aber es geht vorüber! Und es kommen wieder

    bessere Zeiten!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Liebe Elly,

    Die Endlosschleife hatte ich die letzten 6 Jahre. Es tut sicher noch lange weh. Das ist das Schlimme daran. Mir wäre es lieber, es wäre mir egal. Ist es aber nicht. Ich muss durch das Tal. Treffe mich heute Nachmittag mit einer Freundin. Sie kennt das ganze Leid.

  • Es wird einfacher, wenn man wirklich loslässt, Zitrone!

    Er hat seine Entscheidungen längst getroffen. Treffe Du nun Deine und bleib dann auch dabei.

    Für ihn kannst Du nix tun...für Dich aber schon!

    Ich kann Dir nur dringend raten, jeglichen Umgang mit ihm zu meiden. Ich würde auf jeden Fall lieber umziehen als ihn täglich sehen zu müssen.

    Ohne Abstand wirst Du es nicht schaffen, loszulassen...

    LG Sunshine

  • Hallo Sunshine,

    Danke für deine Nachricht. Das ist wohl richtig. Den Abstand bekomme ich so nicht hin. Nicht nur, dass wir uns über den Weg laufen. Ich neige leider auch dazu, ihn dann anzusprechen und Fragen zu stellen. Ich klammer mich da an was, das mich daran hindert , meinen eigenen Weg zu finden.

  • Ich klammer mich da an was, das mich daran hindert , meinen eigenen Weg zu finden.

    Ja, das sehe ich auch so.

    Und so verrinnt Deine eigene kostbare Lebenszeit...für nix und wieder nix.

    Du musst Dir selbst darüber klar werden, ob Du so weitermachen willst oder ein wirkliches Ende finden willst.

    Trennungsschmerz geht normalerweise vorüber! Aber durch ein Tal wird man gehen müssen...das bleibt wohl niemanden erspart.

    Danach wäre man aber wieder frei...und kann seine eigenen Wege und Ziele verfolgen.

    Und es wird sich ganz sicher auch irgendwann ein neuer Lebensgefährte dazugesellen...wenn man dafür offen ist.

    Lass los...der Lohn dafür ist ein Leben in Freiheit, und der alkoholkranke Mann wird bald zu Deiner Vergangenheit gehören...

    Aber dafür muss erstmal die totale Distanz her, das glaube ich jedenfalls ganz fest.

    LG Sunshine

  • Ja, das glaube ich auch. Er ist jetzt weg. Lacht und freut sich mit nem Kumpel. Klar stört mich, dass es ihm vermeintlich gut geht. Er wird aber in seinem eigenen Kreislauf gefangen bleiben, auch ohne mich. Er gibt mir nur gerade das Gefühl, ich sei schuld, da er es mir nie recht machen konnte und ich nur nerve. Daran hab ich zu kauen, auch das verhindert gerade den Blick nach vorn. Es liegt leider daran, dass ich den Abstand nicht halte. Das werde ich ab sofort tun. Hab gerade das Schloss gewechselt, da er den Wohnungsschlüssel noch hat. Und nun muss ich lernen, mich auf mich zu konzentrieren. Tatsächlich lernen, das hab ich nicht mehr gemacht.

  • Hallo,

    Ich bin durch Euch und Gesprächen mit Freundinnen einen kleinen Schritt im Denken zumindest weiter. Ich hab mir von meinem alkoholkranken Partner auch was abgeholt. Wie eine Süchtige. Er hat mir immer mal ein Krümmelchen Liebe hingeworfen und ich hab nur danach gelächzt. Deshalb geht es mir wohl auch so schlecht. Unsere Beziehung war ja nur ein Auf und Ab und die Krümmelchen bestimmten uns. Ich war davon abhängig. Jetzt muss ich auf Entzug. Das ist der Abstand den ich konsequent einhalten muss. Ich sitz sonst weiter genauso in der Falle wie er, immer nach der Sucht nach Krümmelchen. Ich will aber ein ganzes Stück. :)

  • Hallo,

    Ich setze mich gerade sehr mit mir auseinander und begreife gerade wie sehr ich Teil seiner Sucht bin. Muss ständig die Gedanken an ihn und wie esweitergeht weg schieben. Er hat letzte Nacht gemeldet. Zum Glück bin ich nicht ran. Natürlich möchte ich wissen, was er wollte. Das wäre aber nur wieder ein Schritt zurück. Ich merke mich das gerade emotional sehr anwühlt.

  • Hallo Zitrone,

    den Vergleich mit den Krümelchen und die Sucht danach und jetzt die Entzugserscheinungen.. Ich finde das ein wirklich gutes Bild. Eine Art Standortbestimmung. Wie hat das bisher funktioniert, wo stehe ich jetzt und was ist mein Ziel? Du willst das ganze Stück! Gut so.

    Wie weit bist du mit deiner Wohnung? Putzen, aufräumen, ausmisten haben mir schon viel geholfen. Einmal aufgerafft, habe ich danach etwas zum darauf stolz sein...

