RedFlag - Warum passiert uns das und kann es ein HappyEnd geben?

  • Tja, wie "schön" hätte alles für ihn bleiben können, wenn Du den Punkt Alkoholmissbrauch/-sucht nicht angesprochen hättest. Wer will sich einen solchen Schuh=Alkoholabhängigkeit schon freiwillig anziehen?!

    Wenn er weitertrinken will - und es vielleicht erstmal besser zu verstecken versucht, in dem er Dir einen Selbstkontroll“…

  • Ich habe letztes Jahr zweimal einen Deal mit ihm gemacht; nur noch am Wochenende trinken. Das hat vielleicht zwei Wochen geklappt. Dann habe ich gemerkt dass es heimlich wieder anfing. Als ich es ansprach kamen die üblichen Sätze wie „ein Bier wird jawohl erlaubt sein“, ich hatte einen harten Tag etc.

    Ich weiß nicht was mit mir passiert ist; ich bin nicht mehr zu Deals bereit.

    Ich bin sehr gespannt ob und welche Therapie er machen wird. Noch hat er nicht erkannt dass er krank ist.

  • Gibts jemanden hier mit einem Happy End?

    Hallo RedFlag!

    wenn ich heute (vier Monate nach meiner Trennung) hier im Forum einige der Co-Berichte lese und auch meine eigene, dann gibt es ein Happy End! Nicht das, welches du dir gerade noch mit deinem Partner erhoffst aber DEIN Happy End!

    Rauszukommen aus einer für dich und besonders für die Kids, schädlichen Beziehung.

    Die ständige Sorge um den Partner und um seine Befindlichkeiten, seine Launen, Vorwürfen dir gegenüber, Angst vor dem nächsten Konsum, kaum noch Nerv für alltägliche Dinge, die früher mal so leicht gefallen sind. Angst, was es für Auswirkungen auf das Leben deiner Kinder haben wird. (Und das wird es).

    Wenn du es schaffst, dich zu lösen, bekommst du dafür etwas sehr wertvolles: deinen Frieden, das Erkennen deines Selbstwertes. Und glaub mir, dieses Gefühl ist unbeschreiblich gut, nachdem man das eigene Wohlfühlen, das eigene Leben, Ewigkeiten davon abhängig gemacht hat, wie es dem Partner geht und wie man ihm helfen kann.

    Kannst du nicht. Leider. Das kann nur er selbst wollen und du kannst dich auf den Kopf stellen und alles erdenkliche versuchen, wenn er es selbst nicht will, dann gerätst du auch immer weiter in eine Abwärtsspirale. Und wärst du nicht schon drin, würdest du dir keine Hilfe suchen. Das ist der Punkt. Es geht um dich (und die Kinder)! Such für euch Hilfe, nicht für ihn. Er ist erwachsen. Es ist seine Entscheidung, ob er so weitermacht oder etwas ändern will -für sich.

  • Liebe redflag

    Ich dachte auch lange: die Kinder bekommen doch gar nichts mit. Er hat keine Abstürze, wirkt nie betrunken. Alles funktioniert doch.

    ‚Nur‘ die angespannte Atmosphäre zwischen uns.

    Vor 9 Monaten ist mein Mann hier ausgezogen (und hat in der Zwischenzeit wenigstens erkannt dass sein Trinkverhalten problematisch ist!) und mir wird immer mehr klar, wie sehr sein Alkoholkonsum (er trank täglich Bier) uns alle belastet hat!

    Es ist eine kaputte, kranke Atmosphäre, nur man nimmt das leider nicht mehr so wahr, weil es traurigerweise irgendwann normal ist.

    Die Kinder tragen einfach Schaden davon.

    Die Tragweite wird erst klar, wenn man den Abstand hat!

    Einmal editiert, zuletzt von Eldamalu (13. April 2023 um 22:17)

  • Die ständige Sorge um den Partner und um seine Befindlichkeiten, seine Launen, Vorwürfen dir gegenüber, Angst vor dem nächsten Konsum, kaum noch Nerv für alltägliche Dinge, die früher mal so leicht gefallen sind. Angst, was es für Auswirkungen auf das Leben deiner Kinder haben wird. (Und das wird es).

