• Hallo Zitronenfalter,

    eine Paarberatung wird bei der Alkoholsucht leider gar nichts bringen. Im Grunde genommen hilft nur eines: Raus aus der Sucht, bedeutet kein Alkohol.

    Alle anderen Probleme sind dem doch untergeordnet.

    Mein Ex-Partner war auch einsichtig. Hat mich geliebt. Wollte keine Trennung. Wollte sogar aufhören zu trinken, um unsere Beziehung zu retten. Alle Probleme angehen, das volle Programm sozusagen. Funktioniert nicht, denn die Sucht blieb.

    Heute sind wir getrennt, ich bin frei.

    Er säuft übrigens immer noch…


    LG Cadda

  • Hallo Zitronenfalter,

    Er sieht ein dass es ohne eine paarberarung nicht gehen kann ubd möchte mir ubd seiner Familie zu liebe diesen schritt gehen... benötigt aber auch meine Unterstützung und auch meine Einsicht gewisse Dinge künftig anders anzugehen und nicht immer sofort den Ausspruch zu bringen das ich mich trenne oder scheiden lassen will.

    Vorsicht :!::!::!:

    Da schrillen bei mir alle Alarmglocken. Dir und seiner Familie zuliebe? Er muß diesen Schritt für sich machen und auch der Alkohol muß auf den Tisch.

    Du sollst dich ändern, diese Forderung ist jetzt schon klar formuliert. Du sollst nicht immer sofort Aussprüche tätigen? Hallo gehts noch?

    Das ihr beide an euch arbeiten müßt ist klar, aber er schiebt dir alles zu.

    Bevor er den Alkohol nicht angeht, kann er keiner anderen Therapie folgen. Für mich reine Manipulation, die auch ich über X Jahre erlebt habe und mich dabei verbogen habe und er hat weiter getrunken.

    Ich sehe da keinen Schritt in die richtige Richtung. Ich sehe einen nassen Alkoholiker der mit allen Tricks arbeitet.

    Einen Tipp möchte ich dir gerne geben, bitte sei konsequent. Ich habe auch den Fehler gemacht und einiges angekündigt, was ich nicht durch ziehen konnte, und später wurde ich nicht mehr ernst genommen.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Zitronenfalter... ich weiß, dass sich das nun alles hart für Dich anhört. Ich weiß, wie Du Dich fühlst. Ich hab auch so manches Mal gedacht, ich habe den absoluten Plan, jetzt wird alles gut, er will ja auch... und dann wurde mir hier im Forum der Wind aus den Segeln genommen und mir wurde allmählich klar, dass ich mir alles nur schön rede. Das ist nicht einfach, aber es ist leider die Wahrheit. Das Kernproblem, also die Sucht ist das Hauptthema Nr. 1. Das gilt auch kein Zusammenreißen, weniger trinken, erstmal um andere Dinge kümmern, weil es dann leichter wird, mit dem Alkoholproblem. Alles Schwachsinn. Alles vorgeschobene Gründe, um erstmal in Ruhe weitersaufen zu können, weil man ja schließlich erstmal an die anderen Baustellen muss und dann wird das Suchtproblem von allein besser. Nein, wird es nicht. Das sag ich Dir nicht nur als ehemals co-Abhängige, die bis zu letzte gehofft hat, sondern auch als trockene Alkoholikerin, die es kennt, erstmal alles Andere angehen zu wollen um dann auf ein Wunder zu hoffen, dass es mit der Alkoholsucht automatisch besser wird. Eines habe ich gelernt: Der Alkoholiker muss für sich allein trocken werden wollen. Vorher lohnt es sich null, an irgendwelche anderen Themen heranzugehen.

    Ich wünsche Dir wirklich, dass es gut ausgeht. Das wünsche ich jeder Co-Abhängigen hier. Ich wünsche denen aber auch, dass sie nicht unnötig Zeit verplempern, weil sie immer wieder denken, alles wird gut, wenn sie nur genügend Hilfe leisten.

    LG Cadda

  • Ich habe mich schon eingeschlossen mit den Kindern im Schlafzimmer vor Angst. Einen Brief geschrieben, viel geredet aber jetzt ist Schluss...

    Ich denke sein Problem ist seine suchtkranke Mutter, welche er als kleiner Junge des öfteren stark alkoholisiert erlebte.... und den notarzt rufen musste.

    Willst du, dass deine Kinder sowas erleben müssen?

    Kinder von Suchtkranken Eltern haben ein enorm erhöhtes Risiko später selbst zu erkranken.

    Eine Userin hat das letztens hier so schön geschrieben - erst wird einer krank und dann erkrankt nach und nach das Umfeld :cry: .

  • Liebe Zitronenfalter,

    Ich kann deine Hoffnungen voll verstehen. Leider kenne ich wie alle anderen was dabei rausbekommen ist. Bei uns lief es dann immer so 4 Monate gut, bis ich rausfand...wieder getrunken. Es gab in dieser Zeit 2 Entgiftungen und 1 Langzeit. Es ging wieder von vorn los. Ich hab jedes Mal gehofft. Die Sucht ist so stark, da hilft auch keine Liebe. Es ist, wie alle schreiben, das vordergründige Problem. Mein Ex hat es zuerst mit einer 10 wichtigen stationären Psychtherapie probiert. Danach hat er auch wieder getrunken. Es ist ein Teufelskreis, den nur du entkommen kannst.

  • Es hört sich an, als ob er genau die richtigen Knöpfe gedrückt hat, um dich wieder auf Spur zu bekommen...

    Absichtserklärungen, Entschuldigungen, Erklärungen... all das lullt einem nur ein, weil man es hören möchte.

    Aber es geht nicht ums Reden, sondern ums Tun:

    Wann geht er zum Arzt, wann macht er seine Entgiftung?

    Bitte schau nicht darauf was er erzählt, sondern was er tut.

    Viele liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • das alles wurde schon geschrieben-und dennoch hier auch von mir:

    Du lebst mit einem durch und durch nassen Alkoholiker zusammen. Und natürlich kannst du sagen: aber ihr kennt ihn nicht, ihr wisst nicht wer er ist - woher wollt ihr dann wissen, ob er es wirklich nicht ernst meint?

    Ganz einfach: wir alle waren da wo du jetzt bist! Wir haben das alles schon durch, wir kennen diese Gesichter der Sucht aus der Nähe!

    Dein Mann ist noch nicht an dem Punkt wo er für FÜR SICH SELBST trocken werden will.

    Und das merkt man auch sehr gut daran, dass er VON DIR Zugeständnisse erwartet.

    Das war bei meinem Mann genauso- mein Mann war sogar regelmäßig bei AA Treffen. Für mich- um mir zu zeigen dass er es ernst meint. Und hat dennoch im geheimen getrunken und ich habe mich schuldig gefühlt wenn ich ihn verdächtigt habe- dabei hatte ich IMMER Recht! So ging das 2 Jahre, im 5 Monatsrhythmus.

    Mittlerweile ist er trocken-vorerst muss man bei Sucht ja sagen- und es ist 100% anders als vorher. Er hat NICHTS von mir erwartet, er hat mich nicht um Hilfe gebeten, im Gegenteil. Als, es Klick gemacht hat, hat er sofort angefangen. Hat am selben Abend eine neue Gruppe aufgesucht, hat am Morgen unseren Arzt aufgesucht- ohne mein Zutun.

    Deshalb weiß ich: dein Mann ist noch "nass" Und er lullt dich gerade ein! Lass das nicht zu!

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!