    Viele liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Guten Morgen,

    Ich hab ein Anliegen. Wir haben einen gemeinsamen Hund. Ich würde gern wissen, wie es ihm geht. Nur habe ich das Gefühl, dass ich damit wieder in die Suchtbeziehung einsteige. Bin mir unsicher, ob ich nachfrage oder lieber nicht. Was habt ihr für Erfahrungen?

  • Hallo Zitrone,

    als Hundebesitzerin kann ich Deine zwiespältigen Gedanken nachvollziehen.

    Aber zuerst möchte ich wissen, wem gehört der Hund? Wer hat ihn angemeldet?

    Könntest Du ihn aufnehmen, oder geht es wegen Deiner Berufstätigkeit nicht?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Den Hund hatte er mitgebracht. Es ist seiner. Deshalb habe ich ihn auch nicht zu mir genommen, da es seine Verantwortung ist. Sie ist jetzt 11. Damit ist meine Frage schon beantwortet. Ich hoffe mal, es geht ihr gut. Sollte sich alles verschlimmern, kann ich sie zu mir nehmen.

  • Hallo Zitrone, du hast die richtige Entscheidung getroffen für dich. Wenn du ein normales Leben haben willst musst du dich komplett lösen von ihm. Aber das tut weh nach so vielen Jahren Beziehung. Mir ging es die letzten Jahre nicht besser. Nur das ich 27 Jahre mit einem Narzissten zusammen war. Ich habe auch immer gehofft ihn ändern zu können, habe Gespräche geführt, ihm geholfen, den Rücken freigehalten usw. Bei den Gesprächen gelobte er immer Besserung, dazu ein einsichtiges "Ja du hast ja recht,,. Das Ende vom Lied ist, das ich mich aufgegeben hatte und er mich in den Suff getrieben hat. Heute weiß ich das er bei den Gesprächen immer nur Einsicht gezeigt hat damit ich schnell wieder meine Klappe halte. Vor 5 Jahren habe ich mich getrennt und ich kann dir sagen das es eine sehr schwere Zeit für mich war. Den ich habe den Mann trotzdem geliebt. Ich war manchmal gar nicht glücklich darüber ihn rausgeworfen zu haben. Aber ich bin standhaft geblieben. Schon deshalb weil ich durch ihn zur Alkoholikerin wurde.

    LG Ely

  • Danke Ely. Ich weiß. Es jagt hier auch ein Ereignis das Nächste. Jetzt rief gerade die Polizei bei mir an wegen ihm. Ich würde gerade am liebsten weglaufen. Ich will mit all dem nichts mehr zu tun haben. Gar nichts.

  • Hallo Zitrone,

    wenn ich es richtig verstanden habe, bist Du nicht mit ihm verheiratet und wohnst auch nicht

    mehr mit ihm zusammen. Richtig?

    Wieso ruft dann die Polizei bei Dir seinetwegen an?

    Wie geht es Dir?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Er wohnt eine Wohnung unter mir. Meine Nachbarin hat denen meine Nummer gegeben. Das ist richtig schlecht gelaufen. Ich wünsch ihm nichts Schlechtes. Es geht nur so schnell bergab. Gestern nicht auf Arbeit, heute Polizei. Es geht mich nichts an, ist ja seine Baustelle. Ich fühl das aber so anders. Ich hätte ihm gewünscht, dass er sein Leben allein ordnet. Obwohl ich das alles weiß, bin ich gerade zittrig und emotional völlig daneben.

  • Das kann ich sehr gut verstehen, sowas lässt dich ja nicht kalt. Wäre auch seltsam. Ich finde es trotzdem sehr gut das du so offen mit uns sprichst. Vorallem weil du so reflektiert bist und das Problem dahinter verstehst. Aber das bedeutet noch lange nicht, dass es leicht ist. Ich finde es total gut wie du damit umgehst. Ich hab oft probleme darüber zu sprechen wenn es mir emotional nicht gut geht. Ich danke dir für deine Ehrlichkeit, so kann auch ich hier offener über meine Gefühle sprechen und andere Menschen mir besser helfen.

    Danke

  • Danke Biffi und auch Danke für dein Verständnis. Ich komm gerade aus der Angst nicht raus. Aus Erfahrung weiß ich, dass es bei mir 1 bis 3 Stunden braucht. Ich bin froh, dass es dieses Forum gibt. Ich hätte ihn sonst schon längst angerufen. So kann ich mich darüber etwas regulieren. Klingt komisch, es ist aber so. Ich hab das Problem, dass ich so stark empfinde und brauche dann Strategien, dass diese Gefühle wieder abklingen und ich dann normal damit umgehen kann. Das Schreiben hier hilft, weil ich es mir gleichzeitig rational erkläre. DANKE BIFFI.

  • Hallo Zitrone!

    Hast du die Möglichkeit jetzt ein bisschen Sport zu machen oder nur flott spazieren zu gehen? Wenn ich so voller Anspannung bin, hilft mir das oft ganz gut...oder eben wie du das machst: reden, reden, reden bzw. schreiben.

    Ich verstehe total, dass dich so ein Anruf sehr mitnimmt.

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