    Wenn du es schaffst, dich zu lösen, bekommst du dafür etwas sehr wertvolles: deinen Frieden, das Erkennen deines Selbstwertes. Und glaub mir, dieses Gefühl ist unbeschreiblich gut, nachdem man das eigene Wohlfühlen, das eigene Leben, Ewigkeiten davon abhängig gemacht hat, wie es dem Partner geht und wie man ihm helfen kann.

    Kannst du nicht. Leider.

  • Ich fühle mich grade nicht gut.

    Ich frage mich einfach wo die Ehekrise anfängt und wie sehr der Alkohol schuld ist. Ich möchte mich nicht aus der Verantwortung ziehen, dass wir an diesem Punkt stehen.

    Mich haben einige Dinge traurig gemacht: er hatte keine Lust auf Aktivitäten, alles ist anstrengend für ihn. Was wiederum für mich Stress bedeutet. Die Kinder sind außer Haus eine Last für ihn. Er ist müde und möchte ausruhen. Kein Sex, keine Körperhygiene.. ich frage mich was an ihm alles vom Alkohol kommt. Und was ohne übrig bleibt 😢

  • Dein Mann hat recht, es ist kein Verbrechen zu trinken. Es ist auch nicht verboten. Jeder hat das Recht dazu, sich zu Tode zu saufen, klar.

    Es hat aber nun mal dramatische Auswirkungen.

    Ist dein Mann denn überhaupt noch mal nüchtern oder trinkt er quasi täglich?

    Und wie oft ist das denn mit dem Einnässen schon vorgekommen? Was sagt er denn dazu, wenn sowas passiert? Das kann er doch nicht normal finden? Und wenn er öfter so sturztrunken ist, dass sowas vorkommt, dann muss es doch auch schon andere furchtbare Vorkommnisse gegeben haben?

    Und noch was, wenn er nur eine Therapie macht, weil du das gerne hättest, wird das sicher nicht viel bringen :(

  • Du ziehst dich nicht aus der Verantwortung, da du sie gerade für dich übernimmst.

    Du hast erkannt, dass dein Mann ein Alkoholproblem hat und er leugnet es. Inwiefern da eure Eheprobleme reinspielen ist nicht relevant, denn er würde ohne diese Probleme eben andere Gründe für seine Trinkerei vorschieben.

    Mag ja sein, dass du als Partnerin zu den Problemen mit beiträgst, aber das Trinken belastet die Beziehung on top! Und irgendwann wird sich (wenn es das nicht schon tut) in deinem Kopf alles nur noch um den Alkohol drehen. Die Fragen, hat er getrunken, wieviel, wie oft muss das Bett diese Woche neu bezogen werden? Wieviel verheimlicht er? Was außer dem Alkohol verheimlicht er sonst noch. Wie ist seine Laune heute? Kann ich ihn mit den Kids alleine lassen usw usw…

    Mal ehrlich, das wird dich auffressen.

    Und er wird nicht für dich aufhören. Vll verspricht er das, vielleicht meint er es dir zu liebe sogar so, aber wenn er das nicht ernsthaft für sich ändern möchte, dann wird das eine nicht enden wollende Schleife, bis du es schaffst sie zu durchbrechen.

    Und so wie du es schilderst, will er gerade daran nichts ändern.

    Es tut mir leid, dass du traurig bist, und es tut mir so leid, dich nicht in dem Wunsch nach Rettung aufzumuntern. Ich habe mir auch ständig gewünscht, ich könnte ihn retten, unsere Beziehung retten, wenn ich irgendwas hätte tun können. Konnte ich nicht. Alles war vergebens, die Sucht hat gewonnen :(

    Und bevor sie dich und die Kinder mit in den Abgrund reißt, finde einen Weg da raus.

  • Ist dein Mann denn überhaupt noch mal nüchtern oder trinkt er quasi täglich?

    Und wie oft ist das denn mit dem Einnässen schon vorgekommen? Was sagt er denn dazu, wenn sowas passiert? Das kann er doch nicht normal finden? Und wenn er öfter so sturztrunken ist, dass sowas vorkommt, dann muss es doch auch schon andere furchtbare Vorkommnisse gegeben haben?

    Und noch was, wenn er nur eine Therapie macht, weil du das gerne hättest, wird das sicher nicht viel bringen :(

  • Dienstag war das Gespräch wo ich ihm gesagt habe, dass ich keinen Schritt weitergehe ohne Therapie (ich hatte mich morgens an eine Art Krisentelefon gewandt und mit einer Suchtberatung erstmalig gesprochen und überhaupt auch von dem Thema co abh. Erfahren)

    Bis gestern Abend hat er wohl nichts getrunken. Dann war Training. Ich habe ihn vorher gefragt was er vor hat. Ein Bier. Er sieht das so wie bei einer Frau die plötzlich nichts trinkt und alle fragen ob sie schwanger sei. Wenn er kein Bier trinkt werden alle hellhörig. Also das soll keine Entschuldigung sein nur verdeutlichen dass mein Mann und Bier eine Symbiose sind.

    Das mit dem einnässen war dreimal. in zwei Jahren. Er sagte „das kann doch mal passieren, ich habe halt so einen festen Schlaf“..

    nein andere Vorkommnisse gab es keine.

    Er ist sehr vorsichtig. Wenn er am leisesten ist, ist er Am vollsten.

  • Du ziehst dich nicht aus der Verantwortung, da du sie gerade für dich übernimmst.

    Du hast erkannt, dass dein Mann ein Alkoholproblem hat und er leugnet es. Inwiefern da eure Eheprobleme reinspielen ist nicht relevant, denn er würde ohne diese Probleme eben andere Gründe für seine Trinkerei vorschieben.

    Mag ja sein, dass du als Partnerin zu den Problemen mit beiträgst, aber das Trinken belastet die Beziehung on top! Und irgendwann wird sich (wenn es das nicht schon tut) in deinem Kopf alles nur noch um den Alkohol drehen. Die Fragen, hat er getrunken, wieviel, wie oft muss das Bett diese Woche neu bezogen werden? Wieviel verheimlicht er? Was außer dem Alkohol verheimlicht er sonst noch. Wie ist seine Laune heute? Kann ich ihn mit den Kids alleine lassen usw usw…

    Und so wie du es schilderst, will er gerade daran nichts ändern.

    Es tut mir leid, dass du traurig bist, und es tut mir so leid, dich nicht in dem Wunsch nach Rettung aufzumuntern.

  • Es dreht sich schon alles (nach innen) um den Alkohol. Ich denke in meinem Umfeld merkt keiner was. Ich bin die die alles im Griff hat etc. Meine Schwester war schockiert als ich ausgepackt habe. Ich hatte ihr einmal vom Alkohol Problem erzählt vor einem Jahr. Als es nach guten Wochen wieder abwärts ging kompensierte ich das mit extremem Überspielen und vertuschen. Ich habe mich in den Sport gestürzt, der tut mir wahnsinnig gut. Ich habe vieles angefangen was mir gut tut. Ich hatte Migräne und schlimme Aura, das habe ich wegbekommen. Im Nachhinein betrachtet war das vielleicht auch ein Symptom der co abh.

    Das Bett beziehe ich in der Tat sehr oft, wegen der Ausdünstungen. Wenn ich abends nach ihm ins Bett gehe (sehr selten) Ekel ich mich vor dem Geruch im Schlafzimmer. Nicht Alkohol sondern so Dunst. Vielleicht kennt das jemand.

    Ich möchte mir nicht vorwerfen kampflos aufzugeben. Für mich ist die Ehe ein Versprechen. In Guten wie in schlechten Zeiten. Grade sind sehr schlechte Zeiten.

    Ich schließe eine Trennung aber auch nicht aus und in meinem Kopf rattert der survival Plan. Finanziell ist es kein Problem. Ich habe Angst dass die Kinder sich gegen mich stellen und das alles nicht verstehen. Wenn ich gehe bin ich schuld. Für sie ist ihr Papa „normal“..

  • Ich möchte mir nicht vorwerfen kampflos aufzugeben. Für mich ist die Ehe ein Versprechen. In Guten wie in schlechten Zeiten.

    Wenn ich deinen Thread lese, hast du doch schon innerlich damit abgeschlossen und lässt nur ein schlechtes Geissen noch an dieser Ehe festhalten. Das Außenbild von dir soll keine Risse erleiden. Mal aus meinem Nähkissen ;) . Es gibt keine Trennung, die nicht von außen anders interpretiert wird.

    Vorausgesetzt, ich interpretiere das richtig. Ich bin ja kein Beziehungscoach . :saint:

    Aber zum Alkoholismus kann ich dir paar Erfahrungen geben . Sie sind ganz einfach

    Er säuft, ist seins. Wenn er nicht aufhören kann, muss er das selbst für sich feststellen. Und alle weitere Wege muss er auch einleiten. Du hast ihm darauf hingewiesen, dass es dich und die Beziehung und Familie belastet. Ultimatum setzen, konsequent umsetzen. Mehr ist das nicht.

    Dienstag war das Gespräch wo ich ihm gesagt habe, dass ich keinen Schritt weitergehe ohne Therapie

    War er da dabei? Woher willst du wissen, dass die Therapie hilft? Wenn jemand zu etwas gedrängt wird, wofür er nicht bereit ist, dann wird das nichts. Schon gar nichts in den Suchtfragen.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo RedFlag

    Für mich ist Ekel ein ganz großes Thema. Da wäre bei mir die Grenze erreicht und es gäbe auch keinen Kampf oder ein Zurück. Ich kann es nur schwer erklären. Aber da könnte derjenige welche sich in einen Traumprinz verwandeln, ich hätte nie wieder Vertrauen und ich bekäme die alten Bilder nie wieder aus dem Kopf. Ich war mit einem Fremdgänger zusammen. Ab der Sekunde, als ich es rausbekam, habe ich mich nur noch geekelt. Ist zwar ein anderes Thema, aber eben auch Schlafzimmer.

    Ich finde es gut, wie du jetzt wach und aufmerksam bist und nichts mehr schönredest. Wie sich alles entwickelt ist schwer vorherzusagen. Jedenfalls kommt jetzt eine Dynamik rein.

    Viele liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Linde, ich habe grade eben deinen Thread gelesen und wollte dir schreiben als ich sah dass du bereits auf mich reagiert hattest. So vieles von dem was du schreibst trifft auch auf meine Situation zu.

    Grade das Thema mit den Kindern. Kein Interesse was extern zu unternehmen. Da wo es keine Quelle gibt. Ich würde den scheiss Keller am liebsten zu Mauern. Wenn er da unten verschwindet stellen sich meine Nackenhaare auf.

    Er hat gestern auswärts ein Bier getrunken und fühlt sich wie ein Sieger. Ich geh jetzt mit den Kindern raus und heute Abend rede ich wieder mit ihm. Bei mir ist jetzt eine Schranke gefallen, es ist wie ein Vulkan und vieles kommt hoch. Ich habe ihm eine Woche Bedenkzeit gegeben aber ich habe keine Geduld mehr. Ich hatte gehofft dass mehr von ihm kommt. Dass er Gespräche sucht, mir zeigt wo er sich überall Infos geholt hat oder so. Nichts.

  • Ich denke nicht, dass er dich ernst nimmt.

    Vielleicht wenn du jetzt langsam aber sicher wirklich Konsequenzen ziehst.

    Mein Mann hat zumindest immer nach einer Trinkphase eingesehen, dass es er ein großes Problem hat und das so nicht weitergeht. Aber erst, als ich ihm wirklich klar gemacht habe, dass ich mich trenne , wenn er weiter trinkt, hat er was verändert. Zu dem Zeitpunkt hatte er bereits ca 4 Wochen nicht mehr bei uns gewohnt.

  • Wie haben deine Kinder reagiert? Gab es dir gegenüber Vorwürfe? Wie kann ich einem Kind begreiflich machen dass Papa krank ist? Reicht diese Formulierung für sie? Ich überlege ob er vielleicht mal extern unterkommen muss. Sobald ich von ihm weg bin ist meine Laune besser.

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